Bayern: nach 5. Kl Gym wechsel auf Realschule

Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe mir kann jemand Erfahrungen mitteilen.
Meine Große geht atm in die 5. Klasse Gymnasium.
Englisch und Mathe steht sie auf 5, Deutsch 2, der Rest so 2 bis 3.
Ich hätte sie gerne die 5. Freiwillig wiederholen lassen um die Basics in Mathe und Englisch zu sichern.
Mein Exmann will nach der 5. Den Wechsel auf die Realschule. Generell ist das für mich auch ok, ich hab nur Angst dass ihr auch dort die Fehlenden Grundlagen aus der 5.Klasse in Englisch und Mathe das Genick brechen könnten.

Berechtigte Angst oder eher unproblematisch?
Hat jemand Erfahrung? Oder ist hier vielleicht ein Lehrer der was sagen kann?

Danke Euch.

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Also ich hatte 3 Kinder ab der 5. auf der Realschule und 1 Kind gleich auf dem Gymnasium in BW. Zu Anfang hatte ich den Eindruck, dass der Stoff und das Tempo in beiden Schulen ähnlich sind, besonders in Englisch, Mathe nicht ganz so. Sicherer wäre es, die 5. zu wiederholen. Wo liegt das Problem? Habt ihr sie testen lassen, ob sie irgendwelche Teilleistungsstörungen hat? Oder gab es psychische Probleme? Welche Unterstützung braucht sie? Wie war sie vorher in der Grundschule? Was sagt sie selber?

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Hallo,
wir wohnen in NRW .
Mein Kleiner ist an einer Realschule (6.Klasse). In der 5. Klasse gab es keinen wirklichen Unterschied zu seinen Freunden, die das Gymnasium besuchen. Jetzt ist es schon ein wenig langsamer.

Mein Großer geht zum Gymnasium. Er ist in Englisch aber nie ein Maßstab gewesen, denn er hatte ab der 5. Klasse vertieften Englischunterricht, da es eine bilingualen Zweig gibt, den er seit der 7 Klasse besucht.

Ich würde mich ggf. sowohl vom Gymnasium ( Klassenlehrer) als auch an der in Frage kommenden Realschule beraten lassen,
Aber wenn Englisch jetzt schon 5 ist, wird es an der Realschule bestimmt nicht leichter.
Wie lief denn Mathe in der Grundschule?
Lg Basket

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In der Grundschule hatte sie nur 1er und 2er.
Es liegt hauptsächlich am nicht lernen wollen, in der Grundschule flog ihr noch alles zu, aber jetzt muss sie was tun, hat aber null Bock, was gerne zu Familien Ärger führt.

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Hallo,

Mathe hat ja nicht viel mit lernen zu tun, eher mit Verständnis. Da sie in der Grundschule keinerlei Probleme hatte und der Stoff in der 5. erstmal viel Wiederholung der Grundlagen ist, würde ich ein anderes Problem als fehlende Fähigkeit in Mathe vermuten. Mein Sohn hatte in Mathe ebenfalls in der 5. ein Problem. Aus der Grundschule kam er mit Mathe 1 und zum Halbjahr der 5. stand er 4. Während er ein viertel Jahr vorher problemlos schriftlich dividieren konnte, saß er plötzlich vor der Aufgabe und hat geschaut wie die Kuh wenn's donnert. Die Lehrerin hatte es völlig anders erklärt als die Lehrerin der Grundschule. Das hat ihn so durcheinander gebracht, dass er selbst die Erklärung der Grundschullehrerin nicht mehr verstanden hat. In Mathe würde ich Ursachenforschung betreiben. Notfalls mit einem Nachhilfelehrer. Der hat meinem Sohn damals wieder auf die Sprünge geholfen. Englisch hat auch nicht zwingend was mit Faulheit zu tun. Auch wenn das viele so sehen. Ich gebe Englisch-Nachhilfe und ein riesiges Problem von den meisten meiner Schüler ist es, dass sie nie gezeigt bekommen haben, welche Möglichkeiten es zum Vokabellernen gibt. Es heißt, dass sie die Vokabeln lernen müssen, wie sie das machen sollen, zeigt ihnen keiner. Also lernen es die meisten auswendig. Das hält vielleicht bis zum nächsten Vokabeltest, aber beim übernächsten ist es vergessen. Die Grammatik ist selbst in den Büchern teilweise katastrophal erklärt. Wenn man dann einmal den Faden verloren hat, ist er weg. Da deine Tochter ansonsten 2en und 3en hat, würde ich ihre Gymnasialtauglichkeit nicht anzweifeln. Ich würde sie am Gym die 5. wiederholen lassen und gleich Nachhilfe zu Rate ziehen, wenn es anfängt problematisch zu werden.

LG

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Wenn es keine Lust hat aufs Lernen ist, dann wird dies sicher nicht durch einen Wechsel zur Realschule besser - eher wird sich auch noch ein "na Mama wirds schon regeln oder bin ja zu doof" einstellen.
Und es ist ja auch schön was die Eltern wollen, nur was will dein Kind. Dein Kind ist alt genug, um sich mit Euch und den Lehrern gemeinsam zu unterhalten und eine Strategie zu besprechen. Und zwar sofort.

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Also generell ist in Bayern der Wechsel vom Gym in die RS bis in die 7. Klasse völlig unproblematisch, danach wird es immer schwerer. Ihr habt also noch ein Jahr, es eilt erstmal nichts.

Dann, eure Tochter geht ja eigentlich erst ein gutes halbes Jahr ins Gymnasium. Das ist nicht besonders lang, es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kinder bis zu einem Jahr brauchen um wirklich in der neuen Schulform mit ihren Eigenarten anzukommen. Und dieses verkorkste Schuljahr jetzt mach die Sache nicht leichter.

Das heißt, ich würde ihr erstmal noch Zeit geben. Mit den aktuellen Noten müsste sie sowohl auf dem Gym wie auch auf der RS wiederholen. Viele nutzen das dann zum Schulwechsel. Hier würde ich aber auf jeden Fall mit denm Kind zusammen entscheiden.
Sollte sie das Jahr schaffen, würde ich sie in die 6 jahrgangsstufe vorrücken lassen und bis Weihnachten abwarten. Entweder platzt der Knoten oder durch die zweite Fremdsprache zeigt sich eindeutig, dass sie überfordert ist. Dann steht ein Wechsel an.

Freiwilliges Wiederholen hört sich gut an, bringt aber unter dem Strich oft nicht besonders viel. Oft geschieht es auf Wunsch der Eltern, die KInder finden es unnötig, sehen die Notwendigkeit nicht ein und arbeiten noch schlechter mit.
Besser wäre sicher ab jetzt sofort guter Nachhilfeuntericht, der vorallem in Englisch, vorhandene Lücken aufarbeitet. Mathe baut ja weniger aufeinander auf, aber auch hier wäre Unterstützung natürlich nicht schlecht.
Ja und dann sehen, wohin in der 6. Klasse die Reise geht und gegebenfalls rechtzeitig wechseln (es gibt eine Deadline, bis zu der eine Wechsel ins laufende Schuljahr möglich ist) .

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Dass Mathe weniger aufeinander aufbaut als Englisch vage ich zu bezweifeln. Bin Mathelehrerin und erlebe es ganz häufig, dass ein einführendes Thema nicht verstanden wurde, sodass es in den nächsten Jahren(!) immer wieder zu Problemen geführt hat. In der 5. Klasse könnten das z.B. Rechnen mit Einheiten oder das Rechnen mit Brüchen sein. :)

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Natürlich baut es auch auf, wie jedes Fach.

Aber Englisch ist neu, da werden in der 5 und 6. Klasse die absoluten Grundlagen gelegt. Ohne diese Grundlagen geht in den höheren Klassen nicht.

In Mathe kommen natürlich auch wichtige Dinge dran (Brüche allerdings erst in der 6.), aber, nur weil man Umrechnen nicht verstanden hat oder nicht weiß, wie man ein kgV ausrechnet, kann man trotzdem Gleichungen lösen oder mit negativen Zahlen arbeiten.

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Hi, was will denn deine Tochter? Mein Mittlerer stand in der 5. Klasse Gym auch in einem Fach 5 und die anderen waren auch nicht so dolle. Zur Wahl stand die 5. zu wiederholen oder die Schulform zu wechseln. Er hat dann die 5. Gym zu Ende gemacht, nix mehr getan und ist mit 4x5en in die 6. Klasse Gesamtschule gewechselt und kam da auch sehr gut mit. Bis er dann wieder ins Nichtstun verfallen ist, aber das ist ein anderes Thema #schwitz
Mein Mittlerer wollte die 5. auf keinen Fall wiederholen!

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Hallo,

unser Sohn (10) ist in der 5. Klasse in NRW.

Bei Englisch ist hier zunächst das Grundschul-Englisch das Problem. Die Kinder lernen da, wenn man es mal zusammenfasst, nichts außer ein paar Vokabeln. Jedenfalls ist das so, wenn nach Lehrplan unterrichtet wird.

Die weiterführenden Schulen gehen aber davon aus, dass die Kinder Grundlagen in Englisch haben.
Es gibt hier auch Grundschulen, die nicht nach Lehrplan unterrichten, wo die Kinder tatsächlich welche bekommen. Außerdem gibt es Kinder, die von sonstwo Englisch-Kenntnisse haben.
Deswegen denken die Gymnasien, dass das so schon passt und rauschen mal eben kurz durch die, vermeintlich bekannten, Grundlagen durch.
Die Kinder, für die das neu ist, verstehen bei dem Tempo aber nur Bahnhof. Entweder werden jetzt deren Eltern aktiv und arbeiten die Defizite mit den Kindern auf, oder es sammelt sich immer mehr an Defiziten an.

Oben drauf kommen die merkwürdigen Lehrwerke in Englisch, die vor allem durch bunte Bildchen etc. Spaß vermitteln wollen, aber nicht methodisch die Sprache vermitteln.
Da wird wild mit Grammatik um sich geworfen, die die Kinder erst zwei, drei Lektionen später lernen. Wir hatten auch schon Vokabeln, die weder bekannt waren, noch in der Lektion dran kamen. Die sollen die Kinder sich mal nebenbei "erschließen".

Mich wundert nicht, dass unserer Tochter zwei Jahre lang dachte, Französisch sei einfacher als Englisch. (Sie hat mit beidem in der 5. angefangen.) Französisch wird nämlich methodisch unterrichtet. Da muss man sich in den ersten 3 Jahren nichts nebenbei "erschließen".

Englisch ist hier im Bekanntenkreis zum Hassfach Nr. 1 aufgestiegen und hat Mathe, das das seit Jahrzehnten war, abgelöst.

Also, in Englisch musst Du Dich entweder selbst mit Deiner Tochter hinsetzen und das Chaos des Unterrichts auffangen oder Nachhilfe besorgen.
Vokabeln lernen unsere Kinder übrigens besser mit Phase 6, als mit dem Buch.

In Mathe ist der Unterschied zur Grundschule hier, dass die Kinder mehr quer denken müssen.
In der Grundschule kommen die meisten Aufgaben nach Schema F.
Ab und zu kommt mal eine Aufgabe zum Querdenken, aber wenn man die nicht kann, macht es nicht viel aus.
Auf dem Gymnasium kommen dauernd Aufgaben, die von Schema F abweichen, wo man Ideen haben muss, um sie zu lösen.
Das lernt unser Sohn auch gerade. Ihm fiel Mathe sonst immer sehr leicht, aber daran, dass man mit Schema F nicht mehr durchkommt, muss er sich auch sehr gewöhnen.

Ich denke, auf der Realschule ist Englisch nicht anders. Jedenfalls ist das Gesamtschul-Englisch-Buch, in das ich mal reingeguckt habe, nicht weniger chaotisch.

In Mathe wäre es eventuell einfach.

In beiden Fächern wird Deine Tochter aber auf der Realschule für die 6. Klasse Stoff nachholen müssen.

Wiederholen oder Abgehen würde ich davon abhängig machen, was das Kind will.
Auf dem Gymnasium bekommt sie die Lerninhalte nochmal "geliefert", wenn sie wiederholt.

LG

Heike

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Bei uns gibt es gar keinen Unterschied zwischen Realschule und Gymnasium in den beiden Fächern in den niedrigen Klassen.


Aber warum hat sie nicht gerade die Zeit von Corona genutzt um die Lücken zu schließen?

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Tut sie sich in den anderen Fächern sehr schwer die 2-3 zu schaffen? Falls nein, würde ich auf jeden Fall versuchen, sie in die sechste Klasse vorrücken zu lassen (vielleicht geht das wegen Corona?) und ihr dann in den Sommerferien einen Tutor besorgen.

Warum würde ich das machen? Weil ich selber in der fünften Klasse genauso war und meine Eltern das so gelöst haben - ich habe einfach etwas mehr Zeit gebraucht. Dann hats Klick gemacht, ich habe dann sogar an der LMU studiert und ein gutes Diplom in einem sehr mathematiklästigen Fach geschafft. Ich will nicht angeben, aber ich habe eine ziemlich tolle Karriere gemacht und das wäre vielleicht nicht in meinen Karten gewesen, wenn meine Eltern nicht so gut entschieden hätte.

Ach ja, Englisch hatte ich übrigens LK und spreche es heute auf muttersprachlichem Niveau, nachdem ich auch immer sehr viel in den USA und UK bin und war.