Weint seit Einschulung

Hallo zusammen. Meine Tochter ging von Anfang an im die Kita. Ich durfte sie wenn es nach ihr ging auch nie früher holen. Wollte keinen Tag verpassen. War von 8:30 Uhr bis 16 Uhr in der Kita. Seit der Schule weint sie. Sie ist bis 16 Uhr aber sie beginnt bereits morgens an zu weinen. Ihre Begründung ist das sie mich vermisst. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Hab damit überhaupt nicht gerechnet

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Der Schulstart ist eine riesige Umstellung für die KInder. Deswegen würde ich jetzt ganz platt behaupten, das dieses "sie vermisst dich" einfach mit mit einem "ich vermisse mein altes/gewohntes Leben" gleichzusetzen ist.
Ansonsten haben Kinder ja doch immer mal Phasen, in denen sie anhänglicher/kuschliger/nähebdürftiger werden. Das hört ja nicht im Kleinkindalter auf.

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Hallo,

so ein Schultag ist verdammt anstrengend für die Kleinen und der Schulanfang eine riesige Umstellung. Auch habe ich, als ich noch in der Schule gearbeitet habe, die Erfahrung gemacht, dass der Tag bis 16:00 Uhr sehr lang und extrem anstrengend ist. Die Kinder sind dann einfach durch. Hättest du die Möglichkeit sie früher aus der Betreuung zu holen?

LG
Lotta

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Hallo,

ist bei uns grade ganz genau so... seit der Einschulung ist er extrem anhänglich und verdrückt auch die eine oder andere Träne.
Ich muss ihm genau sagen wann ich im Hort bin (wehe es ist fünf Minuten später).
Er geht auch grade nicht zu Freunden, weil ich da ja nicht bin :-(

Die Begründung ist auch, dass er mich vermisst.

Hoffe das renkt sich bald wieder ein

LG
Nadine

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Hallo,

das hatten wir hier auch. Fing ca. 2 Wochen nach der Einschulung an. Plötzlich gab es vor dem Schulhof Tränen....
Wir haben eine kleine Grundschule und er wurde sehr gut aufgefangen. Seine Freunde haben auf ihn gewartet, auch sein Pate aus der 4. Klasse oder seine Lehrerin.
Diese hat mir gesagt das es nicht unüblich ist und er, sobald der Unterricht anfing sich wieder gefangen hat.

Ich habe ihn grundsätzlich auf dem Schulhof verabschiedet. Ein "in die Klasse bringen" hätte es nur noch verschlimmert. Da die Klasse im Erdgeschoss war hatten wir die Abmachung, dass ich durchs Fenster winke wenn er in der Klasse ankommt.
Der ganze Spuk hat so 3 Wochen gedauert und dann ist das nicht wieder vorgekommen.

LG
Tanja

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auch wenn sie schon morgens anfängt zu weinen, würde ich trotzdem behaupten, dass die langen Mittage da mit reinspielen.
Neue Situation und dann auch noch so lang, ist keine gute Kombination und trägt sich in die Folgetage.
Geht es nicht anders?

Hat Sie eine Freundin, die mit ihr zusammen in der Schule ist und mit der man öfter nach 16h und Wochenends noch zusätzlich Spaß-Dates ausmachen kann, die RICHTIG Spaß machen? (also unternehmt ausserwöhnliche Dinge, Kino, Minigolf, Schwimmbad usw..." so wird die Bindung zur Freundin grösser und kann morgens in der Schule über das "neue" und vielleicht auch über das lange bis 16 Uhr hinweg helfen.

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Danke für deine Antwort. Sie ist mit ihrer besten Freundin in der Klasse mit der sie schon in der Kita war.

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dann versuch sie als Zugpferd einzuspannen. Verpasst ihnen die gleichen Glitzerbleistifte, macht mittags was nettes, -- rede mittags/abends davon, wie toll es ist, dass sie mit der Freundin dort ist und was sie alles in der Pause mit ihr spielen kann usw...

Fokus auf was schönes dort kann vom Zuhause und dem Heimweh ablenken.

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2 Stunden Schule fand meine sehr viel anstrengender als 5 Stunden Kindergarten.

Umstellung, weniger Bewegung, ruhig sitzen, hohe Konzentration gefordert.
Fallen dann noch wichtige Bezugspersonen (Erzieherinnen) weg und stellt sich der gewohnte Tagesablauf um, wird es schwierig.

Welche Möglichkeiten hast du denn?
Ist der Ganztag festgelegt, also mit festem Unterricht oder ist nachmittags eher Betreuung?
Könntest du sie an einzelnen Tagen früher abholen? Zumindest für die erste Zeit?

Wer geht noch in den Ganztag? Sind ihre Freunde dabei? Alles fremde Kinder? Haben sich Freundschaften verändert?

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Danke für deine Antwort. Ab 14 Uhr sind AGS oder Freispiel. Eine Freundin hat sie dabei und von einem anderen "neuem" Mädchen spricht sie auch. Vielleicht braucht sie einfach zeit

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Ein ganzer Tag an/in der Schule ist nicht gleichzusetzen mit einem ganzen Tag im Kindergarten. Erstens ist das Umfeld und viele Menschen völlig neu und müssen erst durch das Kind erschlossen werden, zweitens sind die Kind stark fremdbestimmt (stillsitzen, feste Zeiten zum Essen, zum Spielen, Aufgaben müssen erledigt werden, es werden Ansprüche und Erwartungen an die Kinder gestellt, die im Kindergarten nicht existierten) und drittens ist die räumliche und personelle Ausstattung vieler Nachmittagsbetreuungen an Grundschulen mangelhaft und wenig auf die Bedürfnisse gerade der jüngeren Kinder zugeschnitten.

Für Kinder ist ein so langer täglicher Aufenthalt daher an der Schule unvergleich viel anstrengender und offensichtlich scheint Deine Tochter dieser Belastung im Moment (noch) nicht gut gewachsen zu sein.

Aus eigener (leidvoller!) Erfahrung heraus, rate auch ich Dir - so wie viele meiner Vorschreiberinnen - die Betreuungssituation zu überdenken, wenn Ihr ansatzweise eine Wahl habt. Gibt es vielleicht einen/einige Tage, an denen sie schon früher gehen kann? Kann sie vielleicht mit einer Freundin früher nach Hause gehen an einzelnen festen Tagen? Ist es Dir oder Deinem Partner möglich die Arbeitszeiten so anzupassen, dass die Tage Eurer Tochter in der Betreuung nicht ganz so lang sind?
Eurer Tochter würde dies mit Sicherheit sehr helfen sich gut in der Schule und im Schulalltag einzuleben.

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Vielen Dank für die vielen tollen Antworten. Freitags hole ich sie um 12 Uhr und jeden zweiten Montag kann ich sie um 14 Uhr holen. Mehr gibt die Arbeit leider nicht her. Für den Übergang konnte ich es auf der Arbeit für die nächsten 14 Tage geregelt, danach muss ich weiter schauen. Ich würde Uhr so gerne helfen. Erkenne mein kleines Mädchen gar nicht mehr

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Was für ein Gefühl hast Du denn bei der Schule?
Ist es eine angenehme Athmosphäre oder ist es unpersönlich, gestresste Lehrer und Erzieher, hohe Personalfluktuation und unter den Kindern gilt das Recht des Stärkeren?
Wie schon oft geschrieben ist Kita-Schule eine Umstellung, aber es gibt auch einfach Schulen, die zum Heulen sind.
Versuch mal rauszufinden warum sie Dich vermisst und wie es anderen Erstklässlern geht. Was für einen Ruf hat die Schule und die Betreuung?
Und dann auch die Frage nach Alternativen.

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Hallo, :-)

ich arbeite als Schulbegleitung und bin 2x bis 16 Uhr mit den Kindern zusätzlich im Ganztag an einer Grundschule.
Gerade für die 1. und 2 Klässler ist das wirklich sehr, sehr anstrengend....
Die Konzentrationsleistung im Unterricht ist nicht mit dem Kindergarten zu vergleichen und coronabedingt waren und sind hier die Mittage auch sehr durchgetacktet:
- Vorgegebene Essenszeiten ( eher kurz), Essenqualität na ja
- danach, da die Stufen nicht gemischt werden sollten, vorgegebene Räume, vorgegebene Zeiten für Innen und Aussenbereiche
- und viele Schulen haben natürlich versucht, Räume zu generieren, Möglichkeiten zu schaffen, aber dem sind natürlich auch Grenzen gesetzt
- hier sind die Gruppen mittags sehr gross ( der GT ist kostenlos )
- verpflichtend für 4 Mittage die Woche ( Ausnahem gibt es trotzdem)

Hier gibt es alternativ auch einen Hort , füssläufig erreichbar. Diesen wählen ebenfalls Eltern, da dort die Zeiten flexibel wählbar sind, die Gruppen sind deutlich kleiner, das Essen von besserer Qualität und die Angebote sind aufwendiger , da der Personalschlüssel ein ganz Anderer ist. Dort wird Mittags gebastelt, gebacken, sie machen Ausflüge/Spaziergänge usw, es gibt einen tollen Aussenbereich. Schlicht und ergreifend, einfach ein Ort ausserhalb der Schule , der sich dann auch nicht nach 8h Schule am Stück anfühlt = O- Ton einer 2. Klässlerin ;-) Der Hort muss von den Eltern bezahlt werden.

Von daher mein Gedanke, schaut, wieviel Mittagsbetreuung ihr braucht und ob es Alternativen zum GT an der Schule gibt, vielleicht findet ihr Etaws passenderes oder könnt zb einen Mittag als Bubble mit einer anderen Familie organisieren ?

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Danke für deine Erfahrungen. Es gibt hier einen Jugendtreff ab 13 bis 17 Uhr allerdings müsste sie dort alleine hin laufe. Auch wenn er nur 400 Meter sind traue ich das ihr momentan nicht zu. Sie hat dort auch schon Anschluss gefunden. Ich kann selbst nicht sagen woran das liegt. Meine Arbeitszeiten sind auch nicht flexibel. Mir bricht es das Herz aber als alleinerziehend kann ich mir auch nicht erlauben runter zu gehen. Ich könnte sie um 14 Uhr holen und mir zu mir auf die Arbeit mitnehmen (im backoffice) oder die Oma könnte sie holen aber in der Schule unter gleich altrigen müsste es doch besser sein. Oh man😪

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Wenn es die Möglichkeit dazu gibt, lass Dein Mädchen zumindest tageweise mittags zur Oma!
Es ist eben nicht besser unter Gleichaltrigen in der Nachmittagsbetreuung. Das liegt nicht an den Gleichaltrigen, sondern an den Umständen dort.

Ich bin ehrlich, ich halte von den semiprofessionellen Nachmittagsbetreuungen mittlerweile nichts mehr - zu wenig und nicht qualifiziertes Personal, keine angemessenen Räumlichkeiten, oft schlechtes Essen... eine reine Kinderaufbewahrung, weil die Kommunen für einen gescheiten Hort kein Geld ausgeben wollen und müssen (so ist die Aussage unseres Gemeinderates). Alleine der Dauerlärm, da die Gruppen groß sind und es keine Rückzugsmöglichkeit gibt, ist extrem belastend, für Erwachsene und erst recht für die jüngeren Schüler.

Wir haben aufgrund dieser an unserer ansonsten wirklich übersichtlichen und netten Dorfgrundschule unschönen Zustände unsere Schulanfängerin mittlerweile wieder aus der Nachmittagsbetreuung herausgenommen, da sie extrem gelitten hat. Eigentlich sind wir auf Betreuung angewiesen, da wir beide arbeiten müssen. Im Falle unserer Tochter wäre es aber absolut unverantwortlich gewesen, sie dort weiter leiden zu lassen. Wahrscheinlich haben wir einfach Pech mit den Zuständen an unserer Schule, ich bin aber dadurch mittlerweile schlecht auf die Betreuungssituation vieler Grundschüler zu sprechen und kann aus eigener Erfahrung nur raten, die Signale eines Kindes, das offensichtlich unter der Situation leidet, absolut ernst zu nehmen.

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