Hallo Zusammen.
Im September wurde mein Sohn ( 6 1/2 Jahre) eingeschult. Sein Bruder geht in eine höhere Klasse und ist ein 1er Kandidat, ihm fliegt alles Wissen nur so zu. Im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder. Deutsch ist eine Katastrophe. Schriftbild ist sauber, aber er erkennt keine Silben / Buchstaben. Als beispiel: Brille und er schreibt brl er hört kein i und kein e im Wort oder Baum und er schreibt Bm. Er erkennt immer den Anfangsbuchstabe und das war es auch dann schon fast. In der Schule wird mit einer Anlauttabelle gearbeitet, die er auch im Tornister hat. Z.b. L wie Löwe, B wie Banane, F wie Fisch etc. Ich lege ihm die Tabelle zum Schreiben dazu, aber er hört die Buchstaben nicht. Der Lehrerin ist es schon aufgefallen und er ist jetzt in 2 Förderkursen nach dem Unterricht. Sie bat mich, mit ihm immer wieder die Anlauttabelle zu üben. Das machen wir, wie gesagt, den ersten Buchstaben hört er immer, aber danach ist auch schluss.
Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen kann. Ich bin richtig verzweifelt. Einerseits denke ich, er ist erst kurz in der Schule und braucht seine Zeit, andererseits sind die Kids in seiner Klasse schon weiter ( laut der Aussage meines Sohnes). Ihn macht es traurig,weil er es selber merkt. Mir zerbricht es das Herz, das er es tgl versucht und scheitert und dadurch traurig wird. Ich möchte ihn auch nicht unter Druck setzen, aber wenn er nicht lernt und übt, hilft es ihm auch nichts.
Hat jemand einen Rat für mich? Bitte.
Erstklässler hat große Schwierigkeiten
Das ist von außen schwierig zu beurteilen. Prinzipiell wäre das nicht-hören bzw. nicht-schreiben von Selbst-, Um- und Zwielauten ein typischer Fehler, der auf LRS hinweist ABER dein Kind ist noch nicht lange in der Schule, deshalb müsste ersteinmal woanders angesetzt werden:
- Hört er gut?
- Wie sind seine sonstigen Wahrnehmungsfähigkeiten?
- Wird nur mit der Anlauttabelle gearbeitet (z.B. Lesen durch Schreiben) oder werden die Buchstaben auch systematisch eingeführt?
- Wie übt ihr? (Kurz und regelmäßig wäre ideal - lieber 7×10 Minuten pro Woche als 1×70 Minuten.)
Um ihn nicht zu verwirren, solltest du die Lehrerin nochmal ansprechen, wie ihr üben sollt. Oder versuche hier nochmal zu beschreiben, nach welchem Konzept lesen und schreiben gelehrt wird - sonst lassen sich schwer Übungen nennen...
Auf dem Arbeitsblatt ist ein Sandkasten abgebildet und er soll daneben Sandkasten schreiben. Da im Unterricht nicht alle Buchstaben besprochen worden sind, soll er alle anhand der Anlauttabelle die richtigen Buchstaben finden und sie aufschreiben. Jetzt kommt das Problem, er schreibt S und sucht dann anstatt den Buchstaben A nach dem Buchstaben SA ( den es natürlich nicht gibt ). Er versteht nicht, dass es zwei Buchstaben sind. Oder Hose, er schreibt H und sucht dann nach einem Ho. Er zieht 2 Buchstaben zu einem zusammen.
Beim lesen macht er es genau andersherum.
Er liest z.b. Ende und sagt En- dö - e.
Es tut mir leid, genauer kann ich es nicht erklären.
Rede am besten wirklich nochmal mit der Lehrerin. Ansonsten wären das im Folgenden Ideen... Gleich noch vornweg, das Lesen ist bei dieser Methode eigentlich erstmal hinten an gestellt.
- Buchstaben immer wieder ansagen mit Bild dazu: P wie Palme ("P" als Laut, nicht als Peeeeh sprechen)... Vielleicht gibt es einen Rap / Lied dazu, das prägt sich besser ein.
- Memory / Legespiel basteln aus Bild und Buchstabe.
Viel wichtiger und vor allem ohne viel Aufwand umzusetzen:
- Silben klatschen / hüpfen o.ä.
- Anlautübungen: Wo hörst du ...? Z.B. Wo hörst du I in Igel (Mitte, Anfang, Ende)
- Welche Wörter reimen sich?
Gerade letztere 3 Übungen findet man häufig im Vorschulübungsmaterial. Diese Übungen sind enorm wichtig, du darfst sie nicht als Rückschritt betrachten.
Vielleicht kommt er mit der Silbenmethode besser klar, weil die Wörter bzw Silben besser unterteilt sind.
Wie kann ich mit ihm das Üben? Ich habe dazu Erstlesebücher gesehen.
Schau Mal unter Mildenberger Verlag. Würde aber vorher mit der Lehrerin sprechen. Unterstützend kann man spiele für die phonologische Wahrnehmung machen, Silbenhüpfen oder klatschen zb. Mit einer Figur von Silbe zu Silbe hüpfen. Das haben wir viel in der Logo gemacht.
Mein erster Gedanke war, hört er gut? Habt ihr mal sein Gehör testen lassen? Gibt es noch irgendwelche anderen Auffälligkeiten bei ihm oder ist es nur das Thema Schreiben? Falls er Probleme mit dem hören hat könnt ihr noch so lange üben, wenn er die Buchstaben nicht hört kann er sie auch nicht aufschreiben. Ich würde also, falls nicht schon geschehen, schnellstmöglich zum HNO.
Vor ca. 1 Jahr waren wir beim Hörtest. Dieser wurde mit gut bewertet.
Schau dir mal das Intraact Plus Konzept an.
Www.intraactplus.de
Damit haben meine Kinder lesen gelernt. Ich finde die App noch besser als das Buch.
Hallo!
Das war bei unserem Sohn (jetzt 2. Klasse, auch kleiner Bruder einer Überfliegerin) ähnlich. Lesen fiel ihm total schwer, selbst mit Silbenkennzeichnung ging es nicht wirklich besser. Und beim Schreiben hat er auch meist die Vokale ausgelassen. Ich bin mit ihm dann mit Hilfe der App Anton noch einmal ganz von vorne angefangen, richtig "klick" gemacht hat es aber erst, nachdem er die Silbenkönige kennengelernt hat. Seitdem hat sich das Lesen deutlich verbessert, und das Schreiben klappt auch viel besser. Mittlerweile hat er einen guten Stand und keine Defizite mehr.
LG
Hallo,
Schreibt dein Sohn immer in dieser "Skelettschrift"?
Das hat sich bei meiner Großen ziemlich lange in der 1. Klasse gezogen. Sie konnte schon gut lesen, hörte jedoch trotzdem nicht die Vokale raus. Das ist auch schwierig da sie im Mundinnenraum gebildet und deshalb nicht so "gespürt" werden.
Ihr hat die Erklärung geholfen, dass jede Silbe einen "König" (Vokal) braucht. Sie sollte deshalb bei jedem Wort die Silbenbögen einzeichnen und den König mit einer Krone markieren. Am Anfang war das ziemlich mühselig, da wir sie immer wieder daraufhin weisen mussten und es ihr am Anfang trotzdem schwer fiel den richtigen Vokal zu finden.
Aber dann machte es "Klick" und von da an lief es gut.
Grüße
Jojo
Wart ihr schon beim Pädaudiologen? Würde ihn da nochmal vorstellen.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen!
Meine Kinder lernen bzw lernten auch mit dieser Methode und hatten damit anfangs Schwierigkeiten. Zuerst ist wichtig (meiner Meinung nach), das du die Hausaufgaben Betreuung vorerst übernimmst und dass dein Kind die zusätzliche Aufgaben nicht zu spät macht (nicht nach 16 Uhr) denn dann ist die Konzentration bereits im Keller.
Bei Lernen durch Schreiben ist die Silbenbildung sehr wichtig. Dein Kind muss die Silbenbote richtig zeichnen können. Im zweiten Schritt muss es lernen, dass in jedem Silbenboot ein Silbenkönig (a,e,u usw) sitzt. Wenn dein Sohn dann nur diese Skelet Schrift schreibt, frag ihn wo die Silbenkönige sind. Sie müssen ja in jedem Boot sitzen.
Wichtig ist die Beherrschung der Buchstaben. Wir üben die Buchstaben und Laute mit dem Indianerheft.
Dann haben wir auch das Sternenheft, wo wir jedes Wort (mit Booten) schreiben. Zuerst haben die Kinder mindestens 15 Minuten jeden Tag geübt. Jetzt reicht 2 mal pro Woche.
Nochmal die Zusammenfassung der Übunstrategie:
1. Silbenbote korrekt malen
2. Das Wort in die Silbenbote schreiben
3. Königsbuchstaben (a,e,i, o...) mit Krone markieren
Hilfreiche Bücher:
Indianerheft: https://www.amazon.de/Buchstaben-Laute-Arbeitsheft-Klasse-Indianerheft/dp/3121609955/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=indianerheft&qid=1573808934&sr=8-4
Sternenheft: https://www.amazon.de/kann-schreiben-Teil-Artikelkennzeichnung-selbstst%C3%A4ndigen/dp/3939293725/ref=sr_1_11?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sternchenheft+1+klasse&qid=1573808997&sr=8-11
Nach dem Durchmachen von Indianerheft und ersten 5 Seiten von Sternenheft wird dein Kind keine Anlautabelle mehr brauchen.