Gymnasium?

Mein Sohn kommt nach den Ferien in die 4. Klasse. In der 4. Klasse wird entschieden, auf welche weiterführende Schule die Kinder im Anschuss kommen. Schon seit der 1. Klasse steht für viele Kinder und dessen Eltern fest, dass die Kinder auf das Gymnasium wechseln. Mein Sohn ist mit diesen Kindern befreundet und möchte natürlich mit ihnen gemeinsam auf eine Schule gehen. Ich sehe ihn jedoch eher auf der Realschule. Er geht mir nicht darum, dass er nicht fit genug ist. Es geht mir eher darum, dass Hausaufgaben für ihn schon immer eine lästige Pflicht waren. Soll er zusätzlich etwas lernen, hat er dazu keine Lust. Jedoch kommt er häufig aus der Schule und berichtet, wie langweilig der Unterricht ist. Wie sind da eure Erfahrungen? Sollen wir einfach noch abwarten? Ich freue mich über eure Erfahrungen....

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Klar wartet ihr einfach noch ab, denn bis die Beratungsgespräche erfolgen und die Anmeldungen nötig sind, vergeht ohnehin noch ein halbes Jahr. Da braucht und solltet ihr euch jetzt noch keinen Kopf drüber zerbrechen. :-)

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Erstmal: Ja, es ist zu früh. Ihr habt noch mehr als ein halbes Jahr Zeit und gerade in der 4. Klasse schauen die Lehrer genauer auf die Skills, die (neben den Noten) für oder gegen eine Schulform sprechen. Ich vermute, dass es bei Euch auch noch Gespräche über das Thema geben wird. Und in die sollte man unvoreingenommen 'reingehen. Die Lehrer haben nunmal einen anderen Blick auf's Kind.

Du schreibst nichts über die messbaren Schulleistungen Deines Sohns. Hausaufgaben nur hinhudeln, weil man muss und nix extra machen spricht nicht gegen ein Gymnasium, solange sich die Leistungen im 1 - 2er Bereich bewegen (und die Eltern nicht vor jeder Arbeit intensives Coaching betreiben).
Genauso 'Boah - langweilig'. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Unterricht langweilig ist. Langweilig, weil es einen schlicht nicht interessiert spricht eher gegen Gymnasium. Langweilig, weil alles dreimal erklärt wird, obwohl man es schon beim ersten Mal verstanden hat, spricht für's Gymnasium.

Ausserdem ist Gymnasium nicht gleich Gymnasium. In dem einen sind 2 Stunden tägliche Hausaufgaben schon für 5.Klässler obligatorisch, in dem anderen 30 Minuten. Soll es Gymnasium A werden, spielen Fleiss und Disziplin natürlich eine ganz andere Rolle als bei Gymnasium B.

Grüsse
BiDi

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Hi,
unser Großer hat sich in der GS auch nicht vor Fleiß überschlagen. Er hat die 7. jetzt quasi beendet und es klappt wunderbar, auch im Homeschooling hat er seinen Kram recht gewissenhaft gearbeitet.
Warte doch mal ab, was das Beratungsgespräch ergeben wird.

vlg tina

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Naja, da würde ich vielleicht mal auf die Noten schauen und das Beratungsgespräch mit den Lehrerinnen abwarten.

Ich weiß ja nicht, warum ihm in der Schule langweilig ist und die Hausaufgaben so schlimm sind; weil er nichts mitbekommt und ausgestiegen ist, oder weil er unterfordert ist.
Aber zu diesem Problem müssten doch auch schon Gespräche stattgefunden haben.

Bei meinem Großen wurde es am Gymnasium viel besser, weil ihm da nicht mehr so langweilig war.

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Hallo,

wie sind denn seine schulischen Leistungen? Meine Söhne sind beide am Gymnasium. Hausaufgaben und Lernen haben beide noch nie gemocht und sie machen auch beide nur das Nötigste. Allerdings kamen sie bisher auch gut durch, wenn sie nur das Nötigste gemacht haben. Sie sind 9. und 11. Klasse. Wirklich überarbeitet haben sie sich bisher nicht. Das Hausaufgabenpensum ist weniger als in der Realschule, da viel auf Eigeninitiative gesetzt wird. Zählt bei euch der Elternwille oder muss man einen bestimmten Durchschnitt haben? Hier in Thüringen entscheiden die Halbjahreszeugnisse. Wenn deinem Sohn die Schule leicht fällt und die Noten gut und sehr gut sind, schicke ihn aufs Gymnasium. Warum hat er keinen Bock auf Hausaufgaben? Weil die x-fache Wiederholung zu langweilig ist und er darauf keinen Bock hat, weil er es schon kann? Dann schicke ihn aufs Gymnasium. Kann er den Stoff nicht sicher und hat er trotzdem keinen Bock ihn sich anzueignen, ist er auf der Realschule besser aufgehoben. Was sagen die Lehrer? Ich würde mich auf jeden Fall an deren Empfehlung halten. Es bringt nichts, wenn du deinen Sohn aufs Gym schickst und er spätestens zur 8. Klasse wieder runter muss. Da hat er in Bezug auf seine Freunde auch nichts gekonnt. Und früher oder später scheitern nicht gymnasialtaugliche Kinder. Bei meinen Söhnen in der Klasse ging es nach der 7. Klasse los, dass die Reihen sich gelichtet haben. Beim Großen war es ganz extrem. Anfangs waren es 31 Schüler in der Klasse. Nach der 9. waren es nur noch 16.
Wie selbständig ist dein Kind? Erkennt er, wann er was machen muss? Wie leicht fällt es ihm? Muss er viel lernen um eine 2 zu bekommen? Ein Kind, dass in der Grundschule schon für eine 2 ackern muss, ist in meinen Augen nicht gymnasialtauglich. Auch wenn viele hier sagen, dass es ein Vorteil ist, wenn sie das Lernen aus der Grundschule gewöhnt sind. Ein Schüler sollte aus dem Unterricht schon so viel mitnehmen, dass es Zuhause eben nicht mehr stundenlang sitzen muss. Ein reines auswendig lernen sagt rein gar nichts über den Wissensstand des Kindes aus. Kann der Schüler es dir aber problemlos wiedergegeben, weil er es verstanden hat, dann schon. Und das ist eine Grundvoraussetzung fürs Gymnasium. Nicht die Fähigkeit viel und fleißig zu lernen, sondern die Auffassungsgabe Zusammenhänge schnell zu verstehen, abzuleiten und um die Ecke zu denken.

LG
Lotta

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Wie ist es insgesamt?

- Auch von seinen Freunden: wie stehen diese bisher im Unterricht da? Noten und so?
Für manche standschon seit Jahren fest, dass es Gymnasium würde, zum Übertritt wurde dann aber doch was anderes gewählt. ;-)

Zu deinem Sohn, was wichtiger wäre
- Kommt er gut mit im Unterricht
- Lernt er viel? Mit welchem Ergebnis? Fliegt es ihm eher zu?

Viel lernen mit sehr gutem Ergebnis: kann Vorteile haben auf dem Gymansium. Richtiges Lernen braucht man irgendwann.
Fliegt es ihm zu und er braucht nichts tun: da können Hausaufgaben nerven und sich wie eine Bestrafung anfühlen:
Gymnasium: er scheint sich leicht zu tun; wenn er herausgefordert wird, motiviert das vllt. für Hausaufgaben; Nachteil: er hat Lernen nicht gelernt/Hausaufgaben so zu machen, wie sie gebraucht werden. Das müsste er dann mühsam lernen. Das kann klappen, das kann aber auch schwierig werden. Pubertät, neuer Stoff, erst mals Frust ohne Arbeit nicht durchzukommen UND dann noch mühselig Methoden lernen.

Viel Lernen für durchschnittliches Ergebnis: kann klappen, kann schwierig werden. Dann eher Realschule mit viel Lernen und guten Ergebnissen.


Wie ist seine
- Motivation
- Art an die Hausaufgaben ran zu gehen
- Art die Hausaufgaben zu machen
- wenn er herausfordernde Aufgaben bekommt?

Schreit er und verweigert es die Hausaufgaben zu machen?
Wenn er die Hausaufgaben dann macht, sind sie ruckzuck fertig und richtig?
Sitzt er davor und sie sind voller Fehler weil er ewig trödelt?

Strengt er sich an, mit mäßigem Ergebnis?

Ist er motivierter, wenn er schwerere Aufgaben bekommt?

Eine Freundin hat ihrem Kind irgendwann schwerere Aufgaben untergeschoben bzw. damit belohnt.
Wenn du noch 20 1x1 Aufgaben stupide abschreibst (weil das Kind das schon konnte und sich langweilte), dann darf das Kind im Anschluss 10 10x10 Aufgaben rechnen oder in Heften abseits des Schulstoffs etwas machen. Themen, die nicht im Lehrplan sind, das Kind aber spannend findet.
Aussicht auf Langeweile: stundenlanges vor sich herschieben.
Aussicht auf Herausforderung: es war trotzdem öde, aber mit Aussicht, dass der Kick noch kommt und die Hausaufgaben nicht mit dem "hat nichts gebracht" Gefühl abgeschlossen werden, sondern mit einem Juhu Gefühl.


"Soll er zusätzlich etwas lernen, hat er dazu keine Lust. "

Ok, das beantwortet die Frage.
Wobei das auch bei vielen Gymnasialkindern in der Grundschule so ist.

Meine liebt lernen. Wenn es nichts mit der Schule zu tun hat. Das ging mir als Kind auch so. Sie liest durchaus Schulbücher, wenn es nicht die von der Schule sind, sondern z.B. ausgemusterte von früher oder macht Übungshefte aus Spaß.
Sobald es aber die der Schule sind, wird es zur lästigen Pflicht und dann sinkt die Lust.


Braucht er das zusätzliche Lernen um bei den Ergebnissen mithalten zu können?
Dann wäre das eher schwierig.

Braucht er das zusätzliche Lernen nicht, für die aktuelle Leistung?
Es geht dabei eher um Regelmäßigkeit und dass er lernt zu Lernen?
Dann kann Gymnasium durchaus eine Option sein.


Kennt ihr die Schulen schon, die in Frage kommen?
Bei meiner haben Gespräche geholfen und Schulen ansehen. Dass das aktuell schwierig ist, ist mir klar.
Realschule 1 war komplett anders als Realschule 2,
Gymnasium 3 komplett anders als Gymnasium 4
Gemeinschaftsschulen/Gesamtschulen (ich verwechsel das oft) auch.

Was Schule 1 super war, passte an Schule 2 überhaupt nicht zu ihr.
Schule 3 bot gute Voraussetzungen, während Schule 4 für andere Kinder geeignet ist.

Z.B. legt eine Schule mehr wert auf eigenständiges Erarbeiten oder mehr auf strikte Hausaufgaben.
Womit kommt das Kind besser klar?

Was braucht er? Welche Schule kann das bieten? NIcht nur die Schulform, sondern auch die Schulen selbst.

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Er kommt doch erst in die 4. Klasse! Ich würde erst einmal abwarten. Auch wenn die Freunde sich für ein Gymnasium entscheiden, dies wäre für mich kein Grund.
Für uns war die Entscheidung damals auch nicht leicht. Die Lehrer haben uns damals gesagt, Gymnasium aufgrund der Leistungen und des Verhaltens. Es lief auch 5 Jahre recht gut. Jetzt kommt er in die 10. Klasse mit 14 und hat einen Hänger. Noten sind ok aber er hat gerade diese Phase lasst mich in Ruhe und Corona war nicht gerade hilfreich. Man muss auf einem Gymnasium nicht jeden Tag Stunden pauken aber man muss bereit sein, auch mal ein extremes Pensum schaffen zu können und sich Dinge selbst zu erschließen.

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Ich habe zwei Kinder , eins am Gymnasium, eins auf der Realschule und beide Kinder sind an ihrer Schule richtig.

Bei beiden Kindern habe ich auf den Rat der Lehrerin gehört.

Also erstmal abwarten.
Und im Zweifel dann die Realschule wählen. Bei eim Versagen eiinem Schulwechsel nach Klasse 6, kann man sich hier bei uns meist noch nicht mal die Schule aussuchen kann, geschweige denn die Klasse. Das ist viel einschneidender als ein Schulwechsel mit wenig Freunden.
Da kann man Vorfeld mal schauen, welches Kind vielleicht aus der Parallelklasse mitgeht und Kontakt aufnehmen.

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Das Lehrergespräch und die Notenentwicklung zum Halbjahr abwarten.