Hallo liebe Urbia-Community!
Folgendes: Mein Sohn, 13 Jahre, hängt nur noch am Computer. Rausgehen? Nope. Mit Freunden treffen? Online. Für die Schule lernen? Eher nicht.
Ich bin langsam echt frustriert. Ich habe nach Alternativen gesucht, Freizeitbeschäftigung draußen, schwimmen gehen im Sommer, nichts hilft. Er spielt nur noch sein blödes Computerspiel, den ganzen Tag.
Ich bin mit der Situation erhlichgesagt überfordert. Wie habt ihr euer Kind vom Computerspiel wegbekommen? Gibt es da überhaupt eine gute Möglichkeit?
Liebe Grüße und Danke im Voraus!
Ist mein Sohn Computerspiele-süchtig?
mein Sohn lernt, was er lernen muss. Hat sein Hobby, aber ist sonst schon immer ein Einzelgänger gewesen...
die "restliche Zeit" hängt er auch nur an der Kiste, besonders jetzt in den Ferien. Da ich arbieten muss, lass ich das laufen.
Er macht den Haushalt und seine "Liste", - kocht 2 mal die Woche, - gestern haben die Kids beide Autos geputzt und gesaugt und machen jeden Tag ihre Stunde Schulkram.
Aber SONST: nur PC. -- er hat kein Bock auf anderes, ausser wir holen ihn aktiv weg. Da beschwert er sich aber nicht und kommt immer gleich, und lässt sich leicht wegholen.
Gäbe es kein PC, würden die Kids vermutlich am TV hängen und vermutlich würden wir nicht so schnell TV süchtig unken.
aber ja: man muss sehr aufpassen.
Wenn ein Kind aber alle seine Aufgaben erledigt, gut lernt, alles vom Tag erledigt hat und "Freizeit" hat, -- dann kann man das im Urlaub duchaus auch mal laufen lassen... während der Schule ist ja gar nicht so viel Zeit zum Zocken.
aber ja: auch wir haben Kindersicherungssoftware drauf und vor 16h, also zur Schul+Hausaufgabenzeit ist bei uns der Zugang gesperrt. Die Tochter macht viel anderes, hat aber auch viele andere Interessen, malt. liest, will auch mal was nähen... der Sohn ist aber abseits vom Hobby, das er 3mal die Woche 3 Stunden macht recht antriebslos und ich lasse ihn, wenn die Aufgaben erledigt sind -- da kommen im Urlaub schon ganz schön viele Stunden zusammen...
Ich war früher radikaler .... inzwischen gibt es für mich wichtige Maßgaben des Tages: die Haushaltsliste, die Aufgabenliste, die Lernsachen... wenn das alles erledigt ist, lass ich ihn...
entscheidend für mich ist: WENN wir ihm Alternativen geben, z.B. dass wir was unternehmen wollen oder gemeinsam das Geburtstagsgeschenk für die Oma werkeln etc... oder eben die Aufgaben anstehen o.ä. dann kommt er immer widerstandslos und macht das auch ... so lange das funktioniert spreche ich nicht mehr von Sucht. Ihm ist einfach langweilig. --- ich bin vor 30 Jahren in den Ferien auch immer stundenlang vor dem Ferienprogramm TV gesessen.
Ich finde es aber wichtig, mit Zeit-Einschränkungen usw.. zu steuern, wie es der Alltag eben vorschreibt. Aufgaben+Schule kommen immer zu erst. -- Was er dann in der Freizeit macht, lass ich ihm...
Das kommt drauf an, was er da tut und was ihm das für seine persönliche Entwicklung bringt.
Mal ein Perspektivenwechsel:
Ich hab auch selber viel vor dem PC gesessen als Jugendliche. Wir waren die erste Generation damit und unsere Eltern hatten keinen Plan. Es ging nur rum, dass das Internet böse und unsicher ist und wer Blutpixel sieht demnächst Charles Manson wird und Leute tötet.
In der Realität hab ich einen Online Club unterstützt und teils eigenverantwortlich betrieben mit anderen Jugendlichen und Fans einer Buchreihe, die schnell mehrere 100 Mitglieder anzog, wir haben uns für die Seite Rätsel und Events ausgedacht, geschrieben, designt und hatten ein Team, wo jeder so seine Aufgaben hatte und es war gleichzeitig wie so eine Art Spiel, aber man kann auch mit Leuten die die gleichen Interessen hatten in Kontakt. Ich habe darüber über mich gelernt, dass ich versiert mit dem PC arbeiten kann, habe schnell tippen gelernt, Grundzüge der Bildbearbeitung, Grundzüge des Videos Schnitts, Organisation via E-Mail, Beantwortung von "Kunden"Anfragen, Lösungen auf Probleme zu finden und zu improvisieren, ich hab sehr viel kreativ gemacht und hab mich viel mehr verstanden gefühlt, denn meine Klassenstruktur war eher so naja....ich war nicht unbeliebt, aber es gab schon viel Mobbing und komische Leute und es war insgesamt so, dass es wenig echte Freunde und echten Zusammenhalt gab. Das hab ich dann dort gefunden und ganz viel von dem was ich da gelernt habe, auch über Teamarbeit, habe ich später zum Beruf gemacht. Auch Jesper Juul hat mal in einer Sendung über Erziehung von einem Jugendlichen erzählt, wo sich die Eltern immer bloß drüber aufgeregt haben, dass der bloß am PC sitzt. Er hat aber defakto irgendwas super cooles entwickelt gehabt im Team mit anderen und sich letztlich dadurch selbst gefunden, während die Eltern bloß damit beschäftigt waren seine Medienzeit zu dokumentieren und zu kritisieren.
Frag dich also doch mal, was bringt ihm das? Vielleicht ja Anerkennung, weil er in etwas richtig gut ist. Vielleicht ja Leute mit denen er über Probleme redet, die er mit euch nicht genauso besprechen kann und die ähnliche Interessen haben? Vielleicht bastelt, baut, designt er etwas? Vielleicht versetzt er sich in eine Rolle? Das alles muss ansich nichts schlechtes sein.
Natürlich ist es besser wenn er sich vielleicht auch einen Sport die Woche sucht, er sollte nicht die Schule vernachlässigen und sich den Problemen der realen Welt stellen, aber wenn er die geregelt bekommt, dann würde ich eher versuchen ihn da besser zu verstehen, was ihm das bringt. Manchmal ermöglicht diese digitale Welt Jugendlichen bereits die Erwachsenen von morgen zu sein und selber etwas zu erschaffen nach den eigenen Vorstellungen.
Alarmiert wäre ich, wenn es Probleme gibt denen er sich nicht stellt, die Noten z.B. absacken, er keinen Antrieb für ein reales Ziel seiner Wahl hat, er sich nicht mehr Zuhause einfügt und es unmöglich ist mit ihm ein paar Tage ans Meer zufahren ohne Inet und Playstation weil er dann den Rappel bekommt. Da würde ich dann sagen, ist das Verhältnis eine ungesunde Sucht und nicht mehr nur ein Hobby.
Puh...
Klingt anstrengend. Ist aber offenbar weit verbreitet bei Jungs in dem Alter. Auffällig auch speziell nach den 3 Lockdowns.
Da hilft nur eines: limitierte Spielzeit!
Ist bei meinem Neffen genauso.
Außerdem kann er sich Zeit dazuverdienen, indem er z. B. Rasen mäht usw.
Ansonsten Null Bock auf nix.
Gruselig!
LG
ob jemand süchtig ist oder nicht, kann niemand von außen beurteilen. Allerdings scheint es ja ein Problem mit den Prioritäten zu haben. Prio1 Schule! läuft es, ist alles i.O. läuft es. nicht, wird die Spielzeit begrenzt und zwar hart. Bis man die Priorität richtig setzt. So war das bei uns zumindest und jetzt läuft es.
Ist ja interessant, dass Prio 1 Schule sein soll😉Bei mit wäre es Sozialkompetenz, sich wohlfühlen und entwickeln.
Ich würde daher mal mit ihm Computer spielen, schauen, was er da macht und ggf, wenn immer das Gleiche und Quatsch oder gefährlich in eine Richtung, ihm mal die Aufgabe geben, zu schauen, was er noch mit dem Computer machen kann (coding, video/film/Bildbearbeitung, was weiß ich - aber Sucht wäre dadurch vielleicht besser gegenzusteuern und in bessere Bahnen zu lenken).
zeitlich gesehen, aber schön, dass du etwas hineininterpretierst, was nicht da steht. Ist auch eine Qualifikation. ICH habe übrigens nicht nach einem Rat gefragt und brauche auch keinen. Meine Kinder haben sozialkompetenz, können anständig essen oder was auch immer ... und sind in der Lage ihre begrenzte Zeit am Tag sich einzuteilen, dass nix auf der Strecke bleibt.
Wir haben das Problem noch nicht aber ich fand es gut wie meine Eltern es gehandhabt haben: Comuer wurde eingeschränkt wenn die Balance nicht mehr stimmte. Wenn wir eben nicht mehr schwimmen gehen oder uns mit Freunden treffen wollten wäre der Punkt gewesen wo sie eingegriffen haben. Computerspielen hemmt die Entwicklung insofern das man ihne das Ding nicht mehr weiß was man mit sich anfangen soll ohne die Kiste und den ungutesmn Punkt hat dein Sohn überschritten.
Solange Schule läuft, er die häuslichen Pflichten erfüllt und auf seine Hygiene achtet, sehe ich da kein Problem.
"Wie habt ihr euer Kind vom Computerspiel wegbekommen? Gibt es da überhaupt eine gute Möglichkeit?"
Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf und leider ist das jetzt zu spät.
Die Frage ist nicht wie bekommt man ihn weg sondern für was hätte man ihn in den vergangenen 13 Jahren begeistern können dass er Hobbies hat und kennt die über stundenlangem Gezocke stehen und es gar nicht soweit kommen lassen. Medienkosum gehört begleitet "eine halbe Stunden darf man spielen und dann geht es aber raus zu den anderen". Was habt ihr denn nachmittags gemacht bevor er angefangen hat so exzessiv zu zopcken? Hatte er irgendein Hobby?
Das ist der Unterschied zwischen anderen Kindern und Deinem, die begeistern sich für Schwimmen, Fussball, Pferde was auch immer.
Also er sitzt von morgens bis abends vor dem Computer? Trifft sich mit niemandem und geht nicht raus? Lässt sich nicht mal für Aktivitäten oder Ausflüge begeistern?
Jap, da würde ich sofort eingreifen 🙈 das klingt heftig.
Ich habe zwei Söhne im Alter von 10 und 15 Jahren, beide haben einen Laptop und nutzen ihn auch gern, der 15 Jährige mehr als der 10 Jährige. Aber durchgehend davor sitzen gibt es nicht.
Der 10 Jährige macht gern seine eigene Musik auf seinem Laptop, aber er lässt sich für alles andere sehr leicht begeistern und geht viel lieber raus, hilft mir bei irgendwas oder spielt mit der kleinen Schwester.
Der Große sitzt schon weit öfters und länger vor dem Bildschirm, aber nicht durchgehend. Er fährt mit Freunden ins Freibad oder geht wandern, sitzt mit den Nachbarn auf der Straße oder kocht gerne. Er spielt gern Gesellschaftsspiele, vorallem Schach - es gibt mittlerweile niemanden mehr, der ihn in Schach schlagen kann 🙈 Würde ihm nichts mehr interessieren, außer der Computer, würde ich mir große Sorgen machen.
Wenn es also so ist, wie du sagst, dass er einzig und allein dieses Computerspiel spielt, würde ich handeln. Zum Einen gehört die Zeit begrenzt - rausgehen, Zeit mit Freunden und Familie verbringen, seinen eigenen Pflichten nachgehen ist wichtiger. Und zum Anderen würde ich mit ihm gemeinsam nach Alternativen suchen - Hobbies, die ihn begeistern, Spiele, die ihr gemeinsam oder auch er alleine spielen kann.