Immer wieder Bauchweh und Übelkeit - Bauchmigräne?

Liebe Forums Mitglieder,
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen oder Tipps für uns...

Unsere Tochter (9 Jahre) leidet schon seit ca. 2,5 Jahren an wiederkehrenden Bauchschmerzen in Kombination mit Blässe, Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, Übelkeit, tw Erbrechen.

Wir waren bei 2 versch. Kinderärzten (Verdachtsdiagnose Bauchmigräne) und in der Kinderklinik.
Dort hieß es (vor 1,5 Jahren) "so lange der Alltag nicht arg beeinträchtigt wird am besten ignorieren, so gut es geht...das verwächst sich wahrscheinlich.
Alle Untersuchungen (Ultraschall, Blut, Urin, Stuhl) waren nämlich ohne Ergebnis.

Es kann zu jeder Tageszeit auftreten, egal ob Schule, Wochenende, Urlaub etc.
Einen Zusammenhang mit Nahrungsmitteln, Schlafgewohnheiten, Stress (Tagebuch geführt) konnten wir bisher nicht feststellen.

Ende 2020 sah es so aus, als würde es besser werden (auch mal 4 oder 6 Wochen kein Anfall), aber seit Frühling 2021 ist es wieder schlimmer geworden und jetzt sind wir bei mehreren Anfällen pro Woche,was den Alltag natürlich total beeinträchtigt und uns alle ziemlich mitnimmt.

Wir haben es auch schon mit Homöopathie versucht und waren bei einer Osteopathin.
Leider ohne Erfolg. Der aktuelle Kinderarzt hatte uns zur Probe Imigran verschrieben.
Das hat unserer Tochter nicht geholfen bzw. starke Nebenwirkungen verursacht.

Jetzt haben wir Anfang März nochmal einen Termin in der Kinderklinik (Gastroenterologie),aber bis dahin sind es ja noch einige Wochen...


Also, falls euch noch irgendwas dazu einfällt oder ihr Erfahrungsberichte habt, wäre ich dankbar.

Viele Grüße

Microbi

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Beim Gastroenterologen seid ihr super aufgehoben.
Wir haben da auch einen langen Leidensweg hinter uns, bis wir ernst genommen wurden und zur Diagnose kamen.
Ich würde vielleicht erfragen, ob sie einen früheren Termin anbieten können aufgrund des Allgemeinzustands.

Alles Liebe euch!

2

Darf ich fragen, welche Diagnose ihr bekommen habt und aufgrund welcher Untersuchungen?

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Ehrlich gesagt lieber nicht. Nicht, weil es eine drastisch schlimme Diagnose war, sondern weil ich es generell für falsch halte, eine Tendenz zu haben oder diese anderen mitzugeben.

Gerade Bauchschmerzen und alles mit dem Darm kann so viele Ursachen zugrunde liegen haben, dass man recht "open minded" an die Sache heran gehen sollte.

Ich wünsche euch dennoch alles Liebe

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Auf jeden Fall zum Gastroenterologen!

Der kennt sich besser aus als andere Allgemeinmediziner.

Bspw. Unverträgtlichkeit: bei mir wurde es mehrere Jahre!! auf Stress/Zyklus geschoben.
Der Test schlug schon bei Halbzeit derart stark an, das war heftig.

Danach bekam ich Ernährungsberatung und fand heraus. Bpsw.
- manche Obstsorten vertrage ich super (viele nicht und manche extrem nicht)
- brauchte ich erst mal 3 Wochen Karrenz (strikte Abstinenz zu Lebensmitteln meiner Unverträglichkeit - damit sich der Darm überhaupt erst mal erholen kann!)
- manche Kombis verbessern die Symptomatik (eine Erdbeere allein = Übelkeit. Eine Erdbeere mit Vollfettnaturjoghurt = kein Problem)
- in vielen Lebensmitteln ist es versteckt / muss nicht deklariert werden.

In meinem Fall Fructose = Haferflocken, Vollkornbrot (Färbemittel)

Hinzu kommt, dass es verschiedene Unverträglichkeiten geben kann.
Fructose UND Lactose z.B. lass das eine weg, isst du automatisch mehr vom anderen. Sehr "schön" (ironie), wenn beides nicht vertragen wird.

"Nett" (ironie) sind dann auch so Allergien, auf die kaum jemand kommt: - Milcheiweiß (nicht zu verwechseln mit Lactose), Soja; die Kombi aus Milcheiweißallergie und reagieren auf Soja.
- Histaminintoleranz (diejenigen hatten oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie ernst genommen wurden.

Zöliakie und andere Darmentzündungen
Kommt es vom Darm oder vom Magen; Dünndarm oder Dickdarm
werden alle Enzyme gebildet

Je nachdem wie lange das schon andauert, evtl. auch mal Frauenärztin fragen. (Ultraschall ist auch von außen am Bauch möglich). Mit 9 Jahren kenn ich doch die ein oder andere mit der ersten Periode. Entsprechend denke ich da an div. Leidenswege von Endometriosebetroffenen oder Zysten an den Eierstöcken. Ab wann das jeweils möglich wäre, weiß ich nicht. Erste Endometrioseprobleme kenne ich von Freundinnen mit 11/12 Jahren.

Tagebuch ist super.
Kindergastroenterologe sollte die Anlaufstelle sein. Sonst evtl. noch Allergologe/Allergietest.

Ich finde es super, dass ihr sie da ernst nehmt und nicht alles auf die Psyche schiebt. (Letzteres sind leidvolle Verlängerungen jener mit Fructose-, Histaminintoleranz und Eiweißallergie, sowie Endometriosegeplagten). Nach dem Motto, wenn es Lactose nicht ist, muss es ja Einbildung sein.

5

Ich bin versehentlich in diesem Unterforum gelandet, da es mich auch lange betroffen hat, kann ich aber trotzdem was dazu sagen. Ich hatte die gleichen Symptome auch immer wieder sporadisch, mir ist aufgefallen, dass ich sie grundsätzlich nie habe, wenn ich an der Arbeit in der Kantine oder zuhause esse, sondern nur gelegentlich nach dem Essen sonstwo. Ich war auch beim Gastroenteorologen, bei mir war das Problem Natriumbisulfat, das in diversen Nahrungsmitteln als Konservierungsmittel enthalten sein kann und je nach Nahrungsmittel nicht zwingend deklariert sein muss. Ganz sicher ist es z.B. in gedörrten Aprikosen.

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Vielen lieben Dank für eure Beiträge und Anregungen!

Falls es die nächsten Tage so heftig bleibt, werde ich versuchen den Termin im KKH irgendwie vorzuziehen.

Wir werden jetzt erstmal versuchen die Ernährung Richtung Histaminintoleranz umzustellen. Das für ein paar Wochen auszuprobieren schadet sicher nicht.
Hab jetzt auch gelesen, dass Histamin bei normaler Migräne oft ein Auslöser ist.

Abgesehen davon werde ich auch alle anderen Tipps/Anregungen im Hinterkopf behalten.

Viele Grüße

Microbi

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Ich leide leider auch unter Migräne und befürchte meine Tochter hat auch Bauchmigräne.
Jedenfalls treten ihre Bauchschmerzen recht häufig auf gepaart mit Blässe und Übelkeit.

Was für mich wichtig ist:
-geregelter Tagesablauf (auch am Wochenende), genug Schlaf
- Reduzierung Milchprodukte, Zusatzstoffe, Glutamat, Weizenmehl, Süßigkeiten, Schweinefleisch
- Stressreduzierung (auch positiver Stress)
-genug trinken
- Bewegung an der frischen Luft

Wenn ich sehr viele Umgebungsgeräusche habe (definitiv gehört Schule dazu), brauche ich nachmittags oft einfach Ruhe
- daher auf jeden Fall den Alltag so gut es geht entschleunigen
-Entspannungsübungen

Aber vor allem eine Ernährungsumstellung bringt sehr, sehr viel.

Und im Notfall helfen leider nur Medikamente.

In Kiel gibt es eine Schmerzklinik, die auf Migränepatienten ausgelegt sind.
Ärzte von dort betreuen auch auf Facebook eine Gruppe.
Dort sind sehr viele Mitglieder, die schon jahrelang unter Migräne leiden, teilweise auch extrem.
Auch sehr viele Eltern von migränegeplagten Kindern sind dort.
Ich glaube diese hieß Migräne Community oder so.