Hallo, ich brauche mal einen Blick von außen, ob das Verhalten meines Sohnes noch „normal“ ist.
Er ist 10 Jahre und jetzt von der Grundschule ans Gymnasium gewechselt. Grundschule war ziemlich easy, ohne Aufwand ein 2er Kandidat. Bekam auch eine Gym-Empfehlung.
Und jetzt fliegt uns hier alles um die Ohren. Er hat ganz große Probleme bei der Selbstorganisation und beim Verhalten im Unterricht. Das erste Elterngespräch stand auch schon an.
Es ging anfangs drunter und drüber. Keine Hausaufgaben eingetragen und dann nicht gemacht, mehrere Hefte parallel in einem Fach. Ziehharmonika-Arbeitsblätter aus dem Ranzen gefischt etc. Dazu kommt, dass er ständig rein gerufen hat, Beiträge der Mitschüler und Lehrer kommentiert hat etc.
Das Thema Gesprächsregeln gab es in der Grundschule schon, aber nicht so arg. Er gibt sich jetzt unheimlich Mühe, aber es klappt nicht immer.
Zur Selbstorganisation nehmen wir ihn jetzt mehr ans Händchen: haben alle Schulsachen neu sortiert, packen zusammen den Ranzen, checken alle Hausaufgaben.
Leider hat er auch ein echtes Problem mit der Aufmerksamkeit. Ist er nur abgelenkt von dem vielen neuen Kindern? Oder steckt mehr dahinter? Zb beim Fußballtraining ist das auch oft Thema.
Ihn nervt es selbst total, dass alles nicht so klappt und er gibt sich Mühe und ist zum Glück auch sehr zugänglich. Aber ich bin nicht sicher, ob wir es alleine schaffen. Die Noten passen leider auch nicht wirklich.
Liegt es nur an der Umstellung? Lernen wir falsch (wahrscheinlich)? Hat jemand Tipps für eine bessere Aufmerksamkeit?
Vielen Dank!
Aufmerksamkeit- Nur Umstellungsschwierigkeiten?
Hey :)
War die Problematik in der Grundschule auch schon ein Thema oder gar nicht?
Ich vermute, dass es mehrere Ursachen geben könnte: Auf der einen Seite kann es ihm zu langsam vorangehen und er ist scheinbar ohne größeren Aufwand auch durch die GS gekommen. Er könnte ein pfiffiges Kerlchen sein. Nun auf dem Gymnasium herrscht allerdings ein anderer Wind und es wird weniger kleinschrittig erklärt. Er könnte noch das langsame Vorgehen aus der GS gewohnt sein und verpasst dann dadurch aber den Anschluss und schreibt keine HAs auf o.ä. Notentechnisch hat eine Gym-Arbeit auch einen ganz anderen Anspruch als eine GS-Arbeit. In welchem Notenbereich liegt er dann? Solange das im 3er/4er Bereich ist, würde ich darauf hoffen, dass es sich von selbst erledigt. Im 5er Bereich vermute ich, dass er nicht vollständig lernt. Das wäre nur logisch, wenn er sich nicht alles notiert. Hier könntet ihr die Lehrkraft fragen, ob es möglich ist, dass er sich die HAs abzeichnen lässt. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit nach jeder Stunde das Verhalten bewerten zu lassen (geht recht schnell mit Smilies, habe da auch einige Schüler), sodass er direktes Feedback bekommt.
Ist er vielleicht ein Neunmalkluger, der meint klüger zu sein als andere, aber durch Noten gedämpft wird und deswegen reinruft, um sich beweisen zu müssen? ;) Der Konkurrenzdruck ist einfach ein anderer als in der GS, wo noch viele schwächere Schüler da waren.
Mit schwerwiegenden Konzentrationsproblemen (ich vermute du denkst in Richtung ADHS?) hätte er wohl keine Gymnasialempfehlung bekommen.
;o) Du hast ihn gut erkannt. Er ist ein Neunmalkluger. In der Grundschule war es eine sehr durchmischte Klasse. Da hat er wenig Gegenwind bekommen. Jetzt hat er 27 pfiffige Klassenkameraden/-innen. Die finden das nicht lustig und beschweren sich bei ihm. Er sitzt mittlerweile neben einem Mädchen, dass ihn ein bisschen bremst. Das hilft sehr.
Notentechnisch ist er bei 3-4. Bei den HÜs waren auch 1er und 2er dabei.
Sorgen macht uns eben die mangelnde Aufmerksamkeit, die in der Grundschule nicht so aufgefallen ist und, dass er so leicht ablenkbar ist.
Wenn zuhause alles normal läuft und du hier nicht das Gefühl hast, dass er unaufmerksam ist, brauchst du dir, denke ich, keine Sorgen zu machen. Ich vermute, dass er ggf. auf einer anderen Schulform, wo er ohne Anstrengung glänzen würde, besser zurecht käme und auf dem Gym wohl nur etwas Zeit braucht um anzukommen. Was sagt denn die Lehrkraft dazu? Hat sie Vorschläge oder beschwert sie sich nur? Hier sind Schulen ja unterschiedlich pädagogisch eingestellt. :)
Beim Schulübertritt muss das ganze Sozialgefüge neu aufgebaut werden und ich vermute stark, dass dein Sohn um seine Position kämpft - und dass das auch in den Fußball überschwappt. Das sollte sich im zweiten Halbjahr schon legen.
(Bei uns sind die 5. Klassen anstrengend zu unterrichten, weil die Kinder - auf deutsch gesagt - durchdrehen, weil alles neu ist und sie ihre Stellung finden müssen. Das beginnt kurz vor den Herbstferien und erreicht zum Halbjahreswechsel seinen Höhepunkt. Danach ist die Entwicklung stark von der Zusammenarbeit der Lehrkräfte und der Eltern abhängig. Da dein Sohn notentechnisch nicht gefährdet ist und auch eine 3-4 noch keine grundlegenden inhaltlichen Defizite bescheinigt und er darüber hinaus ein pfiffiges Kerlchen zu sein scheint, der, sollten kleinere Defizite entstanden sein, diese auch aufarbeiten kann, würde ich ihm noch Zeit geben und ansonsten weiter machen wie bisher. )
abgesehen davon, dass es ein großer Sprung vom "zurechtkommen" ist, kommt auch noch die Corona-Pause dazu. Das Niveau und das Tempo steigt im Gegensatz zur Grundschule schon echt an. Der Sprung nach der Sofazeit wird noch größer als normal.
Okay: das Verhalten + reinquatschen ist eine eigene Baustelle.
Aber ja:
ich habe tatsächlich lange Zeit das "ranzenpacken" für morgen zum Anlaß genommen, dass er mir zu jedem Fach von morgen als Wiederholung erzählt hat, was da grad Thema ist und wenn lose Blätter zu finden waren, wurden sie nebenher eingeklebt oder ein Arbeitstermin in den Kalender geschrieben... oder wichtiger: ich habe die Rechtschreibfehler mit ihm in den Heften korrigiert,
Organisationshilfe halt
--- je mehr Defizite dann in manchen Fächern sichtbar wurden, umso länger wurde das "ranzenpacken" und ging in fast tägliche Lern-Arbeit über, wo wir auch Vokabeln abgefragt haben, nicht verstandenes erklärt haben usw.... -- das wurde dann besser und dann kam corona
... und jetzt: nach den Sommerferien -> müssen wir wieder verstärkt ran, da die neuen Lehrer viele zu viel Kenntnisse vom letzten Jahr vorraussetzen, dass wegen Corona aber nicht gemacht wurde.
Ich find das eigentlich eine gute Sache, so jeden Tag mal über die Hefte von morgen zu kucken und festzustellen, ob das aktuelle kapiert wurde.
Diese Extrazeit ist bis heute beim Junior noch nötig. Aber ich finde diese tägliche Routine auch irgendwie sinnvoller, als eine Woche vor der Arbeit die Lernpanik zu kriegen
- Die Tochter läuft da irgendwie selbständiger... aber der Sohnemann braucht uns einfach noch, obwohl er zwei Jahre älter ist.
Stimmt, das ist eine gute Idee, alles für den Folgetag noch mal durchzugehen. Ich denke, er hat für die letzte Arbeit nicht richtig geübt und ich ihm nicht richtig geholfen. Wir waren noch im Grundschulmodus. Er war furchtbar enttäuscht über die vier, dabei hatte er ein so gutes Gefühl.
manchmal ist so ein Schuß vor den Bug auch heilsam.
Hatten wir hier vor ein paar Tagen. Musik. - Junior hat hier getobt und wollte nicht lernen, weil er "doch eh alles kann. - es ist soooooooooooo einfach" ....
tja: die 4 kam zurück und er hat selbst gemerkt, dass wir Recht hatten und er sich total selbst überschätzt hat mit seiner Toberei und Blockierhaltung hier. Seit drei Tagen haben wir ein anderes Kind und er macht richtig engagiert den Lernkram für das andere Fach am nächsten Montag.
Naja: einen Schuß vor den Bug in Musik Anfang des Schuljahres können wir verkraften. -- so im Nachhinein war das vermutlich in dieser Pre-Teen-Zeit das Beste was aktuell passieren konnte weil es nur eine ARbeit in Musik pro Halbjahr gibt aber Musik nicht wichtig genug ist, um da groß ein Theater zu machen. --- das wird ihm hoffentlich eine Lehre sein ....
Bei uns kommt halt auch irgendwie 5 Sachen gleichzeitig zusammen. - Das macht es gerade nicht wirklich einfach ...
Wie war es vorher?
In der Grundschule?
Wurde darüber hinweggesehen? Gab es da auch schon Anzeichen?
War er da top ordentlich und die Veränderung kam plötzlich?
Wie war er früher im Fußballtraining?
Plötzlich anders!
- Augen prüfen lassen (Verschlechterung ist möglich, das wirkt sich auf die Konzentration aus)
- Ohren prüfen lassen (schlechtes Hören wirkt sich aus)
- Langeweile? Überfordert? Unterfordert? Stört, weil er nicht mithalten kann? (Ohne gemachte Hausaufgaben ist es schwierig dem Unterricht zu folgen. Das löst Langeweile, Neid, sonstiges aus).
- Warum schreibt er die Hausaufgaben nicht mit?
- Schilddrüse, Diabetes, Mangelerscheinungen (Eisen, Vitamin D, Vitamin B, anderes)
Gemischt:
- Wie war es während des Corona-Homeschoolings?
Besser? Weil weniger um ihn herum war?
Schlechter? Motivation? Selbstorganisation?
Nicht einschätzbar, weil es kaum Aufgaben gab?
Schon immer!
- Gab es Anzeichen schon immer?
Nicht nur in der Schule, sondern auch in Vereinen? Im Kindergarten?
Dann könnte es Richtung ADHS/ADS gehen.
Dazu sollte aber trotzdem die Schilddrüse, Augen, Ohren, Hörverständnis geprüft werden.
Vieles kann man lange ausgleichen, weil man es nicht anders kennt. Erst wenn es nicht mehr geht, kommt es zum Gau und dann geht nichts mehr.
Das gilt sowohl für Sehen, Hören, als auch bei ADS/ADHS.
ADS/ADHS und Gymnasialempfehlung schließen sich NICHT aus!
Jedoch kann die neue Situation, mehrere Fächer, neue Situation , mehr Selbstorganisation einen Pusch geben, der es deutlicher zeigt.
In der Grundschule ist der Vergleich zu anderen auch anders. Gab es noch Kinder, die noch auffälliger waren, konnte er gut unter dem Radar durchrutschen. Jetzt am Gymnasium nicht mehr.
Was sagt er selbst dazu?
Möchte er es können? Interessiert es ihn nicht?
Macht er den Klassenclown um Kontakt zu anderen aufzunehmen?
Sucht er seinen Platz in der Klasse?
Hat er Versagensängste?
Was gefällt ihm an der Schule?
Was gefällt ihm an der neuen Schule?
Hat sich an seinem Verhalten (insgesamt) was verändert)?
Er war eigentlich immer ein Selbstläufer. Nach wie vor ist er ein fröhliches, sportliches, beliebtes, sehr hilfsbereites Kerlchen. Im Kindergarten total unauffällig. In der Grundschule fing das mit dem Reinquatschen an. Die ersten 2 Jahre war das kein Problem. Dann wechselte die Klassenlehrerin. Die fand das nicht gut und es gab das erste Mal Beschwerden. Im letzten Schuljahr haben sich auch die anderen Kinder beschwert.
Hier zu Hause ist es auch oft Thema. Er ist sehr empfindlich und fühlt sich schnell ungerecht behandelt. Insbesondere, was seine 5jährige Schwester angeht.
Ich denke, ihn wirbelt es durcheinander, dass er nicht mehr bei den schlausten, besten und beliebtesten Kindern ist. Die Konkurrenz ist anders.
In der Klasse fügt er sich gut ein. Er hat ein paar Freunde, die er vorher schon kannte, wo sich der Kontakt jetzt vertieft und auch neue Freunde.
Ich werde für nach den Ferien einen Termin mit dem Kinderarzt machen. Dass die körperliche Seite ausgeschlossen ist.
Wie wurde bisher auf das reinquatschen reagiert?
Wurde es in den ersten beiden Jahren hingenommen? Oder war es da noch nicht da?
Als die Klassenlehrerin wechselte: wie hat sie darauf reagiert? Gab es Ermahnungen? Direkt an ihn? Nur über euch Eltern?
Wie wird jetzt an der Schule reagiert?
Wird er gebremst? Bekommt er eine Ermahnung? Wie reagiert er darauf?
Wie ist das beim Reinquatschen zu Hause? Bekommt er Aufmerksamkeit? Darf er ausreden und die eigentlich Redenden warten bis er fertig ist? Bekommt er eine Anfuhr und muss warten, bis er dran ist? Ein klares Stopp! Ein deutlicher Hinweis: wir reden zu Ende, DANN bist du dran?
Wie klappt das?
Warum quatscht er rein?
Sich ungerecht behandelt fühlen, nun gut. Das kann man auch nach der Stunde klären. Oder die Hand heben, sich melden und dann sagen.
Bekommt er Strategien von den Erwachsenen, wie er sich verhalten kann? Dann, wenn ihn der Impuls packt?
Wenn ja: wie reagiert er darauf? Fühlt er sich auch wieder ungerechnet behandelt? Versucht er es wenigstens, nur dass es nicht klappt? Klappt es ab und zu und ist somit ausbaufähig?
Hallo,
wir haben das Problem gerade mit unserem Sohn am Gymnasium in der 6. Klasse.
Das hat sich nicht gegeben, sondern konzentriert sich mittlerweile auf zwei Fächer bei der gleichen Lehrerin, was die Sache aber nicht besser macht.
Da werden immer noch die Hausaufgaben unvollständig notiert. Den Stoff kann mit 135 mal mit ihm wiederholen. Der sitzt dann - bis er am nächsten Tag in der Klassenarbeit spontan verdunstet ist.
Alte Sachen, die schon längst saßen, werden wieder vergessen und oben drauf kommt noch ein Haufen absolut dämlicher Schusselfehler in Tests und Klassenarbeiten.
Auf das andere Fach hat er noch weniger Bock. Da hat er letztens sogar die Mitarbeit verweigert und Nachrichten der Lehrerin an uns unterschlagen.
Kurz, unser Sohn arbeitet gerade intensiv daran, auf dem nächsten Zeugnis eine 5 und eine 6 in diesen Fächern zu bekommen.
Die Konsequenz, wenn es bis Ende des Schuljahres so weiter geht, wäre dann wiederholen, wenn er Glück hat, oder ihm blüht die Sekundarschule unserer Gemeinde. Das ist nämlich die einzige Schule, die ihn nehmen muss, und die Schule mit dem allerschlechtesten Ruf, was Gewalt und geringe Wissensvermittlung angeht, weit und breit.
Unser Sohn hat ADS. Das wurde schon in der Grundschule erkannt, und wir sind jetzt seit kurzem wieder beim Kinderpsychiater, weil wir sonst gute Chancen sehen, dass unser Sohn mit einem schlechten Hauptschulabschluss unter der Brücke landet. Ich wette nämlich, dass er auf der Sekundarschule noch dreimal unmotivierter als auf dem Gymnasium ist, so wie ich ihn kenne.
Das mit der Ordnung ist einfach. Das macht man so, dass man die Kinder ans Händchen nimmt, wie Ihr es ja jetzt tut.
Was die Unruhe in der Klasse angeht, ist es bei uns jetzt so, dass unser Sohn alleine und vorne sitzt. Da lenkt ihn zumindest kein Sitznachbar ab. So richtig gut funktioniert das aber auch nicht.
Aber was macht man, damit das Kind die Hausaufgaben notiert?
Wir hatten es so gemacht, dass die Lehrerin sie abzeichnen sollte. Dann vergisst unser Sohn aber hinzugehen, und ein Gymnasiallehrer erwartet, dass Kinder zumindest daran, selbst denken. Tja, und jetzt?
(Vor allem vergisst unser Sohn in allen anderen Fächern, außer diesen beiden, vielleicht einmal im Halbjahr die Hausaufgaben, wenn überhaupt. )
Was macht man, wenn die Lerninhalte trotz zig Wiederholungen einfach nicht hängen bleiben?
Andere Methoden: Haben wir schon ausprobiert. Vokabeln mit Phase 6 funktionieren ein kleines bisschen besser.
Wenn unser Sohn per Hand schreiben soll, gibt es immer einen Aufstand, aber das wäre unser nächster Versuch, Sätze übersetzen und aufschreiben.
Mehr lernen: klappt nicht. Das Wissen "verdunstet" pünktlich zur Klassenarbeit aus seinem Kopf.
Unser Sohn ruft nicht dazwischen, aber letztendlich ist das Reinrufen auch ein Impulsivitätsproblem. Die Impulsivität äußert sich bei unserem Sohn so, dass er bockig wird.
Ok, da redet man mit den Kindern und/oder schimpft, dass sie gefälligst nicht zu bocken oder reinzurufen haben.
Der Erfolg ist gering, wie Du schon merkst.
Man ist ja nicht dabei, um das Kind in dem Moment aufzuhalten. Impulsivität heißt ja, handeln, ohne nachzudenken. Das ist ein Grundproblem bei solchen Kindern.
Bei unserem Sohn merkt man auch bei Hobbies, dass er nicht richtig aufpasst.
Gut ist dafür reiten. Da rächt sich nämlich das Pferd, indem es Mist baut, wenn unser Sohn nicht aufpasst.
Uns fällt dazu nichts mehr ein, als zu hoffen, dass der Kinderpsychiater eine Idee hat, was man tun kann.
Übrigens hatte unser Sohn eine klare Gymnasialempfehlung, hat in der Grundschule eine Klasse übersprungen und ist kurz vor der Hochbegabung.
Nutzen tut das alles nichts.
LG
Heike
Oh je, das tut mir leid für euch. Und davor habe ich Angst, dass er irgendwann dicht macht und bockig wird. Das haben wir noch gar nicht. Er bedankt sich bei mir, dass ich ihm helfe. Ich bin das geduldigere ElternTeil, daher mache ich mehr mit ihm.
Ich denke auch nicht, dass er auf einer anderen Schulform sich leichter täte. Bei uns wäre das Realschule plus. Da muss er auch Hausaufgaben machen und Ordnung halten. Reinrufen geht da auch nicht. Gesamtschule war noch eine Option, da hatten wir aber Angst, dass er auf der Strecke bleibt und unter seinen Möglichkeiten bleibt. Vielleicht falsch gedacht.
Hallo,
mein Sohn hat das gleiche Verhaltensmuster gezeigt und bei ihm wurde in der 8. Klasse ADHS diagnostiziert.
Selbstorganisation muss erst gelernt werden und es kommt bei vielen Schülern vor, dass sie beim Übertritt auf die weiterführende Schule damit erst einmal Probleme haben. Das Reinrufen und Stören des Unterrichts würde mich allerdings stutzig machen. Das war bei meinem Sohn das erste Indiz, dass etwas nicht stimmt. In der Grundschule war er dahin gehend nie auffällig. Hier begann es auch erst ab Klasse 5 und wurde mit jedem Schuljahr extremer. Er hatte auch massive Konzentrationsprobleme, die er aber bis zur 7. Klasse mit seiner Intelligenz sehr gut überdecken konnte. Seine Leistungen waren gut und somit fiel es nicht großartig auf. Zuhause hatte er so gut wie gar keine ADHS-Anzeichen. Zumindest keine, die es ersichtlich gemacht haben. Aber dieses Dazwischenreden ist ein Indiz für eine Impulskontrollstörung, welche ein ADHS-Anzeichen ist. Der Psychiater erklärte uns, dass ADHS viele Facetten hat und bei uns die beginnende Pubertät das Ganze erst zu Tage gebracht hat.
Ich würde das Verhalten deines Sohnes jetzt erst mal genau beobachten. Ist er generell unruhig und hibbelig? Mein Sohn war keiner, der wild über Tische und Bänke gegangen ist, sondern er hatte eine innere Unruhe. Seine Finger waren ständig in Bewegung. Er kaute Nägel, knibbelte an Dingen rum, kaute seine Stifte kaputt etc. Das würde ich beobachten. Wie ist sein Schlafverhalten? Meine hatte Probleme beim Einschlafen und schlief unruhig. Er sagte und tat Dinge im Affekt, ohne Überlegung. Auf Dinge, die ihn interessierten konnte er sich extrem konzentrieren und war dann teilweise nicht ansprechbar. Bsp.: Er baute Lego oder las ein spannendes Buch oder spielte ein PS-Spiel. Er war dann darauf so fokussiert, dass er nebenher nichts mitbekam. Auch das ist eine Konzentrationsstörung. Wenn eine extreme Konzentration auf einer Sache liegt und man sich auf nichts anderes konzentrieren kann. In Geschichte war er die komplette Unterrichtszeit voll konzentriert, in Mathe war er nur 10 Minuten fähig sich zu konzentrieren. Solche Dinge würde ich jetzt beobachten. Wird es auffällig, würde ich das Kind testen lassen. Wenn nichts bei raus kommt ist gut, wenn was diagnostiziert wird, könnt ihr ihm helfen. Gerade bei Kindern, die keine typischen Symptome zeigen, wird es meist zu spät oder gar nicht erkannt und das hat für den Betroffenen keine schönen Folgen.
LG
Lotta
Hallo Lotta, teils erkenne ich meinen Sohn wieder. Ständig was in der Hand haben ist zu Hause auch ein Problem. Die innere Unruhe ist nicht immer, manchmal kann er ganz entspannt sein, aber beim Essen ist es oft Thema, dass er ermahnt wird.
Und das sagte auch seine Klassenlehrerin. Er hätte eine innere Unruhe. Ständig wird was in den Fingern gedreht, gefriemelt, etc.
Wie wird Deinem Sohn denn geholfen? Ich kenne mich gar nicht aus. Was für Therapien und Hilfen macht ihr? Meine Sorge ist, dass wir was verpassen. Aktuell geht er noch ganz gerne und hat sich sehr auf das Gymnasium gefreut. Das soll nicht kaputt gehen.
Sein Schlafverhalten ist unauffällig. Er schläft gut ein. Er ist kein Langschläfer, aber das ist ja auch Typsache.
Wenn er zockt ist er durchaus normal ansprechbar. Das ist ok. Aber auffällig war, es gab vor einiger Zeit eine neues Minecraft Spiel. Die Zeit bis zur Veröffentlichung war furchtbar. Er hatte nur das eine Thema. In seinem Gehirn war eine große Minecraft-Blase, die alles andere verdrängt hat. Und das ist häufig und war schon als kleiner Junge. Da war es das neue Lego oder Playmobil, was er gerne haben möchte.
Das hat seine Schwester nicht in dem Maße. Mittlerweile reißt er sich auch zusammen, da es uns nervt. Aber im Kopf sieht es anders aus.