Ihr Lieben,
ich suche Hilfe und hoffe sie hier zu bekommen. Bitte seid nett und gnädig mit mir. Ich weiß, dass es nicht normal ist und ich habe mir bereits Hilfe gesucht. Durch Corona ist aber eine Terminvergabe nicht so einfach 🙈
Es geht darum, dass ich sehr perfektionistisch bin. Ich war selbst kein 1er Schüler und das verlange ich auch absolut nicht von meinen Kinder. In erster Linie sollen sie glücklich sein.
Leider ist es so, dass es mich immer mit nimmt wenn sie Tests schreiben. Ich rege mich dann innerlich so auf und fiebere total mit. Bis das Ergebnis da ist denke ich oft daran und hoffe sie haben gut angeschnitten. Ich schaue auch viel, dass sie die Hausaufgaben ordentlich machen usw.
Wenn dann ein Test mal schlecht ausfällt bin ich total enttäuscht. Versuche es mir natürlich nicht anmerken zu lassen aber komme auch aus diesem Teufelskreis nicht raus. Ich fühle mich dann, als hätte ich bei der Vorbereitung versagt usw.
Ich denke übrigens nicht, dass meine Kinder versagt haben. Habe aber dann trotzdem das Gefühl, sie müssten mehr lernen.
Ist ja blödsinn, sie geben ja schon alles.
Ich weiß, ich müsste es viel entspannter sehen und ich weiß, dass es den Kindern auch mehr schadet als nützt. Aber ich komme aus dem Gedankenkarusell nicht raus.
Vielleicht gibt es ja hier jemand, dem es mal genauso ging und der es geschafft hat sich da anders zu Verhalten und zu Denken?
Lg Marlene
Wenn man sich als Mutter zu viele Gedanken macht...
Hallo,
Wie alt sind Deine Kinder denn?
Das Du eine Therapie machen wirst ist gut, ein Verhalten kann man so ganz gut "umtrainieren". Das braucht aber Zeit. So wie Du es jetzt beschreibst vermittelst Du Deinen Kindern unbewusst das sie nicht gut genug sind. Ohne das zu wollen, die Kinder spüren Enttäuschung auch wenn man sie nicht ausspricht.
Wenn Deine Kinder schon alt genug sind würde ich bis zur Therapie vielleicht ausprobieren wie es ist wenn Du gar nichts von Tests weißt. Sie können es ja Deinem Mann erzählen das ein Test ansteht, üben können sie ja selbst. Unterschreiben kann Dein Mann dann. Das wäre jetzt so meine Idee was Du akut tun kannst, vielleicht noch Meditationen wenn Du sowas magst.
Alles Gute
Sunny
Woher kommen diese Gedanken?
Wurde mit dir als Kind so umgesprungen?
Ich kenne das aus meiner Kindheit, dass manche Erwachsene so reagiert haben. Mir gegenüber, aber auch Freunden gegenüber. Da war dann so eine dicke Wolke der Enttäuschung, mitfiebern, Perfektionismus in der Luft.
Ich weiß nicht wie, mich hat das als Kind einerseits wahnsinnig und wütend gemacht, andererseits ist es an mir abgeprallt. Auch heute noch, wenn mein Kind mit Noten kommt.
Bei zwei Freundinnen von damals hat es aber Spuren hinterlassen. So sehr, dass sie heute als Erwachsene noch alles perfekt machen müssen wollen. Dass sie so reagieren wie du. Ein Hinweis auf die Erwachsenen von damals löst Aggressivität, Wut und vieles mir gegenüber aus. Wie kann ich nur so undankbar, frech etc. die armen Erwachsenen verachten. Diese meinten es ja nur gut und sie selbst sind die bösen, die keine Leistung bringen. Die trotz einer 1 sich versagend fühlend.
Bei anderen war es auch da. Sie machen dann ihr Ding oder können den damaligen Erwachsenen heute ihre Meinung sagen.
Bei mir tauchen auch manchmal die "Stimmen der Vergangenheit auf"
Ich für mich sage dann diesen Erinnerungsfetzen heute meine Meinung.
Statt meine schlechten Gefühle an anderen auszulassen, bringe ich meine Wut gegenüber denen auf, die mir nicht gut tun.
Da sie verstorben sind, geht es nicht persönlich. Das macht aber nichts.
Wenn mir etwas runter fällt, kommt im ersten Moment der Schock, Reaktion von ..... dann realisieren: die ist gar nicht da, alles gut.
Wenn ich in Ruhe essen will und sich ein Stimmchen von früher bemerkbar macht: das ist aber nicht gesund. Zucker ist Gift. Lass das. Dann sag ich in Gedanken (andere am Tisch bekommen es nicht mit) Halt's M**** ich tue, was MIR gut tut.
Stimmen ist falsch ausgedrückt, es sind eher Gefühle!
ALTE Gefühle.
Gefühle aus der Vergangenheit.
Gute Gefühle nehme ich an. Diese genieße ich und freue mich, dass es diese Momente gab.
Schlechte Gefühle oder eben Verhaltensweisen, die ich weiterleben sollte, denen sage ich meine Meinung. Gedanklich. Das hilft. Ich bin erwachsen und habe Stimme.
Das andere ist:
gibt es Dinge, die du an dir wert schätzen kannst?
Dinge, auf die du stolz bist?
Gibt es auch Sachen, die nicht perfekt sind und die du voll annehmen kannst?
Ist es nur auf den schulischen Bereich so extrem oder insgesamt prägend?
Was mir auch hilft meinem Kind gegenüber.
Sie in einem Fach gut/sehr gut ist, aber langsamer als ich. Es ist mein Lieblingsfach und hat mich schon immer sehr interessiert.
Sie kann auf Grund von Alter, Wissensvorsprung und dann noch meiner starken Vorliebe gar nicht mithalten.
So und dann werde ich ungeduldig. Ohne es zu wollen.
Dann nehme ich mir etwas zur Hand, was ich auch nicht kann.
- Nie konnte , trotz viel üben
- was ich auffrischen wollte
- oder etwas, das mir selbst nicht einfach so zuflog
1. um meine nicht gewollten Erwartungen runterzuschrauben (nur weil ich DAS kann, was sie machen muss, muss sie es nicht können)
2. bis ich meinen Teil erledigt habe, ist sie schon fertig.
Warten kommt mir vor wie eine Ewigkeit! wenn sie es nicht sofort hinbekommt.
Selbst machen und sie ist in zehn Minuten fertig, fühlt sich an wie Zeit verflogen.
3. meinem Kind tut es gut, auch mal schneller zu sein als ich.
Bzw. zu sehen: man kann auch etwas probieren, von dem man weiß, dass man es nicht mag (je nach Aufgabe)
Ich denke, du hast einfach zu viel Zeit um dir Gedanken um deine Kinder zu machen? Was machst du für dich? Was und wann arbeitest du? Welche Gedanken machst du dir um dich ? MIt was beschäftigst du dich denn sonst noch so?
Wenn ich zuviel freie Zeit hab, dann komm ich auch ins grübeln.
Man kann seine Gedanken kontrollieren. Die kontrollieren nicht dich. Man kann sich selbst aktiv "Stopp " sagen " jetzt ist genug, der Test ist geschrieben, es ist nix mehr dran zu ändern, jetzt mache ich mir Gedanken darüber, wie ich meinen Garten gestalte, mein Haus renoviere, welches Auto ich mir kaufe, welches Projektr ich als nächste angehe.
Warst du als Kind denn auch schon so? Bei dir selbst? Wann hat das angefangen? Hört sich nach zwangsgedanken an. Versuche dir klar zu machen, dass du selbst für deine Gedanken verantwortlich bist un des selbst ind er Hand hast, was und wann du denkst.