Neue Schule, Sohn kommt in Mädchenklasse

Hallo!

Ich brauch mal eure Meinung.

Mein Sohn kommt am Ende der Ferien in die 5. Klasse ans Gymnasium (hier schreibt der Papa). Er ist ein sehr guter Schüler und beliebt in seiner jetzigen 4. Klasse, hat viele Freunde. Insgesamt bin ich unheimlich stolz auf ihn, er und sein kleiner Bruder sind mein Ein und Alles.
Ihre Mutter hat sich vor zwei Jahren von mir getrennt, wir wechseln die Jungs wöchentlich. Das funktioniert relativ gut, wir Eltern pflegen auch einen fairen und sachlichen Umgang miteinander. Trotzdem sind meine Jungs durch das Ende unserer Familie "belastet", emotional vielleicht nicht ganz so stabil und ausgeglichen wie manch andere Kinder in dem Alter.
Das nur zu den familiären Bedingungen.

Gestern war erster Elternabend der neuen 5. Klasse. Die Lehrerin und die Schule machen einen guten Eindruck, die Klasse ist mit 21 Kindern schön klein. Gegen Ende des Elternabends offenbarte sich dann aber mein "Problem", das mich dann die Nacht kaum schlafen ließ... von den 21 Kindern werden es 18 Mädchen und nur 3 Jungs. Einer der Jungs ist ein jetziger Klassenkamerad meines Sohns, mit dem er nicht allzu gut klar kommt und von dem er schon selbst sagte, dass der nicht unbedingt mit in seiner neuen Klasse sein müsste... Potenziell gibt es also nur einen neuen männlichen Freund als Kandidaten. :-(

Dieses krasse Ungleichgewicht kommt durch die Wahl der Fremdsprache zustande. Mein Sohn wollte gern Latein lernen, es gibt noch 3 Parallelklassen (Französisch und Russisch). Diese drei Klassen sind sehr voll (27-28 Kinder), es mussten sogar noch Kinder in die Lateinklasse gelost werden, damit diese zustande kommt. Seltsamerweise wurden dabei Mädchen "gelost", sodass das Ungleichgewicht der Geschlechter so extrem geworden ist. In den anderen drei Klassen (und gefühlt in allen Gymnasiumsklassen der gesamten Stadt) ist das Verhältnis natürlich deutlich ausgeglichener.

Mein Sohn ist kein "extremer Junge". Er geht nicht auf den Fußballplatz und zieht Mädchen auch nicht an den Haaren. ;-) Und ich weiß natürlich auch, dass man auch mit Mädchen Freundschaften schließen kann. Trotzdem tut es mir unheimlich leid für ihn. Ich hab ihm in den letzten Monaten immer wieder von meinen eigenen Erfahrungen berichtet, dass man am Gymnasium ganz enge Freunde fürs Leben kennenlernt. Und jetzt ist die Perspektive, dass er vielleicht bis zur 10. Klasse kaum Jungs als Freunde in der eigenen Klasse hat.

Seine Interessen sind eher Richtung "kleiner Professor", also Naturwissenschaften, Mathe und Computer. Alles Themen, die bei Mädels bekanntermaßen eher so mittel stark ausgeprägt sind...

Ich habs noch gar nicht übers Herz gebracht es ihm zu erzählen, da ich befürchte, ihm die Ferien damit zu versauen.

Seine Mutter hätte zwar auch ganz gern ein paar Jungs mehr in der Klasse gesehen, findet aber die Lehrerin gut und die kleine Klassenstärke auch, sodass sie keinen Wechsel in eine andere Klasse oder eine andere Schule mit tragen würde.

Jetzt sitz ich also da, mein Sohn freut sich schon sehr auf die neue Schule und seine neuen Freunde. Ich bestärke ihn natürlich in der optimistischen Sicht, habe aber so große Angst vor der Enttäuschung und dass ihn die Situation nach einiger Zeit aus dem inneren Gleichgewicht bringen könnte...

Außerdem mache ich mir Vorwürfe mit dem blöden Latein, worin ich ihn unterstützt habe und das jetzt der Grund des Übels ist. Klar, ich hätte es nicht kommen sehen können, dass so eine Situation entsteht, trotzdem wäre "normales" Französisch im Ergebnis besser gewesen. Alle seine jetzigen Freunde kommen in "normale" Klassen mit neuen Jungs-Freunden, nur er (und die beiden anderen Jungs) kommen in so eine Sondersituation...

Was meint ihr dazu? Habt ihr vielleicht Erfahrungen mit solchen Klassen, auch im Pubertäts-Alter? Wird alles nicht so schlimm? Bitte sagt sowas. :-D

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Ich war in einer solchen Klasse. 34 Kinder davon 31 mädchen. Und das beste, die Jungs heißen alle 3 Dennis

Die jungs kommen schon klar, in der 8. Klasse wurden wir an unserer Schule nochmal neu zusammengewürfelt und ab der kursstufe ja sowieso.
Es gibt ja noch andere Klassen, "unsere" junge in der Klasse haben mit den anderen jungs aus den anderen klassen gespielt usw.

Da wächst das Kind dann rein.
Wir hatten 3 Lateinklassen und eine Französischklasse, in den lateinklassen waren alle mit so vielen Mädchen, die französischklasse war recht ausgeglichen. (Ich hätte eher gedacht die Verteilung wäre genau anders herum)

Als Eltern muss man sich da meiner Meinung nach keine Vorwürfe machen. Ich habe da meinen besten Freund kennen gelernt, wir sind bis heute befreundet, und als es Richtung Pubertät ging fanden die jungs es ziemlich cool so viele Mädchen um sich zu haben.

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Hallo.
"Bitte sagt sowas" 🤣

Glaub mir... es wird halb so wild werden.
Vielleicht wird es außerdem noch unterjährig zu Veränderungen kommen. Zugezogene neue Schüler oder wegziehende Schülerinnen. Evt entscheidet sich ein Junge der für Französisch angemeldet war, noch für Latein oder Euer Sohn will statt Latein doch lieber Russisch lernen. 😁

Mach Dir keinen Kopf! Das Leben ist kein Ponyhof und die Kids kommen besser damit klar als wir annehmen.
Mach Dich (und vor allem ihn) nicht schon im Vorfeld verrückt.
Et kütt wie et kütt.

LG

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Hi,

Sei dankbar. Meine Kinder (Junge und Mädchen) sind jeweils in Jungs-lastigen Klassen; das ist ätzend. Naja, es ist zumindest laut und anstrengend. Also so, dass sich auch die Jungs beklagen. Ich weiß nicht, ob das nach oben hin besser wird, meine sind 6. und 7. Klasse, aber noch ist es einfach sehr laut.
Die Klassenlehrerin meiner Tochter, und es ist auch eine sehr kleine Klasse, meinte, sie hätte das nicht für möglich gehalten und als blödes Vorurteil abgetan, aber es sei tatsächlich viel lauter und anstrengender.

Meine Tochter hat in ihrer Klasse auch keine Auswahl. Sie hat eine gute Freundin in einer Parallelklasse und ansonsten ein paar andere Mädchen aus dem Sportunterricht bzw. aus AGs (übrigens Schwerpunktmäßig MINT).

Und das:
„ Naturwissenschaften, Mathe und Computer. Alles Themen, die bei Mädels bekanntermaßen eher so mittel stark ausgeprägt sind...“
ist natürlich auch ein blödes Vorurteil.
Aber es stimmt natürlich, dass sich die meisten Jungs und Mädchen in dem Alter nicht so viel zu sagen haben.

Viele Grüße

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Hallo,

Die beste Freundin meiner Tochter kam in die 5. Klasse. 3 Mädels, 23 Jungs.

Die Mutter sagt, es passt alles. Nur daß die Klasse etwas lauter ist und die Lehrerin öfter mal ein Machtwort sprechen muß,

Ist vielleicht ein Vorteil bei einer Mädchenklasse. Sie ist ruhiger und besser zum Lernen. Ich weiß, Klischee, aber ist wohl trotzdem oft so.

Die beste Freundin ist wie gesagt meine Tochter, 2 Monate jünger, aber ein Jahrgang drunter. Sie hat also ihre "Freunde fürs Leben" außerhalb der Klasse. Finde ich eh gut so. Vielleicht lernt Dein Sohn auch Freunde außerhalb der Klasse kennen? Sport, Verein, Schachclub, ...

Ansonsten kann ich Dich schon verstehen. Die Klassen werden aber spätestens in der 11. durchgemischt, es kann sich also noch alles ändern.

Vielleicht auch einfach mal mit dem Kind sprechen, es positiv darauf vorbereiten. Vielleicht findet es das gar nicht so schlimm?

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Ich wäre sehr froh, wenn mein Sohn in eine solche Klasse käme. Für mich würden die Vorteile definitiv überwiegen. Und wenn nicht die passende Junge-Freundschaft dabei ist, dann ergibt sich die bestimmt über eine Freizeitaktivität. Das wird schon!

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Ich glaube das richtet sich alles schon.
Die Klassengröße ist super. Ggf. kommen in der nächsten Zeit noch Kinder hinzu.
Und das könnten dann ggf Jungs sein.

... Und wer sagt denn, dass die weiblichen Schüler alle Mädchen sind. Das kann man ja nicht zwingend wissen 😉

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Hallo

Ich glaube nicht, dass du dir da gross Gedanken machen musst. Quatschen, kicken oder sonst spielen kann man ja eh nur in den Pausen und die haben sie ja dann wahrscheinlich alle zusammen (auch die Parallelklassen mit den vielen Jungs).
In dem Alter sind Mädchen noch nicht wirklich interessant, aber bis zur 10. ist er dann vielleicht ganz froh, dass er nicht so viel männliche Konkurrenz in der Klasse hat ;-).

Mein Sohn kommt jetzt in die 10. Klasse (neue Schule, ist in der Schweiz etwas anders...) und hat als erstes die Klassenliste studiert. Er war ganz enttäuscht, dass in seiner Klasse nur 7 Mädchen sind, der Rest (18) sind Jungs #rofl.....

Mach dir nicht so viele Gedanken - ich würde das gar nicht gross thematisieren vor Schulbeginn. Allenfalls kommen im Laufe des Schuljahrs ja noch neu Zugezogene hinzu, die kommen dann wohl eh in die kleinste Klasse, also in seine.
Nur mit ganz viel "Pech" ;-) sind das dann auch nur Mädels.....

Lieber Gruss aus der Schweiz
#winke

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Dass passt schon - warte was kommt und mach Dir keinen Stress. Allerdings - um dein Voruteil " , also Naturwissenschaften, Mathe und Computer. Alles Themen, die bei Mädels bekanntermaßen eher so mittel stark ausgeprägt sind..." mit einem anderen zu bekämpfen: "Latein wird überdurchschnittlich bei naturwissenschaftlichen Interesse gewählt" ;-)

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"also Naturwissenschaften, Mathe und Computer. Alles Themen, die bei Mädels bekanntermaßen eher so mittel stark ausgeprägt sind..."


Was ist das denn für ein Quatsch?

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Hallo.

Ich glaube, wir Eltern machen uns viel mehr einen Kopf als die Kinder selbst. Lass ihn alleine entscheiden, ob es ihm gefällt oder nicht. Behalt deine Bedenken für dich und mach ihm das trotzdem schmackhaft. Die meisten kennen sich ja nicht, also ist es für alle Kinder neu. Und es müssen ja nicht immer männliche Freunde sein. Warum nicht auch gemischt.

Alles Gute und nicht so viel Nachdenken. Einfach mal alles laufen lassen.

LG