Hallo Zusammen,
meine Zwillingsmädels sind in der 1. Klasse und erzählen ganz oft, dass Kinder, die im Unterricht mit dem Stuhl kippeln, zappelig sind oder reden, eine gewisse Zeit hinter dem Stuhl stehen müssen.
Ich finde diese Methode ganz schrecklich und veraltet.
Was meint ihr? Vielleicht ist ja eine Grundschullehrerin hier, die eine bessere & liebevollere Methode hat, um die Kinder zur Ruhe zu bringen.
Ich würde gerne mit der Lehrerin sprechen und ihr ggf. Vorschläge unterbreiten.
Vielen Dank für Eure Antworte!
Viele Grüße
Strafe - Hinterm Stuhl stehen
Es kommt meiner Ansicht darauf an, wie das Ganze umgesetzt wird.
Kippeln im Unterricht ist wirklich nervig (spreche aus Erfahrung) und es gibt immer wieder Kandidaten, die einen Abflug machen, kurzum: es ist auch nicht gänzlich ungefährlich.
Wenn ich das Kind also ermahne, nicht mehr zu kippeln und es wird weiter gemacht, finde ich die Lösung nicht verkehrt.
Die Handlung steht im direkten Zusammenhang zu der Aktion.
Zudem ermöglicht es dem Kind, welches ja in dem Moment unkonzentriert ist und Bewegungsdrang hat, seine Konzentration wieder zu fokussieren und seine Beine etwas auszustrecken.
Im Text steht ja auch, dass es nur für eine begrenzte Zeit ist.
Falls es immer wieder passiert und eventuell immer das identische Kind betrifft, muss man natürlich auf Ursachenforschung gehen und andere Maßnahmen treffen.
in der Grundschulzeit meiner Kinder gab es so viele Lehrer, die wirklich laut rumgeschrieben haben ... regelrecht gekrischen haben, unsinnige Strafen verteilt haben, geschimpft haben und die Klasse nicht im Griff hatten.
In der Erziehung spricht man immer von logischen Konsequenzen. das klingt für mich konfliktfrei, angstfrei und angemessen. Veraltet? hm .... weiß nicht.
Dir selbst fehlt ja auch nichts anderes/besseres ein?
Stehen benötigt Energie -- die Kinder haben zu viel Energie ... sieh es mal als Energieverbraucher und nicht als Strafe? Erstklässler zu bändigen ist sehr schwer, besonders wenn sie so viel Bewegungsdrang haben .... ausserdem fehlt denen dieses Jahr ja auch 60% Präsenzunterricht. - Auch hier müssen die Schüler aufholen. Nicht nur Schulstoff, sondern auch Verhalten in der Klasse. ---
Einer Lehrerin ungefragt Vorschläge zu ihren Methoden zu unterbreiten halte ich jetzt für vermessen und beschwört u.U. ganz andere Konflikte mit ihr herauf.
- Du kannst mit ihr reden, wenn es Deine Kinder betrifft. Wenn es andere Kinder betrifft, dann halte Dich raus.
- Aber wenn selbst du als Mama Deinem Kind nicht beibringen kannst, dass es nicht mit dem Stuhl kippeln soll --- und die Kinder bereits mit Respektlosigkeit reagieren, da die Lehrerin bestimmt vorher einige Male ermahnt hat ... da wäre ich froh - eine Lehrerin findet solche Wege, statt rumzubrüllen -- da ist hinstellen noch einiges liebevoller als die Schimpf-Lautstärke, die man bei uns aus den Zimmern so hört, wenn man mal durch den Flur geht (musste ich öfter, da ich im Schulhaus zu tun hatte).
wer quasselt wird auseinander gesetzt (und wenn der Platz nicht reicht, was macht man dann?) -- wer kippelt muss stehen ... ist das sooo schlimm? Wie gesagt... die Lehrerin wird schon zig mal gesagt haben, dass die Kids das unterlassen sollen
Nein, das ist nicht veraltet.
Und es wäre sicherlich nicht notwendig, wenn die Eltern in den letzten 5 Jahren ihrem Erziehungsauftrag nachgekommen wären.
Es ist so einfach auf andere zu zeigen.
Na, alles den Eltern anzulasten, ist aber auch einfach.
Die Erstklässler müssen sich ja auch eingewöhnen.
Und zu Hause stören sie sicher keinen Unterricht…
Naja aber wenn man als Eltern sich mit dem Kind beschäftigt und nicht durch die rosarote Brille schaut erkennt man schon störendes Verhalten. Bei meinem Sohn sind einige im Freundeskreis die im Unterricht sehr hippeln. Allerdings sind die mir da schon im Kindergartenalter negativ aufgefallen, denn ich finde es nicht normal und auch störend wenn Kinder beim Backen ständig auf der Anrichte in der Küche rumklettern, beim Gesellschaftsspiel ständig auf Tisch und Stuhllehne hocken etc. Aber wenn ich was sagte hieß es nur ich sei zu empfindlich Kinder wären so. Die Eltern fielen dann in der Schule aus allen Wolken und beteuerten zu Hause wäre ihnen NIE was aufgefallen und meinten dann auch die Lehrerin sei zu empfindlich das sei doch ganz normal dass Kinder nicht sitzen können.
Natürlich gibt es vielerlei Gründe warum Kinder hippeln obwohl das Elternhaus einen Blick darauf hat und erzieherisch / fördernd eingreift. Aber das sind nicht die die zur Klassenelternsprecherin rennen und undifferenziert sagen "das ist doof" sondern die sind längst mit der Lehrerin im Dialog um eine pasende Lösung für ihr Kind zu suchen.
Danke schonmal für Eure Antworten!
Aus der Sicht des sich Fokussierens und die überschüssige Energie zu kanalisieren, in dem die Kinder eine Zeit stehen, habe ich es noch gar nicht betrachtet.
Und das mit dem Rumschreien einiger Lehrer ist wirklich nicht schön, da habt Ihr auch Recht.
Gut, andere Meinungen dazu zu hören 👍🏻
Ich bin Elternsprecherin und deswegen „in der Pflicht“ bei Konflikten mit der Lehrerin zu sprechen. Deswegen frage ich nach!
Und dass das Kippeln gefährlich ist, steht außer Frage. Mein Bruder hatte sich davon schon eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Also vielen Dank für Eure Meinungen und Hilfe.
Schönen Nachmittag noch…
Wenn einzelne Eltern Probleme mit der Lehrerin haben ist es doch nicht deine Aufgabe sich darum zu kümmern.
Ich würde den 2-3 Eltern was husten.
Sie haben wohl keine Lust sich unbeliebt zu machen und schieben den unangenehmen Part schön auf dich ab und du machst auch noch mit.
LG
Und, wie ich grad lese, schreibst du ja auch, dass deine Mädels das erzählen, nicht dass Eltern auf dich zugekommen sind.
Erst recht kein Grund da als Elternsprecher aktiv zu werden.
Meine Tochter 1. Klasse hat so gekippelt , dass sie hingefallen ist und ein Loch im Kopf hatte. Musste genäht werden. Muss zugeben, seitdem bin ich froh, wenn Lehrer was machen. Und kippeln ist ein Zeichen, dass die Kinder sich bewegen müssen. Da ist aufstehen und mal kurz stehen doch sehr sinnvoll.
Ich hatte in der Grundschule so ein Kind neben mir. Furchtbar nervig!
Eines Tages ist er dann umgekippt und hat sich den Hinterkopf aufgeschlagen. Überall Blut und er musste genäht werden.
Ich hätte mir für ihn solche Strafen gewünscht. Und finde das den anderen Kindern gegenüber fair. Davon ab, hat das Kind beim nächsten mal ja die Chance den nervigen Mist zu lassen. Macht es weiter, war die “Strafe” (was ist an stehen eigentlich so schlimm?) wohl doch nicht so schlimm.
Ich antworte dir mal als Grundschullehrerin, die das auch schon mal - ab und zu! - so praktiziert.
Wir besprechen immer, WARUM Kippeln verboten ist. Es ist nun mal wirklich sehr gefährlich, wenn da ein Kind umfällt und mit dem Hinterkopf auf den Tisch hinter sich knallt (oder auf etwas anderes, was hinter ihm ist). Das möchte ich NIE erleben. Ich ermahne die Kidner dann immer und immer wieder, aber wenn sich keine Besserung einstellt, sage ich schon mal, dass sie einige Minuten stehen müssen. (Leider finden das dann oft auch andere Kinder lustig, so dass sie auch stehen möchten - so viel dazu, dass dies eine "schlimme" Strafe ist.)
Natürlich werde ich kein Kind eine halbe Stunde stehen lassen, nciht dass Missverständnisse aufkommen. Es handelt sich in der Regel um fünf Minuten.
Danke für Deine Antwort!
Das bringt mich wirklich weiter 👍🏻
Hey!
Das Kippeln nicht ok ist, ist klar.
Hinterm Stuhl stehen finde ich auch nicht sooo dolle- wer da steht, kann nicht mitarbeiten.
Es gibt so einfache Ikea Hocker, die meine Schüler dann bekommen. Auf denen muss man mangels Lehne gerade sitzen und sie können damit nicht kippeln.
Einen ordentlichen Stuhl kriegen sie nach 3 Tagen wieder; wenn sie wieder kippeln, dann gibt's wieder den Hocker.
Ich würde mich in die Sache an deiner Stelle nur dann einmischen, wenn deine Kinder betroffen Dung sind. Es gibt sogar Eltern, die solche Strafen super finden. Dann stehst du blöd da, wenn du die echauffierst, aber die Eltern die Lehrerin unterstützen.
Müsste mein Kind in der Schule stehen, bekäme es von mir diesen Hocker;)
Liebe Grüße
Schoko
Danke auch für Deine Antwort!
Das mit dem Hocker finde ich eine super Idee und persönlich besser als das Stehen hinter dem Stuhl 👍🏻
Ich stimme zu! Einfach einen nicht kippelfähigen Stuhl/Hocker zur Hand haben. Funktioniert.
Und hat einen weiteren Vorteil. Kinder, die kippeln, um Aufmerksamkeit zu erlangen, bekommen auf diese Weise keine Bühne, sondern lediglich eine etwas unbequemere Sitzgelegenheit. Und wenn man merkt, dass die Konzentration schlicht nicht reicht oder ein arger Bewegungsdrang vorliegt, muss man halt andere Bewegungsmöglichkeiten/Pausen schaffen.