Hallo,
Was kann ich tun, wenn sich mein Kind (8 J.) dermaßen gegen Hausaufgaben sträubt?
Sie nimmt keinerlei Hilfe an, schreit nur, dass es zu viel ist. Ich sage ihr, wir können uns gemeinsam hinsetzen und sie soll wenigstens anfangen, wenn es ihr zu viel ist. Trotzdem, sie macht gar nichts.
Fazit ist: sie weigert sich dann am nächsten Tag, in die Schule zu gehen, weil es ihr peinlich ist. Es ist so ein Kampf. Ich versuche ihr immer zu erklären, dass ich ihr nur helfen möchte, am nächsten Tag keinen Ärger zu bekommen. Klar, Hausaufgaben sind blöd, aber wir kommen ja nicht dran vorbei.
Ich bin langsam echt am Verzweifeln.
Wie ist es bei Euch?
Habt Ihr Tips?
Danke!
Hausaufgaben
Gibt es bei euch veleicht eine Hausaufgabenbetreuung in der Schule? Das hat hier vieles erleichtert. Unsere Große hat auch lieber 2 Stunden Gezeter veranstaltet um es dann in 5 Minuten "hinzuschmieren" statt 2×15 Minuten konzentriert zu arbeiten (mehr wird hier ausdrücklich von der Schule nicht verlangt). Nachdem wir sie in der Schule zur Hausaufgabenbetreuung angemeldet hatten war sie wie ausgewechselt und hat oft sogar die Fleißaufgaben sauber und ordentlich erledigt. In der weiterführenden Schule wollte sie von sich aus direkt zur Hausaufgabenbetreuung angemeldet werden.
Nutzt aber natürlich nur was, wenn die Betreuung auf was taugt. Das ist bei uns zum Glück der Fall. Die Kinder werden dort von einem Lehrer der Schule betreut, der auch für Fragen zu Verfügung steht und auf Vollständigkeit und Richtigkeit kontrolliert
Oh das weiß ich gar nicht, werde mich morgen erkundigen. Danke schön.
Meine Tochter hat auch oft keine Hausaufgaben gemacht,nach dreimal nicht gemachter Aufgaben gab es dann einen Zettel an die Eltern und das Arbeitsverhalten wurde dann natürlich schlechter bewertet...
Ich wusste auch nicht mehr weiter. Irgendwann wurden sie dann an unserer Schule abgeschafft, das war unser Glück.
Ich weiß nicht genau, was ich sonst gemacht hätte...wahrscheinlich gar nichts mehr. dann macht sie sie eben nicht und geht ohne. Ihr Problem.
Aber du schreibst ja auch, dass sie sich dann weigert zur Schule zu gehen...hmm schwierig.
Was machst du denn dann? Zwingst du sie? Wie muss ich mir das vorstellen?
Nein um Himmels Willen, ich zwinge sie nicht.
Heute höre ich den ganzen Tag, seit heute Mittag, dass es ihr zu viel ist. Kein reden hilft. Ich hab ihr aus der Verzweiflung schon angeboten, dass ich sie mache 🙈 (völlig falsch, ich weiß). Sie sagt, sie geht morgen nicht in die Schule. Sie hat sie schon oft morgens in aller Hetze gemacht. Einmal hat sie sich tatsächlich geweigert, morgens in die Schule zu gehen. Ich hab sie dann gelassen, um 8 Uhr bekam ich dann die Schuld, dass sie nicht gegangen ist. Sie ist dann zu Hause geblieben, unentschuldigt. Das hat aber auch niemanden interessiert.
Wie sind denn Ihre sonstigen schulischen Leistungen? Wie ist der Tenor unter den Eltern der Klassenkameraden? Ist es deb meisten Kindern zu viel, wird vielleicht zu viel verlangt oder betrifft das nur deine Tochter? In jedem Fall klingt sie für mich überfordert, als weigere sie sich aus Angst vor Frustration davor, es auch nur zu probieren.
Dass du sie danach zu Hause lässt, wenn sie wegen nicht gemachter Hausaufgaben nicht zur Schule gehen will, empfinde ich als falsches Signal, ehrlich gesagt. Sie ist 8 und keine 18 und sollten wirklich Überforderung und Angst dahinter stecken, verschlimmert sich das mit ihrer Abwesenheit natürlich noch, weil die Inhalte, die sie nicht versteht, im Rahmen der Besprechung der Hausaufgaben, intensiv(er) besprochen und wiederholt werden.
Hallo,
Ich habe von anderen Eltern noch nichts gehört. Ihre Zwillingsschwester macht immer alles sofort, und ist ratzfatz fertig.
Ich empfinde es auch als falsch, wenn sie zu Hause bleibt. Nur, wie soll ich sie zur Schule bekommen, wenn sie sich weigert? Ich kann sie schlecht zwingen, sämtliches Reden hilft nichts. Einmal...da habe ich morgens die Nerven verloren, und habe sie einfach ins Auto gesetzt, ohne Jacke und Schuhe, schreienderweise. Es war schrecklich, für beide Seiten. Das mache ich nie wieder. Würde sie auch gar nicht mitmachen, sie würde sich anschnallen und aussteigen. Also...was würdest Du da machen?
Wird sie denn sehr viel mit ihrer Zwillingsschwester verglichen? Oder vergleicht sie sich selbst mit ihr? Oder zieht ihre Schwester sie damit auf?
Vereinbare mit der Lehrerin, dass sie erstmal die Hälfte macht und den Rest am Wochenende. Lob sie erstmal Kräftig, wenn sie freiwillig ihre Hausaufgaben macht. Perfekt müssen sie noch nicht sein. Hilf ihr, wenn sie etwas nicht verstanden hat.
Wie eine andere Userin schon schrieb, war bei uns auch die Hausaufgabenbetreuung das Richtige für unsere Tochter.
Wenn sie zuhause Hausaufgaben machen sollte, dann gab es 2 Stunden völlig sinnlose Diskussionen mit Zornanfällen wegen 5 Sätzen, die sie ins Heft hätte schreiben sollen.
In der Hausaufgabenbetreuung war das nie ein Problem. Alle Hausaufgaben waren sorgfältig gemacht und ich habe zuhause nur noch einmal kontrolliert.
Die Blöße, vor den anderen Kindern einen "Affenzirkus" zu veranstalten, gab sich meine Tochter nicht.
Hallo,
du schreibst weiter unten, dass sie sich wirklich extrem weigert und du sie schreiend zum Auto tragen musst, sie wieder aussteigt etc. Das ist schon krass und ich empfinde das auch nicht normal. Da steckt mehr dahinter als reine Unlust auf die Hausaufgaben. Ich hatte bei meinen Kindern auch schon Gezeter und Geschimpfe. Bei meinem Mittleren waren Deutschhausaufgaben in der Grundschule eine Katastrophe und er verbrachte öfters mal mehr Zeit mit Fluchen, Bocken und Motzen anstatt was aufzuschreiben. Ich denke, das kennen viele Mütter. Aber das was deine Tochter veranstaltet, geht darüber hinaus. Wenn ein Kind so tobt und sich sträubt, wenn es im die Schule soll, ist da Angst vor irgendwas dahinter. Du schreibst, ihre Zwillingsschwester erledigt alles problemlos. Kann es vielleicht sein, dass seine Tochter sich selbst unter Druck setzt, weil es bei der Schwester klappt. Gehen beide in die selbe Klasse? Könnte es sein, dass sie Angst hat verglichen zu werden? Oder vergleicht sie sich insgeheim selbst und hat Versagensängste? Das kann ungemein blockieren. Ich würde als erstes das Gespräch mit der Lehrerin suchen und die Situation schildern und um Lösungsansätze beten. Sie daheim zu lassen ist keine Lösung, Druck auszuüben aber auch nicht. Eine andere Userin sagt, dass du hart durchgreifen sollst. Das halte ich in euerm Fall für den falschen Ansatz. Dann wird sie noch mehr blockieren. Ich rate, schnellstmöglich das Gespräch mit der Lehrerin zu suchen. Vielleicht ist ihr im Unterricht schon irgendetwas aufgefallen. Gemeinsam findet man mit Sicherheit eine Lösung.
LG
Michaela
Danke.
Ich spreche Mittwoch mit der Lehrerin, da ist Elternabend. Das mit dem ins Auto tragen war nur einmal (ich schwöre 🙈), fand es selbst so schrecklich für uns beide.
Ja sie gehen in dieselbe Klasse. Wir ziehen demnächst ins Nachbardorf, und eigentlich sollten sie dort in die Schule gehen. Dort waren sie in getrennten Klassen, das hat aber nicht funktioniert. Dann kamen sie nach 1,5 Wochen doch in eine Klasse. Beide kamen aber in der Schule nicht richtig an, so dass sie nun wieder in der alten Schule und Klasse sind.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sie sich mit ihrer Schwester in der Schule vergleicht, aber beide sind sehr gute Schülerinnen.
Meinetwegen muss sie die Hausaufgaben nicht machen, aber ich möchte auch nicht, dass sie dadurch Ärger bekommt, sie ist sehr sensibel und nimmt sich viele Kleinigkeiten so sehr zu Herzen.
Aber das Gespräch mit der Lehrerin suchen, halte ich für sinnvoll.
Danke nochmals für die Antwort.
Du musst dich nicht rechtfertigen, dass du dein Kind ins Auto getragen hast. Ich glaube, ich hätte das genauso gemacht. Manchmal ist man einfach hilflos und mit der Situation überfordert. Ich habe meinen Großen mal im Schlafanzug in den Kindergarten geschleppt. Ich hatte einen dringenden Termin und musste pünktlich dort sein, mitnehmen konnte ich ihn nicht und er wollte sich absolut nicht anziehen lassen.
Du sagst, deine Tochter ist sehr sensibel und sie hatte ja nun in letzter Zeit allerhand Veränderungen. Meine Tochter ist ebenfalls ein sehr sensibles Kind und sie reagiert darauf ebenfalls mit Zickerei und Bockigsein. Wenn ihr alles zu viel wird, kann sie ebenfalls eskalieren. Auch sie ist 8. Vielleicht war deiner Tochter der Stress in der letzten Zeit einfach zu viel. Überlege mal, seid wann ihr die Probleme habt. Wenn deine Tochter gut in der Schule ist, kann es die Aufgabenbewältigung schon mal nicht sein. Ich bin kein Psychologe und ich versuche mich nur in deine Tochter hineinzuversetzen, aber könnte es sein, dass sie eh schon gestresst ist (durch Schulwechsel, Umzug etc.) und ihr nach einem langen Schultag alles zu viel wird? Mir geht es z.B. so, wenn ich eine anstrengende Zeit hinter mir habe, dass ich einige Zeit brauche, bis ich wieder ich selbst bin. Für mich ist dann ein normaler Arbeitstag anstrengender als sonst. Der Kopf musste durch die Veränderungen viel denken, man musste viel fühlen usw. Wenn es vorbei ist, braucht man erst mal Ruhe um es zu verarbeiten. Also ist der Alltag erst mal anstrengender. Habe ich dann nachmittags noch was zu tun oder irgendwelche Aufgaben, die dringend erledigt werden müssen, kann ich mich dazu kaum aufraffen. Ein Erwachsener weiß, dass es sein muss, ein Kind aber nicht. Im Zwiespalt dazu, steht ihr schlechtes Gewissen. Sie wollte die Leistung erbringen, konnte aber nicht. Mir hilft da Entspannung und Abschalten. Ruhepausen suchen. Vielleicht setzt du dich Mal mit deiner Tochter in Ruhe hin und ihr überlegt, wie ihr die Hausaufgaben am besten einteilt. Bsp.: Nach der Schule erst mal eine halbe Stunde abschalten, dann 15 Minuten Hausaufgaben, dann Pause, dann nochmals 15 Minuten. Lass sie die Zeiten selbst bestimmen und probiert es aus. Sag ihr, dass du ihr helfen willst, dass sie nicht mehr so gestresst ist. Mehrere kleine Hügel sind besser als ein großer Berg. Oder nimm Gummibärchen als Belohnung für jeden geschaffen Hügel. Deine Tochter braucht jetzt Ruhe, Motivation und ein Stück Gelassenheit. Werden die Hausaufgaben Mal nicht fertig, ist das kein Weltuntergang. Schreib eine Notiz an die Lehrerin. Besprich es am besten vorher mit ihr. Wenn sie sonst eine gute Schülerin ist, wird sie keine Probleme damit haben, wenn Mal etwas fehlt. Sobald deine Tochter wieder gemerkt hat, dass der Berg doch nicht so groß ist, wird sie wieder motivierter ran gehen.
Hallo!
Auch wir hatte die Schwierigkeiten nie, da die Hausaufgaben in der OGS erledigt wurde.
Weiß die Lehrerin um die Schwierigkeiten zu Hause?
Ist deine Tochter tatsächlich überfordert oder sind ihr die Aufgaben zu doof/langweilig?
Wie ist ihr Verhalten sonst, wenn sie mal etwas machen soll, worauf sie keine Lust hat?
Als erstes solltest du das Gespräch mit der Schule suchen und mit denen eng zusammenarbeiten. Welche gemeinsame Konsequenzen kann es geben?
Hausaufgaben in der Pause nacharbeiten/ in schönen Stunden?
Zu Hause ganz klare Regeln. Du kannst eine Mittagspause machen, aber die HA werden bis XUhr erledigt. Vorher gibt es keine Verabredung, Freizeit, Medien.
Dem Kind ganz klar machen, es sind deine Aufgaben, du trägst die Konsequenz (so wie schon vorgeschlagen wurde HA nachholen am WE, wenn die anderen etwas nettes unternehmen)
Außerdem dem Kind deutlich machen, dass es die Pflicht hat zur Schule zu gehen.
Professionelle Hilfe suchen in Form von Erziehungsberatung. Manchmal helfen Gespräche mit außenstehenden Personen.
Wichtig ist kontinuierlich konsequent zu sein und deine Tochter auch schreiend zur Schule bringen/ nicht mit dem Kind diskutieren, sondern wenn so, dann diese Konsequenz.
Und auf keinen Fall die HA fürs Kind machen.
Dein Kind benötigt klare Grenzen, Regeln und Strukturen.
Lg Basket
Du vermittelst auch ein zu negatives Bild zu Hausaufgaben.
Ansonsten hier ganz klar mal Konsequenzen folgen lassen.
Ok...hast Du eine Idee, wie ich es positiver vermitteln kann?
Für mich sieht es so aus, als sucht deine Tochter Aufmerksamkeit. Indem sie sich stundenlang sträubt und diskutiert, bekommt sie immer wieder deine Beachtung, wenn auch im negativen Sinne. Und diese "Trotzreaktion" hat sich bei ihr schon eingespielt und ist "normal" geworden. Deshalb wäre es wirklich nicht schlecht, wenn das Thema Hausaufgaben erst mal nicht mehr in deinem Zuständigkeitsbereich liegen würde. Sie zeigt ja, dass ihr Hausaufgaben eigentlich wichtig sind, sonst wäre es ihr nicht peinlich, ohne in die Schule zu gehen. Deshalb würde ich mich an deiner Stelle zurücknehmen und mal völlig anders reagieren, als deine Tochter es von dir erwartet. Vielleicht mal überhaupt nicht nachfragen, was sie aufhat. Gar nicht nachfragen, ob sie die Hausaufgaben schon gemacht hat. Das wird sie verunsichern und dann fängt sie vielleicht an, das Thema mal anders zu betrachten und darüber nachzudenken.
Ich würde das Problem aber auch definitiv mit der Lehrerin besprechen, damit die Leistungen nicht einbrechen oder du als Mutter die "Schuld" bekommst. Oft ist es ja auch so, dass Haufgaben/ Lernen mit "neutralen" Personen besser klappt als innerhalb der Familie. Deshalb finde ich das mit der Hausaufgabenbetreuung auch eine gute Idee.
Danke für Deine Antwort.
Das klingt plausibel, könnte natürlich ein Aufmerksamkeitsproblem sein. Obwohl gerade sie eigentlich die meiste Aufmerksamkeit meiner drei Kinder bekommt.
Ich probiere das morgen mal aus, werde gar nichts sagen, aber Mittwoch trotzdem mit der Lehrerin sprechen.
Ich finde das mit der Hausaufgabenbetreuung gar nicht schlecht...nicht dass ich ihr nicht helfen will, aber wie Du schon sagst...mit neutralen Personen geht es vielleicht besser.