Schlechtes Gewissen wegen Betreuung

Guten Morgen, meine Tochter ist ein Kann-Kind und darf entweder 2022 oder 2023 in die Schule. Leider müsste sie nach der Schule in den Hort bis mindestens 16 Uhr und ich habe jetzt schon ein schlechtes Gewissen. Sie ist jetzt im Kindergarten schon immer die letzte, die abgeholt wird. Leider bräuchten wir auch die Frühbetreuung ab 7 Uhr. Sie wäre dann von 7 bis 16 Uhr in der Schule :(

Geht es hier noch jemandem ähnlich? Wie läuft es mit euren Kindern?

Leider kostet der Spaß auch 250 € und ich musste meine Stunden deswegen aufstocken. Mein Partner ist in der Ausbildung, deswegen ist es finanziell leider nicht möglich, zu reduzieren. :(

Habe auch Angst, dass wir keinen Platz im Hort bekommen, da die nur 20 Plätze anbieten. Dann könnte sie 2022 sowieso nicht in die Schule. Oder besteht ein Rechtsanspruch auf eine Betreuung?

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Ich rate dringend dazu eine andere Möglichkeit zu finden. Oder den Schulbeginn definitiv auf 2023 zu schieben wenn ihr die Option habt. Von 7 - 16 uhr in der Schule zu sein bedeutet 9 Stunden außer Haus ohne den Weg hin und zurück! Das ist mehr als Vollzeit und somit mehr als die meisten Erwachsenen ausser Haus sind. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass sie solange die Pandemie nicht beendet ist, Maske tragen muss, die nur zum Essen abgenommen werden darf… auch das ist mehr als die meisten Erwachsenen Masken tragen müssen.

Das einem Kind zuzumuten finde ich extrem grenzwertig. Auch wenn sicher etliche der Meinung sind die Kinder würden Masken nicht stören…

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Die Schule ist zum Glück nur 3 km entfernt, aber du hast natürlich Recht. Die Maske ist beim Hort kein Problem, weil die Kids wohl hauptsächlich draußen sind. Und im Unterricht darf die Maske in der Grundschule abgelegt werden.

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Wohnt ihr in Deutschland? Also im
Herbst und Winter ist bei uns niemand hauptsächlich draußen...

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Was meint denn deine Tochter?
Wie ist ihr "Entwicklungsstand"? Wenn es nicht so wäre, dass sie sich im Kiga endlos langweilen würde, dann schickt sie halt erst 2023 in die Schule.
Man merkt jedes Jahr, das Kinder an Reife dazu gewonnen haben. Vielleicht macht es ihr 2023 weniger aus, länger im Hort zu bleiben, als im kommenden Jahr schon.

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Also die Logopädin, Kinderärztin und die Dame von der Frühförderung sagen, dass sie definitiv reif genug wäre. Sprachlich hat sie sich durch die Logopädie auch sehr verbessert.

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Wie kommt ihr darauf, ein Kind, was so viel Unterstützung in seiner Entwicklung bekommt (jetzt schon!!!!) als Kann-Kind einzuschulen?

Ich bin absoluter Gegner von dieser "lieber später" Einstellung.

Aber in eurem Fall? Schult sie 2023 ein.

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Hallo!
Bei uns gehen die meisten Kinder in die Betreuung. Und bedauert werden hier die Kinder, welche schon früher gehen müssen, weil sie nach dem erledigen der Hausaufgaben nicht mehr so viel Zeit zum Spielen mit ihren Freunden haben. Also warte erstmal ab und mach Dir kein schlechtes Gewissen.
Wenn Du keinen Hortplatz findest, dann kommt vielleicht eine Tagesmutter oder eine Ganztagsschule in Frage? Viele Grüße!

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Eine Ganztagsschule gibt es hier im Umkreis von 15 km leider nicht. Eine Tagesmutter würde m.W.n. mindestens 5 Euro Eigenbeteiligung pro Stunde kosten.

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Dann könnt Ihr entweder 15 km oder mehr fahren, oder rechnen wie viel Arbeit sich lohnt (bei 5 Euro Tagesmutter kosten pro Stunde).
Informiert euch über Betreuung an den anderen Grundschulen in der Umgebung. Es kann doch nicht überall so wenig Plätze geben.
Bei uns ist ein Platz garantiert… Wir wohnen aber auch in der Metropolregion. Auch vor der jetzigen Lösung gab es hier 3 Horte in der Nähe unserer OGGS.

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Ohne Dich, Dein Kind und Eure Lebensumstände abseits von Deinem Text genauer zu kennen, möchte ich Dir zu bedenken geben, dass ein Schul- und Horttag für ein Kind deutlich anstrengender ist, als eine vergleichbar lange Aufenthaltsdauer im Kindergarten.
Sollte es zu dem langen Tag in Frühbetreuung, Schule & Hort keine Alternative geben, was ja der Fall zu sein scheint, rate ich Dir Deine Tochter erst 2023 einzuschulen, wenn Ihr diese Wahl habt. Für ein ein Jahr älteres Kind ist ein solch langer und anstrengender Tag deutlich leichter zu bewältigen als für ein jüngeres Kind.
Stünde ich vor dieser Entscheidung würde mir diese keinerlei Schwierigkeiten bereiten und ich das Kind unbesehen ein Jahr später einschulen.

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Dankeschön, ich tendiere auch zu einem späteren Schuleintritt.

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Mein Sohn ist auch seit Schulbeginn mindestens 3x/Woche von 7.30 - 16.00 im Ganztag.
Es war von Anfang an überhaupt kein Problem, da er auch im KiGa teilweise von 07.00 - 16.00 h anwesend war.
Ganz ehrlich: die meisten Probleme mit diesen Betreuungszeiten haben die Eltern, nicht die Kinder. In anderen Ländern ist es völlig normal, dass Kinder so lange in der Betreuung sind, nur in Deutschland ist man direkt eine Rabenmutter...

Nach der Schule gibt es Mittagessen, die Hausaufgaben werden gemacht und danach findet entweder eine AG statt oder mein Sohn spielt mit seinen Freunden.
Er ist ein rundum glückliches Kind und wir haben nach der Schule sogar auch noch Zeit für Hobbies.

Mach Dir nicht so viele negative Gedanken. Wenn es bei Euch beruflich nicht anderes geht, dann melde Dein Kind ruhig im Ganztag an.
Bei der Zuteilung eines Platzes drücke ich Dir die Daumen - das ist in der Tat wie ein Lottogewinn...

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Danke für den guten Zuspruch. Meiner Tochter macht der 9-Stunden-Kindergartentag auch sehr viel Spaß, aber ich habe trotzdem immer wieder Angst, dass es nicht doch irgendwie psychische Langzeitfolgen gibt. Hört sich blöd an, aber ich bekomme von einigen Seiten auch sehr viele negative Kommentare. Obwohl ich es wirklich vermeiden würde, wenn es ginge. Sobald mein Partner ausgelernt ist, würde ich auch wieder reduzieren, sodass ich früh Nachmittags zuhause wäre.

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Das mag für Deine "gesunden" Kinder gelten aber es gibt viele Kinder die reizempfindlich sind, Wahrnehmungsstörungen haben, oder auch wenn sie nur unterdurchschnitlich "begabt" sind sehr angestrengt sind von der Schule, die eigentlich viel mehr Ruhezeiten bräuchten, und das sind keine großen Ausnahmen, und die haben ein Problem mit so langen Betreuungszeiten.
Nicht weil es "nicht die Mama" ist sondern weil die Bedingungen für solche Leute nicht passen, zu laut, zu wenig Rückzugsmöglichkeit ...
Eine gute Betreuungseinrichtung mit Ruheinseln etc ist sehr selten da meistens - wenn überhaupt eingeplant - solche Räume aufgegeben werden zu Gunsten einer neuen Gruppe die noch aus dem Boden gestampft werden muss.

Und ja in diesen anderen Ländern klagen viele Jugendpsychologen dass eben solche Kinder mit solchen Problemen sehr leiden, in solchen Ländern (Frankreich zb) werden zb viel mehr Psychopharmaka an Jugendliche und junge Erwachsene verschrieben wie in Deutschland.
Nur weil andere Länder etwas machen heißt es ja noch lange nicht dass es gut ist. Da könnte man genauso schreiben wozu Schule, es gibt auch sehr viele Länder in denen Kinder nicht zur Schule gehen sondern gleich auf Plantagen ihre Gesundheit ruinieren.

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Alle unsere Kinder sind auf einer gebundenen Ganztagsschule gewesen(7:30-16) und alle wollten im Anschluss freiwillig in AGs und waren z.T. bis 18 Uhr in der Schule. Es hat keinem geschadet, wir haben uns aufgrund der hochwertigen Betreuung (3 Lehrer fest in der Klasse zu jeder Stunde bei 25 Kinder) für eine Privatschule entschieden, die nicht wesentlich mehr kostet als Eure reine Hortbetreuung. Dafür haben die Kinder 20h mehr Mathe und Deutsch pro Monat für den gleichen Stoff im Vergleich zu einer normalen Grundschule. Das Lernen ist sehr entspannt, Hausaufgaben entfallen, für Klassenarbeiten gibt es genug Lernzeit in der Schule.
Ich würde mich immer wieder so entscheiden.

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Danke für deinen Erfahrungsbericht.

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Hey, nein, du hast keinen Rechtsanspruch auf die Betreuung vor und nach der Schule.

Ich persönlich finde es viel zu lang und würde das definitiv anders lösen und eher 23 einschulen und mir bis dahin was besseres überlegen.

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Leider gibt es keine Alternative. Also wir könnten sie erst 2023 einschulen, aber das "Betreuungsproblem" würde trotzdem entstehen und ließe sich leider auch nicht lösen.

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Finde ich sehr schade. Dann muss das arme Kind nach 16 Uhr noch für Tests und Arbeiten lernen nachher. Und Zeit um mit Freunden zu spielen ist da auch eher weniger.

Ich persönlich würde alles daran setzen, dass meine Kinder nicht so aufwachsen müssen.

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Hier kann dir keiner sagen, ob dein Kind das schafft. Es gibt Kinder, die das völlig problemlos hinkriegen und andere, die das einfach nicht schaffen. Die reagieren dann mit Krankheit, mit Übelkeit und Kopfschmerzen. Das wirst du erst erfahren, wenn dein Kind hingeht.

250 Euro im Monat ist nicht viel. Das rufen andere Kommunen ganz andere Beträge auf. Aber überlege mal was du willst. Willst du nicht dein Kind GUT betreut wissen ? Oder ist Kinderbetreuung ein Job für ungelernte Kräfte ? Gute Arbeit sollte auch gut bezahlt werden. Ich persönlich schüttel den Kopf, wenn ich sehe mit welchem Hungerlohn sich Erzieherinnen abspeisen lassen.
Hast du dir das mal ausgerechnet ? Sagen wir mal im ersten Schuljahr ist dein Kind von 12 bis 16 in der Betreuung, 4Stunden täglich, 20 Stunden in der Woche 80 Stunden im Monat für 250 Euro. Also etwas mehr als 4 Euro kostet dich die Stunde. Es ist dein Kind, das du ja jeden Tag guten Gewissens dorthin gehen lassen willst.

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Für uns ist es leider viel, da ich extra aufstocken musste, damit es finanziell möglich wäre. Wir haben leider Fahrtkosten von 500 Euro im Monat und mein Partner bekommt nur ein kleines Ausbildungsgehalt. Finde es schade, dass es noch keine kostenlose Schul-Betreuungsmöglichkeiten in allen Bundesländern gibt.

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Wenn du jetzt schon um die vielen Fahrtkosten weißt, denn frag mal beim Finanzamt nach, das kann man sich u.U. schon vorher eintragen lassen, dann wird die monatliche Steuerlast weniger.

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Hallo,

Ich würde sie noch ein Jährchen länger im Kindi lassen falls sie das auch möchte.... Der Ernst des Lebens kommt früh genug und inzwischen sind die meisten Jobs ein brutales Hamsterrad und auch die Schule zieht viel schneller an als früher. In Coronazeiten gilt das gleich doppelt finde ich weil da der Unterricht teilweise nicht stattfindet und wenn, dann doch etwas anders (Masken etc). Das ist alles kein Beinbruch aber wir haben unser kann Kind im Kindi gelassen und das Jahr darauf eingeschult.... Es war super. Die Lockdowns waren nicht so schlimm, da Notbetreuung im Kindi etwas anderes ist als in der Schule und er sich weiterhin wohlgefühlt hat und der Übergang in die Schule lief dann auch super. An unserer Schule ist es ein wenig alles oder nichts - entweder man holt die Kinder spätestens um halb 2 ab oder man entscheidet sich für die Ganztagsschule und darf sie dann mindestens 3 Tage die Woche erst um 16 Uhr abholen... Ich hatte ganz schöne Bauchschmerzen deshalb und habe mir einen riesen Kopf gemacht - am Ende waren nur 2 Kinder aus der Klasse nicht in dieser Form der Betreuung und unser Sohn, der im Kindi lang sein hasste, fühlt sich pudelwohl in der Nachmittagsbetreuung.
Man weiß es vorher nicht aber der Hort wird ja meist nicht von Lehrer*innen, sondern von Erzieher*innen geführt und dementsprechend geht es da in der Regel noch sehr kindgerecht zu. Wenn du nicht reduzieren kannst, würde ich sagen Augen zu und schauen wie es läuft. Vielleicht wirst du ja auch positiv überrascht so wie ich.

LG :)
LG :)