Ihr Lieben,
eins vorweg….das Thema ist natürlich „der übliche Kindergarten“ und wir alle mussten da bereits mal durch. Trotzdem hätte ich gerne Tipps, wie ich mein Kind konkret in der Situation stärken kann - einfach weil sie durch ihre zurückhaltende Art bzw. ihrer Persönlichkeitsstruktur da denke ich eher „das geborene Opfer“ ist.
Kurz zur Situation:
in der Vorschulgruppe spitzt sich das Thema „Du bist nicht mehr meine Freundin“ derzeit in so weit zu, dass meine Tochter (6) darunter leidet. Es gab immer wieder solche Phasen, ich rede auch mit ihr darüber….habe jedoch das Gefühl, ich kann da nicht wirklich „helfen“ weil ich evtl zu erwachsen denke…
Seit Beginn der Kita ist sie mit einem Mädchen „befreundet“. Alles was diese sagt oder hat ist für Meine Tochter toll. Es ist inzwischen ein weiteres Mädchen in die Freundschaft gekommen, die meine Tochter auch sehr mag. Letztere ist auch ein wirklich nettes Mädchen, die diese Spielchen selbst nicht spielt. Erstere jedoch schon immer…dazu hat sie immer das tollste, alles was andere haben, hat sie noch mehr oder besser…man kennt das. Sie möchte immer bestimmen was gespielt wird und wer mitspielt oder welche Rolle derjenige hat…
Und meine Tochter macht das mit. Leider. Daher treibt es das Mädchen immer Ärger. Sie fing nun an aktiv bei dem zweiten Mädchen so Dinge zu sagen wie „ich mag die xy nicht“ obwohl sie an diesem Tag zusammen gespielt hatten. Das zweite Mädchen verhält sich neutral, erzählt es meiner Tochter jedoch.
Das übliche: dann ist mal ein Tag alles ok und sie spielen zu dritt, an einem anderen Tag flüstert das Mädchen mit dem anderen den ganzen Tag und meine Tochter darf nicht mitspielen….
Meine Tochter hat es auch schon angesprochen. Ändert sich jedoch nichts.
Ich als erwachsene sehe es natürlich „pragmatisch“ und denke, das hab ich nicht nötig mich so behandeln zu lassen…aber meine Tochter lässt es mit sich machen und das Mädchen nutzt das aus.
Wenn das dritte Mädchen nicht da ist, spielt sie auch ausschließlich mit meiner Tochter, nicht mit anderen, was ihr dann natürlich wieder Hoffnung macht, naiv wie sie ist.
Zum Hintergrund ist noch zu sagen, dass meine Tochter leider eine kleine Denkerin ist…sie denkt viel zu viel, hat kein besonders großes Selbstwertgefühl…körperlich ist sie klein und zart, anderen unterlegen… Insgesamt beliebt, sie hätte es also an sich nicht „nötig“ sich so an die eine „Freundin“ zu hängen.
Sie denkt schon so, dass sie sich komplett von dem Mädchen abhängig macht…wenn sie grade ihre Freundin „sein darf“ ist es ein guter Tag und das sehe ich als Problem.
Die Wege werden sich im Herbst/Schuke zwar trennen ABER ich denke die Themen werden sich wiederholen wenn sich innerlich bei meiner Tochter die Haltung nicht ändert….
Habt Ihr konkrete Tipps, was ich unterstützend tun, sagen….kann? Ich bin einfach keine Pädagogin
Lieben Dank für Eure Tipps und Erfahrungen!
Martina
Wie Kind konkret stärken…? Thema „Freundschaften“
Einen Tipp habe ich nicht, aber mein Sohn ist ganz genauso. Leider. Denn das Thema zieht sich in der Schule weiter.... er muss sich ändern, solche Kinder wird es im Leben immer geben, egal ob im Kindergarten in der Schule oder später in der Ausbildung/ Studium/ Arbeit.
Wir haben schon viel versucht, Kampfsport, Selbstverteidigung, Vereine.... aber es ändert nichts. Er ist einfach der liebste Junge auf Erden der keiner Fliege was zu leide tun kann.
Lg und ich bin auch auf die Antworten anderer gespannt :)
Ich kenne das von meinem Kind. Meine Tochter ist dazu noch sehr introvertiert und mehr Junge als Mädchen.
Leider ist das ein Lernprozess. Es hilft,zuhören,trösten,versuchen zu stärken. Dein Kind muss von selbst darauf kommen. Es blutet das Mamaherz,ich weiß.
Seit ihr in einem Sportverein oder macht etwas außerhalb der Schule? Das hilft auch das Selbstbewusstsein zu stärken.
Von der ersten Klasse an bis Mitte dritte,war es richtig arg bei meiner Tochter. Corona machte es nicht leichter.
Dann hat es bei meinem Kind im Kopf:"Klick" gemacht.
Sie hat Kinder die ihr nicht gut Taten einfach ignoriert, was das andere Mädel fuchsteufelswild werden ließ. Und natürlich kein gutes Haar an meiner Tochter ließ und Streit suchte,versuchte sie auszuschließen.
Die Mitschüler ließen sich allerdings auch nicht mehr beeinflussen. Klar mit 9/10 Jahren denkt man ganz anders wie mit 6/7 Jahre.
Meine Tochter hat es durch gezogen,ist auf andere Mitschüler zugegangen,auch aus anderen Klassen. Etwas unbeholfen am Anfang aber dann wurde es immer besser.
Man merkte richtig wie es ihr gut tat und tut.
Bis dahin war es aber ein sehr langer,steiniger Weg mit einen sehr langen,intensiven Lernprozess. Dafür klappt es jetzt umso besser und das Selbstbewusstsein ist gestärkt das sie mich nicht mehr braucht.
Sie weiß aber,wenn was ist,bin ich da.
Bei meiner Tochter war dies vor Allem anfangs der Grundschule auch immer wieder ein Thema.
Generell kamen alle Mädels der Klasse gut miteinander aus, aber 1-2, stifteten auf diese Art auch öfters Unruhe.
Thema BFF, heue dieses Mädchen, morgen ein anderes Mädchen haben meine Tochter auch beschäftigt.Es gab auch Grüppchenbildung von Kernzeit Kindern, teilweise auch tageweise...
Geholfen haben zuhören und Gespräche, Erklärungen und hier vor allem Freundschaften ausserhalb der Schule , durch Vereine und befreundete Familien.
Je älter das Kind wurde, hat sie die Muster selbst erkannt und gemerkt, dass Vieles kein Weltuntergang ist.
Mittlerweiel in der weiterführenden Schule haben sich neue Freundschaften ergeben und die privaten Kontakte aus dem Vereinsleben sind sogar noch wichtiger geworden.