Hallo community, es ist wohl Verzweiflung das ich mich mit so einem Thema an fremde richte, doch aus meinem Umfeld sind die Meinungen dazu ziemlich durchwachsen.
Kurz zu mir, ich bin 25 Jahre alt, inzwischen Homosexuell, vollzeit berufstätig, suchterkrankt und habe eine 7 jährigen Sohn.
Zu meinem Sohn, er ist 7 Jahre alt, ein sehr aufgewecktes, meist sehr fröhliches, aber eher sozial unsicher und emotional unter entwickeltes Kind.
Ich weiß nicht ob die Beschreibung zu uns überhaupt wichtig ist, aber es sind Aspekte die mich zu diesen Gedanken bringen.
Mein Sohn kam meinerseits eher ungewollt auf die Welt, die Nacht in der, er entstand waren wir kein Paar mehr und die 3 jährige Beziehung vorher war sehr schwierig, da meine ex eine Borderlinestörung hat, als die mit 4 wochen später berichtete das sie schwanger sei, war für mich nicht zu glauben das dieses Kind von mir sein, da ich auch glaubte die würde verhüten, was ja auch erstmal nicht bedeutet, aber ich sprach mich mit 17 natürlich gegen das Kind aus und wollte auch nichts davon wissen, sie bekam das Kind und war auch schon in einer neuen Beziehung. Als der kleine 5 Monate alt war entschloss ich mich dazu die beiden zu treffen und ja.. irgendwie kam wohl so etwas wie Gefühle auf, dennoch konnte ich nicht viel mit ihm anfangen, so blieb der Kontakt eher unregelmäßig. Mit 2 Jahren übernahmen ihre Eltern die Obhut, da es ihr auf Grund ihrer Erkrankung nicht möglich war den kleinen bei sich zu halten und dies vom Jugendamt auch so gewünscht war. Zu diesem Zeitpunkt bestand kein Kontakt. (Ich merke gerade das ich ziemlich weit aushole, aber ich denke es ist wichtig zu wissen) 2017 laß ich auf Facebook das der derzeite Freund der Mutter bei einem Autounfall um Leben kam, darauf hin meldete ich mich und es entstand aus dieser Trauer und dem Mitleid wieder etwas wie eine Beziehung zwischen uns, ich hatte damals Angst um sie und auch Angst davon das sie sich etwas antut, denn dieser Unfall war ein Selbstmord, der nach einem Streit der beiden entstand.
Das ganze ging ca. 6 Monate auch mit guten Kontakt zu meinem Sohn, zu diesem Zeitpunkt aber war ich in der Ausbildung und mit meiner Cannabissucht ziemlich weit unten. Ich wünschte mir für sie uns mich bessere Verhältnisse und wollte das bevor wir wirklich wieder daran arbeiten können eine Familie zu werden, das wir uns beide professionelle Hilfe suchten, sie für ihre Borderlinestörung und ich für meine sucht. Sie ging dann in die stationären Behandlung und in der Zeit ging wieder alles in die Brüche... auch der Kontakt zu meinem Sohn. Es war wieder sehr unregelmäßiger und unverlässlicher Kontakt meinerseits. Ein Jahr später ging ich dann auch in Behandlung und alles wurde vermeintlich besser. Wir hatten eine 14 Tage Regelung. Anfangs freute ich mich noch ihn zu sehen, was sich irgendwie dahin entwickelte das es mich nur noch nervte, bis heute mit den Jahren kamen immer mehr probleme, er war verhaltensauffällig in Kindergarten und dann auch schule. Es wirklich bindung hatten wir nicht. Ich hatte immer nur das Gefühl ihn abzuholen um in zu beschäftigen. Ich würde auch nicht sagen das ich ihn liebe.. für mich ist es eigentlich eine aufgabe die mir aufgebürgt wurde.. Ich wollte nie Vater sein. Ich merke nur wie mir immer wieder der Gedanke kommt den Kontakt abzubrechen.. Ich vergaß zu erwähnen das ich seit der Beziehung mit ihr und auch schon davor in Beziehungen mit Männern war bis heute. Sie war tatsächlich die einzige Beziehung mit einer Frau. Ich würde mir von euch vielleicht ein paar Tipps oder Ansichten wünschen.
Kontaktabbruch zum Kind
Egal ob Du hetero oder homosexuell bist, das hat nichts mit der Beziehung zu Deinem Sohn zu tun.
Und weder können sich Eltern ihre Kinder aussuchen, noch Kinder ihre Eltern.
Egal ob Du Vater sein willst oder nicht: Du bist Vater. Und hast somit eine Pflicht ggü. deinem Sohn.
ja, eine Unterhaltspflicht. Das wars.
Theoretisch gibts noch die Umgangspflicht, diese kann jedoch nicht erzwungen werden.
Also außer zahlen muss der Herr gar nichts.
Was ja vielleicht auch ganz gut ist, denn wenn er nicht möchte und gezwungen wird.. kann das nicht gut fürs Kind sein. Dann doch lieber gar keinen Kontakt.
Da stimme ich dir zu.
Klar ist es wünschenswert, dass beide Elternteile Kontakt mit dem Kind halten, aber so wie es hier läuft, klingt es so als wäre es weder für den Vater noch für das Kind etwas "schönes", etwas, das man gerne macht. Oder freut sich der Kleine schon immer freudestrahlend auf Papa? Wahrscheinlich auch eher nicht.
Was ich als Kompromiss zwischen "Kontaktabbruch" und "seltsam gezwungenem, regelmäßigem Kontakt" vielleicht gut fände:
- keinen festen Turnus, aber an den Jungen das Angebot, dass er sich gerne melden darf, wenn er seinen Papa sehen möchte, dass er jederzeit anrufen/schreiben kann, wenn er was auf dem Herzen hat oder einfach erwachsenen Rat braucht.
-Genauso könntest du dich eben auch Geburtstag, Weihnachten, einfach so mal melden und erkundigen, wie es ihm geht, oder ihn mal auf den Rummel mitnehmen etc.
Das zeugt denke ich in deinem Fall von mehr echtem Interesse, als lustlose Routine-Treffen. 🤷♀️
Dann habt ihr dieses erzwungene weg, ohne dass sich eure Wege zwangsweise trennen müssen - was ich gerade fürs Kind sehr schade fände. Wer weiß - vielleicht braucht er ja z.b. in seiner Teenagerzeit mal einen homosexuellen Erwachsenen zum reden 😉 und ist da bei seinem Opa an der denkbar falschen Adresse- und dann ist er dankbar, dass er weiß, er kann seinen Papa einfach mal anrufen(der dann in seinen Augen wahrscheinlich eher ein lockerer Kumpel ist) .
Das wäre wie gesagt für mich spontan der beste Kompromiss. 🤷♀️
Habt ihr einen Vaterschaftstest gemacht? Du schreibst, du könntest nicht glauben, dass wirklich du der Vater bist. Das könnte dich unbewusst die ganze Zeit blockieren.
Es muss nicht der teure über's Gericht sein, für deine Sicherheit reicht ein günstiger. So als letzten Versuch, das Verhältnis zu deinem Sohn zu kitten.
Ansonsten: Gefühle kann man nicht erzwingen. Es nützt weder dir noch deinem Sohn was, wenn du nur mit Widerwillen den Umgang pflegst. Wenn der Kontakt unregelmäßig ist, hilft das auch nicht.
Ich könnte verstehen, wenn du den Kontakt abbrichst. Du wolltest das Kind und die damit verbundene Verantwortung nicht. Man hat nur ein Leben. Wer dich dafür verurteilen will, soll es halt tun.
Ufff das ist ein ganz schönes Brett...
Kinder sind sehr sensibel und merken viel mehr, als wir ahnen...wenn du keinen Kontakt zu ihm möchtest und aus reinem Pflichtgefühl handelst, wird das nicht spurlos an dem kleinen vorbei gehen. Er wird merken, dass er unerwünscht ist. Ich denke, dass wird es für ihn nicht einfacher machen. Ein Kind, was sich ungeliebt fühlt, wird ein anderes Ventil suchen...die Beziehung jetzt mit 7 zu beenden ist für den kleinen natürlich jetzt etwas anderes, wenn nicht sogar schwieriger, als wenn du das mit 2 gemacht hättest.
Der kleine tut mir wahnsinnig leid, es wird seine Gründe haben, weshalb er verhaltensauffällig ist, da kann er am wenigsten dafür. Sowas liegt immer bei den Eltern und der Erziehung begraben.
Auch, wenn das für deinen Sohn jetzt vielleicht schwer wird, ich denke dennoch, dass es besser ist den Kontakt sein zu lassen. Achtung, jetzt kommt eine Floskel: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Ich wünsche deinem Sohn alles Liebe!
Gefühle kann man nicht erzwingen.
Und ich sag Mal so: es liest sich so, als ob du mit dir selbst und deiner Suchterkrankung genug zu tun hast. Das ist deine oberste Verantwortung - denn ich denke nicht, dass du dein Kind mit in die Sucht (und alles was damit zusammenhängt) ziehen willst.
Ich bin selbst ein Scheidungskind mit unzuverlässigem Vater und spreche Mal aus eigener Erfahrung: ich habe mir manchmal gewünscht, dass mein Vater den Kontakt abbricht. Ich war ihm offensichtlich nicht besonders wichtig - worunter ich gelitten habe - und er war sehr unzuverlässig (Versprechen nicht halten, zu Verabredungen nicht auftauchen etc.) und häufig unbedacht in seinen Äußerungen sodass er mich oft sehr verletzt hat. Klar wäre ein Kontaktabbruch auch nicht leicht für mich gewesen, aber es hätte mir viel emotionales hin und her erspart.
Was glaubst du denn, wie das dein Sohn sieht? Kommt er gerne zu dir? Wie kommt er damit zurecht, dass der Kontakt in der Vergangenheit unregelmäßig war? Hat deine Ex ansonsten Unterstützung und das Kind verlässliche (!) Ansprechpartner? Sie scheint ja auch eher labil zu sein...
Fazit: wenn du es willst, dann brich den Kontakt ab. Aber komm dann nicht in einem halben Jahr wieder an. Das wäre wohl das schlimmste für das Kind. Entscheide dich und dann zieh es durch. So oder so.
Fürs Kind wäre es am Besten, wenn ihr ihn zur Adoption frei gebt,damit er wenigstens die Chance auf eine harmonische Familie hat, die ihm Halt und Liebe im Leben gibt.
Bei der Geschichte wundert es mich nicht, dass der Junge verhaltensaufällig ist.
Er ist erst 7 Jahre alt und wurde Zeit seines Lebens wie ein Spielball hin und her geworfen.
Tut mir leid wenn ich das so direkt sage, aber mir tut nur der Junge leid.
Du wolltest partout kein Kind. Warum hast du nicht verhütet? Wenn ich kein Kind will, bin ich selbst dafür verantwortlich und nicht mein Partner. Mit 17 wirst du wohl schon gewusst haben was dabei raus kommen kann.
Ihr habt damals nicht im Sinne vom Kind gehandelt, dann tut es wenigens jetzt.
Ihr seid die Erwachsenen, ihr trägt die Verantwortung. Das Kind ist da. Das ist kein Besen, den man in die Ecke stellt, wenn er nicht gebraucht wird.
Du merkst grad wie wütend mich das macht.
Wenn ihr nicht in der Lage seid, dem Jungen ein vernünftiges Zuhause zu geben, dann macht was, damit er eines bekommt.
Ich würde auch zu einer Adoption raten, je nach schwere der Borderlineerkrankung. Meine Mutter hat auch BPS und ich war leider nur ein Pflegekind bei meiner narzisstischen Großmutter. Da meine Mutter nie das Sorgerecht abgeben wollte, obwohl sie es nie in Anspruch nahm. Würde mir wünschen, dass der Staat in bestimmten Fällen eine Adoption anordnen kann. Für Kinder in Dauerpflege ist es schlimm, keinen festen Anker zu haben und ständig den vom Jugendamt festgelegten Besuchskontakt zu nutzen. Ich musste meine Mutter damals sogar mehrere Jahre in einer Geschlossenen Psychiatrie besuchen.
Mir tut einfach nur euer Sohn leid und zwar von ganzem Herzen! 2 unfähige Eltern, von denen sich niemand kümmern möchte und jeder lieber seinen Egotrip fährt.
Gegen Suchtprobleme und psychische Probleme gibt es professionelle Hilfe.
Hast du denn gar kein Verantwortungsbewusstsein gegenüber deinen Sohn? Wenn ich so fühlen würde, wie du, würde ich mich um viel mehr Kontakt bemühen, wöchentlich, mit Kind bei dir, auch über Nacht.
Wenn man sich so selten sieht, kann ja gar keine Beziehung entstehen.
Macht doch eine Familientherapie miteinander. Da liegt so viel im argen, das wird von alleine nichts.
Ich wünsche mir für deinen Sohn, dass er aufrichtig geliebt wird, weil das jedes Kind absolut braucht. Also komm in die Puschn. Du bist alt genug! Kämpfe dafür! Kampflos aufgeben geht für mich gar nicht!
Danke für Deinen Beitrag. Ich sehe es ähnlich. Ich verstehe die anderen Beiträge hier nicht, die mit „Gefühle kann man nicht erzwingen“ argumentieren. Auch nicht die mit der Adoption. Das Kind ist 7, die meisten Adoptionswilligen möchte ein Baby oder Kleinkind adoptieren und kein Schulkind. Wenn das Kind verhaltensauffällig ist, wird es vermutlich von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht. Tolles Leben, was man seinem Kind in Aussicht stellt.
Sehr traurig das Ganze. Ich meine es nicht böse, aber es wundert mich nicht, dass das Kind verhaltensgestört ist.
Ehrlich gesagt, wenn du keinen Sinn in dem Ganzen siehst lass ihn los.
Lieber einen sauberen Cut als ewiges Hin - und Her, da kann keine normale Beziehung entstehen.
Hallo Sven,
das ist eine sehr "umfangreiche" Vergangenheit...
Deine Sexualität ist dabei insofern wichtig, als das du sagst, nur diese eine Frau - aber daher kommt das Kind...
Deine Süchte sind dann die andere Seite - Süchte haben ihren Ursprung, zumeist in der Kindheit.
Bist DU überhaupt in der Lage eine gesunde Beziehung zu haben? Von dem, was du da erzählst eher schwierig....
Das du sagst, du liebst dein eigenes Kind nicht, macht mich persönlich schon betroffen, dennoch ist es gut ehrlich zu sein...
Ich kenne dich nicht, allerdings könnte es sein, dass du da etwas "verschiebst"... Und der Knabe muss es ausbaden...
Und bei den Krankheiten seiner Eltern ist es nicht verwunderlich, dass er so ist, wie er ist...
Ich würde dir dringend zu einer Therapie raten...
Frage:
Wie geht es deinem Sohn, wenn er mit dir zusammen ist. Wie sehr hängt er an dir. Braucht er dich.
Oder spürt er deine Ablehnung...
Eine Idee wäre ihn nur über Tag zu nehmen....
Tanja