Kind 8 Jahre Angst im dunkeln, Schlafprobleme

Hallo zusammen,

Ich schreibe hier weil es bei der Kategorie schlafen eher um Babys geht...

Meine 8-jährige Tochter schläft seit jeher schlecht und hat Angst im dunkeln.
Eine Weile ging es ganz gut, mit ihrer kleinen Schwester (6) im Zimmer und Nachtlicht sowie Tür offen und unsere Tür auch offen. Nun wird es irgendwie immer schlimmer. Sie kann nicht allein nach oben ins Bad gehen zum Zähne putzen abends - auch wenn die Lichter an sind. Sie ruft uns ständig und muss genau wissen in welchen Zimmer wir sind, auch tagsüber, schlafen ohne einen von uns im Zimmer geht nicht.

Ihre Schlafenszeit selbst mit uns im Zimmer liegt nur noch bei 8 Stunden und sie hat schon Augenringe.
Ich finde es super anstrengend für uns Eltern - wir haben seit 6 Monaten keinen Abend für uns. Sobald wir das Zimmer verlassen wird sie wach.

Sie sagt sie hat Angst vor Einbrechern oder Monstern.
Logische Erklärungen bringen nichts. Angstfiguren aufzeichnen und verbrennen, Monsterspray, Licht komplett an - auch nichts.

Für sie tut es mir auch super leid. Sie weiß dass es anstrengend für uns ist und würde es gern ändern, sagt aber, es geht einfach nicht.

Übernachtungen bei Freunden sagt sie aus Angst ab, als wir mal eine Babysitterin da hatten war sie bis wir 24 Uhr wieder kamen wach.

Wir hatten immer die Hoffnung es wird sich auswachsen aber es wird eher schlimmer. 😔
Positive Aufmerksamkeit bekommt sie sehr viel, wir kuscheln auch viel, lesen und spielen zusammen...

Hat jemand eine Idee was man noch probieren kann? Soll ich mich an den Kinderarzt oder Psychologen wenden?
Irgendwie müssen wir Strategien finden diese Ängste zu überwinden, sonst wird sie doch nicht glücklich 😢

Danke für jegliche Tipps oder Erfahrungen
Krissi

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Hat sie schon mal schlechte Erfahrungen gemacht? Vielleicht jetzt, dass sie lesen kann, schnappt sie hier und da Überschriften zu den entsprechenden Nachrichten?

Mein Kind ist gleichaltrig und liest die ??? Und hört auch die Hörbücher und dann hier und da was geschnappt dank Zeitungsständer (ZB Museumsraub in Dresden, Maddie Kindesentführung usw) und das Thema Kriminalität ist echt DAS Thema geworden. Er kann kaum in Ruhe spielen am Spielplatz/Strand/See, wenn wir nicht wortwörtlich neben unser Zeug sind. Oder er kontrolliert uns nach, ob wie abgeschlossen haben und solche Sachen. Beim Freund übernachten oder draußen alleine auf der Straße (zB alleine zum Freund gehen, ca. 8 Min zu Fuß) kommt überhaupt nicht in Frage für ihn, aber es hat nicht die Ausmaße wie bei deiner Tochter. Er schläft unproblematisch ein usw.

Gibt es die Möglichkeit nach einen kinderpsychologe? Da bei uns in der Familie einige Psychologen gibt, weiß ich, wie schnell das helfen kann. Wenn es bei deiner Tochter ohne Anlass so ausgeprägt ist, würde ich mir Hilfe holen ehrlich gesagt. Manchmal helfen schon 3-4 eltern-Kind Sitzungen

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Danke!
Ja sie liest sehr viel und da sie sehr schnell liest auch einige Bücher für ältere. Sie liebt Gregs Tagebuch zum Beispiel oder Sachbücher über Tiere, wo natürlich auch von gruseligen Tieren Bilder drin sind.
Nachrichten bekommt sie jetzt vor allem mit wenn wir drüber reden und macht sich auch Sorgen.
Die Angst ist halt vor allem vor Einbrechern, das Thema hatten wir nie und kennen auch niemanden bei dem was passiert ist. Vielleicht haben ihr Freunde etwas erzählt. Wenn man sie fragt, sagt sie nur, dass die Angst einfach da ist und sie nicht weiß woher das kommt oder woher sie davon gehört hat.
Danke, ich werde den Kinderarzt kontaktieren und auch nach einem Psychologen fragen. Vielleicht bekommt der mehr raus oder kann helfen Strategien zu entwickeln.

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Puh du Arme, das klingt anstrengend. Ich fürchte sowas steht uns mit meinem Großen auch noch bevor- denn er kommt nach mir 😅

Ich kann dir keinen wirklichen Tipp geben, aber vin mir selbst berichten, denn ich war/ bin wie deine Tochter...🙈

Als Kind (aber schon deutlich über 10) hatte ich z.b. immer furchtbar Angst, im Dunkeln oder in der Dämmerung von meinem Zimmer zum Bad zu gehen- trotz Licht im Gang. Im Gang gegenüber meinem Zimmer lag nämlich das Treppenhaus mit einer Treppe nach unten. Und bis zum unteren Ende der Treppe reichte das Licht nie. Ich WUSSTE, dass da nichts ist, aber jedes Mal war ich wie gelähmt, weil ich das Gefühl hatte, da sitzt ein Monster/böser Geist unten 🙈🙈. Das war schrecklich.
Was mir z.B. da geholfen hätte wäre eine Festbeleuchtung, dass keine dunklen Ecken bleiben. Vielleicht würde sowas beim "Bad-Problem" eurer Tochter helfen?

Ich trau es mich gar nicht schreiben, aber was mir in der Zeit seeehr half, war eine Matratze am Fußende des Elternbetts- da hab ich glaub ich einige Monate geschlafen - nicht täglich, aber immer wieder. Meine Angst waren weniger Einbrecher, sondern Feuer bzw ganz schlimm Blitzschlag. Ich hatte v.a Angst um meine Familie. Im Endeffekt haben meine Eltern dann "Notfallpläne" für den Brandfall mit mir erarbeitet inkl. Feuerlöschern an mehreren Punkten, Rauchmeldern, Feuer-Strickleitern in ihrem und meinem Schlafzimmer, Absprache von Szenarien, wo ich z.b. Hilfe holen könnte etc. DAS hat sehr, sehr gut geholfen und ich konnte endlich wieder beruhigt schlafen, weil ich wusste, wir sind vorbereitet und werden nicht von der Katastrophe eiskalt erwischt.

DAS würd ich bei der Einbrecher- Thematik mit eurer Tochter tun. Vor was hat sie Angst? Verlust von geliebten Gegenständen oder Angst vor gewalttätigen Verbrechern? Was könnte man machen, dass sie sich besser fühlt? "Fühlt" sie eine Schwachstelle im Haus, die ihr Kopfzerbrechen bereitet? Könnte man z.b. diese Tür/dieses Fenster "sichern"? ( muss ja nix teures sein, irgend so eine billige Fenstersicherung oder so- es geht ja v.a um den Kopf). Ggf. würde es ihr -wenn sie soo Angst hat- helfen irgendwie " werhaft" zu sein? Vielleicht kann man überlegen, sie z.b. zu einem Selbstverteidigungskurs anzumelden?? Damit sie sich stärker fühlt? Etc...lasst sie mal vorschlagen. Ich trau mich wettern, sie grübelt eh die halbe Nacht , was sie tun könnte, falls ein Einbrecher kommt- evtl ist ja eine Idee dabei, die ihr hilft und umsetzbar ist? 🤗

P.S.: Aufa Auswachsen würd ich nicht vertrauen- ich bin heut noch so, dass ich jeden Fluchtweg im Kopf hab und als wir mal (im Ausland) in einem Hotelzimmer im 5. Stock waren, wobei das Hotel nur ein Treppenhaus hatte, keine Feuertreppe und die Fenster nur in den Innenhof gingen (nicht befahrbar) -- da hab ich kein Auge zugetan und die ganze Nacht Rettungsoptionen durchgespielt... 🙈🤷‍♀️ Das ist wohl einfach Typsache 😅😅🤗

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ich möchte nochmal kurz darauf eingehen, woher meine Ängste kamen, weil hier gleich wieder pathologisiert wird...

In dem Alter erkennen Kinder, dass die Welt kein Ponyhof ist und dass es Gefahren und Risiken gibt. Die Erwachsenen haben sich mit einem gewissen Restrisiko im Leben abgefunden und blenden es i.d R. aus- so sehr, dass sie nicht verstehen können, wie jemand Angst vor solchen Dingen hat.

Die Angst ist aber in diesen Fällen (Einbrecher oder eben Feuer bei mir) NICHT unbegründet!! Unwahrscheinlich, aber nicht unbegründet! In meiner Kindheit schmunzelte man über mich, erklärte mir lang und breit, wie gering das Risiko sei, dass man ja die Tür, Treppe etc hätte. Das machte mich immer sooo wütend und hilflos, dass man mich einfach nicht verstehen wollte. In dem Alter können Kinder lesen, sind in der Schule, hinterfragen -- und fragen dann auch-- ja, aber, was wenn ich nicht aufwache? oder die Treppe verraucht ist etc? Ebenso anwendbar auf z.b. Einbrecher ...

Auch wenn es im ersten Moment "falsch" erscheint, diesen "Ängsten" nachzugeben, steckt oft doch eigentlich Vernunft dahinter, so lächerlich es in dem Moment für Erwachsene klingt. Heutzutage sind z.b. Rauchmelder Pflicht, ebenso Fluchtwege 😉 hätte mir als Kind viele schlaflose Nächte erspart.

(Mein Vater, der meine Ängste im Gegensatz zu meiner Mama nie Ernst nahm, wurde übrigens soo klein mit Hut, als ich zufällig einen Teamausflug absagte, auf dem dann über Nacht 6 meiner Kollegen verbrannt sind, weil sie keinen Fluchtweg fanden -- Stichwort Schneizlreuth)

Einbrecher sind ja im Gegensatz zu Monstern auch sehr reale Ängste - ich würde hier echt mit dem Kind Lösungsansätze ausarbeiten, statt ihm zusätzlich noch das Gefühl zu geben, etwas sei nicht in Ordnung mit ihm. Es gibt einfach vorsichtige Menschen und nicht jeder ist krank. Viele sehen nur einfach Probleme oder Schwachstellen, über die andere sirglos hinwegsehen- und das muss nix falsches sein 😉

P S : ich führe heute ein sorgloses, zufriedenes Leben und schau heute noch gern genau hin, ob Lösungen such wirklich durchdacht sind- und finde jede Schwachstelle (QM-Auditor)😅

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Diesen "Feuerspleen" habe/hatte ich auch. Bei mir war es auch seit Kindheit extrem ausgeprägt, dass ich Angst hatte, dass es brennt. Ich habe keine Ahnung woher das kam, für mich war es die absolute Horrorvorstellung. Im Kindesalter hatte ich nur Angst, wie Kinder Angst vor verschiedenen Dingen haben und meine Eltern konnten mich beruhigen. Dann war es eine ganze Weile weg und kam nach der Geburt meiner 3. Tochter wieder. Damals waren wir gerade ins Eigenheim gezogen. Da war die Angst schon extrem irrational. Ich konnte nicht mehr schlafen, aus Angst, dass es brennen könnte. Wegen einer anderen Sache war ich beim Psychologen und auch dieses Thema kam auf den Tisch. Bei mir war PMS für meine Angstattacken zuständig. Ich hatte das am schlimmsten vor meiner Menstruation. Der Psychologe erklärte mir, dass Hormone oft für irrationale Ängste zuständig sind. Er hat es durch eine Gesprächstherapie gut in den Griff bekommen und das Thema ist bei mir völlig vom Tisch. Fluchtwege waren natürlich Thema, gute Rauchmelder waren Thema und noch mehr die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Regel lebend aus dem Haus kommt, wenn man gut funktionierende Rauchmelder hat und wie unwahrscheinlich es ist, dass ein Haus einfach so brennt, wenn man nicht gerade fahrlässig ist. Falls dich dein "Feuerproblem" so sehr belastet, kann ich wirklich einen Psychologen empfehlen.

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Als erstes dachte ich wirklich an den Kinderarzt.
Sind die Blutwerte in Ordnung?

Warum hat sie Angst?
Ist irgendwas vorgefallen oder kann sie Infos mit Einbrechern/Monstern nicht verarbeiten, dann würde ich einen Psychologen fragen.

Bei kleineren Kindern würde ich an eine magische Phase denken. An meine erinnere ich mich leider noch #schwitz Da weiß ich zwar noch, wovor ich Angst hatte, die Angstgefühle sind aber weg.

Als bei mir die ersten Hinweise auf Schilddrüsenprobleme rauskamen, sagte mir ein Arzt, dass das für meine Schlafprobleme verantwortlich sein kann. Also für die aktuellen.
Das kann wohl meine Schlafphasen durcheinander bringen. Ich schlafe kürzer oder bin mitten in der Nacht wach. Aber auch unangenehme Weise wach.
Zu wenig Schlaf kann wiederum anfällig machen für Ängste.

Meine Eltern hatten unabhängig voneinander Schlafprobleme und Schwierigkeiten nachts, als ihr Diabetis nicht gut eingestellt war.

Schlaflabor würde ich noch nicht sofort machen. Oder wenn vorher besprechen, was auf euch zu kommt.
Kinderarzt, Blutwerte und Schlafphasen fände ich schon interessant.

Eben weil es schlimmer wird, sie weniger schläft und offensichtlich leicht genug schläft, um sofort aufzuwachsen, wenn ihr aus dem Raum geht.
In manchen Schlafphasen bekomme ich es
- sofort mit
- im Halbschlaf. Dann bin ich wie benommen.
- im Halbschlaf mit einem Traum vermischt mit und weiß dann später nicht, ob geträumt oder nicht
- gar nicht mit


Und wenn sie bei euch im Zimmer schläft auf einer eigenen Matratze, schläft sie auch nicht besser?
Da wäre das erste was ich versuchen würde. Ich habe es aber so verstanden, dass ihr das bereits macht. Dann kommt sie auf 8 Stunden und ist trotzdem müde.

Da Kinderpsychologen durchaus eine längere Wartezeit haben, würde ich beides parallel beginnen.
Dann seid ihr da schon mal auf der Warteliste für einen Termin. Und Kinderarzt mit Blutwerten könnte schneller klappen.

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Danke, Blutwerte habe ich bei ihr noch nie testen lassen. Das ist eine gute Idee. Obwohl das sicher Überwindung kostet 🥴

Sie hat vor Einbrechern und Monstern Angst, träumt von großen Tieren die ins Haus kommen. Sie hat auch panische Angst vor Hunden fällt mir ein. Ob das alles zusammen hängt... 🤔

Sie hat schon bei uns geschlafen, wie bei ihr, ich mit ihr und die Schwester beim Papa,...
Aktuell klappt es noch am besten wenn ich bei den Kindern schlafe und mein Mann im Schlafzimmer.

Danke dir, ich werde mich wohl wirklich an den Kinderarzt melden. Eventuell kann der auch einen Psychologen empfehlen.

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"Danke dir, ich werde mich wohl wirklich an den Kinderarzt melden. Eventuell kann der auch einen Psychologen empfehlen. "

Das ist auch eine gute Idee. Also Tipp vom Kinderarzt. Da hat er vielleicht schon Erfahrungen, mit wem er gerne "zusammenarbeitet" und Rückmeldungen wie es den Kindern dann geht.

Alleine würde ich da nicht weiter dran rum machen. Einerseits würde ich mich die Ursache sehr interessieren, damit man gezielt erklären kann. Andererseits, wenn man als Laie ungeschickt stochert, schürt man noch mehr Angst. Ungewollt natürlich.
Ihr seid an dem Punkt, wo ihr vieles versucht habt. Das ist ok. Bevor ihr euch weiter quält (sie scheint ja auch darunter zu leiden), würde ich Kinderarzt und Psychologe um Rat fragen.
Manchmal hilft es auch einfach, wenn jemand "nicht die Familie" was sagt.
Bei meiner war irgendwas, womit ich schon lange rummachte. Nicht so extrem wie bei euch, nur latent nervig. Wir waren wegen was anderem beim Kinderarzt. Das Thema wurde gestreift. Der Kinderarzt sagte was - das gleiche wie ich seit Monaten - Kind guckte ihn an und setzte es zu Hause um. Gleicher Ton, gleiche Worte. Nur andere Person.

Falls der Kinderarzt das nicht so ernst nehmen sollte, weil es ja "nur Gewohnheit" ist oder so. Dann direkt sagen, dass sich das auch den Tag auswirkt. Müdigkeit und so.

Kinderarzt meines Kindes sagte immer: es ist ok, wenn Kinder weniger Schlaf brauchen. Das erkennt man daran, dass sie tagsüber fit sind!
Sind sie tagsüber aber nicht fit, sondern müde, schlapp, Augenringe, quälen sich durch den Tag.... dann sollte man gucken, wenn es länger als nur ein paar Tage dauert. Was dann die Ursache ist, findet man nur heraus, wenn man hinsieht.

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Interessant wäre auch wovor sie konkret Angst hat.

Gegen Dunkelheit oder "Schatten", wenn die Straßenlaterne durch den Vorhang nur Umrisse abzeichnet oder das Nachtlich gerade so viel "hell" macht, um Bewegungen wahr zu nehmen...
Dann könnten vielleicht Bewegungsmelder helfen. Wenn sie aufsteht, geht automatisch das Licht an.

Ob sie das noch mehr aus dem Schlaf reißt oder beruhigt, ist die Frage.


Ich selbst hatte lange Zeit Angst. Allerdings war das bei mir damit verbunden, dass ich auf keinen Fall zu den Eltern durfte. Das Gefühl "abgeschoben" zu werden, war das schlimme.
Aus Angst vor Dunkelheit mit Stille (da half mir minimal ein Nachtlicht) wurde Angst vor "ich sehe was, das ich nicht zuordnen kann", da brauchte ich dann komplett dunkel oder komplett Licht.
Komplett Licht nahm mir zwar die Angst etwas, aber beeinträchtigte meinen Schlaf.

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Oh das mit dem abgeschoben fühlen tut mir leid. Sie durfte immer zu uns. Da sie nun nicht mal mehr einschläft, schlafe ich bei den Kindern im Zimmer.
Wir haben Nachtlichter im Zimmer, Flur und Bad. Das mit den Schatten kann sein. Eventuell versuche ich mal im Flur und Bad die Lichter komplett anzulassen. Bewegungsmelder würde sie erschrecken denke ich. Den haben wir vor dem Haus und sie springt immer weg wenn der angeht.

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Das braucht dir nicht Leid zu tun. Den Mist haben ja meine Eltern verbockt.

Dass sie zu euch kommen kann, ist super. (Ich antworte auf die andere Antwort weiter)

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Hallo,

Ängste hat jedes Kind, meine Tochter hatte es auch verstärkt, als sie dann lesen konnte und vom Weltgeschehen immer mehr mitbekommen hat. Mein ältester Sohn hatte das auch, der Mittlere gar nicht. Allerdings könnte man sie beruhigen, wenn man mit ihnen über ihre Ängste sprach. Horrorgeschichten waren hier ein ziemliches Thema vor 2 Jahren. Damals war sie in der 2. Klasse. Ein Mitschüler meiner Tochter durfte Horrorfilme schauen und hat sie detailliert in der Schule zum besten gegeben. Friedhof der Kuscheltiere war hier das größte Drama, weil wir Katzen haben. Meine Tochter hat sich da regelrecht rein gesteigert. Ich würde an eurer Stelle der Sache auf den Grund gehen. Redet mit ihr über ihre Ängste. Nicht nur sagen, dass es nicht passieren wird, sondern warum es nicht passieren wird. Beispiel: Zeig ihr bei der Angst vor Einbrechern, wie sicher eure Haustüre oder eure Fenster sind. Dass Einbrecher rein kommen, wenn sie rein kommen wollen, muss deine Tochter ja nicht wissen. Meine hatten auch mal Angst vor Einbrechern. Ich habe ihnen den Schließmechanismus unserer Haustür gezeigt, das Mäusegitter vorm Kellerfenster, dass ganze als hochsicher verkauft und sie fühlten sich wie in Fort Knox. Über Monster musst du mit ihr normal sprechen. In diesem Alter wissen sie, dass es sie zwar real nicht gibt, dennoch machen sie nachts Angst. Da habe ich meinen Kindern gezeigt, wie sie in Filmen geschaffen werden. Dass sie am Computer hergestellt werden usw. Am besten tagsüber mit ihr darüber reden und nicht, wenn sie Angst hat. Bei uns kam die Monsterangst in diesem Alter daher, dass Mitschüler sich über Monster unterhalten haben. Auch den Momo-Hype hat meine Tochter damals mitbekommen. Zum einen war es ständig irgendwo zu lesen und zu hören und zum anderen wurde in der Schule davon erzählt. Wie viel bekommt sie mit, wenn ihr Nachrichten schaut oder Zeitung lest bzw. ihr euch darüber unterhaltet? Als ich Kind war, war der Golfkrieg präsent. Ich habe das aus dem Fernsehen und der Zeitung mitbekommen, aber mit mir hat nie einer darüber geredet. Meine Eltern dachten wahrscheinlich, dass ich das nicht so wahrnehme. Für mich war das ganz schlimm und auch ich hatte irrationale Ängste. Sollte sie das Weltgeschehen mitbekommen, erklärt es ihr und redet darüber. Schaut sie YouTube? Bei meiner Tochter wurden schon öfters Werbespots für Computerspiele ab 18 eingeblendet, die auch sehr gruselige Gestalten enthielten. Und das während eines Videos für Kinder. Da würde ich ebenfalls darauf achten. Seit dem gibt es für sie nur noch YouTube Kids. Betreibt Ursachenforschung, nehmt die Ängste ernst, redet darüber. Wenn alles nichts hilft, würde ich tatsächlich einen Psychologen aufsuchen. Eine Angststörung ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte und beeinträchtigt deine Tochter.

LG
Lotta

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Danke für den Tip.
YouTube schaut sie nicht. Nur Netflix ab und zu aber dort mit Altersbeschränkung.

Ja über die Nachrichten vor allem eben aktuell mit Corona bekommt sie schon mit wenn wir reden und fragt auch genau nach. Mein Mann hat ziemlich Angst weil er Bluthochdruck hat und macht da manchmal etwas zu viel Panik wenn wir unterwegs sind mit Leuten ausweichen usw.
Da muss ich ihn mal mehr bremsen dass sie nicht Angst vor allen anderen Menschen hat.

Als der Opa vor 2 Jahren eine Blindarm Op hatte und wir drüber geredet haben, hatte sie danach auch ständig Bauchschmerzen.
Ich glaube auch dass sie sehr viel aufsaugt und mitbekommt.
Ich weiß aber gar nicht wie ich das verhindern soll irgendwie.

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Das kannst du nicht verhindern und sollst du auch nicht. Reden ist das beste, was gegen Ängste hilft. Ich hatte mal eine Angststörung. Bei mir war sie hormonell bedingt. Ich hatte teilweise irrationale Ängste und neigte zum katastrophisieren. Damals habe ich mir psychologische Hilfe geholt. Der Psychologe macht die Ängste nicht weg, sondern hilft damit umzugehen. Geholfen hat mir, meine Angst zu teilen. Geteilte Angst ist halbe Angst und wenn der andere es nicht so dramatisch sieht, ist es weniger schlimm. Der Psychologe hat mir gelernt zu hinterfragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das wovor ich Angst hab wirklich eintritt. Mir hat dieses Hinterfragen und darüber sprechen immer geholfen.
Wenn meine Kinder Angst vor etwas haben oder sich Sorgen machen, reicht es, wenn ich ihnen sage, dass ich keine Angst habe. Bsp.: Corona. Man sah zeitweise in den Medien massenhaft Tote. Natürlich bekommen Kinder da Angst. Die größte Angst hatte meine Tochter, dass wir es bekommen und daran sterben. Ihr hat es geholfen, dass ich mir über meine Gesundheit keine Gedanken mache, wir Eltern jung und gesund sind und die Wahrscheinlichkeit, dass wir daran sterben genauso niedrig ist, wie im Lotto zu gewinnen. Das Thema Blinddarm hatten wir auch schon, weil ein Klassenkamerad einen Blinddarmdurchbruch hatte. Bei jedem querliegenden Furz dachte meine Tochter, dass es der Blinddarm ist. Ich konnte ihr versichern, dass ich bei irgendwelchen Krankheitssymptomen immer reagiere, ich es einschätzen kann, ob ein Arztbesuch notwendig ist und sie sich keine Sorgen machen muss, solange ich das nicht tue. 8 Jahre ist ein schwieriges Alter. Sie erkennen jetzt, dass es viel Unheil gibt, können es aber noch nicht verarbeiten. Das Monster muss kein Monster sein. Das kann auch etwas reales sein, was sie nicht in Worte fassen kann und dementsprechend ist es für sie ein Monster. Sie hat Angst, weiß nicht vor was und nimmt das Monster für ihre Angst. Ebenso bei den Einbrechern. Das Angstgefühl ist da, sie weiß nicht so Recht, was sie gerade Angst haben lässt und um ihrer Angst freien Lauf zu lassen, gibt sie den Ganzen das Bild des Einbrechern um es zu benennen. Das können ganz alltägliche Ängste und Sorgen sein, die den kleinen Kinderkopf durcheinander bringen. Z.B. die momentane Pandemie, Stress in der Schule, Angst etwas nicht zu schaffen, Verlustängste etc. Und um sich ihre Ängste zu erklären, gibt sie ihnen Bilder in Form von Dingen, die man benennen kann.
Vielleicht hilft es deiner Tochter, wenn ihr abends vor dem Schlafengehen in Ruhe über den Tag redet. Was hat sie erlebt, was war gut, was war schlecht, worüber macht sie sich Gedanken. Dann erkennst du, was sie beschäftigt und kannst darauf eingehen. Frage sie nach schönen Dingen und Dingen, die sie nicht schön findet. Eventuell nimmt das ihre Ängste.

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Wir hatten bis dato nie eine Monster- oder Angstphase und jetzt, der Sohn ist 8, ist sie unverhofft über uns hineingebrochen. Mein Sohn ist ein pragmatisches Kerlchen, schon immer gewesen, Fantasiewesen machen ihm keine Angst. Jetzt kapiert er aber, dass es Einbrecher wirklich gibt und neulich hat es in der Nachbarschaft gebrannt. Reale Gefahren machen ihm jetzt wirklich Angst, wer mag es ihmxgerdenken, und er hat noch kein Mengengerüst, auf das er sich beziehen kann und das ihn beruhigen könnte, weil Einbrüche und Brände dann doch eher selten vorkommen.
Ich nehme ihn Ernst und versuche ihm Sicherheit zu geben. Wir checken abends gemeinsam die Türen, gehen einmal durchs Haus und oft bleibe ich gerade bei ihm, bis er schläft und er darf selbstverständlich nachts kommen, wenn wenn Angst hat... es ist eine Phase, Hase, lautet mein Mantra.

Ich hab früher mit Messer am Bett geschlafen und tausend Ängste gehabt...hat sich ausgewachsen.

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Ich würde da erstmal versuchen Ruhe reinzubringen und längere Zeit bei ihr schlafen um das Urvertrauen wieder herzustellen. Ich kann mir vorstellen, dass sie dann weniger Angst hätte, wenn sie merkt, dass Du bei ihr bist und nix passiert. Wenn die Angst dann weg ist - schätzungsweise nach mehreren Wochen (wahrscheinlich mindestens 6) würde ich mal nebenan im Nebenraum schlafen und dann mal gucken was passiert. Vielleicht ist die Angst ja dann weg oder weniger. Darauf könnte man dann aufbauen.

Wenn das nicht hilft, und Du ein psychologisches oder gesundheitliches Problem bei ihr vermutest. würde ich das mit dem Kinderarzt abklären.

Aber insgesamt würde ich sagen, dass es normal sein kann, wenn Kinder ab und zu ängstlich sind. Je nachdem was sie neues entdecken und dazugelernt haben.

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P.S.: Wo ich grad ein Posting von Dir lese:

Am besten mit beiden Kindern zusammen schlafen - .ohne Papa.