Schulwechsel?

Hallo zusammen,

mein Sohn (11) geht seit September 2019 in die 5. Klasse einer Gemeinschaftsschule.
Es habt ihm eine halbe Note nicht auf die Realschule gereicht und er wollte auch nicht auf die Realschule. Er wollte in die Gemeinschaftsschule in der seine Schwester war.

Leiser haben die Probleme nach ca. 3 Monaten dort begonnen.
Mobbing mit Würgen usw.

Wir haben oft mit der Lehrerin, der Rektorin Schulsozialarbeiterin gesprochen und 1x auch an einem runden Tisch inkl. meinem Sohn.

Dort wurde uns gesagt, dass unser Sohn auch oft provoziert, versucht die Lehrer zu veräppeln (er hatte ein zweites Handy dabei, weil die ihre vor Unterrichtsbeginn abgeben müssen) und als er erwischt wurde hat er beleidigt reagiert usw.
Mal ganz davon abgesehen dass ich gesagt habe dass es nicht richtig von ihm ist, es hier aber um gravierender Dinge von Mitschülern geht und ich vermute dass er so reagiert weil er es ungerecht findet, dass auch andere Kinder ein Handy dabei haben wovon die Lehrer nichts wissen und die es deshalb auch nicht abgeben, wurde ich hingestellt, dass ich zu beschützend meine Hand über ihn halten würde und er lernen muss, Ausdrücke und Beleidigungen zu ignorieren 😳.

Ich füge euch mal einen Text ein, den ich Anfang des Jahres zusammengeschrieben habe:

==Tom wird von zwei Klassenkameraden regelmäßig körperlich angegriffen, so dass schon blaue Flecken und Würgemale am Hals entstanden sind (1 Mitschüler geht ihm immer an den Hals). Mein Sohn provoziert auch Mal Schüler und ärgert sie (das ist denke ich im Alter von 11 Jahren normal, sie sind in der Findungsphase. Und dennoch gibt es von uns auch ganz klar Regeln und Verbote.
Dennoch wird nichts gegen diese Schüler, die körperlich angreifen, getan.
Mittlerweile wird mein Sohn auch von einem dieser Jungs (gleiche Klasse, gleiches Alter) sexuell belästigt. Er nimmt den Kopf meines Sohnes in die Hand und versucht mit Gewalt ihn zu seinem Geschlechtsteil zu führen (zwar mit geschlossener Hose, aber es ist schlimm genug), mit den Worten "mach mir einen BlowJob". Auch streichelt und betascht er meinen Sohn immer. Der Lehrerin haben wir das beim Halbjahresgespräch letzte Woche mitgeteilt und sie meinte, dass sie das mit dem Anfassen auch schon von anderen gehört hat. Sie redet mit ihm.
Ob da reden ausreicht???=

In der Coronazeit und in den Ferien war alles super.
Jetzt kurz vor der Schule kommt das Thema K. (Dieser eine Mitschüler) wieder auf und Tom reagiert mit Bettnässen. Das belastet ihn doch mehr als er zugeben möchte

Nun ist unsere Überlegung, Tom die 5. Klasse nochmal macht, aber auf eine Realschule hier im Ort wechselt. Ich mache mir nur Gedanken ob er es von den Noten her packen könnte? Im Zeugnis der Gemeinschaftsschule hatte er nur zweier und dreier.

Er ist halt sehr sensibel.

Was würdet ihr denn tun?

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Auf jeden Fall die Schule wechseln lassen. Ich sag's mal so, lieber 4er auf der Realschule als 2er auf der Gemeinschaftsschule. Allerdings würde ich mit Söhnchen dringend über sozialadäquates Verhalten sprechen. Fällt dein Sohn negativ auf, dann wird das Mobbing wahrscheinlich weniger ernst genommen, sei es auch noch so ungerecht. Natürlich darf niemand deinen Sohn würgen. Ich würde da echt zur Furie werden.
Es sind schon wegen Mobbing Schüler in die Klasse meines Kindes gekommen. Allerdings ist ein Schüler auch nicht mitgekommen und hat die Schule dann wieder verlassen. Also ganz unberechtigt ist deine Sorge nicht. Gibt's denn noch andere Schulen in der Nähe?

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Leiser gibt es nur diese Realschule in unserer Nähe. Keine weitere Gemeinschaftsschule.

Und die Lehrerin selber hat auch gesagt, dass sein Verhalten gut ist.
Es gibt kein Kind das immer lieb ist und nicht mal aus der Reihe tanzt

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Was ist eine Gemeinschaftsschule? Das gibt es bei uns nicht. Ist das eine Hauptschule oder eine Gesamtschule? Und glaubst du wirklich, er hätte Probleme in der Realschule? Vielleicht könnte man ihn dann unterstützen mit Nachhilfe am Anfang, nicht im Sinne von Nachhilfe, sondern lernen zu lernen?

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Vielleicht hilft ja schon ein Klassenwechsel? Aber egal wohin dein Sohn wechselt--er muss an seinem Verhalten arbeiten, sonst wird es nirgendwo klappen.
Er hat nicht zu provozieren und er hat auch die Lehrer nicht auszutricksen, egal was alle anderen machen.
Einfach mal die Füße still halten, das sage ich meinen Kindern auch immer, wenn es Probleme gibt. Einfach mal nichts machen.

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Es gibt keine zweite Klasse in dieser Klassenstufe.

Er provoziert nicht immer, das ist 1/2 mal vorgekommen.

Trotz allem ist es ein Kind und muss auch noch viel lernen.

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Wie winzig ist diese Schule? Nur eine Klasse pro Stufe? Sollte bei einer so kleine Schule nicht noch mehr Wirkung zeigen, wenn man Polizei schickt oder mit der nächsthöhere Instanz redet?? Habt ihr psychologen? Ein Freund ist Schulpsychologe und für mehrere Schulen in Bezirk zuständig. Er kann zB auch von der Instanz (Schulamt?) über den Schulleiter angeschaltet werden!

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Jedesmal wenn ihn der besagte Schüler belästigt die Polizei in die Schule schicken, haben wir auch gemacht, vorher hatte die Schule kein Interesse daran etwas zu ändern.
Allerdings muss auch dein Sohn lernen sich an Regeln zu halten, ich denke sonst klappt das auch an der anderen Schule nicht. Ach ja wir haben dann am Ende der 5. Klasse gewechselt und nie wieder solche Probleme gehabt.

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Wenn du möchtest, dass er auf der Schule bleibt und das Mobbing beendet wird, hilft nur anwaltliche Hilfe.

Ich hatte es mal in einem anderen Thread ausführlich dargelgt: was macht der Anwalt

1. Schreiben an die Schulleitung, ein tragfähiges Konzept er erstellen, um den Schüler zu schützen.

2. Schreiben an den Täter: strafbewehrte Unterlassungserklärung einfordern

3. Schreiben an das JA

usw.

Innerhalb von 4 Wochen sollte Ruhe einkehren.

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Hallo,

ja, auch eine Möglichkeit, denn die Schule vernachlässigt hier ja die Fürsorgepflicht. Allerdings ist der Schüler nicht strafmündig, ob sich da das JA was von annimmt, weis ich nicht. Die Schule muss da Druck machen, den Schüler ggf. in die Sonderpädagogik verweisen!?

VG

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Da die Kinder nicht strafmündig sind, habe ich das zivilrechtliche Mittel der strafbewehrten Unterlassungserklärung genannt (UE). Dieses "strafbewehrt" bedeutet nur, dass der Täter im Wiederholungsfall eine vorher festgelegte Summe an das Opfer zahlen muss, wenn er diese UE unterschrieben hat. Die Täter sind hier beschränkt deliktsfähig, aber haben bei der Begehung der schädigenden Handlung die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht gemäß §828 Abs.3 BGB.

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Ich würde wechseln. Es geht gar nicht, dass er Würgemale am Hals hat und kein Lehrer tut was??? Wenn es mein Kind wäre, würde ich wechseln und ihn ein Neustart ermöglichen. Ich habe oft gesehen, dass ein Umgebungswechsel einfach Wunder bewirkt hat.

Ansonsten: ich bin echt schockiert über die Zustände in dieser Schule!!!

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"Ansonsten: ich bin echt schockiert über die Zustände in dieser Schule!!! "

Tja, das ist leider nicht so selten.

Hier an der Grundschule wird Kindern in den Rücken gesprungen oder ins Gesicht getreten, sie werden die Treppe hinunter geschubst etc.
Hier ist nicht einmal ein Brennpunkt. Das sind meistens grenzenlos verwöhnte Mittelschichtkinder.
Was denen passiert ist, dass mit den Eltern geredet wird.
Das nutzt aber nichts, weil die entweder nicht glauben, dass ihre Kinder so etwas tun oder weil die dann lediglich den Kinder erklären, dass das aber gar nicht schön ist und dass Mama oder Papa das doch auch nicht machen, was ihren Früchtchen aber am Allerwertesten vorbei geht.
Manchmal gibt es auch Strafarbeiten, aber die werden von den Eltern häufig torpediert, weil man ihrem armen Schätzelein so etwas nicht zumuten darf.
Tadel oder Suspendierungen vom Unterricht gibt es hier nicht, außer wenn man so große Sauereien auf der Toilette veranstaltet, dass die Putzfrau sich weigert, zu putzen. Oder wenn autistische Kinder ausrasten und Lehrer schlagen, nachdem sie von den "lieben Schätzeleins" lange genug provoziert wurden. Die stehen dann daneben, lachen sich tot und bekommen keinen Ärger. #contra

Das heißt, die Opfer müssen entweder damit leben, ein stärkeres Kind kennen, das auf sie aufpasst oder die Schule wechseln.

Das Gymnasium unserer Kinder greift dagegen durch. Da bekommen die Mobber Stress, nicht die Opfer.
Deswegen läuft es da wesentlich besser, obwohl die Schule im Brennpunkt liegt.
Aber leider greifen mehr Schulen nicht durch als andersherum.

LG

Heike

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Krass....mein Kind besucht eine Privatschule. Klar haben wir auch solche Exemplare, aber zB einer der schlimmsten der Sorte musste die Schule verlassen, da überhaupt keine Maßnahmen gefruchtet haben.

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Hallo,

was sagt denn der Eltenrbeirat? Gab es bezüglich dieses Schülers mal eine Schulkonferenz?

Wenn das alles nichts gebracht hat, bleibt Dir am Ende nichts anderes übrig, als ein Schulwechsel. Ich weis nicht, aus welchem Bundesland Du kommst, aber gibt es da auch eine Gesamtschule oder ähnliches?

Meines Erachtens braucht er die 5. Klasse nicht zu wiederholen, sondern könnte auf einer anderen Schule in die 6. wechseln. Durch die Coronapause hinken die sowieso alle hinterher

Nur so nebenbei:

Das Abgeben von Handys vor Schulbeginn ist übrigens schon aus der Haftungsfrage heraus "umstritten". Nur so nebenbei - es kann aber verlangt werden, es ausgeschaltet in die Schultasche zu stecken, in Bayern darf es nun eingeschaltet und lautlos bleiben, damit die Corona Warn App funktioniert!

VG

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Ich bin Elternbeirat, man sieht was für einen Einfluss diese auf die Rektorin haben, keinen!

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Hallo und guten Morgen,

im Grunde bleibt dann nur der Gang zum Anwalt oder der Schulwechsel. Aber, es ist ja im allgemeinen Interesse, das diesem oder solchen Schülern Grenzen aufgezeigt werden! Aus meiner Sicht versagt die Schulleitung auf ganzer Linie.

VG

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Hallo,

frag dich doch mal, wie lange ein Kind unter Mobbing gute Noten zustande bringt, für mich beantwortet sich die Frage nach einem Wechsel damit auf jeden Fall.

Noch ein Tipp, weil mir das auch schon häufiger aufgefallen ist (nicht nur bei in deinem Post), falls es je noch einmal einen „runden Tisch“ oder Mehraugen-Gespräch gibt, lass nicht zu, dass vom Thema abgekommen wird. Also natürlich ist dein Kind nicht mustergültig, aber das hat in einer konkreten Situation nichts zu suchen. Wenn es um sexuelle Gewalt geht, hat ein Einwurf alà „aber der Sohn hat ja auch schon dies oder jenes angestellt“, nichts zu suchen.
Freundlich, aber bestimmt zum Thema zurück lenken und falls es der Leitung nicht möglich ist, eine gute Lösung zu finden, dann behältst du dir oder ihr euch vor, weitere Schritte zu gehen.
Was ich ebenso nicht oft genug betonen kann, ist, bei Verletzungen jeglicher Art (auch wenn es manchmal lächerlich erscheint) einen Durchgangsarzt aufzusuchen und sei es nur, damit die Verletzungen amtlich dokumentiert sind.

Falls das Kind die Schule wechselt, würde ich, wie an anderer Stelle schon empfohlen, ganz allgemein bleiben, der Mobbingstempel haftet nämlich viel zu schnell wieder am Kind.

VG und alles Gute, midnatsol

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Unser Sohn hat letztes Jahr wegen Mobbings die Schule gewechselt.
Es war ziemlich schwer, eine Schule zu finden, weil ihm die Lehrer der alten Schule noch als Abschiedsgeschenk einen Satz ins Zeugnis geschrieben hatten, dass er von Anfang an auffällig gewesen wäre und all ihre Maßnahmen (ha ha) nichts genützt hätten.

Wir wollten eigentlich, dass er an der neuen Schule freiwillig wiederholt, weil er versetzungsgefährdet gewesen war, aber da war kein Platz frei. Er wurde also am neuen Gymnasium in die nächste Klasse gesteckt.

Das ist jetzt ein Jahr her. Die Klassenlehrerin sagt, er sei unauffällig und habe sich gut integriert. Und die Noten haben sich verbessert. Hier war der Schulwechsel der volle Erfolg.