Abschreiben 1.Klasse sehr langsam

"Sagt man ihm die Sätze an, dann ist er damit in ca. 15 min fertig und da gibt es dann auch überhaupt kein Problem."

Auditiver Lerntyp
Brille?

Es gibt durchaus einige Kinder, bei denen erst in der Schule massive, schwerwiegende Sehstörungen auffallen.

Ward ihr mal beim Augenarzt? So richtig? Mit allem drum und dran?

Mein Kind schien hervorragend zu sehen. Stecknadelkopf auf gleichfarbigem Untergrund: kein Problem.
Augenarzt (in einem Familienzweig haben alle Brille) stellte fest: ein Auge nur 20% Sehkraft und sieht auf dem einen Auge fast nichts.

Kinderarzt sagte dazu: Sehtests bei den Us zeigen nur etwas auf, wenn man es im Grunde als Laie schon sieht.


ADS könnte auch passen.
Durch die Ansprache schafft er den Switsch in den Hyperfokus. Beim Abschreiben schaltet er ab.


Hör-Information umsetzen scheint ja gut zu funktionieren.


Wie ist seine Motorik?
Wie ist seine Stifthaltung?
Hat er bei Ansprache den Ansporn und beim Abschreiben ist es zu viel. Sowohl Augen konzentrieren als auch noch Motorik zusätzlich?

Was hat die Lehrerin schon ausprobiert?
Was habt ihr zu Hause ausprobiert?

Eieruhr könnte auch ein Trick sein.
Sofern er gut sieht.


Zu den Augen: ich sehe sehr schlecht und wenn ich etwas lesen soll, erkenne ich Buchstaben oft nicht. Ich rekonstruiere Wörter durch die 3 Linien-Technik (Schreiblernheft der ersten und zweiten Klasse)

g geht nach unten. t geht nach oben. i j hat einen Punkt. a e o u sind nur in der Mitte.

Schreiben kann ich ganz gut. Warum ist einfach erklärt.

Schreibschrift wurde bei uns bis zum Abwinken geübt. Die 1. und 2. Klässlerlinien sooo riesig, dass ich es nachvollziehen konnte. Getroffen habe ich die Linien so gut wie nie. Aber ich wusste wo was hin soll.
Irgendwann konnte ich auch im Dunkeln schreiben. Papier und Stift. Dann der erlernte Schwung.
Lesen geht natürlich nur im Hellen
Abschreiben ist für mich Stress: hingucken, genau hinsehen, sich alles merken (Buchstabe für Buchstabe und dann auch Inhalt), die Wörter erkennen
und dann auch noch merken (ADHS).

Hallo,

es kann ein echter Grund dahinter stecken, wie zahnweh schon schreibt, aber manchmal ist es einfach ein Fall von Langeweile.

Bei unserer Tochter war in dem Alter das einzige "Problem", dass sie gefordert werden wollte. Sätze abschreiben, war ihr schlicht zu langweilig. Da hat sie ewig getrödelt.
Sie schrieb allgemein langsam und wurde gerade so fertig in Klassenarbeiten. Die Lehrerin hatte schon die Befürchtung, dass sie deswegen am Gymnasium Probleme bekommt.

Ich habe beim Sätze schreiben, dann so argumentiert, dass sie sich selbst die Zeit für spannendere Dinge wegnimmt. Die Zeit, in denen sie Löcher in die Luft guckt, könnte sie besser nutzen.
Das hat funktioniert.
Am Gymnasium hat sie einen Zahn zugelegt mit der Schreibgeschwindigkeit, so dass sie immer noch knapp fertig wird (inklusive einmal durchlesen).
Ich sage nur, effektives Arbeiten.

Bei unserem Sohn laufen solche Sachen bei den Hausaufgaben besser, wenn man ihm eine Eieruhr hinstellt. Er hat aber Träumer-ADS.

LG

Heike

Was sagt er denn dazu?

Bei uns wars die Lage vom Heft, das hin und hergucken. Sie kam dann durcheinader , hat scheinbar die Lust verloren, zu anstregend, keine Ahnung sie hat sie nie geäussert was ist. Eine Vertretungslehrerin hat ihr einen Heftständer gegeben und siehe da, nicht Perfekt aber eine große Verbesserung in der Geschwindigkeit und weniger Flüchtigkeitsfehler noch dazu.

Evtl. gibts bei euch ja einen ähnlich banalen Grund.

Ich würde auch wie dir geraten wurde die organische Seite abchecken (Sehen, Motorik, eventuell und ich bin noch nicht davon überzeugt ADS). Allerdings würde ich keine Panik beim Kind verbreiten.

Man muss auch mal sehen, dass der Junge gerade erst in die 2. Klasse kommt und die erste vermutlich extrem brüchig durch Corona gegeben wurde. Schon in der ersten gibt es immer - immer - Kinder, die noch langsam und verträumt sind. Man sollte natürlich daran arbeiten und es beobachten, aber ein Stück weit ist es eben auch nicht ungewöhnlich. Konzentration und Durchhalten und seine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas lenken, dass einen wahrscheinlich nur mäßig interessiert, sind Kompetenzen, die einfach nicht bei jedem Kind sofort voll entwickelt einfach da sind. Es gibt Kinder, da ist das eben ein längerer Lernprozess. Bleibt einfach dran. Und wenn er die Erinnerung erst einmal braucht, braucht er sie. Vielleicht ist das eine Sache, die seinem Lerntyp eher schwer fallt. Übung macht den Meister. Vielleicht ist es ihm zu langweilig. Vielleicht zu anstrengend zu schreiben.

Mein eines Kind war auch super langsam und ist es im Grunde heute noch, allerdings war ich damals alarmiert und verunsichert, habe ich heute kapiert, dass dahinter durchaus eine gewisse Selbstkontrolle steckt. Ja, dieses Kind lernt nicht unbedingt schnell oder schreibt schnell, kann es aber inzwischen durchaus wenn es drauf ankommt. Das war ein Prozess. Wir haben das fast 2 1/2 Jahre lang geübt, bis es in Eigenregie ohne zusätzliche Übung lief. So richtig konnte sie es also erst in der 3. Klasse. Immer Vollgas zu geben, ist ihr wohl zu stressig. Ich akzeptiere das inzwischen und wir sprechen eher darüber wann diese wichtigen Momente sind, wo man beweisen muss, dass man es kann.

Ich habe gelernt, dass es nicht mit der Intelligenz zu tun hat. In der GS schrieb sie ab Kl 3 nur noch gute Noten. Die KL sagte, ich denke immer sie ist zu langsam, weil sie oft trödelt, aber wenn wir dann etwas machen und ich ihre Leistung mit der anderer Kinder vergleiche, sehe ich dass sie mitkommt und qualitativ arbeitet.
Also, auch wir haben so angefangen wie dein Kind und über die Zeit hat es sich so entwickelt und "ausgewachsen" und meine Tochter hat die Gym Empfehlung bekommen, ob das gut geht kann ich dir vermutlich in einem halben Jahr sagen 😅.

Uns hat es geholfen, die Aufgabenstellunfen gemeinsam durchzusprechen. Den Fokus auf das was wichtig ist zu legen. Bei den HA einen Wecker zu stellen und zu üben, innerhalb dieser Zeit, die wir im Vorfeld beide festgelegt haben, fertig zu werden. Und ansonsten viele viele Gespräche dazu, warum die Aufzeichnungen wichtig sind. Für das Lernen Zuhause. Für die Noten.

Aber Noten hat er ja noch gar nicht, denke ich.

In dem Alter saß ich daneben und klare Ansagen halfen. Ich für mich sehe es so, dass die Selbständigkeit erst noch kommt. Bei uns war es auch so, dass es auch besser war erst die Pflicht zu erfüllen als erst einmal zu spielen etc..

Das er Sehprobleme hat glaube ich weniger, weil er den Satz gleich am Anfang ohne Fehler vorliest, werde trotzdem einen Augenarzttermin ausmachen.
Ich habe es auch schon mit einer Zeituhr probiert, aber leider ohne Erfolg.
Ich lasse ihm jetzt jeden Tag 5 Sätze abschreiben, das dauert dann ca. 30 min wenn ich andauernd sage das er jetzt bitte weiter macht.
Wir haben schon Zeiten zwischendurch gehabt, da hat er es problemlos geschafft abzuschreiben in der vorgegebenen Zeit und war gleich schnell wie die anderen Kinder. Leider war das nur sehr selten.
Ich muss aber dazusagen das er in der Schule nicht viel unterstützung bekommen hat und das Lehrpersonal meist garnicht mitbekommen hat oder eher nicht mitbekommen wollte, das er nichts macht.
Mein kleiner fängt dieses Jahr in einer neuen Schule an und ich hoffe das er dort mehr Unterstützung bekommt.

Hallo,

Hast Du mal versucht leise Radio anzumachen beim Hausaufgaben machen? Meine Tochter hat ADS und das hilft ihr ein wenig die Konzentration aufrecht zu erhalten. Ansonsten würde ich ein Zeichen vereinbaren das auch der Lehrer gut umsetzen kann, ich schnippe z.B. mit dem Finger wenn ich merke sie träumt sich weg.

Alles Gute
Sunny

Hallo,

bei mir konnten alle 3 Kinder schlecht anschreiben. Und das geht verdammt vielen Kindern so. Die angeschriebenen Texte sind dann auch immer sehr Fehler behaftet. Hier wird das Anschreiben in der Grundschule gezielt trainiert und muss auch Zuhause geübt werden. Google mal nach Übungen zum Abschreiben üben.

LG
Lotta

Zu Hause könntest Du ihn ja einfach zur Übung Laufdiktat machen lassen.

Lege dan Text, den er abschreiben soll auf die Waschmaschine, das Heft auf den Esstisch. Nun muss er zur Waschmaschine laufen, sich den Satz anschauen und merken, der abzuschreiben ist - ins Esszimmer laufen und dort hinschreiben. Anfangs merkt er sich zwei Wörter und flitzt hin und her... später wird er sich mehr merken, weil er keine Lust mehr hat zu laufen

Meiner legt den Text bzw. bei uns sind es Vokabeln, gerne in den zweiten Stock und flitzt dann 10-20x die Treppe hoch und runter.

Eine Therapeutin hat mal gesagt: ein Satz schreiben lassen, aufs TrMpolin für 10 Sprünge, nächster Satz,....

Wichtig das Ganze mit Bewegung zu kombinieren, als Spiel darzustellen und auf die Regeleinhaltung zu achten - er muss mindestens 10x hüpfen bevor er weiter schreiben darf

Mir wurde erklärt, das Sprache/Schreiben erlernen viel mit Bewegung gekoppelt ist und wenn man die Hirnareale mit anspricht das ganze leichter und einprägsamer wird.

Ansonsten denke ich: ganz normal für Schulanfänger, nicht alle sind schnell und 10% konzentriert. Das will auch gelernt sein und wird mit der Zeit kommen.

Ich denke wichtig: nicht weitermachen wie bisher. Die Methode liegt ihm nicht, versuche auf anderem Weg zum selben Ergebni szu kommen und es wird sich mit der Zeit verwachsen.