Hallo in die Runde,
gestern Abend flossen bei uns mal wieder Tränen, weil meine große Tochter (11) mit dem Druck in manchen Schulfächern nicht klarkommt. Im Sommer ist sie ins Gymnasium gewechselt und da änderte sich eben auch ein vorher sicheres soziales Umfeld und nun ja, in dem Alter tauchen auf einmal Selbstzweifel auf, mit denen man umgehen lernen muss.
Bei ihr ist es das Thema Sport. Sie ist im letzten Jahr extrem gewachsen, ist mit ihren 11 Jahren bereits bei 165 cm und hat Schuhgröße 41. Dünn wie ne Bohnenstange. Man mag meinen, das seien die besten Voraussetzungen, um im Sportunterricht zu glänzen, aber nein. Sie kommt mit ihrem Körper nicht klar und ist eher tapsig. Turnen ist ihr ein Graus. Jetzt stehen ständig Leistungskontrollen an: Handstand, Kopfstand, Liegestütz, Bodenturnen. Sie scheitert an ihren Selbstzweifeln (Das schaff ich eh nicht) und blockiert damit total, möchte nicht mal üben (ich hab ihr angeboten, das zusammen anzugehen, aber selbst da macht sie dicht). Ich selbst finde nicht, dass solche Leistungen unbedingt benotet gehören, da das schon immer zu solchen bescheuerten Situationen geführt hat und diese Selbstzweifel und das "Ich bin nicht gut genug" fördert. Aber offenbar ist das noch nicht in den Lehrplänen angekommen.
Ihr geht das sehr nahe, das ist ihr mega peinlich und sie hat ständig Kopfschmerzen. Hat Angst, wegen der schlechten sportlichen Leistungen als Außenseiterin zu gelten (das ist wohl gerade Thema in der Klassse, ein Junge wurde gemobbt und sie meint, sie käme nicht so richtig im Klassengefüge an – dabei hat sie öfter mal Besuch hier oder geht mit den neuen Klassenkameradinnen lernen o zu denen nach Hause. Daher hat mich ihre Angst ehrlich überrascht). Gestern hat sie nach einem langen Gespräch selbst festgestellt, dass ihre Zukunft wohl nicht daran scheitern wird, dass sie keine Rolle mit Ansprung auf die Kette kriegt, aber ob diese Erkenntnis morgen bei der Leistungskontrolle noch da ist, bezweifel ich.
Wie baut ihr eure Kinder auf? Ich erzähle ihr immer, dass wir Erwachsene das auch lernen mussten und auch nicht alles können müssen, jeder seine Stärken und Schwächen hat und sie toll ist, so wie sie ist. Sie macht halt viel mit sich aus und da staut sich manches auf. Puh, schwierig. Und das wird ja die nächsten Jahre nicht besser. Wir haben ein sehr enges Verhältnis zueinander und ich erkenne mich auch oft in ihr wieder. Vor diesen Problemen standen wir ja alle mal. Und ich habe Bodenturnen auch gehasst wie die Pest und mich furchtbar ungelenk angestellt. Kann mich aber nicht daran erinnern, was mir geholfen hat, diese Selbstzweifel abzulegen.
Her mit euren Ideen! Wie fördert ihr das Selbstbewusstsein eurer Kinder, wenn mal was nicht so klappt, wie es die Schule erwartet?
Leistungsdruck im Sportunterricht
Hast du ihr gesagt, wie es dir ging?
Mir hat es ja immer geholfen, dass ich nicht die einzige war. Ich denke mehr kann man nicht machen.
Ich weiß noch: meine einzige sechs in meiner Schullaufbahn war bei Liegestützen. Ich kann die nicht. Nichtmal einen. Heute noch nicht. Da war ich echt die Schlechteste und es war mir peinlich, aber sonst, es gibt immer Kinder die etwas besser als andere können. da würd ich ansetzen....
Ja, ich habe ihr erzählt, dass ich im Sport in manchen Dingen echt gut war, aber beim Bodenturnen auch das Loch im Boden gesucht habe, in dem ich verschwinden konnte. Und ich habe nachgefragt, ob sie denn tatsächlich die Einzige sei, die mit diesen Problemen zu kämpfen hat.
Und ich habe ihr empfohlen, nach der verhauenen Leistungskontrolle zur Lehrerin zu gehen und ihr zu erzählen, wie sie sich gerade fühlt, dass sie das gern können wollte, aber es einfach nicht hinbekommt, und sie von ihr Tipps braucht, wie sie daran arbeiten kann. Nicht um nächstes Jahr eine 1 zu bekommen (diesen hehren Anspruch muss sie nicht an sich haben), sondern vor allem, um die Angst davor zu verlieren und eine Technik an die Hand zu bekommen. Sowas wie Liegestütze wird ja jedes Jahr getestet, dann ist sie vielleicht beim nächsten Mal besser vorbereitet. Jetzt ist es auch zu spät, eine Körperspannung aufzubauen.
Meine Hilfe dabei habe ich ihr auch angeboten. Auch ich bin nicht der Knaller bei Muskelübungen und Körperspannung, würde da aber auch gern dran arbeiten. Zusammen ist man da doch motivierter.
Sie verliert halt fix die Geduld (auch das hat sie von mir und das versuche ich ihr zu kommunizieren, dass auch Erwachsene Schwachstellen haben und die auch okay sind, man sich aber nicht darauf ausruhen muss) und gibt viel zu schnell auf. Ich versuche ihr zu vermitteln, dass niemand im Sport ne Leuchte sein muss. Aber so ein wenig Ehrgeiz würde ich hilfreich finden – ohne dabei Druck auszuüben. Schwierige Balance.
Hallo!
So schwer es für deine Tochter ist...aber sie muss lernen, dass es eben auch Dinge im Leben gibt, die man nicht so gut kann. In ihrem Fall ist es eben Sport. Das ist doch auch nicht schlimm. Wenn sie auf dem Gymnasium ist, hatte sie bestimmt in allen anderen Fächern ja gute oder sehr gute Noten. Also gibt es ja eigentlich keinen Grund für Selbstzweifel. Und es ist bei ihr ja auch nur das Turnen. Dann kommt wieder was anderes, was sie vielleicht besser kann. Vielleicht kannst du ihr das in Aussicht stellen? Gibt ja so viele Sportdisziplinen und nur weil man nicht gut turnen kann, ist man doch keine Niete im Sport. Ich denke prinzipiell musst du ihr helfen an ihrem Selbstvertrauen zu arbeiten . Etwas nicht zu können ist ja auch keine Schande!
Macht sie denn irgendeinen Vereinssport? Wäre das was für sie? Dann würde sie dadurch vielleicht mehr Selbstvertrauen Im Sport gewinnen.
Gruß Lilia
Sie ist ne gute Schülerin, in manchen Fächern sehr gut. Aber ihre Schwächen überlagern ihre Stärken in ihrer Wahrnehmung. Kennt man ja auch von sich.
Irgendwie haben wir aber tatsächlich noch keine Sportart gefunden, die sie gut kann und die ihr Spaß macht. Ich hätte ja immer getippt, dass Ballsportarten wie Volleyball oder basketball was für sie wären, weil sie mit ihrer Größe einen Vorteil hat. Aber nutzt nix, wenn man über die eigenen Beine stolpert
Dafür spielt sie toll Klavier. Daran kann man sie immer erinnern.
Hat denn Selbstzweifel nicht jeder mal ? Außerdem gerade in der Pubertät klappt manches nicht so, wie man sich das vorstellt. Meist gehörte man ja zu den Besten, wenn man aufs Gymnasium gewechselt ist. Jetzt sind aber viele gute Schüler dort. Man muss sich also durchsetzen oder mitschwimmen oder einen anderen Weg finden. Du erwähntest, dass dein Kind bereits 11 Jahre alt ist und jetzt gewechselt hat. Das hat mich etwas verwundert, denn hier waren die Kids 9 bis 10 Jahre alt. Vielelicht ist sie vom Wachstum einfach schon weiter als die anderen und bemerkt jetzt, dass die anderen Kinder flinker sind, weil sie halt diesen Wachstumsschub noch nicht haben. Ich kenne es von meinem Sohn, der ist jetzt 14 und hat die Schuhgröße 46 und eine Körperlänge von 182, dass ihm immer irgend etwas weh tut. Das Gelenk, dann wieder das Knie und dann die Rippen und dann kommt noch diese blöde Klammer dazu, die auch nicht schmerzfrei bei Neueinstellung ist und ja, keiner nimmt Rücksicht. Das stimmt schon. Die Kids müssen tatsächlich schon auch funktionieren. Gerade auf dem Gymnasium hat man manches Mal das Gefühl, es interessiert überhaupt keinen, wie es den Kindern geht und das ist halt anders als in der Grundschule.
Schau, meiner bekommt in Kunst immer ne 4- oder 4+. Sein Spruch: Versaut mir etwas mein Zeugnis - aber wenn sie (Lehrerin) nicht mein Fan sein will......er hat sich einfach damit abgefunden. Gibt sich allerdings trotz allem Mühe und ist zum Teil natürlich dann gefrustet, wenn es wieder eine 4 wird.
Lustig wird das werden, wenn es um die Wahl der Fächer geht......Musik oder Kunst.....beides nichts, wobei bei Musik die Logik ihm hilft.
Und Noten ändern sich doch auch. Sohnemann hatte von 1 bis 3 schon Sportnoten. Und da wirklich "Holland in Not". Einer, der immer ne 1 in Sport hat und dann ne 3....wer mag Hockey? Wohl kein Kind im Wachstum und so ist das halt....umarme sie und tröste aber ändern wirst du es nicht können.
Sie ist mit 7 eingeschult worden (Julikind) und kam ganz regulär mit der 5. Klasse aufs Gymnasium. Aber sie war immer die Größte, das kennt sie eigentlich.
Sie weiß, dass sie immer zu mir kommen kann. Wahrscheinlich ist diese Sicherheit das Wichtigste, was ich ihr vermitteln kann. Und dass man nicht perfekt sein muss. Gar nicht sein kann. Wir haben uns gestern schlappgelacht am Ende, weil sie meinte: "Nur weil man ne Rolle vorwärts machen kann, kommt man auch nicht schneller voran." Und ich mit ihr zusammen gesponnen haben, dass man selbst mit Flic Flac, Purzelbaum und Handstand die Bahn nicht erwischt, wenn man zu spät dran ist – und wie das denn aussähe. Mit Humor ging es schon besser.
Hallo,
auch, wenn es viele anders sehen, Schulsport ist nicht lebensnotwendig. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man einen Purzelbaum kann oder nicht. Deshalb würde ich deinem Kind vermitteln, dass eine schlechte Sportnote überhaupt nicht schlimm ist. Sie soll sich halt bemühen. Das reicht den meisten Lehrern. Auch Lehrer wissen, dass sich die Kinder in der Pubertät befinden.
Ich würde den Lehrer darüber informieren, dass deine Tochter sehr gewachsen ist und sich nicht so wohl fühlt. Berichte ihm von ihren Ängsten und schildere ihm die Situation. Wenn man dies höflich per Mail tut, kommt das eigentlich bei den Lehrern gut an. Lobe den guten Sporunterricht. Frage den Lehrer, was deine Tochter tun kann, um vielleicht auf eine 3 zu kommen.
Schildere deiner Tochter, dass du auch Probleme hattest. Sport soll schließlich Freude machen, aber tut dies Schulsport.
gestern Abend flossen bei uns mal wieder Tränen, weil meine große Tochter (11) mit dem Druck in manchen Schulfächern nicht klarkommt. Im Sommer ist sie ins Gymnasium gewechselt und da änderte sich eben auch ein vorher sicheres soziales Umfeld und nun ja, in dem Alter tauchen auf einmal Selbstzweifel auf, mit denen man umgehen lernen muss.
Bei ihr ist es das Thema Sport. Sie ist im letzten Jahr extrem gewachsen, ist mit ihren 11 Jahren bereits bei 165 cm und hat Schuhgröße 41. Dünn wie ne Bohnenstange. Man mag meinen, das seien die besten Voraussetzungen, um im Sportunterricht zu glänzen, aber nein. Sie kommt mit ihrem Körper nicht klar und ist eher tapsig. Turnen ist ihr ein Graus. Jetzt stehen ständig Leistungskontrollen an: Handstand, Kopfstand, Liegestütz, Bodenturnen. Sie scheitert an ihren Selbstzweifeln (Das schaff ich eh nicht) und blockiert damit total, möchte nicht mal üben (ich hab ihr angeboten, das zusammen anzugehen, aber selbst da macht sie dicht). Ich selbst finde nicht, dass solche Leistungen unbedingt benotet gehören, da das schon immer zu solchen bescheuerten Situationen geführt hat und diese Selbstzweifel und das "Ich bin nicht gut genug" fördert. Aber offenbar ist das noch nicht in den Lehrplänen angekommen.
Ihr geht das sehr nahe, das ist ihr mega peinlich und sie hat ständig Kopfschmerzen. Hat Angst, wegen der schlechten sportlichen Leistungen als Außenseiterin zu gelten (das ist wohl gerade Thema in der Klassse, ein Junge wurde gemobbt und sie meint, sie käme nicht so richtig im Klassengefüge an – dabei hat sie öfter mal Besuch hier oder geht mit den neuen Klassenkameradinnen lernen o zu denen nach Hause. Daher hat mich ihre Angst ehrlich überrascht). Gestern hat sie nach einem langen Gespräch selbst festgestellt, dass ihre Zukunft wohl nicht daran scheitern wird, dass sie keine Rolle mit Ansprung auf die Kette kriegt, aber ob diese Erkenntnis morgen bei der Leistungskontrolle noch da ist, bezweifel ich.
Wie baut ihr eure Kinder auf? Ich erzähle ihr immer, dass wir Erwachsene das auch lernen mussten und auch nicht alles können müssen, jeder seine Stärken und Schwächen hat und sie toll ist, so wie sie ist. Sie macht halt viel mit sich aus und da staut sich manches auf. Puh, schwierig. Und das wird ja die nächsten Jahre nicht besser. Wir haben ein sehr enges Verhältnis zueinander und ich erkenne mich auch oft in ihr wieder. Vor diesen Problemen standen wir ja alle mal. Und ich habe Bodenturnen auch gehasst wie die Pest und mich furchtbar ungelenk angestellt. Kann mich aber nicht daran erinnern, was mir geholfen hat, diese Selbstzweifel abzulegen.
Her mit euren Ideen! Wie fördert ihr das Selbstbewusstsein eurer Kinder, wenn mal was nicht so klappt, wie es die Schule erwartet?
Meine Älteste (10 Jahre alt, 5. Klasse Gymnasium) hat auch ein großes Problem mit ihren sportlichen „Leistungen“.
Sie ist klein und zierlich,...daher bezweifel ich, dass das alles mit der Körpergröße zu tun hat. Sie ist einfach unsportlich! Sie tanzt seit 7 Jahren, das macht sie super toll, also grundsätzlich kann sie sich bewegen, aber eben nur beim Tanzen.
Aktuell spielen sie Basketball, hat sich letzte Woche dabei den Finger verstaucht. Das Problem ist, das sie sich auch viel einredet. Heute erzählte sie, das „alle“ auch die Lehrerin sich über sie lustig machen. Es stellte sich raus, dass die Klassenkameraden lediglich sagten, nachdem sie einen Korb traf „wow, auch ein blondes Huhn findet mal ein Korb“..., beim Passen und Korbleger üben sagte die Lehrerin nur, sie solle sich mal konzentriere und mit Spaß dabei sein. Nichts schlimmes - kommt aber bei einer 10-jährigen so an.
Dazu haben alle (!) Kinder in ihrer Klasse Bronze (mindestens), sie nicht. Schon blöde. Schwimmen kann sie trotzdem, aber nicht so wie die anderen.
Was ich sage? Das Sport Spaß machen soll. Man soll alles wenigstens versuchen und sein Bestes geben. Wirklich relevant ist das Fach für später nicht, höchstens für den Durchschnitt. Genau so sage ich das. Sie wird wohl in keinen sportlichen Beruf gehen, und Kaufleuten usw. wird die Sportnote total egal sein.
Und ich sage, dass sie dafür super in Englisch und Deutsch zB ist, das kann auch nicht jeder so wie sie.
Ich versuche ihr zu sagen, was sie alles toll kann. Da ist Sport so dermaßen unwichtig! Ich kann auch viel, und manches gar nicht. Auch das sage ich.
Und dann kommt unser Witz „Papa kann noch so oft tanzen üben, klappt auch nie und er ist gut durchs Leben gekommen“. 🤣
Diese blöden Hormone machen aber auch echt so einiges schwer.
Ich muss gerade schmunzeln. Meine Enkelin ist die dritte Generation, die Bodenturnen samt Geräteturnen hasst wie die Pest - und sie ist nicht groß und schlaksig, sondern recht klein für ihre 13 Jahre.
Wir haben ihr ein Argument beigebracht, was sie immer wieder mal in Abwandlungen verwendet, wenn etwas garnicht klappt beim Boden- oder Geräteturnen, nämlich "die sportlichen Stärken sind eben in meiner Familie anders positioniert" - sie bringt das so cool rüber, dass die Sportlehrerin losprustete beim ersten Mal.
Wenn sowas die Grundeinstellung des Kindes wird, stresst sie sich auch nicht mehr. Meine Tochter und ich waren in der Jugend hervorragende Schwimmer (beide Rettungsschwimmer) und sehr gute Tänzerinnen - beide tanzten wir vereinsmäßig.
Dazu noch kilometerlange Wanderungen bergauf bergab (wird ja heute auch wieder modern ) also alle nicht faul.
Aber Boden/Geräteturnen und Leichtathletik - nein danke.
Mag Deine Tochter garkeinen Sport? Meine Enkelin schwimmt zwar nicht im Verein, aber zuverlässig wie ein Fisch und tanzt seit vielen Jahren vereinsmäßig, derzeit Hiphop.
Stärke Deine Tochter so gut es geht in dem, was sie gut kann, ob das sportlich ist oder was anderes, ist egal. Dann kriegt sie soviel Selbstbewusstsein, dass sie einen überkippenden Kopfstand hoffentlich auch nicht mehr so tragisch nimmt.
LG Moni
Der Satz ist doch schon mal mindestens genauso gut wie der von meiner Enkelin,
"dass ihre Zukunft wohl nicht daran scheitern wird, dass sie keine Rolle mit Ansprung auf die Kette kriegt" - sie soll das einfach selbstbewusst mal verkünden
Hallo
Ist sie generell eher der ruhige Typ, der nicht so gerne im Mittelpunkt steht (zB. bei mündlicher Mitarbeit)? Sport ist schon etwas undankbar. Insbesondere wie es von so manch einem Lehrer umgesetzt wird. Bei einer meiner Töchter gab es da auch mal eine größere Ausseinandersetzung, da die gleichen Dinge wie jetzt bei euch einzeln vor den Augen vor 4 Klassen vorgeturnt werden sollten. Kann ich absolut verstehen, das hat ja schon was von vorführen.
Auf der anderen Seite wird ja zum Glück auch sehr viel anderes gemacht. Ich würde behaupten, mein Töchter sind extrem sportlich. Grazil turnen zählt aber ganz klar nicht zu ihren Talenten.
Die jüngere macht ich auch sehr sehr großen Druck bis hin zu körperlichen Symptomen und wenn man generell so ist, gibt es leider nicht einfach die Lösung. Eine Sache die mal mehr, mal weniger, hilft, sind ein paar Gedankengänge zum durchgehen wenn sie in so eine Situation kommt. Auch finde ich es wichtig, die Gefühle und Gedanken grunsätzlich ernst zu nehmen und nicht abzusprechen. Die richtige Formulierung ist da manchmal schwer.
LG
Hallo,
ich persönlich kann keinen Unterschied feststellen, ob man nun in Mathe, Deutsch, Kunst oder Sport eine Leistung nicht erbringen kann. Es ist doch völlig egal, warum ich Selbstzweifel habe. Sind die Selbstzweifel weniger wert, weil ich in Mathe versagt habe als in Sport?
Ich würde ihr vermitteln, dass sie zwei Möglichkeiten hat. Entweder sie priorisiert ihren Anspruch (also Sport nicht so wichtig, Mathe und Deutsch wichtiger …) oder aber sie akzeptiert, dass sie für die sportliche Leistung genauso üben muss wie für eine Arbeit in Mathe oder Englisch oder eben mehr tun muss als andere.
Beide Ansätze sind in meinen Augen ok und ich würde hinter meinem Kind stehen und sie unterstützen.
Was ich nicht unterstützen würde ist, sich über eine schlechte Note aufregen, aber nichts dafür zu tun.
So halte ich es auch bei meinem Sohn, 6. Klasse Gymnasium, der es auch nicht leicht hat. Er hat in beiden Händen einen Tremor (Handzittern) und ist dadurch beim Schreiben langsamer als andere und muss sich auch mehr konzentrieren. Das entlastet ihn aber nicht davon, dass er seine Arbeiten in der gleichen Zeit und Sorgfältigkeit wie alle anderen auch erledigen muss. Sprich, er übt zwischendurch auch das "schnellere" lesbare Schreiben und ja, das ist ziemlich anstrengend für ihn.
Auch ist er in Sport keine Leuchte und wird es nie sein (Körperspannung). Er bekommt aber in diesem HJ trotzdem eine 2 auf dem Zeugnis, weil bei uns auch das Verhalten in der Gruppe zählt, Disziplin, wie verhalte ich mich im Mannschaftssport, bin ich fair, helfe ich beim Auf- und Abbau usw..
Ich finde es wichtig, dass Kinder lernen sich nicht aufzugeben und eine Note nicht die Bewertung der Person ist, sondern ausschließlich der erbrachten Leistung. Dabei müssen wir ihnen helfen und da hilft nicht unbedingt, dass wir ein Fach schlechtreden, weil es das eigene Kind nicht so gut kann. Das setzt nämlich die anderen Kinder, die dies vielleicht gut können herab.
VG
B