Hallo!
Ich bin gerade irgendwie enttäuscht von den Freunden von meinem Sohn (11 Jahre).
Wenn die anderen keine Zeit haben, ist mein Sohn als Spielkamerad gut genug. Ansonsten wird er von ihnen aber kaum mit einer A....backe angekuckt oder mal angerufen.
Das enttäuscht mich und mir tut mein Sohn da sehr leid. Er sagt zwar, ihm stört es nicht, aber ich weiß nicht.
Das Problem, er ist in Fußball nicht sonderlich talentiert. Seine Freunde sind totale Fußball Junkies. Auch viel besser.
Auch wenn wir unterwegs sind und er einen Freund trifft. Wird dich begrüßt, gequatscht. Kommt ein weiterer dazu, ist mein Sohn komplett abgeschrieben.
Meine Frage: ist das normal so jetzt unter Kindern? Interpretiere ich zu viel rein? Soll ich es einfach ignorieren?
Über Anregungen/Meinungen würde ich mich freuen.
Freunde
Hallo,
warum glaubst du deinem Kind nicht ganz? Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass er diesbezüglich schwindelt, um dich nicht traurig zu machen?
Ehrlich gesagt, in dem Alter finde ich das Verhalten ganz normal. Freunde finden sich durch gemeinsame Hobbys und solange jemand zum Kicken wie in eurem Fall da ist, werden diese als Spielpartner eben bevorzugt. Und solange dein Kind als Spielpartner akzeptiert wird, ohne dass er gezwungen wird, das zu tun, was die anderen wollen, wäre für mich alles in Ordnung. Denn das zeigt ja, dass es nicht das Kicken ist, was die anderen an deinem Kind schätzen und daraus kann sich später sehr gut eine tiefere Freundschaft entwickeln.
VG, midnatsol
Hallo,
Ich sehe das anders als meine Vorschreiberin.
Unser Sohn (10) interessiert sich nicht für Fußball und seine Freunde auch nicht.
Sie haben andere gemeinsame Interessen.
Die Jungs, die Du beschreibst, sind das, was für unseren Sohn lediglich Bekannte sind. Man macht bei Gelegenheit mal was miteinander, aber man vermisst sich nicht und ruft zuerst die Freunde an und nicht dort.
Freundschaften ohne gemeinsame Interessen halte ich für schwierig. Das ist doch bei Erwachsenen nicht anders.
Vielleicht kann Dein Sohn über seine Hobbys echte Freunde finden?
LG
Heike
Das Problem ist, wir wohnen gefühlt am Ende der Welt. Da gibt es außer Fußball nur Fußball oder Fußball oder zur Abwechslung Fußball.
Er spielt ja auch. Aber ist nicht sonderlich geschickt darin, hat motorische Defizite. Sind zwar mit ergo noch dran, aber ne Sportskanone wird er nie werden.
Er ist auch eher ein „untypischer Junge“. Interessiert sich viel für lesen, basteln, malen. Wo er Interesse hätte wäre Bogenschiessen. Leider wird das erst 50km weiter angeboten 😕.
Im Kindergarten hat er oft mit Mädchen gespielt. Die sind jetzt aber eher auf dem „alle-jungs-sind-doof-Trip“.
Radfahrern mag er wie seine Freunde auch gerne. Aber die probieren sich mittlerweile in Kunststücken fahren. Dafür hat meiner zu viel Angst.
Sein Charakter macht es ihm leider auch nicht einfach 😔 . Obwohl ich darüber froh bin, das er eher der Vorsichtige bin, macht es mich traurig das er durch sein anders-sein eher „aneckt“. Paradox irgendwie. 😕
Du beschreibst fast zu 100 % meinen Sohn .
Auch er ist so gar nicht der typische Junge, liest sehr viel, mag es nicht, cool zu sein, Fußball muss er auch nicht haben, kommt besser mit Mädchen klar, ist auch sehr vorsichtig, unsicher und sehr sensibel.
Er geht in Handball, was er wirklich sehr gern macht, aber da ist er eben auch ein Außenseiter, weil er nicht so geschickt ist und so einen Zug zum Tor hat wie die anderen (coolen) Jungs. Früher hatte er leider auch sehr oft Wutanfälle oder macht eben nicht mehr mit, wenn er merkt, dass er den Ball kaum bekommt, was ihr viele Ärgereien und Stänkereien eingebracht hat, Kinder provozieren dann ja gerne mal.
Er ist auch nicht der Typ, der mit jedem quatscht. Er selbst sagt, dass er in seiner Mannschaft eigentlich keinen mag, wo ich mir dann denke, ob es denn Spaß machen kann, wenn man die Mitspieler nicht mag ?!
Irgendwie ist er zwar traurig, dass er z.B. nur selten zu Geburtstagen eingeladen wird, aber andererseits tut er auch nicht viel dafür, beliebt zu sein. Irgendwie finde ich es ja auch gut, dass er sich nicht verstellt, nur um gut anzukommen, aber dann tut es mir doch leid, dass er dann oftmals traurig ist, wenn er sieht, dass z.B. seine Zwillingsschwester oft mal zum Spielen oder Feiern eingeladen wird.
Unser Großer ist auch so ein Typ, der nur wenige Freunde hat. Er ist zwar, soweit ich es einschätzen kann, recht beliebt, aber durch seine ruhige Art auch sehr unauffällig. Aber er steht dazu und ist total tiefenentspannt. Bei ihm muss man wahrscheinlich keine Angst haben, dass er mal auf die schiefe Bahn gerät, weil er, um cool zu sein und bei Anderen gut anzukommen, Blödsinn macht. Ist doch auch gut . Ach ja - er geht übrigens in Sport-Schießen (auch ansonsten sehr unsportlich) - für ihn genau das Richtige .
Ich kann dir zwar keinen Tip geben, außer, dass man doch als Mama entspannter sein sollte, gerade wenn das Kind ja scheinbar nicht darunter leidet. Ich finde es so besser, als sich zu verbiegen oder sich zu verstellen, nur um dazuzugehören.
Das war bei meinen Großen ein schwieriges Alter und auch jetzt beim Kleinen kann ich das gut beobachten, dass seit dem Schulwechsel die Freundschaften zerbrechen. Er wird im Dezember 11. Er ist die ersten 2 Wochen noch seinen Freunden hinterhergerannt, aber jetzt nicht mehr. Er hat ein paar lockere neue Bande geknüpft, abwarten.
Bei den Großen war das ganz komisch, die saßen von 11-13 quasi nur im Zimmer und dann plötzlich gab es kein Halten mehr. Jetzt sind sie 15 und 17 und hängen nur mit ihren Freunden rum. Das gibt sich schon!