Hallo
Mir gibt die Lesefähigkeit meines Sohnes langsam zu denken.
Er hat immer wieder Probleme mit dem Verwechseln von Buchstaben. Die Vokale kann er zwar benennen, wenn er sie einzeln sieht, aber beim lesen wirft er sie wild durcheinander. Nicht etwa, dass er o und a verwechselt, sondern völlig systemfrei. Also i mit o, e mit a usw.
d und b verwechselt er sowieso. Den Laut ng und nk bekommt er nicht hin. Die einzelnen Buchstaben kann er sicher benennen, aber im Text gibts Probleme. Konsonantenhäufungen machen ihm Probleme. Er mogelt beim Lesen dann Vokallaute zwischen die Konsonanten ein. So wird aus "gelb" "geleb"
Er versteht nicht, wann Vokale lang oder kurz gesprochen werden müssen.
Er erkennt einfach keine Silben. Sind die Silben farblich gekennzeichnet, hilft ihm das.
Zeilen kann er nicht einhalten, er liest immer mit Finger. Dank der Lies Mal Hefte kan er schon ganz gut sinnerfassend lesen. Also wenn es sich um 2-3 Sätze handelt, kann er verstehen, worum es geht.
Beim Augenarzt waren wir, es ist alles OK.
Ich weiß, dass mein großer Sohn und ich kein Maßstab für das Lesen lernen sind. Wir haben das quasi von heute auf morgen gelernt. Auch mein Mann hat sehr schnell lesen gelernt. Ich habe also keine Erfahrung damit, wie man "normal" lesen lernt.
Deswegen bin ich mir unsicher, ob die Probleme noch normal für nen erstklässler sind (09/19 eingeschult)
Wann habt ihr die LRS eurer Kinder bemerkt und wann wurde sie ernst genommen?
LRS wann aufgefallen?
Hallo
der Sohn meiner Freundin hat eine LRS schwäche. Wurde in der 3 Klasse getestet. In der ersten Klasse hat sich das zwar schon lt ihr angekündigt aber der Arzt meinte es würde jetzt noch nicht so viel sinn machen da sich noch einiges ändern kann.
LG Hexe12-17
Wenn er sinnerfassend lesen kann, hat er aber keine Leseschwäche.
Bis zum Ende der 2.(!) Klasse kann der Erwerb der kompletten Lesefähigkeit bei gesunden Kindern dauern.
Ich finde das normal. Mein Großer hat bis Ostern in klasse 1 gebraucht. Laut Lehrerin alles normal und alles im Rahmen. d und b war lange ein Problem auch beim Schreiben. Wurde erst mit der Schreibschrift besser und inzwischen auch beim lesen kein Problem mehr (er ist in der 2. Klasse). Auch Vokale rein ziehen hatten wir lange. Üben, üben, üben, ...
ich war wohl auch ein später Leser, hab bis klasse 7 starke Rechtschreibungsprobleme gehabt. Dann waren sie weg und habe jetzt eine gute Orthographie und lese seit klasse 3 begeistert und viel.
Versuche ihn nicht mit dem großen Bruder zu vergleichen.
Da ja das erste Schuljahr noch lange nicht vorbei ist, würde ich als Lehrer wohl noch keinen Alarm schlagen. Es ist aber gut, dass du es mit im Auge behältst, denn gerade beim Lesen fallen viele Schwierigkeiten im Unterricht erst spät auf. Die Kinder können sich bei vielen Aufgaben durchmogeln bzw. geschickt raten. Auch die LiesMal-Hefte sind da anfällig. Wenn du dir unsicher bist, solltest du einfach mal das Gespräch mit der Lehrkraft suchen. Es kommt ja auch drauf an, nach welcher Methode gelehrt wird bzw. wie diese umgesetzt wird.
Ansonsten ist es üblich, eine LRS- Testung nicht vor Beginn der 2. Klasse durchzuführen. Dein Sohn hat demnach noch ein gutes halbes Jahr, um ... ja, was schreib ich jetzt - denn perfekt lesen muss er auch am Ende der ersten Klasse noch nicht können. Aber bis dahin kann sich noch alles geben.
Obwohl man hier ohnehin keine Ferndiagnose stellen kann, wäre es noch interessant zu wissen, ob er beim Schreiben die gleichen Probleme hat.
Außerdem könnte man noch in Betracht ziehen (wenn die Probleme gegen Endes des SJ noch bestehen), ob er Probleme mit der Wahrnehmung hat.
Oder es ist vielleicht ganz simpel und er ist einfach etwas unkonzentriert und oberflächlich / schnell und es bessert sich von ganz allein bzw. er gewinnt einfach an Lesegeläufigkeit...
Schreiben ist eine reine Katastrophe. Seine Handschrift ist sehr schön, aber er kann von selbst nicht die richtigen Laute verwenden. Allerdings schreiben die Kinder fast gar nicht.
Ich würde es im Blick behalten. Aber wenn du sagst, sie schreiben nur wenig, dann kann es natürlich auch sein, dass ihm einfach die Übung fehlt. Oder die Buchstaben sitzen noch nicht richtig. Ich bring immer den Vergleich, man soll sich als Erwachsener vorstellen, man müsste die chinesischen Schriftzeichen lernen - das ist schon eine enorme Anstrengung und große Leistung, was die Kinder in einem Schuljahr vollbringen, wenn sie 26+ Buchstaben lernen... Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn nach einem halben Jahr noch nicht alles klappt.
Wie gesagt, beobachte es und / oder sprich mal mit der Lehrkraft. Gegen Anfang der zweiten Klasse sollte er lauttreue Wörter (so geschrieben wie gesprochen: Mama, Maus, ...) richtig schreiben können. Typische LRS-Fehler wären dann z.B. Tmte statt Tomate.
Meine LRS wurde in der 2. Klasse entdeckt und festgestellt, gute und richtige Förderung habe ich dann erst und der 3. Klasse erhalten.
Feststellung fand auch nur auf das drängen meiner Mutter statt, da die Lehrerin meinte so etwas hat kein Kind aus ihrer Klasse.
Würde es also im Auge behalten und spätestens in der 2. Klasse testen lassen, damit ggf. eine frühe Förderung stattfinden kann.
Hallo,
ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten. Es gibt Kinder, bei denen klappt das Lesen erst um die Herbstferien rum in Klasse 2.
Das er mit dem Finger liest ist doch toll. Das hilft ihm und empfinde ich überhaupt nicht als Problem. Ich würde es auf jeden Fall im Blick behalten, aber erstmal ist es noch nicht bedenklich. Wenn ihm farbige Silben helfen würde ich schauen, dass er Texte mit Silbenstruktur liest.
Hat dein Sohn denn schon alle Buchstaben? Wird in der Schule mit einer Anlauttabelle gearbeitet, sprich: sind ihm alle Laute geläufig? Oder wird eine andere Methode verwendet?
LG
Isabel
Er hat mit der Anlauttabelle lesen gelernt. Wir lesen also von Anfang an alle Buchstaben.
Was sagt der Lehrer?
Wie liest er in der Schule?
Wie liest er, wenn eine entspannte Person dabei ist?
Ich selbst habe definitiv keine LRS.
Aber wenn jemand, mit ingeheimer Erwartung dabei sitzt, bekomme ich heute noch keinen geraden Satz vorgelesen.
Mit meiner Mutter lesen: Vollkatastrophe.
Mit meinen Geschwistern lesen: mittlere Katastrophe. Ich wusste ja, dass sie schon gut lesen können und früher konnten
Lesen lernen fiel mir daher sehr, sehr schwer.
In der Schule war es laut und voll und ich war aufgeregt.
Leise lesen kann ich sehr schnell, sinnerfassend und sehr gerne (seit ich es heimlich gemacht habe und meiner Mutter nicht verraten habe).
Gelernt habe ich es wohl, weil ich bei meiner Oma üben durfte
- Ruhe in Person
- keine Vergleiche
- keine Beurteilungen oder abchecken ob/ob nicht
- kein zu viel denken was schon wieder mit mir falsch sein könnte (Spezialität meiner Mutter war, dass sie sich schnell Sorgen machte, was mich wiederum stark hemmte, noch dazu weil meine Mutter immer meine viel größeren Geschwister im Kopf hatte. Selbst wenn sie es nicht aussprach, ich spürte es mit jeder Faser meines Körpers und kochte vor Wut)
- weil ich einfach so sein durfte wie ich bin
daher die klare Frage: wie liest er, wenn er mit einer anderen Person eine ruhige Atmosphäre hat?
Und auch seine Lehrer fragen, weil diese den Klassenstand besser kennen,
direktere Vergleiche haben - altersgerechte, nicht familieninterne
und evtl. Tipps haben, wie er unterstützt werden kann.
Wann noch mal gesprochen werden sollte usw.
In der ersten Klasse kann auch noch viel mit Eingewöhnung sein,
Mama im Krankenhaus usw.
Sprich am besten mit seinen Lehrern wie lange ihr das beobachten könnt,
üben in welcher Form
und ab wann Handlungs-/Testbedarf besteht
Bei ADSlern kann auch der Zeitpunkt eine Rolle spielen, wann es günstiger/ungünstiger ist.
Sie hat sich gefreut, wenn ich ihr vorgelesen habe. Einfach gefreut.