Wie Arbeitstempo in Schule steigern

hi zusammen,
Folgendes
Mein Sohn (8) geht jetzt in der 3. Klasse. Seit der 1. Klasse bemängelt die Lehrerin er wäre zu langsam. Wir haben schon sämtliche Test durchgeführt und nichts kam bei raus. Er wäre normal, selbst Ergotherapie bekam er und die sagten auch es wäre alles normal. Er erhielt Einzel und Gruppentherapie. Klar merkte ich Zuhause, dass er während der Corona Zeit nicht der schnellste war, machte ich aber Druck, war er ruckzuck fertig .
Nun 3 Tage Schule kam der erste Brief, er ist zu langsam. Ich schrieb der Lehrerin, sie soll ihn nach vorn setzen (er sitzt ganz hinten in der ecke). Sie schrieb, daß geht nicht wegen corona und sie hat es extra gemacht, damit er sich nicht umdrehen braucht. Und er am arbeitstempo arbeiten muß

Zu meiner Frage, wie können wir das Arbeitstempo üben, dass er schneller arbeitet, bzw schreibt?
Er ist allerdings auch Linkshänder und wenn im hegt etwas links steht und er rechts übertragen muss, ist es schwierig abzuschreiben.

Ich würde mich sehr über Tipps von euch freuen
LG Simone

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Ist er nur bei schulischen Aufgaben langsamer?
Wie ist es im Alltag?
Wenn er im Alltag schneller ist: was hilft da?
Will er es perfekt machen?

"machte ich aber Druck, war er ruckzuck fertig ."
Immer oder nur manchmal?

Wenn er generell bei Druck ruckzuck fertig ist, braucht er vielleicht die zeitliche Begrenzung. Eieruhr, Sanduhr, Begrenzung.
Ist es nur manchmal so, ist Druck keine Lösung.

Was bemängelt die Schule wegen Langsamkeit?
In meiner Schulzeit und auch bei meinem Kind fiel Langsamkeit so nicht auf. Nicht gemachte Aufgaben, Verweigerung, Ablenkbarkeit etc. das schon. Zu langsam in korrigierten Klassenarbeiten. Das auch.
Ob die Aufschriebe während des Unterrichts nun vollständig waren oder nicht, interessierte nicht.

Was sagen Gruppen- und Einzeltherapie? Was hat es verbessert, was verschlechtert?

Will er nicht schneller oder leidet er selbst darunter?
War die Ergo auf Linkshändigkeit geschult? Es gibt wohl Schwungübungen, wenn ein einst auf rechts trainierter Linkshänder, seine Linkshändigkeit nutzen möchte.

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Mit Zeitung gaben wir schon vorgeschlagen, lehnt die Lehrerin ab.
Er ist mittlerweile so unmotiviert, und will gar nicht mehr zur Schule weil er weiß das er so langsam ist.
Die ergo ergab gar nichts , da die feststellten das er normal ist. Sie wurde wegen Konzentrationsstörungen verordnet. Vei der Gruppentherapie merkten due, dass er viel besser als die anderen Kinder mitmachte.
Mit der linkshändigkeit hab ich wie gesagt schon oft bemängelt wenn etwas links geschrieben ist, dass es besser ist wenn es rechts liegt zum abschreiben. Legrerin akzeptiert es nicht.
Die Lehrerin selbst betont immer sie mag ihn und er ist so lieb. Mein kleiner wiederum sagt, die lehrerin ist nur bei den anderen Kinder. Es ust eine Klasse mit nur 17 Kinder

In anderen Aktivitäten ist er vom Tempo normal würde ich sagen. Wir merkten dass er den Druck braucht, es stresst ihn auch nicht wirklich. Aber er ist eben im Schreiben Perfektionist. Ich hab ihn auch schon gesagt, dass es nicht schlimm ist wenn es nicht ganz so schön wird.

Ich brauche eben einfach nur irgendwelche Ideen zum steigern des Arbeitstempos.

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Bei Perfektion könnte helfen: Spiele spielen, bei denen es um Schnelligkeit geht und nicht um Perfektion.

Montagsmaler, Activity junior, um die Wette schreiben.
Aktivitäten bei denen er schnell sein muss: aber auch das Erfolgserlebnis hat: wenn es hingeschludert ist, sieht ist es trotzdem super.

Wenn er das schneller schreiben verinnerlicht hat und das Ergebnis nicht schön findet: Schnellheft für die Schule und ein Schönschreibheft, wo er sich verkünsteln kann.
Ich habe es zu meiner Schulzeit gehasst #schein Manchen Kindern hat es geholfen.
Perfektionistischen hat es geholfen, weil sie sich im Schönschreibheft zu Hause austoben und verkünsteln konnten (und damals noch) eine Note dafür bekamen.

Kindern mit Sauklaue, die oft nur hingeschmiert hatten, brachte es bei sich Mühe zu geben.

Für mich im Mittelfeld war es nur unnötige Arbeit.
Bei meinem Kind war ich einerseits froh, dass es das Schönschreibheft nicht mehr gab. Andererseits hätte es ihr durchaus gut getan.

Mag er Tagebuch schreiben oder etwas, wo es auf schöne Schrift ankommt? Dann könnte er das da in schöner Schrift machen und für schulisches eben Effekt schnell, statt perfekt schön. "nur schön" ist auch noch super ;-)

"Mit der linkshändigkeit hab ich wie gesagt schon oft bemängelt wenn etwas links geschrieben ist, dass es besser ist wenn es rechts liegt zum abschreiben. Legrerin akzeptiert es nicht."

Auf seinem Schultisch sollten die Sachen doch so liegen dürfen, dass er gut sieht. Was gibt es daran nicht zu akzeptieren?
Ok, wenn er damit andere stören würde oder das Buch in den Bereich anderer lagern würde... da könnte ich einen Einwand verstehen. Ob das Buch nun links oder rechts vom Heft liegt.

Ich hatte mein Heft oft schräg, weil ich es wegen Augenfehler sonst nichts gesehen hatte, was ich schreibe. Eine Lehrerin wurde immer wütend und zog mir das Heft öfter gerade. Dieses Gerangel hätten wir uns echt sparen können. Während die anderen fertig wurden, kämpfte sie mit mir, weil SIE es nicht mitansehen konnte, dass das Heft schräg lag.
Das war allerdings nicht das einzige Problem bei/mit ihr und sie fühlte sich von so mancher Art vieler Schüler persönlich angegriffen. Ein schräg liegendes Heft war nur eines von vielen Punkten.

Das mti dem nach hinten setzen ist doch auch Mist.
Wenn er stört oder sich ständig umdreht, ok. Aber wenn die Lehrerin vorne steht, braucht er nicht hinten sitzen, um sich nciht umdrehen zu müssen.
Wenn sie selbst in der vorletzten Reihe steht, ok, dann macht es Sinn, wenn er sie sehen soll.

Was sagen denn andere Kinder? Was sagen andere Eltern? Geschwindigkeit, Händigkeit? Gibt es noch einen weiteren Linkshänder in der Klasse? Wie kommt dieser/diese damit zurecht? Gilt da die rechtliegende Regel auch?

Was sagen andere Lehrer? 1./2. Klasse und jetzt eine andere zur 3. Klasse?
Oder ist es die gleiche Lehrerin?

Wenn dein Verdacht bei der Händigkeit liegt, würde ich mich mal informieren, welche Therapeuten (Ergo, sonstiges) sich darauf spezialisiert haben und sich damit sehr gut auskennen. Am besten Empfehlugnen von anderen Linkshändern.
Vielleicht gibt es da ja Tipps.

Wir hatten eine Lehrerin, Handarbeit, die sich echt um Linkshänder bemüht hatte. Scheren und alles gab es ja damals noch nicht so wirklich für Linkshänder. Sie hat die Kinder aber ernst genommen und sogar selbst versucht spiegelverkehrt zu häkeln. Und hat überlegt, wie sie was beibringen kann, auch wenn es schwieriger ist mit allem.
Sie riet auch zu einem nach oben klappenden Block statt Spiralblock, wenn das praktischer ist.

Ernsthaft, da würde ich mal schauen, ob es ein Forum für Linkshänder gibt.
Ich kenne Linkshänder, die sich irgendwie "durchpriemeln" durch's Leben. Die genug Strategie haben um durchzukommen, aber trotzdem den ein oder anderen Tipps von anderen Linkshändern gerne angenommen hatten.

Es wäre toll, wenn es da was zum Austauschen gibt. Manches wirkt echt banal, erleichtert aber das Leben enorm. Spiralen auf der Linken Seite für einen Rechtshänder easy. Man kann den Block auch umdrehen, aber das passt dann nicht ins Bild und kann manchen aus dem Umfeld "latent aggressiv" machen, weil es nicht ins Bild passt.

Auch Stifte, bei denen die Schrift nicht verwischt.
Ein Linkshänderfreund war lange langsam, weil er beim Schreiben immer wartete, dass es getrocknet ist. Entweder er hat schnell geschrieben, wischte dann aber sofort mit der Hand drüber oder hatte eine total verkrampfte Handhaltung, weil er von oben her oder von unten her geschrieben hatte. Ab dem Moment wo es erlaubt war, verwendete er schnelltrocknende Kugelschreiber, weil er da sofort drüberwischen konnte, ohne dass es verschmiert ist. Als Rechtshänder denke ich darüber nicht nach. Da ist die Hand immer neben der Schrift und wischt über die noch leere Seite.

Vielleicht kann der Austausch mit anderen Betroffenen auch helfen, mal mit der Lehrerin zu reden oder deutliche, aber sachliche Hinweise zu geben.

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Das gleiche Thema haben wir seit der ersten Klasse und der Sohn ist auch in der dritten Klasse jetzt.

Ich habe noch keine Lösung gefunden, den Lehrern aber nahegelegt, sie sollen ihn in Ruhe lassen und ihm die Dinge, die er nicht schafft, mit nach Hause geben, denn wie dein Sihn ist meiner zunehmend frustriert.

Was mich wirklich nervt an den den Lehrern meines Sohnes ist die mangelnde Bereitschaft genauer hinzuschauen, woran es liegt:
Ist er überfordert, abgelenkt, motorisch ungeschickt, gelangweilt?

In Tests liefert er ab und macht keine Fehler. Zuhause klappt es ganz gut mit einer Stoppuhr.
Was er braucht, ist zudem ein ruhiges Umfeld... eine Lehrerin hat ihn im Differenzierungsraum allein arbeiten lassen, hat gut geklappt.

Bei meinem Sohn denke ich, es ist eine Mischung aus Perfektionismus, niedriger Frustrationstoleranz und leichter Ablenkbarkeit. Außerdem vermute ich bei ihm die unglückliche Paarung von großer Intelligenz und motorischer Langsamkeit. Mündlich schießt er die Antworten wie aus der Pistole hinaus und ich glaube, ihn nervt die eigene Langsamkeit...

Was wir zuhause machen:
Ruhiges Lernumfeld schaffen
Stoppuhr stellen
Perfektionismus zurück schrauben: Radiergummiverbot
Motorische Förderung: viel Bewegung, wir spielen Zuhause Stadt Land Fluss und machen Malwettbewerbe (Cliparts aus dem Netz in einer Minute anmalen.)

Und ich versuche ihn sonst in Ruhe zu lassen und ihn sonst sein eigenes gemächliches Tempo zuzugestehen. Ist doch Scheiße, wenn man sich immer "falsch" fühlt. Ich bin selbst glaube ich schlau und motorisch langsam und hasse es, wenn jemand das kommentiert....

Mir ist schon klar, dass Schule keine Extrawürste für jeden Schüler braten kann, aber immer nur sagen, jemand sei langsam, und da endet es dann... naja.

Ich bin selbst Lehrerin und gebe mir da mehr Mühe. Ich möchte motivierte Schüler und niemanden abhängen, wenn es irgendwie geht.

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Möglicherweise musst du erst Ursachenforschung betreiben.
Ist er langsam, weil er sich nicht konzentrieren kann, weil er zu sorgfältig arbeitet, weil er Schwierigkeiten hat anzufangen oder weil er einfach länger braucht, um Sachverhalte zu verstehen?
Je nachdem kann man unterschiedliches üben.
Zügiger schreiben: ein paar Tage immer den gleichen Text abschreiben und jedes Mal die Zeit stoppen, Ziel ist es schneller zu werden, das erhöht den Schreibfluss. Dann neuer Text, wieder das gleiche Spiel. Ist recht motivierend, weil man ziemlich schnell Erfolge sehen sollte.

Gleich anfangen: Ablauf üben. Zuhören, benötigtes Material holen, Aufgabe lesen, loslegen. Immer in der gleichen Reihenfolge. Ist mühsam und braucht seine Zeit bis es sich einschleift. Die Hilfestellung deinerseits immer weiter zurückschrauben und Belohnung in Aussicht stellen: wenn du zügig bei den HA warst, haben wir Zeit xy zu machen.
Allgemeine Konzentrationsprobleme: nachforschen, woran es genau liegt. Zu wenig Interesse, Unterforderung, spezifische Störung. es gibt professionelle Lerntrainings, die zb. bei ads oder adhs helfen können. Wer das bei euch anbietet, weiß ich nicht. Der Kinderarzt kann euch aber weiterhelfen.

Er braucht einfach, bis er es versteht: in akzeptieren wie er ist, nicht zu viel Druck machen, schauen, dass er seine sorgfältige Arbeitshaltung nicht verliert. Denn wenn er kognitive einfach keine super schnelle Auffassungsgabe hat, dann kann er durch Sorgfalt und Fleiß viel kompensieren in Zukunft. Ihm beibringen, wie man auswendig lernt. Evtl. Nachhilfe organisieren

Und bei allem gilt: deinem Sohn immer wieder zeigen, dass er gut ist, wie er ist. Ihm ein Hobby ermöglichen, bei dem er sich als kompetent wahrnehmen kann.

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Hallo,

Du schreibst, dass Ihr die Stifthaltung übt.
Aber vielleicht ist die Standard-Stifthaltung nicht die richtige Haltung für ihn.

Ich weiß, dass da immer Druck gemacht wird, von wegen, alles, was nicht die Standardhaltung ist, ist falsch.
Aber hast Du mal darauf geachtet, wie Erwachsene schreiben?
Da haben viele eine "falsche" Stifthaltung und kommen damit seit Jahrzehnten bestens klar, ich z.B. auch.

Meiner Meinung nach, ist die Stifthaltung individuell, solange man sich nicht verkrampft.
Probier mal aus, ob er schneller ist, wenn er schreibt, wie er will, ohne sich auf die "richtige" Stifthaltung zu konzentrieren.

Inwiefern ist Euer Sohn zu langsam? Schafft er die Klassenarbeiten nicht, oder stört sein Tempo die Lehrerin nur, wenn die Kinder im Unterricht arbeiten sollen?
Wenn er die Klassenarbeiten ohne Probleme schafft, liegt das Problem nicht an der Motorik, sondern an der Motivation.
Vielleicht hat Dein Sohn Langeweile. Vielleicht wäre es motivierend für ihn, wenn er spannendere Zusatzaufgaben bekommen würde, wenn er die Routineaufgabe erledigt hat?

Habt Ihr mal einen Intelligenztest gemacht?

"Sie schrieb, daß geht nicht wegen corona und sie hat es extra gemacht, damit er sich nicht umdrehen braucht. Und er am arbeitstempo arbeiten muß ."
"Mit der linkshändigkeit hab ich wie gesagt schon oft bemängelt wenn etwas links geschrieben ist, dass es besser ist wenn es rechts liegt zum abschreiben. Legrerin akzeptiert es nicht."

Man, man, man, da wird immer groß von Differenzierung und Inklusion geredet und dann sind einige Lehrer schon mit unkonzentrierten Linkshändern überfordert. #klatsch
Unkonzentrierte Kinder gehören nach vorne, Corona hin oder her.
Wo Kinder ihre Sachen hinlegen, hat die Lehrerin nicht zu interessieren, solange das Kind damit niemanden behindert bzw. dann muss man eben gucken, wie es passt, damit die Kinder sich nicht in die Quere kommen.

Auf beides würde ich bestehen. Dein Sohn kann weder etwas für seine Konzentrationsprobleme, noch dafür, dass er Linkshänder ist.

"Die Lehrerin selbst betont immer sie mag ihn und er ist so lieb. Mein kleiner wiederum sagt, die lehrerin ist nur bei den anderen Kinder."

Ja, das muss man als Lehrerin wohl sagen. Wenn es nicht stimmt, merken die Kinder es trotzdem...

Leider erinnert mich das an die erste Lehrerin unseres Sohnes. Die hat sich auch geweigert, ihm entgegen zu kommen und konnte ihn ebenfalls nicht leiden, was auf Dauer immer schlimmer wurde (auch weil unser Sohn anfing, zurück zu motzen).

Unser Sohn (überdurchschnittlich intelligent und Träumer-ADS) hat dann eine Klasse übersprungen und die neue Lehrerin hatte gar nichts mehr zu meckern, außer dass er teilweise zu viel träumte. Da merkte man auch, dass sie ihn wirklich mochte. Sie ging außerdem wirklich auf die Kinder ein.
Bei der alten Lehrerin war er "rotzfrech, unerzogen, bockig und viel zu langsam".

Falls Ihr feststellt, dass Euer Sohn auch so langsam ist, weil er sich langweilt und die Lehrerin da auch nicht drauf eingehen will, würde ich die Klasse wechseln. Das muss kein Sprung sein. Da reicht auch eine verständnisvolle Lehrerin in der gleichen Stufe oder eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Klassen.
(Letzteres hätten wir gemacht, wenn unser Sohn nicht darauf bestanden hätte, auf seiner Schule zu bleiben.)

Sehr intelligente Kinder können AD(H)S übrigens ganz gut "tarnen" und das sogar gegenüber Fachleuten.

LG

Heike

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Den Klassenwechsel haben wir bereits in der 2 Klasse angesprochen, da hieß es dass es in der Schule nicht geht zu wechseln.
Wir wohnen auf dem Dorf, die Schule ist ein Dorf weiter und alle Freunde aus dem kiga sind in seiner Klasse, deswegen möchte ich such ungern die Schule wechseln.
Ich hoffe dass die Lehrerin zu einem Gespräch noch vor den Hernstferien bereit ist und dann spreche ich das Umsetzen auch nochmal an.
Er ist denke ich zu unmotiviert, manches macht ihm Spass und manches nicht.Auf Schule hat er jetzt eh schon keinen Bock mehr.
Wenn die Test geschrieben haben in der 1. Und 2. Klasse, hat er es immer zeitlich geschafft und nur sehr wenige Fehler gehabt.

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"Wenn die Test geschrieben haben in der 1. Und 2. Klasse, hat er es immer zeitlich geschafft und nur sehr wenige Fehler gehabt. "

Dann ist er schon mal nicht generell sehr langsam.
Fordern ihn die Klassenarbeiten heraus? Herausforderung = Spannung = Motivation?
Während der Alltagsunterricht Einheitsbrei ist?

Bei Hausaufgaben kann man durchaus mit leichtem! Zeitdruck arbeiten. Eieruhr. Stoppuhr.
Meine hat momentan die Phase für vieles eine Stoppuhr zu nutzen. Sie will gegen sich selbst gewinnen. Nicht um langfristig schneller zu werden, sondern um sich den Kick zu geben, schneller zu werden/sich selbst zu überbieten. Wettrennen gegen sich selbst.
Das ist ok und motivierend, so lange nichts zu Bruch geht oder ihn hingeschmiere endet.
Sie hat da schon ein gutes Mittelmaß/Ausgleich zwischen: es ist gut erledigt und dauert nicht ewig.

Bei Perfektion ist es gut auch mal mit Zeitwettbewerb zu spielen. Es ist so ok, wenn es nicht perfekt ist. Andere erraten das Bild auch so ;-) (Montagsmaler, Aktivity).
Bei Schluderern, die vieles hinschmieren können Genauigkeitsspiele helfen und auch mal länger zu brauchen. (Diese Phase hatten wir auch schon). Daher lass ich ihr einerseits ihre Momentanen Aufgaben-Erledigungswettrennen, habe aber ein Auge drauf, dass sie nicht schludert

"Auf Schule hat er jetzt eh schon keinen Bock mehr."

Wie würde er sich Schule vorstellen, wenn er ganz frei nach seinen Wünschen gestalten dürfte. Auch Antworten wie "auf dem Mond" sind erlaubt.
Bei meiner sind dann 90% nicht realisierbares dabei. Aber auch 10% wo ich schon Ansätze gefunden habe, wo der Hund begraben liegt. Wo es vielleicht doch kleine Stellschrauben gibt.

Allein schon die Frage, wie sie sich vorstellen könnte, wenn es komplett frei und auch unrealsistisch wäre, hat viel gebracht.
Aus "ich muss hin" "ich bin ausgeliefert" "es ändert sich sowieso nichts" wurde ein wow "ich werde ernst genommen" "ich muss zwar jeden Tag hin und Hausaufgaben machen; aber ich bin nicht nach Schema F komplett ausgeliefert".

Ich selbst mache das allerdings auch gerne. Wenn ich vor wichtigen Entscheidungen stehe, träume ich mir grenzenlos ein Luftschloss. Allerdings nicht um dieses dann zu leben, sondern um mir die "Architektur" anzusehen um dann zu prüfen, was sich im realen Leben umsetzen lässt.
Mich befreit das manchmal. Allerdings halte ich nicht am Perfekten fest, sondern nutze diese Gedankenfreiheit um mich zu befreien. Und weil es mir Aufschluss darüber gibt, was ich wirklich vermisse oder mir wünsche. So mit Blick auf die Gegebenheiten gar nicht auf die Idee kommen würde, weil es "nicht vorgesehen ist" "weil ich nicht ins Bild passe".
Ist nur so eine Idee, die darf gerne auch einige Tage wirken. Für manche passt sie, für manche ist es überfordernd. Daher würde ich das erst mal wirken lassen, ob es für euch pasen könnte.

Ansonsten die schlichte Frage: was vermisst er?
Was schwierig ist zu beantworten.