8. Klasse -schlechte Noten

Hi Ihr Lieben, suche Erfahrungsaustausch mit 8.Klässler/Innen Gym, bei denen es gerade nicht so läuft. Die ersten Arbeiten werden gerade geschrieben und meine Tochter ist völlig resistent, was das Lernen angeht. Sie macht es nicht, sie kann sich nicht konzentrieren, sie hat keine Lust, sie kann sich die einfachsten Dinge nicht mehr merken. Von mir aus könnte sie auch die Schulform wechseln, aber sie will davon nichts wissen, nicht darüber reden. Wenn ich es anspreche, ist sie nur verzweifelt und gestresst. Ich komme nur ganz schlecht an sie ran. Bei allem, was nicht mit Schule zu tun hat, ist sie sehr involviert. Spielt Basketball, schwimmt, macht Musik. Ist eigentlich jeden Nachmittag unterwegs und ich will ihr das nicht einschränken. Ich würde mich gerne zurückhalten, merke aber, wie die Grundlagen flöten gehen und wie ich selbst ganz gestresst und aufgeregt bin. Habe nächste Woche ein erstes Gespräch mit dem Lehrer, suche aber einfach ein wenig Austausch. Ist es ok für euch, wenn sie Kinder sich einfach mal mit 4ern durchhangeln. Wie schnell seid ihr mit Schulwechsel? Ich scheue mich ein wenig davor, eine andere Schule rauszusuchen, weil ich ja nicht weiss, ob es da überhaupt besser wird, wie schnell es mit dem Anschluss klappt, etc. Wie geht es euren 8. Klässlern? Wie unterstützt Ihr sie??? Ist das die Pubertät? Wird das irgendwann besser?

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8. Klasse ist eigentlich DAS Jahr, in dem viele SchülerInnen einen Einbruch in Sachen Leistung erfahren. Die Hormone tanzen und das Denken fällt schwer.

Wie Lehrer wissen das und meine Devise ist, in dem Jahr einfach die Ruhe zu bewahren und nicht zu viel Druck zu machen. Vier ist doch fein, ehrlich. Damit kommt sie doch durch.... Und wenn sie eine Ehrenrunde drehen muss, ist das noch so. Einige brauchen halt das Jahr mehr.

Ich würde als Mutter eher zusehen, dass ich in gutem Kontakt zum Kind bleibe und nicht gegen sie an arbeite. Sprich mit ihr wie mit einer Erwachsenen, sag, dass du verstehen kannst, das andere Dinge gerade auch wichtig sind, dass du dir aber Sorgen machst, dass sie ganz abrutscht und dann entwerft ihr gemeinsam einen Schlachtplan, wie es gerade reichen kann, dass sie durchkommt....

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#pro genau so haben gestern die Lehrer unseres Sohnes (8. Klasse Realschule) geredet. Das fand ich super, keine Hau-drauf Einstellung.

Dem steht sein Pubi-Hirn manchmal auch im Weg. Er möchte gern mehr, aber kriegt es manchmal nicht auf die Reihe. Die Noten sind nicht super schlecht und auch nicht in jedem Fach, aber gerade mündlich muss er wieder mehr "sinnvolles" beitragen #schwitz

Zudem hatten alle 3 Lehrkräfte genaue Beispiele wo er sich bessern muss, das hat ihm gezeigt das die Lehrer mehr mitbekommen als er denkt.

Als ersten Schritt haben wir gleich gestern noch sein Whiteboard komplett überarbeitet. So wie es war funktionierte es nicht mehr so richtig.

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Hallo ginger_girl,

nur weil Deine Tochter in der 8. Klasse eventuell eine vier bekommt, soll sie auf eine andere Schule? Hattest Du von der ersten bis zur 13. Klasse nur die Noten "Sehr gut" und "Gut"? Die Grundlagen sollten natürlich gelernt sein/verstanden werden, aber ein Absacken in einzelnen Fächern auf eine vier ist doch nicht gleich ein Grund die Schule zu wechseln.

Ich habe einfach mal meine Zeugnisse hervorgekramt (Abi 1990). Selbst da fand sich in Mittelstufe mal eine vier. Das Abi hat trotzdem für ein Medizinstudium gereicht...

Hast Du nur ein Kind? Natürlich macht man sich Sorgen, aber jetzt sehen doch auch die Elternsprechtage an. Besprich das mit Deiner Tochter und dem/der Klassenlehrer/in.

Liebe Grüße Andrea

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Ja. Vielen Dank. Es ist wirklich so, dass ich bis inklusive 10. Klasse nur gute Noten auf dem Zeugnis hatte. Daher fällt es mir so schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ich gebe mir die größte Mühe, aber es fällt mir sooo schwer. Ich habe auch alles selbst gelernt oder mit MitschülerInnen, aber all das macht sie nicht. Ich habe mir vorgenommen mich sehr zurück zunehmen und sie mal eine Weile machen zu lassen. Aber wenn ich jeden Tag sehe, wie sie NICHTS lernt, dann kriege ich nen Rappel. Danke für Deine Einschätzung!!!

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Ich war in der 8 Klasse, habe die Schule geschwänzt. Das Zeugnis war schlecht....
In den Ferien ist meine Mutter zum Direktor einbestellt, der ihr mitteilte, dass wenn es so weitergeht, ich zeitnah von der Schule fliege.
Für mich ein Wendepunkt.Dann kam Nachhilfe, fast rund um die Uhr Lernen, Abitur mit „1,5“. An ein Lebensgefühl kann ich mich erinnern -alles andere war bis zu dem Zsitpunkt tatsächlich wichtiger.
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Du ? Hast du selbst Abitur ? Bist du mit ihr im Kontakt ? Spricht ihr, wie es ihr momentan vorgeht und was ihr wichtig ist ?

Ich denke, das größte Problem der Pubertät ist, dass Eltern Kontakt zu ihren Eltern verlieren. Gehe doch ein Stück zurück und lass sie erzählen, in einem Moment, in dem sie sich öffnet. Wie sie sich ihr Leben vorstellt ?

Gymnasium ist stressig. Es sind Menschen, die dafür nicht schaffen sind bzw. die dsfür einen hohen Preis bezahlen. Dies rauszufinden ist meiner Meinung nach ein Stück Kunst.

#winke

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Mein Sohn ist zwar erst in der 7.Klasse, aber ich habe schon viel gehört, über die berüchtigte Zeit der 7.-9.Klasse. Da schlägt die Pubertät voll rein und das Thema Faulheit ist da keine Seltenheit.

Mein Neffe hat auch in einigen Fächern eine 4 (z.B. auch Mathe), stand auch kurz vor der 5, hat es aber immer wieder hinbekommen. So ich das mitbekommen habe, ist das wohl keine Seltenheit und ich warte noch darauf, dass das bei uns noch zuschlägt.

Er bekommt dann Nachhilfe - wäre das eine Option ?

Mein Großer ist übrigens auch nicht der Fleißigste. Wenn ich ihn nicht ab und zu (bzw. eher sehr oft ;-) ) daran erinnern würde, dass eine Arbeit ansteht und man dafür mal in die Hefte schauen müsste, würde er das sicher auch nur sehr minimalisiert betreiben.

Er hat aber das Glück, dass er sehr schnell und leicht lernt und, wenn ihn etwas interessiert (Naturwissenschaften), er es quasi schon im Unterricht behält. Wenn das nicht so wäre, würden die Noten sicher auch anders aussehen.

Ach ja - ich würde alle Termine der Arbeiten in einen Kalender eintragen, diesen gut sichtbar ins Zimmer hängen und dazu anhalten, dass 2-3 Tage vorher, je nach Aufwand, geübt wird.

Manche machen es auch so, dass sie sich die jeweiligen Fächer am Tag, bevor sie dran sind, nochmal anschauen. So ist man auch für unangekündigte Teste gut vorbereitet.

Ich denke, bei Euch ist die Pubertät noch voll im Gange und es wird sicher besser werden, wenn eure Tochter ein Ziel hat und weiß, wofür sie lernt. Das kommt wohl meistens spätestens in der 10. Klasse. Bis dahin ist es natürlich wichtig, dass die Grundlagen sitzen, also Sprachen und Mathe, Physik. Der Rest sind ja Lernfächer, da kann man sich auch später noch reinlernen.

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Hi, warum gleich Schulwechsel? Hier lief es in der 9. (Gym) nicht so gut bei Großsohn. Ich habe ihm alle Hilfe angeboten, er wollte irgendwie nicht und sagte, dass er das schon schafft. In den Osterferien hatte ich dann ein Gespräch mit der KLín, die mir sagte, dass er, wenn er jetzt nicht noch einen Kickstart hinlegt, die 9. nicht schaffen wird.
Das habe ich ihm dann gesagt und auch, dass ich gleicher Ansicht bin und dass ein Wiederholen bei den ganzen Lücken sinnvoll ist...
Danach verschwand er in seinem Zimmer und er schloss dann die 9. mit lauter 2en und 3en ab ;-) Natürlich hatte er da wieder eine große Klappe (Sag ich doch, ich schaff das).
Also, Hilfe anbieten, aber entspannt bleiben. Eine Klasse zu wiederholen ist kein Drama.

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Ganz ehrlich....das ist normal. 7.8.9. Klasse sind am Gym so gut wie immer Wackeljahre. Wenn es danach ginge....dann müssten echt viele wechseln.

Was aber nicht geht, sind die flöten gehenden Grundlagen. Da würde ich mal ein paar ganz deutliche Worte an ihr Gewissen richten und eben doch in die Nachmittagsgestaltung eingreifen und 1-2 Tage mit ihr festlegen, indem sie lernt und sich abfragen lässt, oder der Zuschuss fürs Schwimmen geht flöten. Hobbys sind nicht wichtiger als Schule. Und wenn die Schule nicht läuft und sie gestresst ist, dann muss es auch nicht jeden Tag Nachmittagsprogramm geben. Dann braucht sie eben mehr Zeit für die Schule. Vielleicht macht sie da ohnehin viel zu viel nebenbei. Das würde ich dich noch Mal kritisch auf den Prüfstand stellen, ob wirklich genug Zeit für lernen da ist und ob sie sie sich auch nimmt. Unsere Kinder müssen z.B. erst HA und lernen erledigt haben, Ehe es was anderes gibt. Und an den Tagen wo Tanzen und Musikschule und Co. liegen machen sie auch schon Mal wenn möglich eher bestimmte HA, damit sie da genug Zeit zu haben. Und wenn alle Stricke reisen und jeder Lehrer was aufgibt und es nicht zu schaffen ist, muss der Tanzkurs halt Mal ausfallen. Tut er eigentlich nie. Kam aber 1-2 x vor. Ich finde schon, dass Du da die Prioritäten setzen solltest.

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ich wäre mit dem Wechsel nicht so schnell.... wohl aber mit der Einschränkung der Vielzahl an Hobbies. Diese sind ein Privileg, wenn die Schulsachen erledigt sind. -- nicht andersrum.

Man muss ja nicht gleich abmelden, sondern eben erst einmal das Training streichen, wenn noch nicht fertig gelernt ist. --- Gruppendruck (in einer Basketballmannschaft) hilft da vielleicht extern wunder, wenn es die Eltern nicht mehr können....

und ja: ich würde "einschränken" -- zumindest die Privilegien, die noch in Deinem Einflussbereich liegen...
Feste Regeln dazu vereinbaren, die auch schaffbar sind: z.B. mit Wecker X Tage vor einer Arbeit X Minunten lernen. -- man kann das in einem Kalender schreiben und ihr so helfen, sich selbst zu organisieren... --- vielleicht braucht sie auch einfach Hilfe bei der Organisation? --- klar: mit 14 muss man selber lernen und auch eigenständig ... aber als Mama kann man durchaus hinterher sein, die passenden WErkzeuge und Regeln einzufordern....

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Hallo,
von meinem Sohn, er ist jetzt in der EF, kenne ich das nicht. Schule läuft bei ihm nebenher und er hatte in den letzten Jahren immer einen Zeugnisschnitt zwischen 2,4 und 2,8, meist war das Jahreszeugnis etwas besser. Damit ist er und sind wir zufrieden, er kann seinem Hobby nachgehen (dafür ist er mindestens 4mal die Woche unterwegs) und die Schule läuft trotzdem. Er weiß aber auch, dass wir sein Hobby einschränken würden, wenn die Noten darunter leiden würden.
Bei mir selbst war das anders. Ich war auch auf einem Gymnasium, in der 7. Klasse bekam ich Schwierigkeiten in Mathe, Deutsch und Chemie. In Mathe und Deutsch bekam ich Nachhilfe, dennoch blieb die 5 in Deutsch auf dem Jahreszeugnis, zusammen mit der 5 in Chemie hieß das dann Nachprüfung mit dem Ergenbis, dass ich dann doch die 7. Klasse wiederholt ahben. Das hat mir richtig gut getan, da konnte ich mich auf die Fächer konzentrieren, in denen es gehapert hat und die anderen Fächer auch nochmal vertiefen. Ein Schulwechsel stand nie im Raum. Ich habe wohl letzten Endes das Gymnasium nach der 10. Klasse auf eigenen Wunsch verlassen, um eine Ausbildung anzufangen. Mir fiel der Stoff zunehmend schwerer, es ging einfach nicht mehr. Meine Eltern waren damit einverstanden unter der Voraussetzung, dass ich eben einen Ausbildungsplatz hatte. Selbst mein damaliger Klassenlehrer hat das befürwortet.
Ich weiß aber auch aus dem aktuellen Jahrgang meines Sohnes, dass mehrere Schüler nach der 8. Klasse die Schule verlassen haben und oder die Klasse wiederholt haben, die 9. Klasse wird auch aktuell von einigen seiner ehemaligenMitschüler wiederholt.
An Eurer Stelle würde ich vielleicht doch die Hobbies etwas einschränken, Schule hat zumindest bei uns, Vorrang vor allem anderen.
LG
Elsa01

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Ich bin in der 8. Klasse (Realschule) sitzengeblieben. Zu der Zeit war ich schwer pubertär unterwegs und meine Eltern hatten mit mir wenig Spaß zu dieser Zeit.
Meine Tochter ist jetzt aktuell in der 5. Klasse am Gymnasium. Bisher läuft es gut - ich bin aber Realist und weiß, dass in absehbarer Zeit die Pubertät kommt und dann durchaus auch Zeiten kommen können, die schulisch eine extreme Durststrecke und nervliche Belastung für alle Beteiligten bedeuten.
So what....dann muss man evtl. die Klasse wiederholen oder geht vom Gymnasium runter. Das deutsche Schulsystem ist so vielschichtig und bietet auch für "Spätzünder" die Möglichkeit, bis zum Abitur zu kommen.

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Huhu,

Sohn ist aktuell in der achten Klasse und wundert sich, dass man für gute Noten mittlerweile lernen muss.....😂
Da ich mich, trotz dass es gefühlt 300 Jahre her ist, sehr gut an meine damalige Schulzeit erinnern kann und das Kind mir im Lernverhalten ( sprich abgrundtiefe Faulheit) sehr ähnlich ist, sehe ich zu, dass er den angemessenen Tritt in den Hintern bekommt, damit es läuft.
Nicht falsch verstehen, wäre kein Potenzial da, würde ich nichts erwarten, aber da das Kind überdurchschnittlich intelligent ist, muss auch nicht den ganzen Nachmittag gelernt werden — nur das, was notwendig ist. Wenn man dies nicht macht, sind leider andere Annehmlichkeiten gestrichen. Klappt gut.
Das hört sich jetzt vielleicht ziemlich autoritär an, da ich aber aus eigener Erfahrung weiß, wie es ist, keine Hilfe zu bekommen und sich selbst überlassen zu sein, steuer ich dagegen an.
LG, N.