Klassensprecher- Funktion

Hallo, unsere nun Drittklässler haben erstmals Klassensprecher.
Sie gehen in 2 Klassen mit 2 Klassenlehrern.
Bei beiden ist es so, dass die Klassensprecher Streitigkeiten schlichten und Schüler (negativ) bewerten sollen.
Wenn der Lehrer nicht da ist, soll und darf der Klassensprecher Schülernamen bei Fehlverhalten an die Tafel schreiben. Bei 3x muss der Schüler in die „Stille Pause“.
Ich finde das überhaupt nicht gut und überlege, einen Termin zu vereinbaren.

Was meint ihr dazu?
Uns betrifft es nicht dahingehend, dass meine Kinder aufgeschrieben werden (sind immer sehr still).
Jedoch finde ich nicht, dass das die Aufgabe eines Klassensprechers sein sollte. Auch das entstehende Machtgefälle sehe ich kritisch. Ein 8 bis 9jähriger kann doch gar nicht objektiv Streitigkeiten schlichten. Freunde werden immer bevorzugt. Überhaupt ziehen sich die Lehrer aus der eigenen Verantwortung.
... oder empfindet ihr das anders?

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Das finde ich unmöglich! Die klassensprecher kommen da in eine ganz blöde Situation, machen sich womöglich unbeliebt, oder nutzen ihre „Machtposition“ und behandeln Kinder mit denen sie nicht befreundet sein schlechter als andere. Welcher Pädagoge denkt sich etwas derart unpädagogisches aus?

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Hallo feriala,
Vor ungefähr einem Jahr habe ich hier eine ähnliche Frage gestellt, da als allerdings aus der Perspektive der Mutter einer Klassensprecherin, die die Sache ähnlich wie Du empfindet, jedenfalls was das „Verpetzen“ von Klassenkameraden angeht. Ich gebe Dir einfach mal den entsprechenden Link, vielleicht magst Du mal nachlesen.
https://www.urbia.de/forum/6-kids-schule/5219396-aufgaben-einer-klassensprecherin
Liebe Grüße

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Vielen Dank für den Link- das ist genau das gleiche Thema. Ich werde einige Anregungen aufgreifen und die Lehrer ansprechen, selbst wenn es scheinbar so üblich ist....

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Wie gesagt, in Bayern laut LDO Lehrerdienstordnung verboten.

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Haben die Kinder an der Schule ein "Streitschlichter" Programm?
Im Rahmen macht es durchaus Sinn, das Kinder lernen Konflikte untereinander zu moderieren. Klassensprecher sind ja in diese Rolle gewählt worden.

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Der Klassensprecher ist wie der Elternsprecher ein Vertreter der Klasse und nicht des Lehrers. Genauso wie ein Elternsprecher die Interesse der Elternschaft vertritt.

Mißbrauchen Lehrer diese Funktion, muss man sich wehren und es am besten gemeinsam mit andern Eltern besprechen und eine gemeinsame Haltung entwickeln.

Hole andere Eltern ins Boot. Vielleicht sind andere Eltern, die sich genauso aufgreifen und trauen sich nicht dies anzusprechen.

Meine Tochter ist in ihrem zweiten Jahr Klassensprecherin und so etwas hätte ich nicht in Ansätzen erlaubt. Es geht auch darum, wie es in der Regel dem Klassensprecher damit grht und in der Regel will ein Kind in so einer Rolle erst gar nicht sein.

#winke

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Das ist auch nicht die Aufgabe eines Klassensprechers.
Der Klassensprecher ist vergleichbar mit einem Betriebsrat. Mitschüler können mit Anliegen zu ihm kommen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass es sich hierbei um Kinder handelt und man sie langsam zu etwas Verantwortung heranführt. Kindgerecht eben.
Die Verantwortung für das Verhalten einiger Störenfriede lieg jedoch beim Lehrer diese während der Stunde im Zaum zu halten. Auch wenn dieser vielleicht mal kurz den Raum verlässt um Material zu holen.
Also ich würde auf jeden Fall das Gespräch suchen. Der Klassensprecher ist sonst schnell mal der Buhmann.

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Es ist nicht erlaubt, Klassen alleine zu lassen.

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Sagt wer ausser Dir?

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Ich wusste, dass die Frage kommt *lach*

In Bayern z.B. Realschule:
Paragraf 5 Bayerische Lehrerdienstordnung

Über allen Schulformen und Bundesländer weiß ich nicht Bescheid.

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Hallo

ich finde das jetzt auch keine gute Lösung, was bei euch ein Klassensprecher übernehmen soll. Ich würde hier auch ein Gespräch mit dem Lehrer suchen damit das anders gelöst wird bzw. das Klassensprecher-Kind nicht solchen Situationen ausgesetzt wird.

Bei uns an der Grundschule gibts seit einigen Jahren keine Klassensprecher mehr, sondern in jeder Klasse einen Kummerkasten und eine Klassenratssitzung mit Klassenratsmitgliedern, die fest im wöchentlichen Stundenplan eingeplant ist. In den Kummerkasten kommt alles was die Kinder so beschäftigt, negativ wie positv. Auf die eingeworfenen Zettelchen muss kein Name drauf stehen. In der Klassenratssitzung wird dann mit Hilfe des Lehrers über diese Themen diskutiert, versucht Lösungen zu finden, über etwas abgstimmt, usw. Es ist genug Zeit, dass jedes Kind seine Meinung dazu sagen kann, wenn es will. Dabei zählt jede Stimme gleich viel - egal ob Kinder oder Lehrer/in.
Unser jüngster (jetzt dann 3. Klasse) findet das ganz gut so und wir Eltern auch.

LG

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Klassensprecher haben bei uns die Funktion (sowohl zu meiner Zeit an meiner Schule, als auch an Grund-/weiterführender Schule meines Kindes)

- im Sekretariat melden, wenn ein Lehrer nicht kommt
- Hilfe holen, wenn es Unruhen gibt (zum Lehrer gehen/zum Sekretariat gehen: Situation schildern: Lehrer ist nicht da, noch nicht da, abgemeldet abwesend - Notfall/anderen Raum suchen/nicht verschiebbar organisatorisches)

- bei Klassenfesten/Klassenausflügen mitorganisieren.
Ideen sammeln, abstimmen lassen
jeweils im Beisein des Lehrers, der mitlenkt/begleitet

- organisatorisches koordinieren

- sich an Lehrer wenden, als Gruppensprecher fungieren, wenn es Klassenbetreffende Unklarheiten gibt (damit nicht 28 Schüler einzeln fragen). Nächste Instanz Klassenlehrer zu Rate ziehen.

- Lehrermitteilungen weitergeben. Z.B. ein Lehrer ist krank. Diese Info allen mitteilen, ggf. Material austeilen, das für diese Zeit bereit gestellt wird, wenn (weiterführende Schule) keine Vertretung kommen kann; die Schüler aber in der Zeit etwas bearbeiten können.
Aufgabe ist dann nur: zur Verfügung stellen/verteilen. Wer es dann macht oder nicht, ist nicht die Aufgabe des Klassensprechers.


Für Streitschlichten etc. sind Streitschlichter der jeweiligen Schule zuständig.
- an weiterführender Schule
- freiwillig
- mit "Ausbildung"
- mit Begleitung!!! durch Erwachsene bzw. Schüler höherer Klassen, die schon einige Jahre von Erwachsenen begleitet wurden.



In eurem Fall würde ich mich mit mehreren Eltern zusammentun und gemeinsam ein Gespräch suchen.


Was würde bei euch passieren, wenn sich niemad zur Klassensprecherwahl aufstellen ließe?
Wurden die Kinder vorher aufgeklärt, was sie zu tun hätten?