Ungetauftes Kind - für welchen Religionsunterricht anmelden?

ihr lieben schulkindeltern, ich brauche eure hilfe.
kommende woche muss ich mich um die unterlagen zur schulanmeldung kümmern - ich komme beim religionsunterricht nciht weiter.

kinder sind 6, ungetauft. gerne können sie das nachholen, wenn sie die materie ein bisschen kennen und aus eigenem ermessen daran bedarf haben.

wir waren katholisch, sind vor langem ausgetreten.



nun bietet unsere schule an: katholische religion, evangelische und eine "freie förderstunde". keine ethik o.ä., die eltern der förderstundekinder sind nicht besonders froh, das ist explizit eine stunde, in der kinder mit nachholbedarf gefördert werden, alle anderen kinder haben eine freistunde und malen oder tun nix...


da ich es auch durchaus wichtig finde, dass meine kinder was über religionen lernen, möchte ich sie gerne für einen religionsunterricht anmelden (geht natürlich auch ungetauft).

aber für welchen?
uns erwachsenen ist es eigentlich egal.
beim katholischen habe ich sorgen, dass sie als mitläufer unbedingt getauft werden wollen und zur kommunion gehen wollen, ohne das mit 8 oder 9 schon richtig zu verstehen. im evangelischen sind sie 13,14, wenn es soweit ist (konfirmation), das werden sie dann wohl nur wollen, wenn sie wirklich dahinterstehen.



evangelisch wiederum ist mir komplett fern, da ich darüber kaum was weiss.



wie sind eure erfahrungen???

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Über Religion soll man bekanntlich nicht streiten ;-), daher ist ein Rat schwierig.
Warum seit ihr ausgetreten? Des Geldes wegen oder aus Überzeugung?
Wenn letzteres, würde ich nicht den katholischen Unterricht wählen (zumal ich Religionen in denen Kindesmissbrauch geduldet wird und Abtreibung auch nach Vergewaltigung verboten ist, nicht unterstützen kann)

Ich würde zur Förderstunde tendieren oder evangelisch

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Hallo.

Unsere Kinder sind muslimisch, besuchen aber beide den katholischen Religionsunterricht. Sie waren auch schon in einem katholischen Kindergarten. Bei der Großen konnte man damals nur katholisch auswählen, da es keine Lehrkraft für evangelisch gab.

Angst, dass sie Mitläufer werden, habe ich keine. Es kam natürlich ein Brief für die Kommunion, aber das stand gar nicht zur Debatte. Unsere Kinder wissen welcher Religion sie angehören. Und kamen bisher auch nicht auf die Idee, diese zu wechseln. Unsere Große betet beispielsweise auch nicht mit. Das ist auch völlig in Ordnung so. Auch wenn es Anfangs Diskussion mit der Lehrerin gab.

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Witzig, hier im kath. Kiga sind auch viele muslimische Kinder, viel mehr als in den beiden städtischen Kigas. Ich habe mich immer gefragt, warum das so ist. Kannst du mir das eventuell sagen?

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Hallo.
Ich habe die Kita hauptsächlich ausgewählt, weil sie mich vom ersten Moment an überzeugt hat. Kreativität, Fantasie etc standen dort besonders im Vordergrund. Dass er katholisch ist, spielte für mich keine Rolle.

Anfangs war es auch gar nicht so einfach. Bei uns gab es nur einen Städtischen, der überhaupt gar nicht überzeugte, Elterninitiativen oder eben katholische / Evangelische. Zudem gibt es auch tatsächlich türkische Kindergärten.
Als ich dann bei einem Katholischen anrief, meine Religion (ich bin kath. getauft) und dann die meines Kindes nannte, sagte man mir, ich solle mich besser an einen türkischen Kiga wenden. Auf meinen Hinweis, dass meine Tochter aber zur Hälfte bosnisch ist und nicht türkisch, sagte mir die Dame, dass die sich dort mit Moslems besser auskennen.
Da war ich doch sehr wütend..

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Ich persönlich würde rein aus Bauchgefühl " katholisch" nehmen. Aus 2 Gründen:
1. ist das die Glaubenswelt aus der ihr kommt, ihr könnt auch mal Fragen dazu leichter beantworten (wie war das bei dir...)
2. Ist die katholische Lehre die "komplexere" inkl der ganzen Heiligen etc. Wenn ihnen das zusagt, passts, wenn sie das für Quatsch ansehen, können sie immer noch zum evangelischen wechseln. Andersrum (evangelischer Unterricht Wechsel zum katholischen) halte ich für unrealistischer weil sie ja nicht "wissen", was da "fehlt'. Ich finde immer, man sollte alles wissen um sich für eine Variante ("ganz", "modernisiert und verschlankt" oder "gar nicht" entscheiden zu können.
Wenn ihr die Kinder also nicht in eine bestimmte Richtung lenken wollt, würd ich mich für das volle Programm entscheiden, damit die Kinder auch wissen wofür oder wogegen sie sich mal entscheiden. In der 3. Klasse (Kommunion) können sie ja dann wenn sie wolle wechseln (falls nötig ind gewünscht)

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danke, das was du sagst, unterschreibe ich so eigentlich.
eigentlich aber auch nur, uneigentlich hab ich diese kirche verlassen, weil sie im mittelalter stehengeblieben ist.
aber vielleicht sollte ich meine beweggründe bei der unterrichtswahl aussen vor lassen #kratz

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das kommt eher auf den Lehrer/Pfarrer an.

Ich hatte zu meiner Schulzeit einige moderne katholische Lehrer, während die im evangelischen Unterricht hinterher fluchten, wie staubtrocken es sei, Themen der damaligen Zeit (90er) tabu und gottlos seien.

Dafür hatte ich auch Lehrer, bei denen es strikt nach .... früheren Zeiten ging.

Bei einem mir bekannten katholischen Pfarrer würde ich das mit dem Mittelalter bestätigen.
Durch einen mir bekannten evanglischen Pfarrer weiß ich aber auch, dass Intoleranz, Mittelalter, sektenartige Strukturen auch extrem sein können. Unter dem Deckmantel, dass katholische sehr streng seien und eine Beleidigung nach der anderen abging.

Ein anderer katholischer Pfarrer, sowie ein anderer evangelischer Pfarrer sogar zur anderen Konfession rieten, offen sind, locker sind, moderne Themen aus dem Tabu holen.

Kurzum es steht und fällt mit den Menschen
und wie sie den Inhalt vortragen, übersetzen, deuten, vermitteln.


Zur Klassengröße:
es kann Vor- und Nachteile haben.

Fast alle Kinder einer Konfession: Klasse bleibt unter sich, wenige Kinder einer Konfession: haben oft mit Parallelklasse(n) zusammen und sind trotzdem weniger.

Vorteil viele Kinder: leichter untertauchen, eigene Klasse bleibt zusammen, evtl. mit Freunden zusammen

Vorteil wenige Kinder: kennen lernen anderer aus der Parallelklasse, kleinere Gruppe, auch mal kleinere Projekte möglich, das Stofftempo passt sich eher an.

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Es kommt drauf an wo du lebst, bei uns gibt es mehr evangelische Kinder an der Schule als katholische. So ,dass die Wahrscheinlichkeit DA dann Freunde zu haben recht hoch ist. Gibt es mehr katholische Kinder , dann da.
An unserer Grundschule ist der Inhalt des Unterrichts an vielen Stellen identisch.

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ach, okay. so weit hatte ich noch nicht gedacht.
hier sind die ca die hälfte katholisch und je ein viertel evangelisch und konfessionslos/was ganz anderes.

meinst du denn, ein unterricht ist interessanter, je mehr kinder dran teilnehmen?

im ersten jahr sind katholisch/evangelisch zusammengelegt. erst ab klasse 2 wird getrennt.

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Dann ist es doch jetzt erst einmal egal, nicht wahr? Dann kannst du ja immer noch entscheiden, wenn du mehr über die entsprechenden Lehrkräfte weißt.

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Bis wann muss die Entscheidung getroffen sein?

Einige Schulen bieten hier in der Grundschule einen religionsübergreifenden Unterricht.

1. Klasse haben alle zusammen kath. Unterricht
2. Klasse haben alle zusammen evangelischen Unterricht
Wobei das so gestaltet wird, dass auch Kinder anderer Religionen Erfahrungen und ihren Glauben einbringen dürfen.

Ab Klasse 3 konnte dann entschieden werden, welcher Unterricht besucht werden soll.


Inhalt und Interesse steht und fällt oft mit dem jeweiligen Lehrer und wie es rüber gebracht wird.

Welche Kriterien sind dir wichtig bei der Entscheidung?

Beim Inhalt wäre evtl. der Lehrplan eures Bundeslandes interessant.

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wir müssen das jetzt entscheiden,

wechseln können die kinder aber dann noch eine zeitlang.

erste klasse ist gemeinsam, danach getrennt.

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Wecheln kann man immer, nur die Schulleitung hat keine Lust ständige Änderungen der Kursgrößen zu bearbeiten, deswegen wird das nicht an die große Glocke gehängt.

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Hallo,

es kommt immer auf die Person an, die es unterrichtet. Mein Kind war eines der wenigsten, das gläubig ist. Erste Kommunion und alles pipapo hinter sich. Mir war wichtig, dass es zum Unterricht geht und es war mir egal! ob es evangelisch oder katholisch war.

Erfwhrungen:
1-4 Klasse evangelisch; total nette und kompetente Person.
5 Klasse - Unterrichtswe hsel. Die Person war dann so ein Trottel, der Kids dogmatisches Religionsunterricht erzählt hat, wirklichen Mist, so dass ich gesagt habe - niemals ! Religionsunterricht.
6 Klasse Ethik. Sie haben dieses jahr nur fremde Religionen gemacht, richtig toll.
Für mich zählt jetzt grundsärzlich obwohl wir uns als römisch katholisch bezeichnen würden, würde ich niemals meine Kids zum Religionsunterricht schicken. Die Sicht, die uns dieser Ethikunterricht eröffnet hat, ist wirklich toll.

Alles steht und fällt mit der Person. Daher interessiere dich, wer es unterrichtet.
Paradox - alle Heidenkinder gehen bei uns zur Religion. Mal schauen wie lange.

#winke

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Na ja, eigentlich wollt ihr euren Kindern freie Hand lassen, andererseits gefällt es euch nicht, wenn sie sich selbst für eine Taufe/ Kommunion entscheiden sollten. :-D
Ich denke sollte es so sein, ist das doch kein Genickbruch? Dann laufen sie aus freien Stücken halt erst einmal mit und entscheiden sich später bewusst dafür oder eben dagegen. So wie ihr es getan habt. ;-)
Ich würde wohl den katholischen Religionsunterricht wählen, wenn ich mit der anderen Konfession nichts anfangen könnte.
Vielleicht kannst du dich ja Mal umhören, wie der Religionsunterricht an der Schule gestaltet wird und ob es große Unterschiede gibt?

Grüße

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Ich würde an Deiner Stelle versuchen rauszufinden, wie die jeweiligen Lehrkräfte sind, schätzungsweise wird es an einer Grundschule nicht allzuviele Lehrer geben, die Religionsunterricht geben.
Ich arbeite aktuell an einer vierzügigen Grundschule, da ist ausser mir eine ev Kollegin und drei kath Lehrkräfte. Die Lehrpläne für RU Grundschule unterscheiden sich ev kath sehr wenig, da geht es wirklich um ganz grundlegende Grundlagen. Da macht die Lehrerpersönlichkeit viel mehr aus. Und auch die Versorgung mit Lehrkräften. Wenn in der Klasse 33 Kinder sind, dann hat das mehr Auswirkungen auf den Unterricht als der Konfessionstitel, der drüber steht.
Hier in NRW wird im ersten Schuljahr Religion im Klassenverband unterrichtet, d.h. nicht ev kath getrennt. Im wesentlichen stehen im ersten Jahr die Jahresfeste auf dem Lehrplan (also die Legende von Nikolaus, dann Weihnachten, Ostern usw)

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Ich bin als komplett ungetauftes Kind in eine ungetauftes Klasse abgesehen von 3 Zuzüglern aus anderen Regionen in den evangelischen Religionsunterricht gegangen. Zur Auswahl stand nämlich nur der und Etik, wobei es allg. Schulflurtratsch war, dass die Etik Lehrkraft einen an der Waffel hat und daher die meisten später eh zu Religion wechseln.

Über sowas wie Taufe oder religiösen Hintergrund als "Voraussetzung" würde ich mir keine Gedanken machen. Der Unterricht darf eigentlich nicht "missionarisch" sein, sondern soll eben religiöse Themenfelder ins Unterrichtsgeschehen holen. Da wird über verschiedene Sachen gesprochen und natürlich glauben die Lehrer, aber dass man das als Schüler tun muss .....nein. Für mich hat es einfach nur zu meiner Allgemeinbildung beigetragen.

Ich würde mich also wenn überhaupt umhören...welcher Lehrer welchen Ruf hat und danach entscheiden. Ob nun evangelisch oder katholisch.....so massiv werden die Unterschiede fürs Kind selbst wahrscheinlich nicht sein. Und wenn ihr keine spezifische Überzeugung habt, ist es ja auch im Grunde wurscht, wohin die Reise geht. Falls Du nichts raus bekommst, schick es doch dahin, was in eurer Region üblicher ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass da die meisten aus der Klasse mit bei sind und dann wird dein Kind da eh mitlaufen.

Eine so wirklich dramatische oder wichtige "Glaubensfrage" oder "Zukunftsentscheidung" ist das hier eigentlich gar nicht.