Hallo!
Unser Sohn wird im Juni 10Jahre und hat letzte Woche seinen Fahrradführerschein bekommen. Hier in Ö dürfen Kinder damit ab dem vollendetem 9.Lj, wenn sie in der 4. Klasse sind, damit alleine unterwegs sein.
Montag möchte er das 1.Mal alleine in die Schule fahren und so haben wir gemeinsam den Weg (ca 2km in einem Dorf, aber mit einer großen, vielbefahrenen Kreuzung ohne Ampelregelung) geübt.
Im Vorfeld sind wir noch einmal die Verkehrsregeln durchgegangen. Darunter auch, dass er nicht auf dem Gehsteig fahren darf, dies sogar strafbar wäre.
Tja, dann waren wir unterwegs und haben viele Kinder und Jugendliche (auch in Gruppen) auf ihren Fahrräder gesehen - fast alle sind auf den Gehwegen gefahren.
Mein Sohn ist ein sehr guter Radfahrer. Alleine im Straßenverkehr (er ist beim Üben immer vorausgefahren) aber doch noch etwas unsicher. Am Gehweg würde er sich wohl leichter tun, weil vom Roller fahren vertraut.
Trotzdem soll er meiner Meinung nach auf der Straße fahren und das üben wir auch.
Was, wenn er nun mit den anderen in der Gruppe unterwegs ist und diese fahren auf dem Gehweg?
Ich kann es nicht kontrollieren, hab ihn aber gesagt, er muss trotzdem auf der Straße bleiben und soll aber auch die anderen jetzt nicht belehren anfangen.
Wie seht ihr das Thema? Den "Gruppenzwang" mitmachen lassen, oder an die Straßenverkehrsordnung halten?
Bin auch gespannt, ob dieses Thema für andere Eltern überhaupt relevant ist.
lg minitouch
mit Fahrrad am Gehsteig
"Bin auch gespannt, ob dieses Thema für andere Eltern überhaupt relevant ist."
Glaube ich, ehrlich gesagt , nicht.
Die Kinder sollen da fahren, wo es für sie sicherer ist. Egal, ob das jetzt offiziell erlaubt ist oder nicht.
Nicht unbedingt ist das immer der Gehsteig besser (da wird man leicht übersehen, die Wegbeschaffenheit ist schlechter, man wiegt sich in trügerischer Sicherheit) , manchmal aber eben schon, gerade für die Kleinen. Das kann man ja für den Schulweg im Einzelfall besprechen.
Ansonsten weichen über kurz oder lang alle Jungendlichen auf die Straße aus, einfach, weil das bequemer ist. Alsp warte ein bisschen ab, dannn werden die meisten so oder so auf der Straße fahren.
danke für deine Antwort, lg minitouch
Hallo,
mein Mann gehört auch zu denen, die sich immer kräftig über all die mokieren, die sich nicht an Verkehrsregen halten können.
Als er aber mal lautstark über ein vielleicht 12 jähriges Kind her zog, das auf dem Gehsteig fuhr, habe ich ihn gefragt, ob er seine Tochter (die war da grad geboren) auch auf die Hauptverkehrsstraße schicken würde, wenn daneben ein leerer Gehsteig verläuft.
Ich würde nicht ausschließen, dass sogar manche Eltern, je nach Verkehrssituation, ihren Kindern sagen, sie sollen sicherheitshalber lieber den Gehweg weiter nutzen. Nicht alle Kinder sind gleich sicher im Straßenverkehr, auch wenn sie jetzt auf die Straße müssen.
Natürlich dürfen niemals Fußgänger gestört werden - aber das sollte dein Sohn ja seit vielen Jahren verinnerlicht haben.
Deine Situation kann ich von hier nicht beurteilen - und Jugendliche Gruppen, die über den Gehsteig fegen, finde ich auch zum...
Aber sogar ich selbst bin als Erwachsene schon auf (leeren!) Gehsteigen gefahren, wenn die Alternative gewesen wäre, mir eine Spur mit einem Sattelschlepper zu teilen. In meiner Studienstadt Freiburg ist während meines Studiums eine junge Frau überfahren worden, die echt alles richtig gemacht hat, inklusive Helm und korrektem Abbiegen...
Viel wichtiger finde ich übrigens, den Kindern beizubringen, dass man NIEMALS vom Gehweg auf die Fahrbahn schwenkt. Egal, ob man die Hand rausgehalten hat oder nicht.
Als Autofahrer hatte ich schon ein paar Mal Jugendliche knapp vor der Motorhaube, die erst jemandem zuwinken, dann den Arm locker nach links bewegen und fast gleichzeitig auf die Straße ziehen. Ultra-gefährlich!
LG!
auch dur danke für deine Antwort!
Genau das hatte ich mir mit der Frage erhofft - andere Sichtweisen erfahren, um das Thema ein bissl relativierter zu sehen.
lg minitouch
Bei uns in D darf ein Kind bis es 10 ist auf dem Gehweg fahren. Ausserdem dürfen Personen, die über 16 sind, als Begleitpersonen von Kindern unter 8 auf dem Gehweg fahren. Scheint bei euch anders zu sein. Mir ist es wichtig dass die Kinder sicher unterwegs sind und auf andere achten.
Hey,
weißt du zufällig, wie es ist, wenn mein 6 jähriger Sohn auf dem Bürgersteig fährt und ich ihn mit Fahrrad und Anhänger begleite? Darf ich dann auch auf den Gehweg?
Wir sind oft zu viert unterwegs. Der Große fährt und ich ziehe im Hänger die beiden Kleinen.
LG
Chaossid
Ja natürlich darfst du das.
Ich bin selbst Fahrradfahrer und selbst Fußgänger.
Die Regeln sind mir bekannt. Dennoch entscheide ich nach Sicherheit.
Wann immer es geht, fahre ich auf der Straße.
Da allerdings auch Autos den Gehweh als Überholspur (auch noch rechts) benutzen, ist es auf der Straße sehr gefährlich. Auf Gehweg dann nur am innersten Rand.
Pfosten, die den Gehweg schützen sollen, wurden des öfteren umgefahren.
Worauf ich als Fahrradfahrer achte
- ich fahre NUR auf dem Gehweg, wenn keine Fußgänger unterwegs sind
- ich steige ab und schiebe, wenn ich an Fußgängern vorbei möchte
- ich schiebe über Kreuzungen, wenn ich den Fußgängerüberweg benutze. (Auf der Kreuzung abbiegen, wo öfter Autos zusammenkrachen, muss ich mir als Fahrradfahrer nicht geben).
Was ich nicht mache, auch wenn es hier üblich ist
- Fußgänger von hinten anklingeln
Autos, die Fußgängerwege als Anlieger mitnutzen hupen diese auch an. Das ist für mich kein Grund dem Gruppenzwang nachzugeben.
- wie blöde rumkingeln und Fußgänger anpöbeln
- anderen über die Füße fahren und rummotzen.
Als Fußgänger halte ich mich an die Fußgängerwege und Gehwege. Auch wenn diese von Autos und Fahrrädern mit benutzt werden.
Nutzen Fahrradfahrer den Gehweg, finde ich das überwiegend in Ordnung.
Einige halten sich wirklich an Regeln oder sind freundlich.
Unverschämt finde ich kleinere Kinder oder deren Eltern, die zwar auf dem Gehweg fahren müssen (Alter), aber meinen, dass Laufräder, Roller und Fahrräder immer Vorrang haben. Denen es zwar erlaubt ist da zu fahren, aber eben meinen pöbeln zu müssen. Hört ich sie nicht klingeln, sie mir dann tatsächlich hinten in die Hacken fahren und dann meinen "Platz da" und Eltern dann meckern, wie kinderunfreundlich man doch sei.
DA geht mir dann die Hutschnur hoch.
In eurem Fall würde ich mit der Polizei sprechen.
Unseren Kindern hat die Polizei zwar die Regeln erklärt, aber auch gesagt, sie sollen auf ihre eigenen Sicherheit achten. Lieber auf dem Gehweg fahren - mit Rücksicht - als von der Straße gekratzt zu werden!
Bedingung wäre allerdings: in der Gruppe entweder schieben, so dass Fußgänger nicht beeinträchtigt werden oder auf der Straße fahren oder alleine auf dem Gehweg fahren - so dass niemand beeinträchtigt wird.
Beim zu Fuß gehen wie auch beim Fahren habe ich meinem Kind beigebracht: hintereinander gehen. So, dass andere gut vorbei kommen. So, dass sich niemand durch eine Gruppe durch quetschen muss. So, dass niemand auf die Straße ausweichen muss.
Sicherheit und Rücksicht finde ich beides wichtig.
Für sich selbst, für andere Verkehrsteilnehmer auch.
Fahrradfahren mit Stellenweise absteigen bin ich immer noch schneller, als wenn ich alles zu Fuß mache.
Nur so lange ich als Fahrradfahrer auf dem Gehweg mich entsprechend verhalte, wird es geduldet werden. Nimmt es ein Übermaß an, so dass Fußgänger gar nicht mehr auf dem Gehweg sein können, wird härter durchgegriffen werden.
Verhalte ich mich angemessen, wird eher mal ein Auge zugedrückt. Hoffe ich jedenfalls.
Rat der Polizei bei der Fahrradprüfung war klar: SIcherheit geht vor, benehmt euch aber!
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Mit deiner Einstellung kann ich mich gut identifizieren.
Lg minitouch
Hallo,
wir wohnen in einer Großstadt, in der es jedes Jahr mehrere Fahrradtote gibt.
Mein Sohn ist 12 Jahre und fährt mit dem Fahrrad zur Schule. Ab Sommer auch sein Bruder.
Es gibt eine Stelle auf dem Schulweg, an der ich ihm gesagt habe, dass er da auf dem Gehweg fahren soll und wenn Fußgänger da sind, soll er schieben.
Ich weiß auch, dass hier auch die Polizei ein Auge zudrückt, wenn die Kinder und Jugendlichen Rücksicht auf die Fußgänger nehmen.
Und das haben wir von Anfang an geübt.
Das fing schon mit 2 Jahren an, als sie auf ihren Laufrädern unterwegs waren.
Sie sollten immer freundlich fragen, ob sie vorbei dürfen und sich bedanken.
Das war am Anfang zwar mehr ein Bibbe und Datte, da sie sprachlich nicht mehr konnten, aber ich wollte, dass es gleich zur Gewohnheit wird.
Rücksicht ist für mich sehr wichtig. Ich wurde nicht nur einmal fast von einem (erwachsenen) Radfahrer auf dem Gehweg überfahren....
Meine Älteste ist 11, mein Mittlerer 9 Jahre alt. Der Fahrradführerschein sagt erstmal rein gar nichts aus! Es ist die Entscheidung von uns Eltern, wann und wie wir unser Kind alleine fahren lassen. Schafft das Kind diesen Führerschein nicht, darf es natürlich trotzdem fahren, wenn wir Eltern das für richtig halten...& umgekehrt, schafft es den und wir wollen es aber nicht, ist das auch so. Von daher: null Relevanz!
Hier im Dorf fahren unsere Kinder in den Nebenstraßen auf der Straße, ansonsten auf dem Radweg. In der nächsten „Stadt“ auf dem Gehweg, wenn wir nicht dabei sind. Natürlich unter Rücksicht auf Fußgänger,...& am besten sollen sie Wege fahren wo es Radwege gibt.
Mir ist es lieber sie fahren sicher und angemessen auf dem Gehweg, als unsicher auf der Straße. Das liegt sicher auch daran, das wir in der Familie ein Kind haben, was sich brav an die Regeln gehalten hat...doof nur das der Autofahrer stärker ist. Oder die beste Freundin meiner Tochter wurde (sie fuhr richtig) von einem Autofahrer touchiert.
Hallo,
bei uns (D) vor dem Haus fahren sogar viele Erwachsene auf dem Gehweg (und einem den Hintern ab, wenn man nicht aufpasst).
Unser Sohn ist 11 und da er schnell ablenkbar und unaufmerksam ist, soll er auf Straßen, wo mehr los ist, auf dem Gehweg fahren. Natürlich soll er da auf Fußgänger Rücksicht nehmen.
Unsere Tochter fuhr ab 12 nur noch auf der Straße.
Da soll sich mal ein Polizist beschweren, dann werde ich dem nahe legen, als erstes bei uns vor dem Haus dafür zu sorgen, dass die Erwachsenen auf der Straße fahren.
Ich weiß übrigens von niemandem, dessen Kind deswegen schon einmal Ärger hatte.
LG
Heike
Ich selbst habe so ein Kreuzung auf einer meiner alltäglichen Radstrecken wo ich aus einer Seitenstraße links auf die Hauptverkehrsstraße muss (also einmal drüber und dann auf den Randstreifen. Je nach Tageszeit ist das echt schwierig und bevor ich mich von hinten anhupen lasse, weil es den Autos nicht schnell genug geht bis ich nach links raus komme, gehe ich da fast immer ein Stück auf den Gehweg (wenn Fußgänger unterwegs sind schiebe ich natürlich) zur Fußgängerampel ein Stück entgegen meines Wegs um die Straße zu queren. Inzwischen ist auf der Straße Tempo 30 und ist deutlich einfacher für mich als Radfahrer. Mit den Kindern umfahre ich die Stelle trotzdem wenn es geht.
Was ich damit sagen will, sucht für schwierige und gefährliche Stellen Alternativen und das kann auch ein Stück Gehweg oder ein Umweg sein.
Hallo,
Ich würde ihn fahren lassen wie er sich sicherer fühlt. Es kommt halt auch darauf an wie viele Fußgänger auf dem Gehweg unterwegs sind. Ich frage mich immer wieder wenn Radfahrer auf gefährlichen Straßen unterwegs sind und daneben menschenleere Gehwege sind wo nie jemand läuft was das für einen Sinn hat. Ich würde da dann einfach auf dem Gehweg fahren, allerdings halt nur wenn ich dadurch niemanden gefährde.
LG
Sunny