Dokumentation Nachtteilsausgleich in Mathe

Hallo,

meine Kleine wird in Juni 8 und geht in die 2.Klasse. Sie hat Probleme in Mathe. Es ist nicht so , dass sie gar nicht Mathe versteht, aber etwas mehr Unterstützung braucht. Und das erlernte öfters auch vergisst, sodass wir öfters wiederholen müssen. Im moment kann sie sicher bis 20 Feld rechnen.
Unsere Lehrerin hat uns die Woche, ein Dokumentation Nachteilsausgleich mit geschickt. Kurz geschrieben steht dort drin, dass sie mehr Zeit und vielleicht auch andere Hausaufgaben bekommen kann. Wenn die Situation dies erfordert. Und kein Vermerk in Arbeiten oder Zeugnissen.

Was heißt, dass genau für meine Tochter?
Wir haben bald Elterngespräch, aber wollte hier in der Runde mal fragen .

Lg
Nese

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Da hast du aber Glück, mein Sohn hat eine starke Dyskalkulie, da gab es aber nie einen Nachteilsausgleich. Durch seine Legasthenie hatte er einen Nachteilsausgleich in Deutsch, da wurden bei ihm mehr die mündlichen Beiträge gewertet und in keinem Fach die Rechtschreibung. Allerdings war der Nachteilsausgleich in jedem Zeugnis vermerkt. Uns wurde gesagt das er mit diesen Problemen ausschließlich auf die Hauptschule kann, da war er dann auch.
Lass dein Kind auf Dyskalkulie testen, es gibt Therapien die bei einigen Kindern gut anschlagen ( bei uns leider Null😔)

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Na so einfach ist es dann doch nicht.

Einen Nachteilsausgleiche kannst du beantragen. Je nachdem, was konkret ihr beantragt kann das schon im Zeugnis stehen. Solange jedoch durch den Nachteilsausgleich das gleiche Lernziel nicht ausgehebelt wird, ist eine Erwähnung im Zeugnis verboten.
Mein Sohn hat LRS und Autismus. Er hat u.a. einen Notenschutz, d.h. Rechtschreibung wird bei ihm in keinem Fach gewertet. Das wird auf dem Zeugnis sehr wohl „erwähnt“.
Die Sachen wie: mehr Zeit, mehr Ruhepausen, Test im separaten Raum, Tests werden grundsätzlich vorgelesen, Markieren der wichtigen Abschnitte, Texte werde vorab „autismusgerecht“ gemacht, d.h. keine Ironie, keine Satire, keine Sprichwörter ... werden nicht im Zeugnis vermerkt.

Ein Nachteilsausgleich geht immer mit einer Diagnose einher. Was wurde denn diagnostiziert? Dyskalkulie? So zeitig? Da war die Schule ja mal vorbildlich... Bei uns wird nicht vor der 5. Klasse getestet.

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Ich finde Nachteilsausgleiche im Prinzip äusserst sinnvoll.
Allerdings nur, wenn daneben auch eine entsprechende Förderung des Kindes erfolgt. Und für die Förderung ist imho eine Diagnose wichtig. Handelt es sich um Dyskalkulie oder tut sich das Kind einfach schwer in Mathe? Im zweiten Fall ist gute, individuelle Nachhilfe ein gangbarer Weg, im ersten ist eine Lerntherapie sinnvoll, da wird man mit 'Üben' nicht weiter kommen, da braucht es einen anderen Zugang zu Zahlen und Mengen.

Wenn diese Förderung läuft, ist ein Nachteilsausgleich ein tolles Mittel um erstmal den Druck 'rauszunehmen und das Kind nicht immer wieder zu frustrieren. Ruht man sich auf dem Nachteilsausgleich aus, weil die Noten ja augenscheinlich stimmen, kann das fatale Folgen haben. Über die Gewährung eines Nachteilsausgleich entscheidet jedes Jahr die Klassenkonferenz. Es kann also sein, dass es in der nächsten Klasse, der nächsten Schule keinen Nachteilsausgleich mehr gibt.

Grüsse
BiDi

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Das ist ein Mega-Angebot, das du dankend annehmen solltest!
Meine Tochter hat Dyskalkulie und sie hat keinerlei Nachteilsausgleich zu erwarten. Es ist ein täglicher Kampf und ich hoffe, dass sie den Quali packt, obwohl sie in allen anderen Fächern super gut ist.

LG

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sprich mit Deiner Lehrerin.
So einfach ist es nämlich für ganz viele, die richtig heftige Probleme haben, nämlich nicht.
Da scheint die Lehrerin ein eigenes Konzept zu fahren. - Sprich mit ihr.

Bei uns in der Stadt muss man durch Testung beim SPZ und Bescheinigung von Lerndefiziten einen Nachteilsausgleich extrem hart erkämpfen.

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Wir haben einen Nachteilsausgleich in Mathe bekommen.
Allerdings mit einem Psychologischen Gutachten!
Meine Tochter hat Dyskalkulie in einer schweren Form und adhs. Sie bekommt nun ab klasse 3 keine Noten mehr in Mathe. Sondern nur positive feedbacks was sie dazu gelernt hat. Sie bekommt leichtere Tests und mehr Zeit.

Dieses Verfahren hat 6 Monate gedauert. In dieser Zeit hatten wir unzählige Termine. Beim Psychologen.

Nun sind wir zusätzlich in der ergotherapie, machen eine lerntherapie gegen die Dyskalkulie und sie bekommt eine schulassistenz die sie im Unterricht in Mathe unterstützt. Täglich. Es war viel Arbeit. Aber es hat sich gelohnt.


Aber so einfach ist das nicht. Ohne eine Diagnose hast du keine Chance.