Sohn 6 verträgt sich nicht mit anderen Kindern

Hallo,

wir haben ein großes Problem mit unserem 6-jährigen Sohn. Er kann sich einfach nicht mit anderen Kindern vertragen, ständig fängt er Streit an, ärgert die anderen Kinder oder wird einfach so beleidigend (auch zu Kindern die er überhaupt nicht kennt).

Er hatte sich schon immer mehr an Erwachsene gewandt und wollte lieber mit ihnen spielen anstatt mit anderen Kindern. Aber ich bin der Meinung das er auch mit Gleichaltrigen klar kommen sollte.

Heute hatten wir wieder einen Vorfall wo er auf dem Spielplatz auf einmal ohne jegliche Vorwarnung und ohne Auseinandersetzungen dem anderen Jungen eine handvoll Sand in die Augen geworfen hatte. Und das obwohl sie vorher schön zusammen gespielt hatten. Ich war so wütend auf ihn das wir direkt nach Hause gegangen sind und ich ihm im Garten ebenfalls genauso überraschend eine handvoll Sand ins Gesicht geworfen habe. Einfach weil es mir so dermaßen gereicht hat das IMMER mein Kind auffällig wird.

Wir sind eine geordnete Familie, ich gehe nur vormittags arbeiten und Omas und Opas sind auch für unseren Sohn und seine Schwester da. Die Kinder bekommen ihre Aufmerksamkeit, ich spiele oft mit ihnen, lese ihnen vor und wir sprechen auch viel miteinander.
Darum kann ich absolut nicht verstehen warum er sich anderen Kindern gegenüber immer so mies verhält.

Kennt sich jemand mit so einem „Problemfall“ aus und kann mir Tipps geben was ich machen könnte damit er sozial verträglicher wird?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe

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>> und ich ihm im Garten ebenfalls genauso überraschend eine handvoll Sand ins Gesicht geworfen habe. Einfach weil es mir so dermaßen gereicht hat das IMMER mein Kind auffällig wird.<<

Naja, mit Impulskontrolle habt ihr es beide nicht so, oder? Er wird vermutlich aus dem gleichen Grund wie Du mit Sand geschmissen haben: Irgendwas hat ihn in dem Moment geärgert. Er ist 6 Jahre - da sollte es doch möglich sein, mit ihm darüber zu reden, was ihn veranlasst, sich so zu verhalten, wie er es tut. Eventuell suchst Du Dir professionelle Hilfe.

Grüsse
BiDi

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Weil sie sich in 6 Jahren EINMAL nicht anders zu helfen wusste, ist natürlich DAS jetzt der Urbia Fokus 😆

Im Text steht NICHT, dass sie sich JEDES MAL hinterher exakt genauso arschig wie ihr Kind verhält!!!

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Im Text steht aber auch nicht, dass sie es nicht öfter macht, oder dass es ihr leid tut

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Ich sehe das ähnlich wie meine Vorschreiberin. Es war absolut nicht in Ordnung deinem Sohn Sand ins Gesicht zu werfen. Die Situation war längst vorbei und dann machst du aus heiterem Himmel so etwas. Wie soll er denn verstehen dass es falsch war wenn du ebenso handelst. Ich denke auch er ist alt genug für ein vernünftiges Gespräch. Vielleicht gibt es ja einen Grund/ ein Problem dass er benennen kann und daran kann man dann arbeiten. Vielleicht ärgert er sich auch genauso darüber und ist erschrocken aber in der Situation schafft er es nicht damit anders umzugehen. Du könntest dann zum Beispiel ein Zeichen mit ihm vereinbaren und ihn aus der Situation herausnehmen. Wenn du es alleine nicht schaffst oder es dir nicht zutraust hole dir Hilfe. Besser jetzt daran arbeiten als später wenn er ernste Schwierigkeiten bekommt.

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Ich hätte ihn gefragt, was ihn jetzt dazu veranlasst hat und mit ihm darüber gesprochen. Mit 6 Jahren kann man ja schon ein vernünftiges Gespräch führen. Auch würde ich nicht einfach nach Hause gehen, sondern von ihm verlangen, dass er sich bei dem anderen Kind entschuldigt. Immerhin hat er etwas getan, das sich nicht gehört und das sollte er mit seinen 6 Jahren auch selbst wieder gerade biegen.
Wie soll dein Sohn lernen, Konflikte zu lösen, wenn du es ihm nicht zeigst? Du bewirfst ihm mit Sand, weil du wütend bist - hast du selbst geschrieben. Dein Sohn hat nichts anderes getan. Irgendetwas hat ihm nicht gepasst, somit hat er mit Sand geworfen. Du findest das nicht in Ordnung, tust es aber selbst.

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Da das Problem anscheinend schon immer besteht, glaube ich kaum, dass „ich hätte ihn gefragt was ihn dazu veranlasst“ ein zufriedenstellendes Ergebnis hervorgebracht hätte…

Du unterstellst pauschal, dass sie ihm nie gezeigt hat wie Konfliktlösung funktioniert weil sie sich EINMAL nicht anders zu helfen wusste als ebenso zu agieren wie ihr Kind.

Im Text steht nirgends, dass sie ihn JEDES MAL zu Hause mit seinen eigenen Waffen schlägt! Da steht nur, dass sie DIESES EINE MAL so wütend war, dass sie das gleiche was er mit anderen Kindern macht, auch mit ihm gemacht hat!

Und ich kann’s nachvollziehen!
Offensichtlich predigt sie da schon viel zu lange mit Engelszungen auf ihn ein. Und ganz offensichtlich ist ihm das völlig egal! Vielleicht war’s genau richtig mal einen Strich zu ziehen um zu zeigen: jetzt ist Schluss!

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Aber im Text steht auch nirgends, dass der junge Mann nicht auf sie hört. Da er sich auch am liebsten mit Erwachsenen beschäftigt, gehe ich davon aus, dass man sich schon sehr gut mit ihm unterhalten kann. Sonst hätte die TE zumindest erwähnt, dass er sich auch Erwachsenen gegenüber respektlos verhält. Es liest sich, als hätte der Kleine wirklich einfach nur ein Problem mit der Konfliktlösung. Würde die TE sonst immer anders reagieren, hätte sie das doch erwähnt. Und da sie nur von dieser Situation und ihrer Konsequenz berichtet, möchte sie wohl auch diese Situation reflektiert haben.
Mein Text liest sich diesmal nicht unbedingt freundlich - das stimmt. Aber ich habe nicht Unrecht.

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Liebe TE,

im Gegensatz zu meinen Vorschreiberinnen bin ich nicht dafür dir zu erzählen wie furchtbar du dich verhalten hast.
Ich kann sehr gut verstehen, dass du nicht schon wieder ein klärendes Gespräch über sein Verhalten führen wolltest das ins leere läuft. Und ich kann auch gut verstehen, dass es dir gereicht hat und du deinem Sohn vor Augen geführt hast wie sich sein Verhalten anfühlt.
Und möglicherweise war das auch genau das richtige.

Wie hat er denn darauf reagiert?
Da dein Verhalten im Gegensatz zu seinem nicht typisch war, wird ihn das entsprechend überrascht haben?!

Du hast geschrieben, dass er allgemein eher den Kontakt zu Erwachsenen sucht und auch eher nur mit Erwachsenen spielen möchte.
Wie verhält er sich den Erwachsenen gegenüber wenn ihm während des Spiels etwas nicht passt?
„Sucht“ er dann auch Streit oder wirft etwas ?
Du hast jetzt nicht genug Einzelheiten verraten aber ich gehe davon aus, dass er dieses Verhalten gezielt bei Kindern an den Tag legt. Weil er weis das es da „geht“ und bei Erwachsenen eben nicht.

Das zeigt, dass er nicht einfach „unbeherrscht“ ist sondern gewisse Verhaltensregeln bewusst ignoriert. Und genau so lange würde ich als Erwachsener aufhören den Spielpartner darzustellen.
Jemand der sich so verhält, muss damit umgehen können erstmal alleine da zu stehen.
Hast du das schon mal versucht? Wie geht er damit um? Wie gut beschäftigt er sich denn alleine?

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Damit dein Sohn "verträglicher" wird, muss er einfach noch viel üben. Wenn er bisher zu wenig Übung im Umgang mit anderen Kindern hat, dann ist es kein Wunder, dass er sich manchmal überfordert fühlt und Verhaltensweisen wie Sand werfen an den Tag legt, weil er verbal nicht weiter kommt. Bei etwas jüngeren Kindern kommt das ja auch häufig vor. Wenn er dafür nur bestraft wird oder gleich aus der Situation genommen wird, kann er es nicht lernen. Er speichert ja nur ab "wenn ich mit anderen Kindern spiele, endet es immer unangenehm". Er braucht jemandem, der ihm hilft zu verstehen, worum es ihm eigentlich in der Situation ging und wie er das anders hätte lösen können.
Ich würde dir empfehlen, seine sozialen Interaktionen eine Zeit lang intensiv zu begleiten und zu versuchen, sein Verhalten erstmal zu verstehen. Warum wird er beleidigend, was ist davor passiert? Hat er sich vielleicht abgelehnt oder ausgeschlossen gefühlt? Weiß er vielleicht nicht, wir er auf freundliche Art mit anderen Kindern in Kontakt kommen kann? Wenn du verstehst, worum es geht, kannst du mit ihm geeignete Strategien üben.

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Keine Angst, ich schreibe zu Sohnemann.

Hast du mit dem Kinderarzt über sein Verhalten gesprochen ? Was sagen die Erziherinnen ? Stufen die das Verhalten von deinem Kind als unnormal ein ?

Mein Rat. Merke dir Situationen, besser noch, schreibe sie auf und gehe dann mit der Sammlung zu einer Erziehungsberatungsstelle. Nur Du, ohne Kind und Mann und plauder da mal aus dem Nähkästchen, bzw. Zeige, was du aufgeschrieben hast.

Die Menschen da können das beurteilen. Du bist damit nicht automatisch in Therapie oder ähnliches. Ich kann dir sagen, es hilft. Ich hatte dort zwei Gespräche und musste nur wenige Dinge zu Hause ändern, damit Familienleben wieder schön würde.

Trau dich.

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Darf ich hier mal kurz dazwischen fragen?

Google ich einfach "Erziehungsberatung in meiner Stadt" und mache einen Termin? Woran erkenne ich ob diese Adresse gut ist oder ein Nepp?

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In NRW gibt es sog. Familenzentren, die Netzwerkarbeit betreiben. Bei dem Familienzentrum in deiner Nähe anrufen, meist ist das eine Kita. Dort fragst du, auch anonym, nach einer guten Beratungsstelle für Erziehungsfragen.

Sonst würde ich beim Jugendamt deiner Komune, diese Frage stellen.

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Liebe Pasa,

Ich kann mir vorstellen, wie belastend das Verhalten deines Sohnes für dich ist! Am liebsten möchte man wahrscheinlich schon nirgendwo mehr hin, weil es einem so unangenehm ist.
Ich habe auch verstanden, dass du deinem Sohn den Sand nicht ins Gesicht geworfen hast, weil du so wütend warst und keine "Impulskontrolle hast", sondern weil er mal erfahren sollte, wie das ist, was er ständig mit anderen Kindern macht.
Ich glaube auch, dass du schon sämtliche Gespräche mit ihm gesucht hast und ihm schon x-mal versucht hast, alles zu erklären, Empathie zu wecken etc.

Ich kann dir das Buch "Glückliche und entspannte Jungs" empfehlen. Bin zwar noch am Anfang, aber habe schon viel Hilfreiches gelesen. Z.B. Dass man jedes Verhalten, das in die Richtung geht, die du dir wünschst, positiv verstärkst. Also wirklich alles, selbst wenn es einem im 1. Moment normal oder gar lächerlich erscheint. Wenn er es z.B. am Spielplatz schafft, 5 Minuten ohne Ärger mit einem anderen Kind zu spielen, kannst du sagen "Mir ist aufgefallen dass du eine Weile schön mit dem Kind gespielt hast ohne es zu ärgern oder ihm weh zu tun. Das freut mich." Klingt lächerlich aber wirkt echt Wunder.

Liebe Grüße

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PS. Positive Verstärkung ist sowieso immer das Beste, um ein bestimmtes Verhalten zu fördern. Du könntest z.B. ein Belohnungssystem mit ihm gemeinsam entwerfen. Z.B. für jeden Tag, den er geschafft hat ohne jemandem weh zu tun, ein Lachgesicht/Sticker. Bei 10 Lachgesichtern ein schöner Ausflug seiner Wahl/ein kleines Geschenk.

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Oder für den Anfang klein anfangen

Nicht den ganzen Tag, sondern nur einzelne Situationen. Z.b. der Spielplatz. Das dann aausbauen, bis man den "ganzen Tag brav sein kann"

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Hallo

Ich hab jetzt nicht alles der anderen gelesen, aber:
Was hat dein Sohn gesagt, nachdem er auch Sand ins Gesicht bekam?
Konntet ihr darüber ins Gespräch kommen?
Konnte er sagen, was ihn auf dem Spielplatz gefuchst hat? Oder war es nicht mehr greifbar für ihn?

Könntest du, (oder jemand bitten), dein Kind genauestens zu beobachten, um genau den Moment zu erkennen, indem er austickert?

Könntest du mit ihm und anderen Kindern spielen? Auch wenn es immer heißt " Kinder sollen sich alleine entfalten und kreativ sein.." so ein begeleitetes Freispiel hat durchaus seine Vorzüge. Man ist direkt im Geschehen, bekommt mehr mit und kann gleich eingreifen.

Liebe Grüße