Fülleranfänger und Tintenkiller

Hallo,

ich würde gerne mal fragen, wie es bei euch mit dem Tintenkiller gehandhabt wird. Mein Sohn geht jetzt in die 2. Klasse, seit Februar schreibt er durchgehend mit Füller, oftmals sehr sicher, aber ein paar kleine Fehler egal ob inhaltlich oder Schreibfehler kommen immer mal wieder vor. Der Klassenlehnrer hat gesagt, Tintenkiller wären okay, aber ich würde gerne mal wissen, wie es bei euch lief und was ihr sagen würdet.

Ich weiß halt nicht, wie viel zeit das Killern in Anspruch nehmen würde und ob die Schrift darunter leiden würdrde und was sonst noch zu beachten wäre, das es zu Problemen führen könnte.

Danke für Antworten.

Als Fülleranfänger einen Killer benutzen

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Ein Tintenkiller ist eine geniale Erfindung!

Ich dachte erst, es geht ohne. Aber natürlich geht es nicht ohne.
Durchstreichen ist definitiv schwieriger als wegkillern, denn entweder sieht es unmöglich aus(einen einzigen geraden Freihand-Strich kriegt meine Tochter jedenfalls nicht hin, obwohl sie sonst feinmotorisch sehr fit ist und eine echte schöne Schrift hat) oder man nimmt ein Lineal, dann schmiert es, denn das muss man auch lernen.

Wegkillern geht schnell, einmal pusten oder mit dem kleinen Finger trocken tupfen und schon kann man drüber schreiben.
Das ästhetische Gefühl meiner Tochter wird durch viele weggekillerte Fehler nicht gestört, mit durchgestrichenen Wörtern könnte sie nicht leben ;-)
Das ist auch wichtig, denn sie soll ja ordentlich schreiben, also muss sie auch mit dem Gesamtergebnis zufrieden sein.
Und die Lehrerin kann trotzdem erkennen, wieviel verbessert wurde, das sieht man einfach.
Mich persönlich stört der Müll; ich schreibe selbst viel mit Füller und benutze keinen Tintenkiller. Aber meine Töchter brauchen einen, das musste ich leider erkennen.

LG!

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Meine Tochter ist jetzt 11 und in der 6. Klasse. Sie benutzt den Tintenkiller mittlerweile vernünftig.
Aber als er in der GS eingeführt wurde, entpuppte sie sich als regelrechte "Killerqueen" - ich hatte oft den Eindruck, sie schreibt absichtlich falsch (ihre Rechtschreibung war bis dato gut), nur um dann hemmungslos killern zu können.
Das wirkte sich dann allerdings auch in den Diktaten aus. Plötzlich war die Zeit zu knapp, da sie den Tintenkiller für jeden noch so kleinen Fleck benutzte und dann oftmals auch das Diktierte nicht mehr wiedergeben konnte, weil sie Teile des Satzes nicht mitbekommen hat.
Das war ärgerlich und unnötig.

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Wir hatten lange keinen und in klasse 2 wollte die Lehrerin dass sie nicht benutzt werden, seit klasse 3 ist es egal. Als sie im Januar mit schriftlichem addieren angefangen habe, habe ich am zweiten Tag einen gekauft das war sonst nicht mehr leserlich und sie müssen in Mathe auch mit Füller schreiben.

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Hallo
Meine Kinder haben direkt mit dem Füller auch den richtigen Umgang mit dem Tintenkiller mit gelernt und durften ihn dann natürlich auch benutzen.
Die Regel oder wohl mehr Empfehlung war, den Tintenkiller bei bis zu einem Wort zu verwenden und wenn es mehr ist, das fehlerhafte einzuklammern.
Damit kamen meine Kinder gut klar.

LG

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Ich erlaube in meinem Unterricht die Nutzung des Tintenkillers. Es wäre schade, so ein "Werkzeug" nicht zu nutzen. Allerdings müssen die Kinder den Umgang lernen.
Das "killern" ist mitunter zeitaufwendig. Ich habe aktuell eine eigentlich sehr gute Schülerin, die toll selbst kontrolliert aber ständig killert. Sie verliert dadurch viel Zeit und das Schriftbild ist gruselig.
Daher gibt es bei mir die Regel (bin noch nicht lange in der Klasse), dass nur kleine Fehler mit dem Tintenkiller berichtigt werden, z.B. m statt n geschrieben (einen Bogen wegmachen) oder ein Buchstabe falsch. Ganze Wörter oder Sätze werden durchgestrichen.
Nach dem Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich...
Außerdem erkläre ich, dass das Gelöschte kurz trocknen muss und man dann erst drüber schreibt.

So klappt es eigentlich ganz gut. Da ich die Regeln von Anfang an einführe, klappt das gut. In größeren Klassen sehe ich es dann etwas lockerer.

Wir haben auch schon den Test gemacht, mit 2 Gruppen gegeneinander: Wörter schreiben, killern, neu schreiben oder durchstreichen und neu schreiben. So kommen die Kinder von ganz allein auf die Idee, dass der Tintenkiller eher etwas für besondere Texte aber nicht alltägliche Übungen ist.

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Bei Jonas war es in der Grundschule verboten, aber die Gründe dafür oder dagegen ändern sich ja nicht, deswegen sage ich mal, was mir dazu einfällt:

Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee und würde- wäre es mein Kind - wenn es erlaubt ist einen mitgeben.

Was dagegen spricht ist, dass es leicht bei Unkonnzentriertheit zu einer Überforderungen kommen kann, dann könnte ein einfaches durchkrakeln besser sein, das ist aber nicht der Regelfall und sollte sich einpendeln.

Das heißt in der Ersten Phase der Füllereinführung könnte es evtl. Probleme geben, da wäre ich etwas vorsichtig. Aber dann sollte es funktionieren.

Grundsätzlich finde ich den Einsatz des Tintenkillers aber sehr vorteilhaft, da es einfach schöner aussieht, der Fehler auch wirklich "weg" ist und nicht noch zu sehen ist und vor allem kleine Korrekturen relativ einfach sind.
Für große Sachen wie Sätze oder Absätze lohnt es sich aber nicht.

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Ab Klasse 3 ist es erlaubt bei uns.

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Hier sind sie am Anfang leider nicht erlaubt. Kind findet es doof, ihr Argument: "Dann hätten wir auch keinen Radierer haben dürfen!"....da kann ich ihr nur zustimmen. Trotzdem gilt: Tintenkiller erst ab Klasse 3.
Sie hat einen, benutzt ihn nicht für schulische Sachen (logisch) und sie kann es kaum erwarten in die 3. Klasse zu kommen. Aktuell sieht ihr Schreibheft echt übel aus, weil sie durchstreichen und darüber schreiben müssen. Es frustriert sie total, das es trotz Korrektur ätzend aussieht.
Privat ist der Umgang damit ein Kinderspiel, sie liebt ihn...keine Krümel wie beim Radierer, man muß nicht aufdrücken. Und das Geschriebene sieht ordentlich aus. Sie hat selber rausgefunden, das es bei einem falschen Satz oder langen Wörtern besser ist, das neu zu schreiben und der Tintenkiller perfekt bei Buchstaben und kurzen Wörtern funktioniert.

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"Dann hätten wir auch keinen Radierer haben dürfen!".
Bei den meisten Kindern sieht eher Weggekillertes gruselig aus und absolut unleserlich. Ich verbiete keine Tintenkiller, aber sie sind meine Erzfeinde.

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Aber das ist doch reine Übungssache, mehr nicht. Wenn man Kindern nicht den richtigen Umgang damit zeigt, dann sieht es halt gruselig aus.

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Hallo

ich finde Tintenkiller cool.. unsere Tochter durfte die ganze Grundschule keinen benutzen. Grund war, der Klassenlehrer möchte sehen wo es noch an der Rechtschreibung hapert.

LG

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ach und ein anderer Grund war, das die sich dann mehr auf die Rechtschreibung konzentrieren. Da die mit Killern ja schnell die Fehler ausbessern können

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Bei uns war der Einsatz des Tintenkillers bis Klasse 2 hart verboten, spätestens in 3,4 offiziell verboten aber kaum getadelt. Wir haben es anfangs versucht so zu beachten, dann aber weil es für uns nicht funktioniert hat, konsequent nicht beachtet und ich habe zu Hause falsch geschriebene Sachen mit Tintenkiller korrigieren lassen. Das Argument der Lehrerin war, dass die Fehler eher bemerkt werden, wenn durchgestrichen wird und neu geschrieben und sich die Kinder die Rechtschreibung besser merken.

Klang nett. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das bei uns hinten und vorne nicht funktioniert. Das durchstreichen alleine sah oft in Punkto Sauberkeit furchtbar aus. Sobald man nicht hingeschaut hat, wurde Freihand gestrichen. Kreuz und quer. Da ich in der Schule nicht dabei sitze und die Lehrkraft das eh nicht steuern konnte, sahen die Hefter schnell unmöglich aus. Jeder weiß wie viel Kinder in den ersten Jahren falsch schreiben.

Trotzdem war die falsche Schreibweise noch gut zu erkennen. Irgendwie schien das durchgestrichene Wort die Kinder optisch magisch anzuziehen, ja einen viel auffälligeren Reiz auf die Kinder auszuüben. Mit dem Resultat das sie im späteren Verlauf dieselben Wörter wieder genauso falsch geschrieben haben, weil sie sich ganz sicher waren, dass das so im Hefter stand und sie das so gehabt hatten. Natürlich ließ sich das Gegenteil leicht nachweisen, aber ging immer mit Drama einher.

Deswegen haben wir nach der Schule uns die Hefter zeigen lassen, die Seiten kontrolliert und die Kinder aufgefordert Schmierereien wegzukillern, hässliche Durchstreichungen ganz zu entfernen und nicht bemerkte Fehler haben wir durchgesprochen und mit dem Tintenkiller korrigieren lassen. Mit dem Resultat, dass sich die Rechtschreibung über die Zeit spürbar verbesserte und die Heftführungsnoten sich positiv steigerte. Komischerweise kam nie ein Kommentar zum Gekillerten, obwohl es doch angeblich so falsch war.
Das gekillerte Wort ist meistens als solches zu erkennen mit dunklerer Schriftfarbe. Dass es überall im Hefter richtig stand, das ging optisch besser ins Gehirn der Kinder und die Kinder haben sich insgesamt mehr daran gewöhnt ein saubereres, korrektes Schriftbild umzusetzen.

Deshalb bin ich ganz klar pro Tintenkiller. Es geht außerdem viel schneller und schaut ordentlich aus. Auf der weiterführen Schule wird nun auch TipEx genommen.

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Vor allem wird es gruselig, wenn der Fehler dem Kind später auffällt und dann durchgestrichen, und das richtige Wort oder der Buchstabe irgendwie zwischen die Worte oder darüber gequetscht wird. #schwitz

Das war schon zu meiner Zeit als Grundschulkind das beste Argument dafür, mich einen Tintenkiller benutzen zu lassen. ;-)