Die Sache mit dem Osterhasen....

Guten Morgen,

Sohnemann ist 7 und hat nun für sich festgestellt, dass es wohl doch keinen Osterhasen gibt.
Soweit so gut, allerdings habe ich ihn gebeten ab jetzt dahingehend der "Große" zu sein und den Kleinen das ganze Spiel nicht zu versauen.

Tja und es kam wie es kommen musste: wir hatten Besuch einer Freundin mit Kind (4 3/4) und mein Kind hatte nichts besseres zu tun als sein neues Wissen zu verbreiten.
Und das ist ihm auch nicht aus versehen raus gerutscht. Wir haben am Abend darüber gesprochen, eigentlich war er nur genervt vom Besuch. Ich war echt sauer, aber wirklich was machen, außer den ernsten Worten kann ich ja nicht. Oder?

Meine Frage: wie habt ihr denn euren Kindern beigebracht, solch Wissen für sich zu behalten? Ich will eigentlich nicht die "Geheimnissache" machen. Ich dachte es reicht meinem Kind mitzuteilen, dass es schlicht nicht nett ist, den Spaß zu versauen, aber es reicht wohl doch nicht...

Vielen Dank schonmal für eure Meinungen :-)

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Ich glaube, das ist Typsache. Mein Kind ist auch 7,5 Jahre alt und weiß nun, dass es den Osterhasen nicht gibt. Ich habe sie um das gleiche gebeten, als wir jüngeren Spielbesuch hatten. Sie hat gleich eingesehen, dass es gemein wäre, den Kleinen die Illusion zu nehmen und behält ihr Wissen für sich. Auch im Dezember schon, als klar wurde, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Ich würde da noch mal mit deinem Sohn sprechen. Grundsätzlich ist er nicht zu jung um zu verstehen, dass es gemein ist, Jüngeren absichtlich den Spaß an der Sache zu nehmen.

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Das sehe ich auch so.
Ich war richtig enttäuscht. da ich mein Kind nicht so eingeschätzt habe. Ich war sogar versucht ihm als Strafe mal nichts zu Ostern zu verstecken, denn den Spaß will er ja weiterhin. Aber das habe ich dann doch gelassen. Diese Drohung habe ich allerdings schon ausgesprochen, das geb ich zu...

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Ich verstehe deinen Frust aber ich denke, dass es bei einem 7,5 Jahre alten Kind auch noch schwer ist, die Impulse durchgehend zu unterdrücken. Ich war nicht dabei und kann die Situation nicht beurteilen aber mein Sohn ist zum Beispiel jemand, der unglaublich gern neues Wissen teilt und ich glaube, für ihn wäre das extrem schwer.

Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht, als er letztes Jahr meine Frühschwangerschaft mehrere Wochen für sich behalten hat - wir haben billigend in Kauf genommen, dass er sich verplappert aber er war absolut eisern bis nach der 12. Woche.

Ich persönlich würde ihm keine Strafe androhen sondern mal ganz vorwurfsfrei und unvoreingenommen fragen, wieso er das erzählt hat und falls dann die Antwort kommt "weil ich es wollte", dann nochmal ganz ruhig und nett erklären, dass der Glaube an den Osterhasen etwas schönes ist, was man den Kleinen quasi "wegnimmt" und nochmal betonen, dass es ein Geheimnis ist, in das er jetzt eingeweiht wurde weil er ja schon Groß ist...

LG :)

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Mhm, also zum Osterhasen hatten wir das Problem noch nicht, aber im Kindergarten zu St. Martin und Nikolaus. Wir haben den Kindern nämlich die Geschichte vom historischen Nikolaus und vom St. Martin erzählt, also warum wir das überhaupt feiern. Da sind dann manchmal schon ein paar Schlaufüchse dabei, die verstehen, dass die nicht über 1000 Jahre leben. Das ist aber für die Kinder nie ein Riesen Drama gewesen, der Zauber funktioniert trotzdem noch und jetzt an Ostern, suchen sie alle ganz aufgeregt ihr Osterkörbchen.
Sogar die Hortkinder, die natürlich schon Bescheid wissen haben immer noch Spaß an der Suche. Bei uns war dann einfach der Osterhase da. Wenn einer wieder sagt, nein das haben die Erzieher versteckt, dann leugnen wir das natürlich 😁

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Das lustige ist, durch die Geschichte zum St. Nikolaus, stellt er diesen komischerweise gar nicht in Frage.

Ich habe auch als Erwachsener noch Spaß am Suchen ;-) mir geht es eher darum, dass das Kind, welches er meinte aufklären zu müssen, fast geweint hat. Wir haben die Kurve da noch gekriegt, aber ich fände es schade, wenn mein Kind hier Freude nimmt. Es ist nicht seine Aufgabe, da irgendjemanden die Wahrheit zu sagen.

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Vielleicht ging es ihm in dem Moment ja auch einfach um die Freude am Ärgern. Er hatte ja offensichtlich gar keine Lust auf diesen Besuch und hat dann eben das Kind damit geärgert. Wenn es jetzt nicht zufällig Ostern wäre, dann hätte er das Kind vielleicht damit geärgert, dass er seine Spielsachen nicht teilt oder so.

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Mehr als reden kann man nicht.
Ich würde nichts weiter tun.

Deinen Sohn würde ich fragen, ob der Osterhase trotzdem kommen soll, auch wenn es ihn nicht gibt ;)

Den kleinen Kindern würde ich erzählen: manche glauben an den Osterhasen, manche nicht.

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Auch dir vielen Dank!

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Hallo,

ich glaube, solche Dinge passieren einfach.

Meinen Kindern musste ich das nie einschärfen, weil meine Große mit gerade 8 noch völlig unverbrüchlich an den Osterhasen geglaubt hat. Da habe ich schon vorsichtig versucht, gegenzusteuern ;-) Ein dreiviertel Jahr später, an Weihnachten, war ihr plötzlich klar, dass es kein Christkind gibt. Das sind auch so Entwicklungsschritte.

Dabei gab es in unserer Umgebung immer Kinder, die behauptet haben, es gäbe keinen Osterhasen! Meine Kinder waren empört! Zu uns kam er nämlich, und da hatten sie ihren "Beweis" ;-)
Kinder wissen früh, dass andere Kinder auch mal Blödsinn erzählen, z.b. wenn sie behaupten, sie dürften die ganze Nacht aufbleiben, sie hätten einen Dino unterm Bett versteckt oder ihr Opa wäre tausend Jahre alt.
Unser Opa hat den Kindern mal erklärt, dass die Erde ein Ball ist - das haben sie mit 4 auch noch nicht auf Anhieb geglaubt ;-)

Ich denke, wenn das jüngere Kind deinem Sohn glaubt, dann ist es auch bereit für dieses Wissen. Anderenfalls wird es ihm eben nicht glauben. Und vielleicht geben die Eltern sich jetzt dieses Jahr noch mehr Mühe, dass sie die ganze Zeit beim Kind sind und plötzlich sind die Ostereier versteckt...

LG!

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Danke dir :-)

Ja, die Mama des Kindes hat wunderbar reagiert und die Welt war dann wieder in Ordnung.

Ich habe halt gehofft, dass mein Kind zu den Rücksichtsvollen gehört, wahrscheinlich ist die Erkenntnis hart für mich, dass er es auch mal nicht ist.

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Mein Sohn wurde auch von den grossen aufgeklärt, dass es keinen Osterhasen zbw. Weihnachtsmann gibt.
Das hat seine Welt erst mal durcheinander gebracht.
Habe ihm aber auch erzählt dass er das nicht jedem Kind erzählen soll, sondern das die Kinder das selbst herausfinden sollen.
Er hat in seinem jahrgang Kinder die daran glauben. Mit denen unterhält er sich einfach so als würde es Osterhase und Weihnachtsmann geben.

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Ich arbeite in einer Grundschule und kenne das Problem.
Es scheint bei manchen ( moslemischen ) Kindern eine Freude zu sein mit andersgläubigen Kindern genau solches " Wissen" zu teilen
Das betrifft natürlich vor allem den Weihnachtsmann, da habe ich mir selber geholfen in dem zu uns immer das Christkind kommt.

Und ansonsten habe ich immer, auch als meine Kinder mit 6 bzw. 8 Jahren an solchen Figuren zweifelten, niemals ausgesprochen, ja du hast Recht, den gibt es nicht. Sondern immer dagegenhalten ohne mich aber in Lügen zu verstricken. Ich habe ihn das Recht auf eine eigene, andere Meinungen zugestanden, aber eben auch Toleranz für Andersgläubige gefordert.

Damit sind wir gut gefahren.

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Das hat aber nichts mit moslemischen Kindern zu tun!

Hier gab es solche Plappermäuse in allen Religionen. Und sogar mal eine Erzieherin im katholischen Kindergarten, die meinem Sohn erzählte, den Weihnachtsmann gäbe es nicht....

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Ja, das mag sein, aber wir haben keine Hindi oder Budisten an der Schule, da fehlen die Erfahrungen.

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"Wir haben am Abend darüber gesprochen, eigentlich war er nur genervt vom Besuch. "

Vielleicht ging es ihm gar nicht darum Rücksicht zu nehmen oder nicht.
Sondern eher um aus einer für ihn ausweglosen Situation rauszukommen.

Die dicksten Klopper habe ich dann rausgehauen, wenn es Verzweiflung war. Wenn ich mich Situationen ausgesetzt sah, in denen mein eigentliches Anliegen ignoriert wurde
- spiel mit den Kindern des Erwachsenenbesuchs (was habe ich mit denen zu tun)
- benimm dich so, wie es von dir erwartet wird, nicht wie du es kannst....

wurde die Situation so gestaltet, dass ich nicht überfordert war oder dass ich mich zurück ziehen konnte, war alles gut. Ich merkte dann ja, dass es so gestaltet wird, dass es erträglich für mich ist. Dann konnte ich auch unliebsame Situationen durchstehen.

War es jedoch so, dass die Erwartungen an mich zu hoch waren. Weil es für erwachsene einfacher ist, wenn das Kind funktioniert. Ohne auf das Kind einzugehen. Dann kamen Klopper bei raus. Nicht um jemandem zu schaden. Sondern um so einer Situation entfliehen zu können.
Bspw. benehme ich mich schlecht, muss der Besuch gehen, weil es unterträglich ist. Ziel erreicht. Erwachsene wütend: blöder Nebeneffekt, aber hauptsache raus aus der Situation.

Kollateralschalschaden an anderen (unliebsames Verraten) habe ich in Kauf genommen. die Überforderung mit der Situation war schon vereinnahmend genug.

Meine Geschwister hatten einen Spaß daran mich im Glauben von Osterhase und co zu lassen. Den Zauber durch mich noch mal erleben, war toll
Aber wehe, wenn sie sich von den Eltern ungerecht behandelt fühlten!

Die dicksten Familiendinger erfuhr ich dann, wenn sich jemand ungerecht behandelt fühlte oder ein Druckmittel brauchte. .... Manches fand ich gut, so zu erfahren. In guten Situationen hätten sonst alle dicht gehalten. Manches was noch zu früh und ich konnte es noch nicht verarbeiten. Erwachsene konnten nicht damit umgehen, weil sie überfordert waren, dass ich (Kind) das schon weiß. Statt mir zu helfen damit klar zu kommen, drehte sich alles um die Frage: wer hat geplaudert.

Geschwistern oder anderes was zu erzählen, was man nicht soll, ist ein gutes Mittel in der Überforderung.

Bei meiner habe ich schnell gemerkt: wenn ich will, dass sie etwas nicht erzählt, dann in der Situation schneller handeln. Wenn ich merke, dass sie wütend auf mich ist (was ok ist), dass sie DAS dann NICHT an anderen auslässt.
Ist sie von meinem Besuch genervt, dann darf sie gerne in ihr Zimmer gehen.
Findet sie es blöd, dass ich schon gehen will, dann kläre ich das direkt mit ihr. So, dass sie nicht auf anderem Wege sich Luft verschafft.
Ganz vermeiden lässt es sich nicht.

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Ja, da ist schon was dran.
Wobei er ja gesagt, hat dass X noch mit zu uns kommen soll.
Ich habe ihm den Besuch nicht aufgedrückt. Die Mama und ich sind uns da schon einig, dass die Interessen zur Zeit sehr stark auseinander gehen und wir das nicht unbedingt forcieren werden, wenn es nicht passt.
Im Gespräch stellte sich heraus, dass er den Besuch nicht ablehnen wollte, damit besagtes Kind nicht traurig ist. Das fand ich auch wieder schön.

Vielleicht war es wirklich nur die Gesamtsituation.

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Wir lügen unsere Kinder nicht an, da sind wir ganz ehrlich und trotzdem hat tatsächlicher jeder Spaß und Freude an den Festen. Ich würde mein Kind auch niemals dafür zurecht weisen nur weil es die Wahrheit sagt. Sicher kann man erwähnen, dass man da vielleicht etwas sensibel sein kann aber schlimmes hat er aus meiner Sicht nicht getan.
Wenn man sein Kind die ganze Jugend über anlügt und erwartet, dass es andere genauso anlügt, kann man irgendwann auch nicht mehr erwarten, dass bei ihm Ehrlichkeit so besonders hoch steht. Unterm Strich ist es halt immer noch eine Lüge egal wie man sich das als Erwachsener vorstellt und zurecht biegt.

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Mag sein, dass es eine Lüge ist, aber mein Kind hat jetzt nicht die Aufgabe die anderen Kinder aufzuklären.
Er hat sich das auch allein erarbeitet, warum sollen nicht andere Kinder auch die Chance haben?

Ich habe ja auch nicht versucht diese "Lüge" aufrecht zu erhalten. Es war ihm klar und somit waren wir fein.
Rücksicht kann ich von ihm doch dennoch verlangen.

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Kinder sehen das nicht als aufklären, für sie ist Wissen und das Teilen von Wissen etwas ganz Natürliches und Selbstverständliches und es befremdet mich ehrlich auch als Erwachsener dass du in dem Zusammenhang auf ein Kind bezogen Begriffe wie "ist nicht seine Aufgabe" und "ungefragt Wissen weitergeben" verwendest. Auch sind Kindern pädagogische Werte wie "sich Wissen selbst erarbeiten" (hat er das wirklich oder hat er es nicht auch irgendwo aufgeschnappt) noch völlig fremd. Es sind nun mal KINDER.

Du selbst kannst Dich überhaupt nicht in die Sichtweise von Kindern hineindenken, legst überall Erwachsenenwerte an, verlangst aber von einem gerade mal 6-jährigen "Rücksicht und Weitsicht" und dass er sich in andere reindenkt ...

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<<<Meine Frage: wie habt ihr denn euren Kindern beigebracht, solch Wissen für sich zu behalten?>>>

Warum soll er es für sich behalten. Er hat es festgestellt und das ist seine Meinung. Das kannst du ihm nicht mehr ausreden bzw. das kann er nicht für sich behalten. Wichtig ist nur, was du daraus machst.

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Nun, ich sehe das als schöne Übung nicht jedem ungefragt seine Meinung kund zu tun.
Vor allem dann nicht, wenn er damit Spannungen kaputt macht.
Er hatte die Chance das allein raus zu finden und das sollten auch die anderen Kinder.

Wenn ein Kind also vom Osterhasen spricht, dann muss mein Kind diesem nicht sagen, dass es den nicht gibt, wenn er das nicht gefragt wird.
Ja doch. Verbuche ich unter Rücksicht und das darf mein Kind gern weiter lernen.

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Ich kann dich da verstehen. Ich habe das mal als Kind miterlebt (selbst eigentlich schon sicher was Sache ist, aber schön fand ich es trotzdem ;-)). Das war ein richtiges Ätschi Bätschi, so und so ist das, denkst du das etwa wirklich und schön ausgelacht. Das war richtig unangenehm.
Es geht um die Art und Weise.