Was kann ich machen, damit sich mein Sohn gewissen Lehrerinnen gegenüber respektvoller verhält?

Hallo!

Mein Sohn hat jetzt die 2. Klasse beendet, und seit Beginn des Schuljahres kommen immer wieder Klagen, dass er in den Nebenfächern (Sport, Kunst, Musik, Religion - alles Fächer, die nicht die Klassenlehrerin unterrichtet) nicht mitmacht, stört, frech ist... Mein Mann und ich haben schon mehrfach mit ihm geredet, aber das ändert immer nur für kurze Zeit etwas.
Bei der Klassenlehrerin ist er weitestgehend brav, in der ersten Klasse war er sogar sehr still und hat sich kaum getraut etwas zu sagen.
Im Kindergarten bekamen wir immer nur positive Rückmeldungen, er wäre schon so weit für sein Alter, würde anderen Kindern helfen, hätte ein gutes Gefühl dafür, wenn in der Gruppe etwas schief läuft, würde dann positiv auf die anderen Kinder einwirken... Darum wundert es mich jetzt um so mehr, dass es in der Schule teilweise so schlecht läuft. Ich hab das Gefühl, dass er sich bei der Klassenlehrerin so weit im Griff hat und mitarbeitet, dass er aber in den Nebenfächern die Sau raus lässt und sich teilweise auch vor den Klassenkameraden profilieren will - was er eigentlich gar nicht nötig hat. Zumindest bei den Jungen in der Klasse ist er recht beliebt, er hat viele Freunde und unter Gleichaltrigen ein recht gutes Sozialverhalten.
Nun ja, die Quittung hat er jetzt mit dem Zeugnis bekommt: Religion 3, Musik 3, Sozialverhalten 3 (die 2 in Kunst wundert mich, da hätte ich am ehesten mit der 3 gerechnet, weil er Kunst nicht leiden kann und malen schon immer gehasst hat).
Nun ja, mit einer 3 in Reli und Musik könnte ich ja sogar noch leben (wobei er eigentlich nicht unmusikalisch ist, er spielt auch bereits seit 3 Jahren Schlagzeug und möchte jetzt Posaune lernen), aber die 3 im Sozialverhalten kann ich nicht akzeptieren. Mit dieser 3 schränkt sich die Wahl für die weiterführende Schule deutlich ein, die Schulen mit einem guten Ruf nehmen so gut wie nie Schüler mit einer 3 im Sozial- oder Arbeitsverhalten. Daran müssen wir also auf jeden Fall arbeiten - nur ich weiß nicht wie. Reden bringt auf die Dauer nicht viel, und auf Einsicht muss ich in dem Alter noch nicht hoffen - zumal ihm Schule ohnehin egal ist, er will Bauer werden, da braucht er kein Abitur machen...
Was ich bräuchte, ist eine Konsequenz (meinetwegen auch Strafe) für sein Fehlverhalten, die ich ihm androhen kann und die sich auch gut umsetzen lässt. Die meisten Strafen machen meinem Sohn allerdings nicht viel aus, er kann sich mit jeder Situation gut arrangieren, und ich will vor allem nicht, dass unsere Tochter auch unter der Strafe leiden muss (wenn ich z.B. Fernsehverbot erteile, müsste ich der Großen das Fernsehen ja auch verbieten, durch unsere offene Wohnung lässt es sich nicht vermeiden, dass der Kleine sonst mitschaut).

LG

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Hallo,

ich hatte in der Schule gelegentlich Schüler, bei denen ich nach jeder Stunde das Sozialverhalten abzeichnen musste. Da gab es entweder rot, gelb oder grün, je nach Verhalten, in einem kleinen Heft.
Das hat ganz gut funktioniert, denn da ist plötzlich jede Einzelstunde wichtig für das Kind. Ich weiß gar nicht, was es für Konsequenzen hatte, aber irgendwelche Folgen hatte es wohl, wenn zu viel rot dabei war. Und bei nur grün gab es wohl ne Belohnung...?

Das müsstest du natürlich mit der Klassenlehrerin besprechen. Die wäre auch ganz klar die erste Ansprechpartnerin!

Der erste Schritt ist ja schon getan: die Erkenntnis, dass es grundsätzlich bei allen Lehrern schwierig ist, die ein Nebenfach unterrichten.
Es liegt also nicht am Lehrer, nicht am Fach sondern am "nicht-ernst-nehmen" mancher Fächer.
Für ein Problem, das man schon kennt, muss es eine Lösung geben!! Also sprich mit der Klassenlehrerin.

Viel Erfolg!

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Hallo!

Vielen Dank für Deine Antwort.
Mit der Klassenlehrerin hatte ich schon Gespräche, wir halten den Kontakt, es hatte sich auch erst einmal eine Besserung gezeigt, und dann kam Corona...
Ansonsten sehe ich es auch so, dass ich engmaschig Rückmeldungen von den Lehrerinnen "fordern" werde - wenn ich immer nur Bescheid bekomme, wenn es eskaliert, werden ich sicher nichts machen können.
Am Lehrer könnte es allerdings tatsächlich mitunter liegen, bzw. die Konsequenzen, die die Lehrer bei Fehlverhalten ziehen. Im Sportunterricht ist es z.B. so, dass Kinder, die stören, den Rest der Stunde nicht mehr mitmachen dürfen. Und wenn mein Sohn eine Übung, ein Thema... nicht gefällt (wie z.B. Seilspringen), dann macht er Quatsch und DARF sich auf die Bank setzen - die Konsequenz ist also von meinem Sohn gewünscht, und das hatte er ganz schnell raus. Wenn er statt dessen 20 Kniebeugen hätte machen müssen, wäre das sicher wirkungsvoller gewesen). Leider sind gerade die Fachlehrer meines Sohnes auch noch sehr jung und unerfahren - das nutzt der Kleine natürlich erst Recht aus.

LG

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"Und wenn mein Sohn eine Übung, ein Thema... nicht gefällt (wie z.B. Seilspringen), dann macht er Quatsch und DARF sich auf die Bank setzen "

Das kommt mir soooo bekannt vor.
Das würde ich an seiner Stelle auch so machen. Ist der einfachere und bequemere Weg.
Positive Verstärkung für das nicht erwünschte Verhalten #kratz Kurz Belohnung.#schein

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Warum verhält er sich dort anders?

Was macht die Lehrerin anders? Ist sie strenger, lockerer?

Was sagt er selbst?
Sind ihm die anderen Fächer zu langweilig?

Wie ist sein Verhalten in Vereinen? In Gruppen / bei Einzelhobbies?

Ohne das warum zu kennen wird es schwierig.

- Liegt es am Inhalt der Fächer? (Langeweile, Desinteresse)
Dann motivieren.

Wobei Instrument spielen und Musik in der Schule vööööööööööllig verschieden sind.
Schule hat oft Theorie, wenig Praxis.
Auswendig lernen von Noten, Umkehrungen (später), Komponisten, Musikstile mit Begriffen unterscheiden, sowas.

- Kann er die anderen Fachlehrer nicht so einschätzen. Nach dem Motto, die sehe ich kaum, dann fällt es kaum auf?

- Sitzt er in den Fachräumen neben anderen Kindern? Das macht manchmal viel aus.

- Freie Sitzplatzwahl bringt oft mehr Unruhe rein, als feste Sitzordnung. In Musik durften wir es uns jedes Mal neu aussuchen. Das Chaos übertrug sich auf alle.

- Was macht die Lehrerin konkret anders? Wie schätzt sie ihn ein? An welchen Punkten packt sie ihn?
Merkt sie früher, wenn er kippt und verhindert es? Ist es an ihrer Art? Motiviert sie ihn dort, wo er es braucht? Welche Tricks wendet sie an?
Auch gegenüber der Klasse?

Strafen bringen nichts, wenn es keinen Zusammenhang gibt.
Sitzt der Schulstoff in den Fächern? Langeweile, weil man die Hausaufgaben nicht gemacht hat, kann auch frustrieren.


"zumal ihm Schule ohnehin egal ist, er will Bauer werden, da braucht er kein Abitur machen..."

Warum möchte er Bauer werden?
Wenn er nicht gerade euren Betrieb übernimmt, gibt es durchaus landwirtschaftliche Schulen, wo man gute Noten braucht oder evtl. Abitur um bestimmte Bereiche zu studieren.

Falls ihr jüngere Bauern in der Umgebung kennt, könnt ihr dort ja mal nachfragen, welche Voraussetzungen man so braucht. Auch schulisch.
Oder kommt von ihm nur die Antwort: damit er sich in der Schule nicht anstrengen muss.

Was sagt die Klassenlehrerin zu seinem Sozialverhalten?

1. aus ihrer Sicht, da er sich bei ihr ja zu benehmen scheint
2. aus Sicht ihrer Kollegen, da es ja mehrere sind.
In Klassenkonferenzen und auch zwischendurch müsste ihr da ja was zu Ohren gekommen sein. Was ist los, was läuft schief. Welche Tipps hat sie.

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Hallo!

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Die Fragen, die Du stellst, habe ich mir alle selbst auch schon gestellt - und so recht finde ich keine Antworten. Es betrifft bei ihm die Fächer Kunst, Musik, Sport und Religion. Dass er Kunst nicht leiden kann, weiß ich, das liegt vermutlich daran, dass das Bild in seinem Kopf nicht mit dem Bild auf dem Papier übereinstimmt. Das frustriert ihn dann natürlich in seiner perfektionistischen Art (schon als Kleinkind hat er seine Spielzeugautos akribisch hinter- oder nebeneinander geparkt. Und wehe, eines war mal verschoben...)
In Sport kann er die Lehrerin nicht leiden, warum, weiß ich nicht wirklich. Aber unsere Große kam mit der auch nicht gut klar.
In Religion und Musik hat er die gleiche Lehrerin, die Fächer findet der Kleine auch eher langweilig. Was ihn hier langweilt, weiß ich nicht, er hat jedenfalls auch schon oft erzählt, dass er beim Singen Cajon oder ähnliches Schlagwerk spielen darf, was ihm ja als Schlagzeuger eigentlich liegen müsste.

Ein Grund für seine Probleme ist vermutlich, dass er die Fachlehrer nur wenige Stunden in der Woche sieht (3 Lehrer für 9 Stunden, während er die Klassenlehrerin 12 Stunden in der Woche sieht).
Ansonsten ist er bei Hobbies eigentlich recht angepasst. Bei Einzelhobbies (Schlagzeugunterricht, Reiten) gibt es ohnehin keine Probleme, in der Bläserklasse, wo er auch Schlagzeug gespielt hat, war er auch nicht problematisch (ich kenne den Leiter gut und sehe ihn regelmäßig). Allerdings will er da nicht mehr hin, weil er sich von den anderen Kindern (alle älter als er, die jüngsten 2 Jahre, die anderen Schlagwerker 4 Jahre, der älteste 6 Jahre älter) nicht akzeptiert fühlt.
Ansonsten ist es mit Hobbies momentan mau, er hat eine zeitlang Leichtathletik in der Gruppe gemacht, da ist er nicht weiter aufgefallen, hatte aber meist keine Lust. Etwas neues haben wir noch nicht gefunden, da hat uns Corona dazwischen gefunkt.

Dass die Schulprobleme an der Sitzplatzwahl in der Klasse liegt, glaube ich eher nicht, außer Musik und Sport finden alle Fächer im Klassenraum statt, dann dürfte es ja zumindest in Kunst und Reli keine Probleme geben. Und in Sport gibt es ohnehin keine Sitzplätze.

Was die Fachlehrer so anders machen, weiß ich offen gestanden gar nicht. Von den Konsequenzen der Sportlehrerin habe ich ja schon berichtet, das ist sicherlich mit ein Grund für seine Kaspereien. Die Kunstlehrerin hat im letzten Jahr mehrfach gewechselt (eigentliche Lehrerin länger erkrankt, bis zur Einführung einer neuen Lehrerin gab es viele Vertretungen), da probiert er sich vielleicht noch aus und testet Grenzen. Am wenigsten verstehe ich sein Verhalten in Musik und Reli. Die Lehrerin gehört eigentlich zu den erfahrensten Kräften an der Schule (sehr junges Kollegium, diese Lehrerin schätze ich aber auf Anfang 50) und unterrichtet ja auch 2 Fächer in der Klasse, und trotzdem kann sie ihn nicht packen.

Und was seinen Berufswunsch angeht: Er liebt in erster Linie starke Motoren, mag aber auch Tiere sehr gerne. Außerdem ist er gerne an der frischen Luft. Und nach Busfahrer und Baggerfahrer will er jetzt schon seit einiger Zeit Bauer werden. Dass sein bester Freund, dessen Opa noch ein bisschen Landwirtschaft betreibt, seine Interessen teilt und auch Bauer werden will, spielt sicher auch noch eine Rolle. Dass das in der 2. Klasse noch nicht von Bedeutung ist, ist mir schon klar, aber dass er sich deswegen in der Schule nicht anstrengt, gefällt mir nicht.

Die Klassenlehrerin versteht jedenfalls sein Verhalten auch nicht. Bei ihr ist er brav, macht zwar auch mitunter Quatsch, lässt sich dann aber gut führen. Die Schulbegleitung eines Mitschülers mit ADHS hat sogar darum gebeten, dass mein Sohn immer neben dem ADHS-Kind sitzen soll, da er einen so positiven Einfluss auf den anderen Jungen hat. Aber zumindest Sport- und die Kunstlehrerin, sowie diverse Vertretungslehrerinnen (Lehrerinnen im Ruhestand) beklagen sich über das Verhalten meines Sohnes. Somit denke ich auch, dass seine Note im Arbeitsverhalten quasi eine Mischnote aus gutem Verhalten bei der Klassenlehrerin und den Mitschülern gegenüber und auf der anderen Seite dem Fehlverhalten gegenüber den Fachlehrern ist. Wenn er sich überall so benehmen würde, wie bei den Fachlehrern, hätte er vermutlich eher eine 4 im Sozialverhalten.
Ich denke, ich werde im kommenden Schuljahr den direkten Kontakt zu den Fachlehrern suchen, bisher ging alles immer über die Klassenlehrerin oder durch Einträge im Hausaufgabenheft.

LG

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"Ich denke, ich werde im kommenden Schuljahr den direkten Kontakt zu den Fachlehrern suchen, bisher ging alles immer über die Klassenlehrerin oder durch Einträge im Hausaufgabenheft."

Das klingt plausibel.
Dann merkst du selbst auch Zwischennuancen.

Es gibt durchaus Menschen mit denen ich super kann und mein Kind gar nicht.
Es gibt auch Menschen, mit denen mein Kind super kann und ich gar nicht.

Da ich aber ein bisschen Erfahrung habe, worauf mein Kind zwischenmenschlich anspringt ;-) (Freunde haben meine Beobachtungen durchaus bestätigt) merke ich mal mehr mal weniger schnell, ob mein Kind mit der Person gut kann und teilweise auch warum.

Ich kann NULL Mimil und Gestik erkennen und mit "zwischen den Zeilen" bin ich hoffnungslos aufgeschmissen. Ich habe zwar nur ADHS , aber ein bisschen Asperger gestreift könnte in einzelnen Situationen durchaus möglich sein.


Dafür habe ich eine (leider!) hohe Treffsicherheit an ... oh man, mir fällt kein Wort dafür ein. Jemand sagte mal Aura. Aber das ist mir zu estoterisch.

Ich spüre schnell, passt, passt nicht, aha daran könnte es liegen #zitter
Nuancen im Tonfall oder Nuancen bei der Wortwahl. Letztere ist natürlich Bildungsabhängig geprägt. Daher sind es Nuancen, die zwischenmenschliches ausdrücken unabhängig von der Bildung.

Sitzt mir jemand also gegenüber und erzählt mir was, merke ich schnell, ob mein Kind der Person aus der Hand frisst: streng ohne autoritär zu sein. 100% klarer Rahmen/Orientierung mit Gerechtigkeit, ohne Doppelmoral und eine Ausstrahlung an eigener Ausgeglichenheit.

Sobald eine Person unklar ist in den Erwartungen oder lieber lockerer als strenger, dann verunsichert das mein Kind total.

Ich selbst hingegen springe sofort mit Unruhe an, wenn ich merke, dass jemand nicht in sich stabil ist. Versucht das zu überspielen, aber eigentlich zu hohe Erwartungen an sich selbst hat und/oder sofort unsicher wird, wenn man auch nur andeutet, dass es nicht in die gewünschte Richtung geht.
Das macht mich innerlich unruhig und setzt den Effekt frei, dass ich - mit übertriebener Vorsicht um es zu vermeiden - genau das bewirke: volle Kanne jeden wunden Punkt treffe.
Was nicht schwer ist, weil das bei der Person ein anschwellen des wunden Punktes zu verursachen scheint.
Während ich Angst habe vor negativen Folgen, vermeide ich, was die Person noch unsicherer macht und dann MEINE wunden Punkten volle Kanne trifft.

Das ist eine explosive Mischung. Mein ADHS wird dann nahezu unkontrollierbar. Gehe ich aus der Situation raus, weil ich für mich selbst verantwortlich bin - ist das wiederum ein wunder Punkt der Person. (Persönlich nehmen) #schwitz

Bei Menschen, die in sich stabil sind, bin ich ausgeglichen und habe fast gar keine ADHS Impulse (nur an ganz schlechten Tagen mal). #huepf

Bei meinem Kind und mir liegt das gar nicht mal am Alter. Tendenziell schon. Mehr Lebenserfahrung macht durchaus ausgeglichen. Das stimmt aber eben nicht immer.

Habe ich die Person vor mir und ich höre sie reden, dann spüre ich recht schnell, wo der Hase lang läuft.
Das wiederum hilft mir dann , meinem Kind Worte zu geben OHNE die Person schlecht zu machen. Sondern eher zu motivieren.

Dann gebe ich Verhaltensregeln meinem Kind mit, die zu der Person passen könnten.
Person sagt A, meint aber B. Dann tu was erwartet wird, nicht was gesagt wird. Bei dieser Person ist es eben Vorschlag x.
Bei Person C ist es Verhaltensvorschlag y.

Damit liege auch daneben, bringt aber manchmal durchaus etwas.
Einige der Tipps sind noch von meinem Vater, der sozial echt super war.

3

Finde ich nett, das er für sich beschlossen hat Bauer zu werden und das Gymnasium daher nicht zwingend braucht. Aus seiner Sicht also ein Top-Zeugnis und er kann sich in der Klasse ausprobieren. Passt! - Was wollen Mama und Papa denn?!?!

Würde ihm daher zunächst das Gespräch Suchen, dass viel Bauern, gerade größere mit mehr Angestellten etc. Agrarwissenschaft studiert haben. Das das für viele Bereiche des Landwirtes von Vorteil ist. Kenne einige die per Abendschule Abitur nachgemacht haben, um dann Agrarwissenschaften zu studieren. Insofern soll er doch bitte auch beim Wunsch Bauer zu werden an die Zukunft denken, das er eventuell den Betrieb leiten oder eben mitführen wollen würde und nicht immer nur Befehle entgegennehmen ;-)

Ansonsten denke ich Strafe/Verbot/Konsequenzen ist genau der falsche Ansatz. Das wird nach Hinten losgehen. Ich würde mehr auf Unverständnis Deinerseits setzen und Dir das besser von ihm erklären lassen, was da los ist. Ggf. würde ich ihm Vorschlagen mit der Klassenlehrerin und einer der Nebenfächer-Lehrern, Deinem Sohn und Euch ein gemeinsames Gespräch zu erbitten. Mit dem Ziel, von den Lehrern im Beisein Deines Sohnes den Unterschied zu erfahren. So dass ihm bewusst wird, das das gesehen wird und nicht unproblematisch ist, besonders in der nächsten Klasse.

Du kannst und sollst da aber nicht die Verantwortung für ihn übernehmen. Das muss er selbst erkennen und ändern und dafür die Verantwortung übernehmen.

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Hallo!

Vielen Dank auch für Deine Antwort.

"Würde ihm daher zunächst das Gespräch Suchen, dass viel Bauern, gerade größere mit mehr Angestellten etc. Agrarwissenschaft studiert haben. Das das für viele Bereiche des Landwirtes von Vorteil ist."

Das hab ich durchaus schon versucht. Ich versuche auch immer ihm zu erklären, dass er auch als Bauer Mathe braucht, weil er z.B. Futtermengen oder Saatgutmengen berechnen muss. Dann sagt er mir: "Nö, Mama, ich mach ja den Bauernhof mit M. zusammen, der ist dann mein Chef und rechnet das alles aus und ich fahr nur aufs Feld!" Um Ausreden verlegen ist das Kind ja nie...

Was die Verstärkerpläne angeht: Auch da hab ich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Ich weiß gar nicht mehr, was wir bei meiner Tochter ändern wollte. Auf jeden Fall hat sie ihr Verhalten genau so lange geändert, bis sie ihre Belohnung bekommen hat, danach ist sie wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen. Darum versuche ich lieber, von beiden Seiten an das Problem zu gehen - also "Zuckerbrot und Peitsche".

LG

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"Dann sagt er mir: "Nö, Mama, ich mach ja den Bauernhof mit M. zusammen, der ist dann mein Chef und rechnet das alles aus und ich fahr nur aufs Feld!" Um Ausreden verlegen ist das Kind ja nie..."

Der Job dürfte jetzt schon so gut wie ausgestorben sein (vor 50 Jahren gab es dafür bei fast jedem Bauern einen Menschen ohne Ausbildung und Schulabschluss) und in 20 Jahren erst Recht - dann fährt da niemand mehr Trecker, weil er keine Lust auf Schule hatte, die modernen Maschinen sind heute schon zu großen Teilen GPS-gesteuert unterwegs und er braucht auch keine Karriere als Melker anstreben, der mit Eimerchen und Schemel von Kuh zu Kuh stiefelt und sich den Rücken kaputt macht, auch das funktioniert automatisierst und computergesteuert :)

LG

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6

Hallo,

wir hatten das ähnlich bzw. schlimmer. Verwende weniger Energie auf das Unterbinden des negativen Verhaltens und schau lieber warum er das macht.

Ich schreib Dir nachher per PN.

Lg,
Fina

7

tja -- zu großen Teilen müssen eigentlich auch Lehrer ein Stück weit "reagieren".
Da bringt es gar nix, was Du zuhause tust und sagst und versuchst...

Ohne einen Denkzettel des Lehrers (das war jetzt auch einer) wird da nix passieren.
Du wirst wenig Einfluss darauf haben, wie er sich in der Schule so benimmt und aufführt.
Anscheinend "kann" er das dort, wenn er sich bei der anderen Lehrerin normal verhält und sich auch bei Euch oder bei Familienfeiern "normal" benimmt.

und nein: die Tochter muss nicht mitleiden. -- sie kann TV kucken und er wird eben ins Zimmer geschickt. -- den Fehler hab ich auch lange gemacht, hier irgendwie mein Gleichbehandlungsdings durchzuziehen... das war ein Riesen Fehler.

hm ... aber eigentlich sollte die Strafe vom Lehrer kommen, nicht von Euch. da gehört es hin. -- Sprich im neuen Jahr doch öfter mit den betreffenden LEhrern.

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Es ist oft so, dass sich Kinder bei der Klassenlehrerin etwas besser benehmen, weil sie natürlicherweise mehr Bezug zu den Kindern hat und diese in der Regel auch die straffer geführten Fächer unterrichtet.

Eine drei im Arbeits- und Sozialverhalten ist eine ziemlich normale Note, da werden die Lehrer eventuell gar keinen großen Handlungsbedarf sehen. Solche Rückmeldesysteme/Ampelsysteme nach jeder einzelnen Stunde werden eher für die Härtefälle genutzt, deren Verhalten sonst nicht tragbar ist für die Klasse.

Ein Kind mit einer drei wird wahrscheinlich gar nicht weiter als Problemfall gesehen, sondern einfach als etwas albern und wenig ehrgeizig. Das ist nichts Besonderes, die Lehrer sehen täglich genug Kinder, die sich durch Albernheiten der Arbeit zu entziehen versuchen. Es ist eben nicht jedes Kind ehrgeizig und für das Gymnasium geeignet.

Wenn die Eltern höhere Ziele für das Kind haben ist das verständlich, aber dann müssen sie eben erzieherisch eingreifen. Für die Lehrer ist das Kind vermutlich einfach Durchschnitt.

Das Kind ist im nächsten Jahr in der dritten Klasse und damit eindeutig alt genug, zu verstehen, dass die Eltern mit dieser Note nicht einverstanden waren, die Eltern diese Note vielleicht als Ausrutscher sehen und ihm erklären, was er für eine bessere Note auf dem nächsten Halbjahreszeugnis zu tun hat. Im laufenden Jahr kann man dann immer Mal wieder erinnernd mit dem Kind darüber sprechen und dann auch strenge Konsequenzen androhen, wenn es nicht klappt.

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Ich denke das Problem muss der Lehrer lösen denn bei ihm benimmt sich dein Sohn falsch. Du kannst ja garnicht beurteilen was in der Schule läuft, deshalb kannst du auch nicht richtig eingreifen. Bei uns war es auch so das mein Sohn sich bei einigen Lehrern nicht gut benahm, komischerweise betraff das immer mehrere Kinder und immer die selben Lehrer.

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Ich finde nun auch eine 3 im Sozialverhalten kein Zeichen für einen besonderen Problemfall.
Und ich glaube auch nicht, dass Dein Sohn durch häusliche Strafen dem Reiz, den Klassenclown zu geben, widerstehen wird. Mal ganz abgesehen davon, dass Du auf die gewissenhafte Mitarbeit der Lehrer angewiesen sein wirst. Und ob die zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben auch noch Lust haben, den Grad der Albernheit Deines Sohnes nach jeder Unterrichtsstunde zu dokumentieren, bezweifle ich. Wie geschrieben: Er scheint ja kein aussergewöhnlicher Problemfall zu sein.

In die Beurteilung des Arbeitsverhalten fliessen solche Sachen wie: Disziplin, Fleiss, Selbstorganisation, Ehrgeiz. Die Beurteilung Deines Sohnes ist da durchschnittlich. Glaubst Du wirklich, dass eine Schule, die im Arbeitsverhalten Überdurchschnittlichkeit voraussetzt, zu ihm passt?

Und - herrje - es ist erst die 2.Klasse. Sich da schon über potentielle weiterführende Schulen den Kopf zu zermartern, ist definitiv noch ein bißchen früh.

Grüsse
BiDi

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Nimm Kontakt zu den entsprechenden Lehrerinnen auf. Per E Mail oder Telefon , damit die von dir hören, du nimmst die Sache ernst und willst etwas ändern, brauchst aber ihre Hilfe dabei.

Ich bin auch für diese positiven Verstärker. Die gibt es mittlerweile als Hefte zu kaufen. https://www.zaubereinmaleins.de/kommentare/tagesfeedback....1400/
Als Beispiel

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Er ist ja erst in der 2. Klasse und das Problem ist gar nicht selten. Bei uns sind 6 Jahre Grundschule. Ab der 5. Gibt's nicht nur so Talentfächer wie Musik, Kunst und Sport als Nebenfächer mit Fachlehrer sondern vor allem die richtig lernintensiven, wie natur -und gesellschaftswissenschaftliche Fächer kommen hinzu. Und jedes Mal soll dann das große HalliGalli ausbrechen, weil mehrere Kinder diese anderen Lehrer nicht so recht ernst nehmen + Pupertät.

Ich denke da hilft, der stete Tropfen höhlt den Stein. Ihr müsst ihm zeigen und vorleben, dass auch diese Fächer sehr wichtig sind z.B. indem ihr nach diesen Fächern fragt, euch HA zeigen lasst, auf ordentliche Vorbereitung und Heftführung besteht und eben nicht vermittelt....ach das ist ja bloß Musik.

Außerdem müsst ihr ihm immer wieder klar machen, dass in Zukunft nur noch solche Fachlehrer unterrichten werden und die sehen ihn viel weniger als eine KL. Wenn er sich da Schnulli erlaubt, dann erleben sie ihn ja nur so und dann denken sie was schlechtes von ihm. Darüber reden sie dann im Lehrerzimmer oder auf den Konferenzen für die Kopfnoten. Die würde ich ihm mal richtig erklären. Da dürfen nämlich alle Fachlehrer mitbestimmen. Und dann kommt sowas dabei raus. Ich würde ihm da wirklich den Zahn ziehen und es immer wieder ansprechen. Es reicht schon am Essenstisch ein paar Storys über so Konferenzen zum besten zu geben, dass sie vielleicht doch mal anfangen nachzudenken.

Ihm muss klar werden, dass ihm ein Ruf vorauseilen kann, der ihm sehr schaden kann. Und ihm sollte klar werden, dass Bauer sein heutzutage ein hochkomplexe und auch sehr technischer Beruf ist. Ohne die ganzen Maschinen und Großproduktion verdient man doch nix. Da brauch er nicht glauben, dass er dafür bloß Basiswissen braucht. Viele studieren!