Kind verhält sich komisch

Huhu.
Meine Tochter ist 7 Jahre alt und hat schon im Babyalter ein sehr Merkwürdiges Verhalten gezeigt. Mit 3 Monaten fing sie an, dass keiner außer mir in ihrer Nähe konnte, ohne dass sie anfing zu schreien. Auch in fremden Umgebungen wie beim Kinderarzt, war sie nur am weinen. Bewegungsabläufe wie hinsetzen, krabbeln, stehen und frei laufen mussten ihr antrainiert werden. Frei laufen konnte sie dann mit 22 Monaten. Sie entwickelt schnell und plötzlich Angst vor etwas. Fängt dann an zu schreien, um sich zu schlagen und zu treten und lässt sich nicht beruhigen bis die Situation vor der sie Angst hat vorbei ist. Grundfarben konnten sie trotz täglichen kleinen Übungen und Aufgaben erst mit 6 richtig benennen. Trocken ist sie bis heute nicht richtig bzw. nur über kurze Zeiträume. Sie braucht immer wieder Zeit für sich alleine. Während andere Kinder draußen spielen, sitzt sie am Schreibtisch und malt. Schulisch ist sie sehr gut und erzielt super Leistungen. Dies liegt Hauptsächlich daran, dass sie großes Interesse an Arbeitblättern, Schulheften und Lesebücher zeigt. Wenn sie neue Hefte bekommt sitzt sie oft Stunden davor. In letzter Zeit ist es immer öfter vorgekommen, dass sie nicht alleine in einen Raum sein möchte und selbst beim Toilette gehen eine Begleitung sucht. Hat Problem sich Aufgaben zu merken die ihr nur mündlich mitgeteilt wurden. Beispiel: ich bitte sie ihre Federtasche einzupacken, sie geht aus dem Raum, kommt wieder und fragt was sie nochmal tun soll. Sie ist extrem langsam beim Erledigen von Aufgaben. Anziehen kann schonmal 1 Stunde und länger dauern. Natürlich waren wir schon beim Arzt, aber solange sie schulisch keine Problem hat, wollte er keine Test machen.

1

Hallo,
Mein erster Gedanke nach dem lesen.... Versuch den Kinderarzt zu wechseln. Ist dies nicht möglich, geht zu deinem Hausarzt und bitte dort um Überweisung SPZ, KJP....?
Ich finde das Verhalten deiner Tochter auch auffällig, es muß ja nicht gleich etwas schlimmes sein. Aber unsere Gesellschaft ist ja nun leider so, wer "Anders" ist wird schnell ausgegrenzt.
Eine gute Diagnostik wäre bestimmt sinnvoll, um sie ggf. sinnvoll zu unterstützen.

2

"Natürlich waren wir schon beim Arzt, aber solange sie schulisch keine Problem hat, wollte er keine Test machen. "

Den würde ich wechseln!

Bewegungsabläufe mussten antrainiert werden? Wie hat der Arzt reagiert? Wurde motorisch was abgeklärt.

Noch nicht trocken: tagsüber oder nur noch nicht nachts?
Tagsüber würde ich dringend abklären lassen. Wie macht sie das in der Schule?
Nachts: kann schon vorkommen. Da rät der Kinderarzt zu folgendem: ab 6 Jahren Ultraschall und erste Untersuchungen. Nur um nichts zu übersehen. KEINEN Stress. Nur mal gucken, damit nichts übersehen wird.

Tagsüber sollte zumindest Blasengröße und anderes organisches ausgeschlossen werden.


Wie war es im Kindergarten?
Konnte sie überhaupt gehen?
Wurde euch da mal eine Diagnostik empfohlen?

Wie hat sie die Einschulung verkraftet? Das war ja auch eine Veränderung.

Ja, für einen Arzt kann ein schreiendes Kind auch anstrengend sein. Und vereinzelt vorkommend kann es auch normal sein.

Die Menge, die du schreibst, was offensichtlich kontinuierlich sich durch ihr Leben zieht, würde ich abklären lassen.
- gibt es einen Zusammenhang (eine Ursache für alles)
- gibt es verschiedene Baustellen, die getrennt von einander zu betrachten sind.
Verschiedene Ursachen. Wobei es sein kann, dass Ursache A behandelt werden sollte, Ursache B harmlos ist, Ursache C mit der Zeit besser wird und mehrere Symptome auf Ursache zurück zu führen sind.

Bei so vielen Symptomen würde ich mal aufschreiben, was wann dazu gekommen ist.
Auch ein bisschen sortieren in: motorisch, kognitiv, körperlich (Blase) und dann beim Arzt Überweisungen einfordern.
- Blase: Kinder... ich weiß nicht welcher Facharzt. Einer, der sich mit Blase und Niere auskennt. Niere ist Nephrologe meine ich.

- Entwicklung: SPZ oder KJP. Wobei ich da zuerst zu einem anderen Kinderarzt würde, der das ernst nimmt, der mitdenkt und vielleicht sogar Tipps hat, welches Krankenhaus, welches Zentrum da besser geeignet ist. Wo er gute Erfahrungen gemacht hat.

Bei Untersuchungen sollte es nicht darum gehen, was ein Kind schulisch leistet, sondern darum, dem Kind das Leben zu erleichtern. Dort Unterstützung zu geben, wo es Hilfe braucht.

Gute Noten kann man auch mit schlechten Augen haben. Das geht durchaus, ist aber sehr anstrengend.
Meine Brille habe ich aber nicht wegen der Schule, sondern damit ich im Straßenverkehr überlebe.

3

Ich war schon bei mehreren Ärzten allerdings wurden wir von keinem ernst genommen. Entweder wurde ich als überfürsorgliche Mutter abgestempelt oder als Mutter die ihr Kind die ganze Zeit vor dem Fernsehr parkt und sich dann wundert, dass das Kind Defizite aufweist. Beides ist aber nicht der Fall

Hätte sie bis zum 2. Geburtstag nicht laufen gelernt, hätten wir zur Physo gemusst. Ansonsten hieß es immer eir sollen mit ihr laufen üben und sie immer wieder auf die Beine stellen.

Sie ist Tags und Nachts nicht trocken. Sind bereits bei mehreren Urologen zu Abklärung gewesen und die hatte ein Blasentraining. Wir waren schon 2 mal im Krankenhaus zur Abklärung und wurde einmal ohne Diagkise und einmal mit der Disgnose Verstopfung entlassen und sollen demnächst wieder ins Krankenhaus.

Sie kam mit 1 Jahr in die Krippe. Die Eingewöhnung lief wirklich gut. Sie war in ihrer Gruppe sehr ruhig, was ihre Erzieherin sehr gefreut hat. Ich habe die Erfahrung gemacht wenn ein Kind ruhig ist, wird dies nicht als Verhaltensauffällig angesehen, auch wenn Entwicklungsverzögerungen vorliegen. Nur die aktiven Kinder, die andere auch noch ärgern werden als Verhaltensauffällig gesehen. Es fanden leider auch kaum Gespräche mit den Erziehern statt, weil ständig irgendwas ( Erziehrtin krank, Kind krank) dazwischen kam.

Die Einschulung lief auch gut. Sie hat schnell neue Freunde gefunden und geht gern zur Schule. Ihre Lehrerin meint nur, dass sie den tägliche Ablauf wie Schulsachen auspacken noch nicht beherrscht und man ihr das immer wieder sagen muss.

Danke für deine Antwort.

Ich werde erstmal meine Tochter für die Untersuchungen im Krankenhaus vorbereiten, mit der Hoffnung das jedenfalls erstmal abgeklärt wird, warum sie nicht trocken ist. Das ist zurzeit unsere größte Sorge. Vielleicht hat ja diesmal Glück mit den Ärzten, die die Lage etwas ernster sehen und dann werde ich auch meine anderen Bedenken ansprechen.

4

Das mit den Ärzten kenne ich leider.
Was ich da in den vergangenen Monaten mitgemacht habe, fange ich erst gar nicht an.

Es gibt Gründe, weswegen ich 2 Stunden einfache Strecke fahre. Das ist zwar weit, aber da weiß ich, was ich an den Ärzten habe.

Gute Ärzte sind überlaufen, da kommt man gar nicht mehr rein.
Und wenn ich innerhalb von 3 Monaten einen Termin bekomme, bin ich vorsichtig. Meist werde ich dann auch wieder weggeschickt mti: kommen Sie wieder. Da ist nix, aber vielleicht untersuchen wir dann.

Kennst du Reha-kids.de?
Vielleicht gibt es dort Tipps von anderen.

Inzwischen höre ich sehr auf Tipps / Abraten. Das ist zwar noch keine Garantie. Aber wenn jemand ähnliches schon durch hat, können Tipps viel wert sein.
Auch Fahrten in andere Bundesländer nur wegen Arztbesuch ziehe ich schon in Erwägung. Auf Empfehlung mit echter Hilfe dann lohnt sich das.

Evtl. dort mal fragen und versuchen Termine zu bekommen, wo es empfohlen wird und auch wenn es erst in 18 Monaten ist. Termin trotzdem schon mal nehmen. Wenn euch ein anderer Arzt vorher auch helfen kann, ist gut. Wenn nicht, rückt der Termin näher.

Reha-kids.de ist auch ein Forum. Wohl für Eltern mit Kindern, die noch unklare Symptome haben, Abklärungsbedarf und nicht wissen wohin, nach langem Weg Diagnose habe und nun Rat brauchen wie es weiter geht. Rechtlich, Unterstützung, Hilfe usw.



Die besten Tipps habe ich von Stellen bekommen, die gar nicht zuständig sind!
Die aber jemanden kennen, der jemand kennt, der woauchimmer eine tolle Erfahrung gemacht hat.

Wenn von 10 Stellen 9 einen als Idiot oder Hypochonder bezeichnen. Dann hilft das kennt jemanden der jemand kennt, der weißt, dass "nummer 10" xy heißt und wenn man gezielt nach der Person fragt, wartet bis die aus dem Urlaub zurück ist und mit "Codewort" (Stichwort / Frage) gezielt fragt, dann kann die zwar nix tun,
aber weiß wo man sich hinwenden kann und dort kann einem geholfen werden!

So kam ich zu zwei Ärzten, die mich nun ernst nehmen. Wartezeit um reinzukommen mehrere Monate, nur mit Empfehlung und Stammpatient als Begleitperson.
Aber das war es wert! Ist es wert.
Mal drin, klappt es jetzt.

5

Hallo,

ich würde zu einem Kinderpsychiater gehen. Der soll Deine Tochter mal durchchecken.

So ganz normal finde ich das nicht.
Manches klingt nach Asperger Autismus, anderes eher nach ADS, vielleicht ist es aber auch etwas ganz anderes oder beides zusammen.

Jedenfalls sind die Experten für so etwas Kinderpsychiater oder ein Autismus-Zentrum.

Kinderärzte sind übrigens nur Allgemeinmediziner für Kinder. Wenn etwas außerhalb der Probleme liegt, die die meisten Kinder so haben, sind sie häufig überfordert.

LG

Heike

6

Da es ja mit den Ärzten nicht so einfach zu sein scheint - hole dir woanders Hilfe.

Am besten in einem Familienzentrum.

7

Hallo,

wie verhält sie sich denn gegenüber anderen Kinder? Was haben die Erzieherinnen in den Entwicklungsgesprächen gesagt?

Ich würde es weiter abklären lassen.
Gibt es ein Autismuskompetenzzentrum bei euch? Ansonsten ein SPZ oder einen guten Kinder- und Jugendpsychiater?
Du benötigst eine Überweisung vom Kinderarzt, ich glaube zu allen weiter führenden Stellen. Sollte dein Arzt sich weigern, ich würde ihn in jedem Fall erst nochmal fragen.
Hilft dir der Kinderarzt nicht sprich mit deinem Hsusarzt wie sehr es dich belastet und welche Möglichkeiten er sieht.

Alles Gute euch

8

Hallo.
Sie hat einige feste Freunde mit denen sie spielt, spielt aber auch gerne Mal alleine. Beim Spiel mit ihrer kleinen Schwester übernimmt sie das Komando und es muss alles so laufen wie sie es gern hätte, ansonsten spielt sie nicht mit ihr. Beim Spiel mit gleichaltrigen oder älteren Kinder
, übernehmen oft die anderen das Kommando und sie ist dann mehr der Mitläufer. Ich hatte leider keine Entwicklungagepräche mit den Erziehern. Habe zwar mehrfach um eins gebeten, aber es kam immer wieder etwas dazwischen. Mit der Lehrerin habe ich Gedprochen, aber sie meinte die hat da ganz andere Kinder in der Klasse, wo er sowas wie ADS oder Wahrnehmungsstörungen zutreffen könnte.
Ihr Logopädin hat den Verdacht auf Wahrnehmungsstörungen oder ADS geäußert. Kinderarzt sieht kein Behandlungsbedarf. Ein Arztwechsel ist auch nicht möglich, da alle anderen Ärzte überlaufen sind. Mein Hausarzt kommt auch nicht in Frage, da müsste ich letzte mal für mich schon um eine Überweisung zum Psychologen kämpfen.
Sie soll aber demnächst nochmal ins Krankenhaus, da werde ich es dann nochmal bei den Ärzten ansprechen.

9

Ich würde auch Autismus Spektrum Störungen abklären lassen. Mädchen haben da wohl ganz andere Symptome als Jungs, weshalb es bei ihnen oft übersehen wird.