Hochbegabung und Probleme in der Schule

Hallo,

Ich hoffe ich kann hier ein paar Erfahrungen sammeln.
Ich habe einen 11jährigen Sohn der aktuell die 6. Klasse eines Gymnasiums besucht und bei dem vor kurzem ein überdurchschnittlicher Gesamt-IQ von 125 festgestellt wurde. Eine Teilhochbegabung mind. im mathematischen Bereich wird vermutet und soll durch einen 2. Test bestätigt werden.

Unser Problem ist dass es seit Ende letzten Schuljahres massive Probleme in der Schule gibt. Er hatte zwar schon immer Ambitionen zum Klassenkasper aber in der Grundschule gab es damit nie Probleme. Die Lehrer mochten ihn und es wurde uns immer wieder gesagt, dass man ihn gut Händeln kann und sein Verhalten sich stetig bessert.
Nun eskaliert die Situation und wir sind ziemlich ratlos. Er macht Blödsinn, stört massiv den Unterricht, arbeitet kaum mit und hat eine Zeit lang weder im Unterricht mitgeschrieben, noch Hausaufgaben gemacht. Nachdem wir das erfahren haben, wird nun alles täglich kontrolliert und so klappt das zumindest. An seinem Verhalten in der Schule kann ich jedoch nichts ändern. Gespräche, Kosequenzen, Gespräche mit der Schulpsychologin und Anreize durch Belohnungen haben bisher nichts gebracht.
Aber nicht nur wir, die Lehrer und seine Mitschüler leiden unter der Situation sondern auch er. Ich merke das es ihn genauso belastet aber er es nicht schafft etwas zu ändern. Er ist unterfordert und wird von seinen Mitschülern nur zu gern zu Blödsinn animiert.
Hat jemand Erfahrung mit einem hochbegabten Kind und derartigen Verhalten? Wäre über Ernst gemeinte Tipps dankbar. Achja. Seine Noten sind absolut ok. In der Hinsicht gibt es keine Probleme.

LG

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Dein Sohn ist nicht hochbegabt, sondern überdurchschnittlich begabt. Das sind 13% der Bevölkerung. Da sich überdurchschnittlich begabte Kinder zumeist auf Gymnasien tummeln, schätze ich mal, das ein Drittel aller Gymnasialschüler überdurchschnittlich begabt sind.

Nun ist es aber nicht so, das 1/3 aller Gymnasialschüler durch pure Unterforderung den Unterricht stören. Eher ist es doch so, das diese Schüler mit weniger Aufwand bessere Noten erreichen können. Genau wie bei überdurchschnittlich talentierten Musikern oder Sportlern - wenn sie allerdings gar nicht trainieren, bleiben sie bestenfalls Durchschnitt.

Könnte es nicht sein, das Dein Sohn sich in der Rolle des Klassenclowns sehr wohl fühlt, keine Lust hat, sich intellektuell anzustrengen und Du ihm durch Deine Unterforderungstheorie auch noch eine prima Ausrede lieferst?

Mein Grosser hat einen Freund mit einem IQ irgendwo bei 150. In Klasse 6 hat er probeweise den Unterricht der Klasse 7 besucht - da er aber überhaupt keine Lust hatte, ein komplettes Schuljahr in Eigenstudium nachzuholen (obwohl er das definitiv geschafft hätte) sah man dann doch vom Überspringen ab. In Klasse 8 stellte er jegliche Mitarbeit im Unterricht ein (er könne ja eh alles) und blieb dann prompt sitzen. Jetzt läuft es wieder. Den Tritt in den Hintern hat er wohl gebraucht.

Grüsse
BiDi

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Die Hochbegabung wird doch erst noch getestet. Sie wird im mathematischen Bereich vermutet. Sie schreibt nur von einem IQ von 125 und, dass noch ein weiterer Test aussteht. Bei uns waren es auch mehrere Tests. Der IQ wurde in einem anderen Test ermittelt als die Hochbegabung. Was du meinst ist eine Hochintelligenz. Mein Sohn hat einen IQ von 130. Ich kann dir noch nicht mal sagen ob er überdurchschnittlich oder hochintelligent ist. Auf den IQ-Test wurde hier großartig gar nicht eingegangen. Der wurde im Prinzip gemacht um einen zu niedrigen IQ auszuschließen. Seine Noten schlossen eher darauf, dass er überhaupt nicht versteht was da im Unterricht passiert. Der IQ-Test war nur dazu da um sich erst mal ein Bild zu machen in wie weit mein Sohn tauglich ist um gewisse Anforderungen zu erfüllen. Auf die Hochbegabung wurde mehr Wert gelegt. Ebenso auf die Konzentrationsschwäche.

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Danke für deine Meinung! Ich weiß dass mein Sohn im Gesamt-IQ nicht zu den Hochbegabten zählt, deshalb auch der 2. Test um Leistungsspitzen und Hochbegabung in Teilbereichen festzustellen. Dieser liegt sehr wahrscheinlich im mathematisch- logischen Bereich. Im sprachlichen würde ich ihn auf durchschnittlich begabt einschätzen. Sein Gedächtnis liegt definitiv auch sehr weit über dem Durchschnitt. Ich will auch nicht auf Biegen und Brechen alles daran festmachen aber es passt doch ganz gut. Er ist schon immer ein aufgedrehtes Kind gewesen und sehr wissbegierig. Wenn man ihn beschäftigt gibt es auch kein Problem. Das war in der Grundschule so und ist auch daheim so. Für ihn gibt es nichts schlimmeres als Leerlauf. Lange Zeit dachten wir an ADHS.
Ob er sich als Klassenclown gefällt, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich schon zu einem Teil, zum Anderen leidet er darunter und möchte es ändern aber ist natürlich auch schon sehr tief in dieser Rolle gefangen. Man erwartet es ja schließlich von ihm.
Eines kannst du mir aber glauben, ich verstecke mich garantiert nicht hinter einer Diagnose und liefere ihm damit auch sicher keinen Vorwand sich daneben zu benehmen. Wir versuchen seit fast einem Jahr alles ( und auch vorher schon) ihn mit allen unseren Mitteln auf den richtigen Weg zu bringen. Fakt ist aber, dass er nur in der Schule derart auffällig ist und ich da schlecht neben ihm sitzen kann. Bei Freunden, im Verein und zu Hause kennen wir und andere ihn als lebhaft aber freundlich, zuvorkommend und durchaus leicht händelbar.
Wenn du also Tipps hast... Her damit!
Sämtliche erzieherischen Maßnahmen waren nämlich bisher erfolglos

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Hallo,
Vielleicht kann er in einem Fach, in dem er besonders gut ist, in einer höheren Jahrgangsstufe beschult werden?
Falls du bei Facebook bist, da gibt es eine Gruppe „Hochbegabte Kinder“, in der einige Experten sind.
Reagiere schnell, ehe dein Kind zum Underachiever wird.
LG
Delfinchen

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Die Probleme bestehen leider in fast jedem Fach! Ein Klassensprung, auch teilweise wird von der Schule abgelehnt. Alternative wäre noch der Wechsel auf ein Gymnasium mit Hochbegabtenklasse vorausgesetzt, die würden ihn nehmen würde das entweder über 1h Fahrtzeit zur Schule bedeuten oder Internat.
Beides auch keine wirklich schönen Aussichten

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Hallo
Warum lehnt die Schule das generell ab? Wie gut ist er in der Klasse integriert?
Was macht er außerschulisch? Eine Hochbegabtenklasse muss nicht unbedingt sein, aber ein Klassen- oder Schulwechse kann Wunder wirken. Das Verhalten ist natürlich nicht ok, wird sich aber nicht ändern können, wenn die Schule nicht wirklich mit euch arbeiten will.

LG

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Hallo,

Hochbegabung wenn die Schule nicht mitzieht wird schwierig. Mein Sohn ist hochbegabt. Wir hatten ebenfalls Probleme. Wenn ihr die Situation so belasst wie sie ist, wird das in der Pubertät noch schlimmer und es kann auch zu einem drastischen Notenabfall führen. Das war hier in der 8. Klasse der Fall. Mein Sohn war versetzungsgefährdet. Bei uns kam noch eine Konzentrationsschwäche dazu. Diese und vornehmlich die Unterforderung ließen ihn nach 10 Minuten Unterricht schon abdriften. An eurer Stelle würde ich die Hochbegabtenklasse der anderen Schule wählen oder mit eurer Schule sprechen wie es mit zusätzlichem Unterrichtsstoff aussieht. Meiner hat z.B. als 2. Fremdsprache Französisch gewählt und belegt zusätzlich noch Latain. Er hüpft in den Klassen hin und her. Mal sitzt er in Französisch, ein anderes Mal in Latain. Benotet wird nur Französisch. In Latain schreibt er keine Arbeiten. In Naturwissenschaftlichen Fächern bekommt er Zusatzaufgaben. Z.B. Projekte in Physik, an denen er arbeiten darf. Somit ist er immer gefordert. Ihr müsst genau schauen wo die Begabungen liegen. Mein Sohn hat auch einen überdurchschnittlichen IQ und die Hochbegabung im mathematisch/logischen Bereich. Trotzdem lernt er Französisch und Latain zeitgleich. Die Hochbegabung liegt nicht im Bereich Sprachen. Wir haben damals nach der Diagnose vom Psychiater gleich Adressen und Anlaufstellen bekommen. Das war zum einen eine Kinderpsychologin, die uns gute Tipps und Ratschläge gab. Sie arbeitete sehr eng mit uns und unserem Sohn zusammen, gab Tipps für die Schule. Mein Sohn lernte seine Begabung und Intelligenz zu nutzen. Ich würde nach der abschließenden Diagnostik den Psychiater, der getestet hat, fragen ob er Anlaufstellen für euch hat. Eventuell kann euch die Schule mit ähnlichen Dingen, wie bei uns, entgegen kommen. Klasse überspringen war hier auch keine Option. Meist sind die Schulen selbst überfordert und sie wissen nicht was sie tun sollen. Hier kamen die Ratschläge für die Schule vom Psychologen.

LG
Michaela

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Das würde ich mir auch wünschen. Dass Schule und Lehrer ihn im Unterricht mehr fordern und mit uns nach Lösungen suchen. Ich denke damit hätte sich das Problem vielleicht komplett erledigt. Leider wurde uns von der Schulleitung leider gleich zu Beginn des Verdachts ( wurde durch die Psychologin geäußert) gesagt, dass sie nicht für Hochbegabte ausgerichtet sind und er wohl die Schule wechseln müsste, wenn es so wäre.
Nach dem Motto... Dann ist es nicht mehr unser Problem!

Komischerweise konnte man ihn in der Grundschule immer genug beschäftigen. Dort hat er während des Unterrichts anderen geholfen oder Zusatzarbeiten bekommen und es gab in 4 Jahren nie eine Mitteilung oder alarmierende Rückmeldung bei Eltergesprächen.

Aber danke für deine Rückmeldung. Nach solchen Erfahrungen habe ich gesucht.

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Vielleicht fehlen der Schule einfach nur die Ideen. Wir mussten sie auch liefern und die Schule war erst mal überfordert. Wir haben gezielt den Vorschlag mit den Sprachen gemacht. Ich wusste, dass mein Sohn Sprachen leicht lernt und Interesse daran hat. In Physik hat der Lehrer Vorschläge zu verschiedenen Versuchen gemacht. Er hat die Versuche dann Zuhause gemacht und dann in der Physikstunde das Protokoll dazu geschrieben. Im Prinzip hat die Schule damit nicht viel Arbeit. In den Sprachen ist die Klasse eh geteilt. Ein Teil macht Französisch, der andere Teil Latain. Da war es kein großer Aufwand, dass er bei den Latainern mit drin sitzt. Voraussetzung war hier, dass er in Französisch noch mitkommt. Das hatte oberste Priorität. Vielleicht sprecht ihr mal mit der Psychologin ob sie noch andere Vorschläge hat, die ihr der Schule präsentieren könnt. Es geht ja nicht darum, dass das Kind auf einem Gebiet speziell ausgebildet werden soll, er soll ja nur bei Laune und ruhig gehalten werden.

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Einen IQ von 125 ordne ich nicht unbedingt als Hochbegabt ein sondern eher als überdurchschnittlich.

Mein Tipp: erziehe deinen Sohn, bei Verfehlungen gibt es harte und zügige Konsequenzen.

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Denkt ihr allen Ernstes er erfährt keine Konsequenzen. Er musste alle Hefteinträge komplett nochmal abschreiben als sie unvollständig waren. Kein Handy, kein Internet, kein TV seit Wochen! Einzig Bücher und Verein bleiben! Außerdem wird alles täglich kontrolliert wie ich es nicht mal bei einem 1. Klässler machen würde!
Außer Schläge haben wir alles durch und arbeiten mit der Schulpsychologin zusammen. Die Tests waren Idee der Schule und nicht meine.
Und welche Konsequenzen soll es noch geben? Umzug in den Keller bei Wasser und trocken Brot wenns nicht klappt??

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Gut, die Tests waren eine Idee der Schule. Was sagt die Schule jetzt dazu?

Dann musst du dich doch nicht reinsteigern.

Verbote?
Ja, damit wurde schon ganz viel erreicht!

Wie wäre es mit Belohnung, statt mit Entzug?

Würdest du durch Belohnung oder durch Bestrafung konditionieren?

Sprich damit mal mit der Schulpsychologin.

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Warum kannst du das Verhalten in der Schule nicht beeinflussen?
Eine Erziehung des kindes geht doch weiter als nur bis zur eigenen Haustür, oder?
Auch ein Klasenkasper, der sich recht wohl dabei fühlt, da er keine Konsequenzen daheim bekommt, wird sein Lebtag nichts ändern.

Früher, wenn der Lehrer den Eltern erzählt hat, wie sich das Kinder verhält, gab es daheim Ärger und eine Watschen dazu. Weil es auch den Eltern mega peinlich und die Lehrer eine Respektsperson war!!!!!!Heute wird es unendlich ausdiskutiert, die Schuld überall gesucht und die Lehrer sollen es richten,. Im Zweifelsfall ist das Kind hochbegabt, was hier nun bei diesem IQ nun nicht wirklich ist.

lisa

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Ach wirklich? Mensch das ist ja ganz was neues!!! Aber bis zur Prügelstrafe sind wir noch nicht vorgedrungen!
Der Rest ist ausgereizt! Als nächstes wären wir dann bei Umzug in den Keller bei Wasser und trocken Brot. Siehe meine Antwort oben.
Ihm ist bereits alles vergnügliche gestrichen außer Bücher und Verein. Es gibt tägliche Kontrollen, nacharbeiten wenn etwas nicht ordentlich gemacht wurde und ständige Gespräche mit ihm, seinen Lehrern und der Schulpsychologin!
Aber schon klar... Wir Eltern sindeinfach nur zu blöd ihn zu erziehen! Bitte weitere Tipps...
Es fällt eben auf wenn ein Kind nirgends aneckt und nur in der Schule solche Probleme vorhanden sind.

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nur mal eben so, ich bin NICHT für die Prügelstrafe, aber mal das Handy, iPad, etc. wegnehmen, das ist doch heutzutage kaum noch eine Strafe, weil sie wissen, sie bekommen es wieder pder si gehen zu Schulfreunden 7nd dort gehts weiter.

Abr an deinn überaus netten Bemerkungen auch bei anderen Antworten merkt man, das du schon alles gemacht hast aber nichts fruchtet.

Hier bei Urbia liest man seeehr oft, das die Begabten Kinde IMMER die Störenfriede sind. Merkwürdig,....bei uns in der Klasse (auf der weiterführenden Schule) sind es die Klassenkasper in den ersten drei Jahren, die als erstes die Schule verlassen haben, weil sie es nicht geschafft haben.

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Zum Thema Klassenclown:

Da gebe ich meinen Vorschreibern Recht. Das müsst ihr durch Konsequenzen unterbinden. Mein Sohn neigte auch dazu andere abzulenken. Ihm war langweilig und was lag da näher als der Plausch mit seinem Banknachbarn. Ihr müsst euerm Kind begreiflich machen, dass sein Verhalten anderen Kindern schadet, die in Ruhe lernen wollen und es respektlos gegenüber dem Lehrer ist. Unterforderung ist nicht der Freifahrtschein oder eine Entschuldigung für schlechtes Benehmen. Ich stand mit den Lehrern in engem Kontakt und bat um Mitteilung wenn es nicht funktioniert. Zuerst sprachen wir ab, dass er allein sitzen musste, vor dem Lehrertisch. Fand mein Sohn gar nicht lustig. Als nächstes wurde hier konsequent bei jeder Verfehlung das Handy eingezogen für eine gewisse Zeit oder das WLAN gesperrt. Ist zwar keine logische Konsequenz und eher eine Strafe, hat aber geholfen. Meiner hat es ganz schnell begriffen.
Ich bin durch meinen Sohn mit vielen Eltern hochbegabter und hochintelligenter Kinder in Kontakt gekommen. Gerade Jungen neigen dazu, ihr Umfeld zu nerven und zu stören. Der größte Fehler, den man als Eltern machen kann, ist die Begabungen oder Intelligenz mit Hochachtung zu betrachten und als Entschuldigung für alles zu sehen. Etliche Eltern, die ich kennengelernt habe, sahen ihre Kinder als was besseres. Waren stolz wie Bolle einen zweiten Einstein gezeugt zu haben. Das ist absoluter Blödsinn. Die Kinder sind weder was besonderes, noch sind sie anders als andere Kinder. Hochbegabung oder Hochintelligenz ist keine erbrachte Leistung auf die man stolz sein kann. Es ist lediglich eine Eigenschaft, die man lernen muss zu nutzen. Vermittelt euerm Sohn nicht, dass er was besonderes ist. Deshalb finde ich ein Lernen unter Gleichgesinnten einfach besser. Diese Möglichkeit gibt es hier leider nicht. Man kann es mit sportlichem Talent vergleichen. Mein Mittlerer ist ein sehr guter Fußballer. Er stach im Dorfverein raus. Ihm Tat schon der Sprung ins Stützpunkttraining gut. Einfach weil er da nicht mehr heraus stach. Hat man viele Talente zusammen, sind die Kinder mehr gefordert, haben auch mal Niederlagen und sind nicht in der Position besser zu sein.

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Ich bin zwar von der Thematik null betroffen, wollte aber nur zum Ausdruck bringen - wow, tolle Antwort! Respekt wie ihr das mit euren Söhnen gelöst habt.

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Vielen Dank 😊.

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Hallo,

jede Schule hat ein Maßnahmekatalog für Kinder, welche sich nicht benehmen. Den mal durchziehen. Seine Hochbegabung sehe ich da nicht als Hindernis.

LG
Affäre

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Ja. Ein Verweis und Mitteilungen am laufenden Band. Zudem Nachsitzen und Strafarbeiten... Und? Funktioniert nicht! Genausowenig wie alle Verbote die er daheim eh schon hat!

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Was sagt er zu seinem Verhalten? Kann er die Folgen seines Verhaltens nicht reflektieren?

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Hallo,

wir haben auch so ein Kind mit einem überdurchschnittlichen IQ von 121, was aus Prinzip nicht unterfordert sein kann, weil es ja gar nicht hochbegabt ist...
ADS hat es auch noch und wirkt deswegen häufig verplant und langsam.

Merkwürdigerweise ist dieses nicht hochbegabte Kind erfolgreich von der 2. in die 3. Klasse gesprungen und hat den fehlenden Stoff in drei Monaten zu Hause nachgeholt.
Seitdem kann es sich in der Schule auch benehmen, weil es ausgelastet ist.

Aber das hätten ja 1/3 aller Kinder, die jetzt auf dem Gymnasium sind, locker geschafft...

Komischerweise sind da Kinder, die die Grundschule in 3 Jahren durchlaufen haben oder sogar eine Klasse übersprungen haben, sehr selten.
Genau so wurde uns das letzte Woche von der Lehrerin, die die Aufnahmegespräche geführt hat, gesagt.

Keine Ahnung, warum nicht ein Drittel der Gymnasialkandidaten gesprungen sind oder in der Kombi-Klasse Gas gegeben haben, wo die das doch alle locker gekonnt haben müssen. #kratz

Aber mal ernsthaft:

Leider verstehen viele Menschen nicht, dass Hochbegabung kein Zusatz-Feature ist, das man mit einem IQ ab 130 hat und mit 129 nicht.

130 ist ein willkürlicher Wert. Die Tests sind verschieden, und die Ergebnisse auch von der Tagesform abhängig.

Selbstverständlich kann sich auch ein überdurchschnittlich intelligentes Kind unterfordert fühlen, und gerade unterforderte Jungs benehmen sich häufig schlecht.
Das ist weder ein Märchen, noch eine Ausrede für fehlende Erziehung, sondern liegt daran, dass Jungs eher zeigen, wie sich fühlen, während Mädchen eher still vor sich hin leiden (was es nicht besser macht).

Unser Sohn hat spontan von katastrophalem Benehmen in der alten Klasse, zu gutem Benehmen in der neuen Klasse gewechselt, sobald sein Popo den Stuhl in der 3. Klasse berührte.

Das Gymnasium, wo er hingehen wird, hat zig Angebote für starke Kinder. Da wird gehandelt, wenn die Kinder unterfordert sind, obwohl das Gymnasium keinen ausgewiesenen Zweig für Hochbegabte hat.

Wenn Eurem Gymnasium dazu nichts einfällt, würde ich wechseln.
Entweder beißt Ihr in den sauren Apfel und nehmt das Hochbegabten-Gymnasium, falls die Euren Sohn nehmen.
Oder Ihr erkundigt Euch bei den umliegenden Gymnasien, ob die Angebote für besonders leistungsstarke Kinder haben.

Unser Sohn war in der 2. Klasse kurz davor, die Schule "zu kündigen", wie er es formulierte und psychisch ziemlich fertig.
Ihr solltet handeln, bevor es so weit kommt.

LG

Heike

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Danke!
Genau das ist das Problem! Mir ist schon klar dass mein Sohn kein Genie ist und nicht jedes besonders begabte Kind sich so verhält weil es sich langweilt. Mein Mann hat die gleiche Begabung wahrscheinlich sogar noch ausgeprägter und kam ohne Vorfälle durch seine Schulzeit. Mein Sohn aber eben nicht. Und wie du schon sagst ... Ich habe mich auch belesen und solche Probleme können bereits mit einem IQ von 115 anfangen.
Ich sehe jedenfalls wie alle Beteiligten unter dieser Situation leiden, auch mein Sohn und würde das gern ändern.

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Hallo,

ich glaube, dass es an den Schulen hierzulande einfach zu wenig Flexibilität gibt, die Kinder springen zu lassen. Kostet doch nur Mühe und Ärger. Und wenn es nicht klappt, sind Eltern und Kinder schuld.
Die allermeisten hochbegabten Kinder fliegen ja auch unterm Radar, Wissenschaftlern zufolge picken sich Lehrer, wenn sie Hochbegabte filtern sollen zumeist die Hochleister heraus.
Dass das nicht zwangsläufig dasselbe ist, ist in der Gesellschaft nicht angekommen und so bleibt auch der Mythos bestehen, dass die Hochbegabung sichtbar sein muss.

Das nächste ist, selbst wenn die Hochbegabung zum Überspringen Anlass gäbe, so gibt es auch hier noch genügend Kindern,bei denen ein Sprung nicht zum Vorteil gereichen würde.

Dadurch ist es in gewisser Weise erklärbar, warum ins Gymnasium so wenige Springer starten.

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soooo überhochbegabt ist er mit 125 im Jugendkatalog ja nicht (also überdurchschnittlich vielleicht, ja -- wie viele,)... zumindest rechtfertigt Hochbegabung nie, hier den Kasper zu spielen.

Freunde von uns haben den Sohn dann ab der 7. in ein INternat für Hochbegabte gegeben.
Bei uns im Nachbarkreis gibt es ein Gym. mit einem Hochbegabten-Zug.

wenn du meinst, die Lösung liegt hier: dann geh auf die Suche nach einer alternativen Schule...

aber ehrlich: ich denke, viel zu oft wird ADS (wenn auch hochbegabt) oder andere Verhaltensstörung immer auf Hochbegabtheit reduziert... --- ich finde, das ist zu pauschal... -- und meiner Meinung nach zwei Baustellen. --- die eine Verhaltenspsychologisch und Erziehung. DIe andere die Begabung. Meiner Meinung nach gehört das in so einem Grenzfall nicht in einen Topf geworfen....

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Ganz ehrlich. Mir ist egal wie die Diagnose oder die Schublade heißt in die er gepresst werden soll. Ich bin auch nicht an Diagnosen sondern an Lösungen interessiert.
Er geht wöchentlich zur Schulpsychologin also wird daran bereits gearbeitet. Diese hat bisher aber auch noch keine passende Schublade mit Patentrezept gefunden.

Wenn ich mal pauschal nach rumlesen bissl Hobbypsychologin spielen sollte, so zeigt er Verhalten das ein bisschen zu allem passt was grad modern ist... Hochbegabung, ADHS, Hypersensibilität, Impulskontrollstörung etc. Von allem etwas aber nichts zu 100%
Und vor allem zeigt er dieses Verhalten NUR in der Schule und sonst eben nicht oder sehr, sehr abgeschwächt.

Ich habe eigentlich auch keine Lust mich zu rechtfertigen, da ich einfach nur verzweifelt bin und meinem Sohn und allen Beteiligten helfen möchte.
DIE Lösung habe ich nicht deshalb wollte ich mir hier Tipps von anderen Betroffenen holen. Ich habe aber gemerkt dass ich damit hier falsch bin.

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Ganz ehrlich....

Wenn ich sowas lese, werde ich so Megasauer!!!

Was heißt denn "sooooo hochbegabt"????

Darum geht es doch gar nicht.

Es geht darum, dass rund 85% aller Menschen um dieses Kind rum weniger Potential haben als er.

Wenn er nun Pech hat und sein eigenes Potential gut nützt und nicht wirklich kompatible Menschen kennt, kann das ein riesen Problem sein!

Wieso ist das so schwer zu verstehen? Das ist eben exakt in der Jugend oft ein schweres Problem!

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