Hallo zusammen,
ich bitte an dieser Stelle um Erfahrungen von betroffenen Eltern.
Meine Tochter ist 11, in der 6. Klasse, und bekam in der zweiten Klasse die Diagnose ADS. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch Ergo-Therapie und Eltern-Training gemacht.
Von der ersten bis inkl. dritte Klasse waren die Hausaufgaben ein massives Problem. Sie war extrem unwillig, und brauchte Ewigkeiten.
Mit Beginn der vierten Klasse wurde das schlagartig besser. Seitdem macht sie Hausaufgaben zwar immer noch ungern, wie wohl die meisten Schüler, ist aber prinzipiell bereit sie zu machen, und braucht zwar immer noch länger als richtig gute Schüler, aber nicht mehr so unverhältnismäßig lange wie zu Beginn ihrer Schulzeit.
Sie ist auch prinzipiell bereit für Tests zu lernen, und hat das Ziel möglichst gute Noten zu bekommen. Allerdings ist sie nur begrenzt in der Lage, selbstständig zu lernen, so dass ich viel Zeit investiere, um sie zum einen bei Hausaufgaben zu unterstützen, wo nötig, und zum anderen den Stoff für Tests mit ihr durchzugehen.
In der fünften Klasse war das Ergebnis folgendes:
Arbeits- und Sozielverhalten: 2
Kunst & Sport: 1
Arbeitslehre (Kochen und Schreinern): 2
Reli: 3
Bio und Erdkunde: in jedem Test eine 1, aber mündlich nicht so aktiv, daher ingesamt 3
Deutsche und Mathe: Tests durchwachsen zwischen 1 und 4, insgesamt 3
Englisch: 4
Der Arzt, der die ADS-Diagnose gestellt hat, sieht nun in den letzten Jahren keinen Bedarf an Medikamenten oder Therapien, da es ja schulisch ganz okay läuft und wir auch in der Familie klar kommen, Hausaufgaben funktionieren, etc.
Ich frage mich trotzdem immer wieder, ob ich meiner Tochter nicht etwas Gutes tun würde, wenn sie doch irgendeine Form von Therapie bekäme.
Wir sind inzwischen recht gut eingespielt, was das Lernen angeht, ich bemühe mich um Engelsgeduld, sie hat auch immer wieder Erfolgserlebnisse durch 1er und 2er, und ich schimpfe nie wegen schlechter Noten (wobei sie nur in zwei Vokabeltests mal eine schlechtere Note als 4 bekam). Aber es ist anstrengend für uns beide.
Für sie, weil sie natürlich auch merkt, dass sie sich mit dem Lernen nicht so leicht tut. Gerade der Vergleich zur kleinen Schwester ist glaube ich manchmal schon hart, wenn sie auch meistens darüber lacht. Denn die vier Jahre jüngere saugt alles auf wie ein Schwamm, lernt super schnell auswendig und hat Spaß dabei. Wenn ich mit der Großen lerne, komme ich oft nicht umhin, der Kleinen zu sagen: "nicht vorsagen!", weil sie sich Vokabeln, Fakten-Wissen für z.B. Erdkunde, usw. einfach ruck-zuck merken kann. Die Große hatte Phasen, vor allem in den ersten drei Schuljahren, in denen sie sich dumm fühlte. Im Moment (und schon länger) ist sie aber, so weit ich das beurteilen kann, mit sich selbst ganz gut im Reinen. Sie geht übrigens in eine Realschul-Klasse einer Gesamtschule.
Für mich ist es auch anstrengend, und ich zähle nach den Ferien immer die Schultage bis zu den nächsten Ferien, weil es mich sehr viel Zeit und Kraft kostet. Oft mache ich zwischen Feierabend (ich arbeite 30 Stunden) und Abendessen kochen nichts anderes als mich um Hausaufgaben und Üben zu kümmern. Mit der Kleinen mal ein Brettspiel spielen, Fahrrad fahren gehen oder Inliner üben - dazu bleibt fast nie Zeit. Ich habe absolut Verständnis dafür, dass es meiner großen Tochter aufgrund des ADS am eigenen Antrieb und dem Überblick fehlt, um sich selbständiger um ihre Schulaufgaben zu kümmern. Und ich sehe auch die enormen Verbesserungen, die sie in den letzten Jahren geschafft hat. Trotzdem kostet es mich viele Nerven und Kraft.
Die kleine Schwester muss halt auch oft zurückstecken, wenn das Üben für die nächste Arbeit der Großen einfach die höhere Priorität hat. Ich fürchte, dass ihr vor allem der extreme Hausaufgaben-Stress in den ersten drei Schuljahren der Schwester (da war die Kleine dann 2-5 Jahre), und das viele sich allein beschäftigen, weil Mama keine Zeit hat, nicht gut getan hat. Hier habe ich ein sehr schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Ich merke heute, dass sie manchmal sagt, sie verstehe die Hausaufgaben nicht, obwohl es ihr eigentlich leicht fällt, weil sie dann einfach möchte, dass sich jemand dazu setzt. Ich nehme mir dann auch meistens die Zeit (sie braucht eh nicht so lange), setze mich einfach dazu, stelle zwei, drei Fragen, lobe zwischendurch, und merke fast immer, dass sie es durchaus kann, und mangelndes Verständnis nicht das Problem war. Übrigens nehme ich mir abends immer beim ins Bett bringen viel Zeit für sie, auch wenn mein Mann meint, sie sei alt genug, und dass ich das zurückschrauben solle. Wir lesen halt zusammen, sie liest etwas, ich lese auch vor, dann quatschen wir noch oder machen kleine Spielchen, wie sich gegenseitig auf den Rücken malen, und dann bleibe ich bei ihr, bis sie eingeschlafen ist.
Ich habe schon überlegt, ob ich meine Hausärztin mal auf eine Mutter-Kind-Kur anspreche. Aber bei der Großen denke ich dann wieder: sie drei Wochen aus der Schule nehmen - oje, schaffen wir es, das alles aufzuarbeiten? Aber sie drei Wochen ohne meine Unterstützung zu Hause lassen - dann fühlt sie sich vermutlich völlig aufgeschmissen, und wenn es doof läuft, und sie in dieser Zeit schlechtere Noten als sonst in Tests kassiert, leidet ihr Selbstwertgefühl. Ich fühle mich für ihren schulischen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich. Nachhilfe sehe ich übrigens nicht als Option. Ich habe jetzt nach Jahren einen guten Zugang zu ihr, erkenne schnell, ob sie träumt oder nachdenkt, und habe einigermaßen den Dreh raus, wie ich ihr Dinge beibringen kann. Das traue ich einem Nachhilflehrer nicht so zu (zumindest nicht kurzfristig).
Ja, es gibt da auch noch einen Papa im Haushalt. Der hat zwar in seiner Schulzeit keine AD(H)S-Diagnose bekommen, aber die Geschichten, die ich so zu hören bekomme, passen genau dazu. Da ich die viel bessere Schülerin war, viel besser Englisch kann, auch in Deutsch in Sachen Grammatik & Co fitter bin, und auch immer ein Mathe-Ass war (und nebenbei auch noch der geduldigere Mensch bin), hat es sich so eingebürgert, dass er sich aus den schulischen Sachen komplett raus hält. Da Empathie auch nicht gerade seine Stärke ist, erzählt ihm unsere Tochter auch nur von ihren guten Noten, weil sie sich die Kritik nach schlechten Noten sparen möchte. Da ich das verstehen kann (es ist ja nicht so, dass sie sich nicht - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - Mühe geben würde), und da er auch nicht nachfragt, behalte ich es auch für mich, wenn ein Test daneben ging.
Okay, das ist jetzt verdammt lang geworden. Also die Frage an alle, die selbst Erfahrung mit ADS-Kindern haben, die auch ohne Medikamente durch kommen: Was würdet ihr tun? Versuchen, dem Kind weitere Therapien zukommen zu lassen? Oder es so belassen, so lange die Noten okay sind, und sie augenscheinlich auch psychisch gut klar kommt? Oder eher bei mir ansetzen - aber wie?
Vielen Dank & Viele Grüße
Angel08
ADS ohne Medikamente? (Achtung, lang)
Hallo Angela,
deine lange Diskussion rührt schon sehr, wenn man betroffen ist. Mein Kind ist das beste in der Klasse. Die beste in manchen Sachen auf der Schule und dennoch hatten wir jetzt einen Moment, da kam sie mit einer 2, nicht weil sie es nicht konnte aber weil sie Aufmerksamkeitsproblem hatte, mal wieder.
Bei uns ist momentan der Druck wegen weiterführender Schule und dennoch sagte ich ihr: wenn du eine 2 in Mathe hast, weil es eben nicht ging, dann ist dem so.
Nein, wir haben festgestellt, dass die beste und einzige Therapie, die ihr hilft, dass sie mit sich selbst im Reinen ist d.h. dass sie z.b. So gut wie täglich Sport machen muss, wo der Kopf ,,geleert und resettet wird“. Und grnauso muss es mit anderen Hobbys klappen, dann läuft auch anders in der Schule.
Sonst beschreibst Du eine normale Mutter, die sich sehr um ihre Kinder sort und das beste wünscht, was manchmal zu viel ist (ja, Rückmeldung an mich selbst auch).
Dein Kind, so wie ich Dich sehe, ist doch gut. Ihr habt noch ein paar Jahre zum Endzeugnis. Ich würde gar keinen Stress machen. Mutter-Kind Kur - wozu ?
Eher kannst Du zuruckfahreń sie macht es doch gut. Ich wurde auch Kind frageń wie es einem so geht und ob es so gut ist, wie es isť. Das Kind ist doch gross genug.
Jaaaa, ich kenne exakt die Situatioń, wenn ein Kind uber einen langeren Zeitraum mehr bekommt,als es eigentlich gerecht ware. Ich sehe das Leben ala eine Entwicklung. Man weiss ja nie, ob im na hsten Moment das andere Kind doch nicht plotzlich mehr braucht.
Sonst ist das Denken total destruktiv.
Ich finde nicht gut, dass Du Deinem Mann nicht die volke Wahrheit sagst. Auch schlechte Noten sollten auf den Tisch. Mein Mann arbeite auch 40 Stundeń hat eine extrem lange Anfahrtzeit (bláblábla). Dennoch ist er ab der funften Klasse bei Mathe drinne und ich sagte klaŕ, dass ich zu allem bereit bin, Mathe ab 5.Klasse aber nicht mehr.
Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Ja, ich bin mir aber auch bewusst´ dass wir was die Bikdung betrifft, am oberen Ende sind. Wir machen uns unsere Probleme selber. Manchmal. Zu viel Engagement.
Ich muss gestehen, ich habe es eher überflogen,
daher picke mir mal zwei Punkte raus
1. Mutter-Kind-Kur
je nach Krankenkasse, Antragsdauer, Klinik und Schulproblemen kann man auch versuchen, die Kur in die Ferienzeit zu legen.
Zumindest so, dass 1-2 Wochen Ferien abgedeckt wären.
Begründung würde ich so schreiben, wie hier: sie braucht die Unterstützung
und genau deswegen brauchst du die Kur
Dass du selbst auch bei Kräften bleibst, ist wichtig.
2. zur Medikation
das würde ich mit dem behandelnden Arzt absprechen und dafür sorgen, dass ihr regelmäßige Termine bekommt.
Mit Medikation sind regelmäßige Termine sowieso wichtig, wenn nicht sogar vorgeschrieben.
Ohne Medikation würde ich das aber auch mit dem Arzt besprechen.
- wann ist der richtige Zeitpunkt für Medikation
- welches Präparat würde er vorschlagen (es gibt verschiedene!)
- welchen Nutzen würdet ihr euch von der Medikation erhoffen
- welche Befürchtungen habt ihr
- wie ist der Leidensdruck des Kindes (das würde ich sehr deutlich im Auge behalten!)
Ich selbst habe mich als Erwachsene testen lassen und mich bewusst für die Medikation entschieden.
Hervorragende Aufklärung durch den Arzt !!!!
Auf all meine Fragen wurde eingegangen und mich ernst genommen.
Die Medikation zeigt bei mir vollen Erfolg und tut mir gut.
Absetzen war kein Problem bei Krankheit.
Hierbei geht es mir nicht um Noten. Schule und Ausbildung habe ich hinter mir und auch ohne Medikation geschafft.
Freunde im Erwachsenenalter machen es unterschiedlich.
Manche mit Medikament, weil es ihnen im Alltag hilft.
Manche mit Medikation nach Bedarf - mit dem Arzt abgesprochen !!! Sie nehmen es nach Bedarf, wenn sie wichtige Termine haben oder Baustellen angehen müssen, die ohne für sie Qual sind. Ihr Alltag ist überwiegend so ausgerichtet, dass sie es mehr oder weniger gut auch ohne schaffen.
Manche nehmen kein Medikament, da für sie der Bedarf noch nicht da ist. Bisher funktionieren ihren Eigen-Strategien. Ihr Beruf ist so ausgerichtet, dass sie ohne sehr gut klar kommen. D.h. der Beruf ist Stärken orientiert und sie setzen die Vorteils-Fähigkeiten des ADS/ADHS sogar zielführend im Beruf als Vorteil ein.
Für andere Baustellen ergänzen sie sich mit anderen, deren Stärken dort sind, wo ihre Schwächen sind.
Die Frage ist daher auch sehr: wie hoch ist der Leidensdruck deiner Tochter.
Was würde sie sich wünschen (unabhängig vom Medikament).
Das ist z.B. auch eine Frage, die mir bei der Testung als Erwachsene gestellt wurde.
Einen Fuß in der Tür haben bei einem GUTEN Arzt finde ich sinnvoll.
Zeit für Fragen, individuelle Behandlung, Begleittherapien mit Maß und Ziel, wenn sie Unterstützung braucht, ADS und Pubertät
Tipps für Austausch mit anderen
Tipps für Ferienprogramm mit anderen Betroffenen (um mal so zu sein, wie andere auch )
Wartezeiten sind oft sehr lange.
Und dann individuell beraten lassen.
Evtl. gibt es auch Tipps zum Outsourcen. Kleine Lerngruppen für Betroffene, Nachhilfe in Form von 1x nicht mit Mama lernen (bei guter Chemie kann das beflügeln, bei schlechter Chemie das Gegenteil bewirken). Nicht für Wissensvermittlung, sondern als festen Wochenpunkt mit anderer Person - bestenfalls jemand, der/die sich mit ADS/ADHS auskennt.
Hallo
Auch ich habe nur überflogen und möchte einen ganz kleinen Eindruck von mir da lassen.
Ich habe die Diagnose erst als Erwachsene bekommen. Somit war meine Schulzeit unbehandelt. Leider ohne so tolle Unterstützung, wie du sie gibst.
Meine Eltern waren sehr auf meine Schwester fixiert. Diese war schwer krank und benötigte das einfach. Es ist wichtig das gesunde Kind auszugleichen, wie es halt geht.
Ob Medikamente sinnvoll sind, in eurer Situation kann ich schwer beurteilen. Mein Maßstab ist da in erster Linie der Leidensdruck des Kindes. Ist das Kind mit seiner Ausprägung im reinen und ihm geht es gut, da würde ich sehr wahrscheinlich keine Medikation anstreben.
Bei therapeutischen Maßnahmen wird gerne der Fokus auf die Schwächen gelegt. Müssen diese betont werden? Kann man Alternativ Stärken fördern oder einfach eine gute Freizeit für ein gutes Selbstbewusstsein forcieren?
Bei mir selbst war Erschöpfung eines der größeren Probleme. Sich abzustrampeln mit mäßigem oder gar keinem Erfolg. In Mathe zu wissen das man immer eine eins hätte leisten können. Aber es war dann meist nur eine zwei oder drei, weil ich Zahlen verdreht habe, Aufgaben überschlagen, Rechenwege unvollständig notiert habe. Das hat mich irgendwann in tiefe Selbstzweifel gestürzt. Kinder die ich als deutlich weniger intelligent als mich selbst einschätzte waren besser. das ist ätzend. Man weiß um seine Fähigkeiten und keiner glaubt es einem.
Was spricht gegen ein Medikamentenversuch??? Diese ewige Weigerung verstehe ich nicht. Meiner Meinung seid ihr nur mangelhaft aufgeklärt, nicht bei einem kompetenten Arzt oder beides.
Du machst Deiner Tochter und Dir das Leben unnötig schwer, wenn die ADS-Diagnose korrekt ist. Schlimmer, das Selbstbewesstsein Deiner Tochter leidet.
"Der Arzt, der die ADS-Diagnose gestellt hat, sieht nun in den letzten Jahren keinen Bedarf an Medikamenten oder Therapien, da es ja schulisch ganz okay läuft und wir auch in der Familie klar kommen, Hausaufgaben funktionieren, etc."
Dem schließe ich mich an. Diese Medikamente sind keine Bonbons, die man ohne Not gibt. Ich sehe hier keinen Leidensdruck, keine Probleme und keinen Grund für solch heftige Medikamente. Nimmst du auch sofort Morphium bei leichten Kopfschmerzen?
Hallo Angel,
ich habe Zwillinge, bald 11 Jahre, jetzt beide in der 5. Klasse eines privaten Gymnasiums.
Mein Sohn AD(H)S hatte ähnliche Probleme wie deine Tochter. Er hatte ganz starke Probleme mit den Hausaufgaben und der Selbstorganisation. Wir haben stundenlang mit ihm gesessen und praktisch überall mitgedacht und helfen müssen, Ranzen packen, Lernen organisieren etc. (Noten waren gut bis mittelmäßig). Seine Zwillingsschwester war komplett anders. Notendurchschnitt 1,1 im Zeugnis - wir mussten nicht mal die Hausaufgaben überprüfen, geschweige denn organisatorisch eingreifen. Es lief bei ihr von alleine. Natürlich hatten wir ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Bewusst wurde mir das bei einem Elterntraining (durch meinen Arbeitgeber organisiert).
Nach langer Entscheidungsfindung haben wir uns im 2 HJ des 3. Schuljahres für Medikamente entschieden. Seit dem läuft vieles einfacher. Bis zum Ende der Grundschulzeit mussten wir ihn organisatorisch unterstützen (er hatte auch eine Teilhabeassistenz), aber die Hausaufgaben liefen sehr gut (obwohl zu dieser Tageszeit die Wirkdauer des Medikaments vorbei war(kein Retard)). Er bekommt die Medikamente auch nur in der Schulzeit, nicht am Wochenende, nicht in den Ferien. Aber allein die Motivation durch seine Erfolgserlebnisse, die er mit Medikament hatte, machte dies möglich. Seine Noten wurden auch sehr viel besser, so dass wir ihn auf dem Gymnasium angemeldet haben. Mittlerweile hat er seine Zwillingsschwester beinahe eingeholt. Nach den Hausaufgaben brauche ich nun kaum noch schauen. Er hat sich beinahe um 180° verändert. Geht sehr gerne zur Schule und ist sehr motiviert. Ich schließe mich einer Vorrednerin an. Es spricht nichts dagegen einen Versuch mit Medikamenten zu wagen. Mir kommt es auch nicht auf die Noten an, aber das entspannte und zufriedene Familienleben und das glückliche Kind (bzw. Kinder) ist/sind mir sehr wichtig.
Hallo.
Sorry, falls ich böse klingen sollte.... Ich weiß, wovon du redest. Habe selber einen Sohn mit ADS und eine Tochter mit Dyskalkulie. Ebenso arbeite ich mind. 30 Wochenstunden. Kann also echt mitreden.
Aber ich finde, ihr macht viel zu viel Gedöns um das Thema Schule.
Ihre Noten sind gut. Somit kann sie sich dementsprechend gut konzentrieren. Ich habe deinen Text nicht super genau gelesen. Aber es stand da nirgendwo etwas, dass sie z.B. mit ihrem Sozialverhalten anecken würde, oder dass sie keine Freunde hätte, oder?
WAS wollt ihr mehr?? Ist doch alles paletti?!
Klar, manche Kinder lernen schneller und sind selbständiger. Aber Luft nach oben ist doch fast immer?!
WELCHE Therapien willst du ihr denn noch verschreiben lassen?? Lass ihr in ihrer knappen Freizeit doch einfach ihren Hobbies nachgehen und Freundschaften pflegen. Und DU kannst in dieser Zeit auch etwas runterfahren.
LG
Hallo,
ich würde mal probieren, die Große langsam mehr auf eigene Füße zu stellen.
Unser Sohn (9, 5. Klasse) hat auch leichtes ADS.
Wenn es bei Eurer Tochter wirklich schlimm wäre, hätte Euch sicher schon die Schule darauf hingewiesen, und dann wärt Ihr schon über diese Schiene auf die Idee gekommen, Medikamente zu geben.
ADS-Medikamente sind ja auch nicht ganz ohne.
Unser Sohn findet es bequemer, wenn ihn jemand ans Händchen nimmt. Komplett alleine schafft er es auch nicht. Aber zwischen "die ganze Zeit am Händchen halten" und "alles alleine machen" ist noch viel Platz.
Wir machen es so, dass ich ihm sage, was er wann lernen soll. Dann frage ich ihn ab. Wenn er es nicht kann, lernt er es nochmal. Aber ich sitze nicht die ganze Zeit daneben.
Genauso läuft es mit den Hausaufgaben. Ich sage ihm, dass er in seinen Schulplaner gucken soll, ob er in den Fächern für den nächsten Tag Hausaufgaben auf hat. Dann setzt er sich hin und macht die alleine. Wenn er Hilfe braucht, sprechen wir kurz. Dann macht er alleine weiter. Häufig gucke ich am Ende nochmal drüber, aber nicht immer.
Es bessert sich mit seiner Selbstständigkeit.
Wenn ich die ganze Zeit neben ihm sitzen müsste, würde ich auch die Motten bekommen.
Aber das ist doch bei keinem Kind Sinn der Sache. Du kannst ja nicht ihr Leben lang neben Deiner Tochter sitzen und helfen.
LG
Heike
Je nach Schweregrad gehe es auch ohne Medikamente...
Mein sohn hat eher die leichtere Form... Und für mich war klar, dass wir es w es AT einmal ohne Medikamente versuchen....
Wir sind damit für gefahren und bereuhen diese Entscheidung nicht...
Manchmal war es nicht einfach.... Aber es ist okay.... Nicht immer muss alles einfach sein🤷♀️
Hallo Angel08,
ich war ganz gerührt von Deinem Engagement und Deiner Aufopferung für Deine Kinder. Ich kann Dir leider nichts raten, möchte Dir aber sagen, ich kann mit Dir 1:1 mitfühlen, ich wäre genauso. Unsere Kids sind nur noch kleiner, aber unser Großer zeigt leichte Auffälligkeiten in der Vorschule.
Ich habe alle Beiträge gelesen und mir überlegt, was ich tun würde. Ich finde auch, Du machst wahnsinnig viel für Deine große Tochter. Neben dem Job ist das echt arg.
Könnte jemand anders Dich unterstützen damit Du nicht alles alleine machst? Oma/ Tante oder ähnliches? Damit Du wenigstens einen Nachmittag in der Woche die Kleine vorneran stellst?
Ansonsten fühle Dich gedrückt und sei stolz auf das, was DU leistest!!!
Liebe Grüsse!