Mein Mann und ich sind gerade ratlos. Unsere Tochter hätte im September ihre Einschulung mit sieben Jahren. Nach dem Entwicklungsgespräch im Kiga sind wir uns nicht mehr sicher. Man muss dazu sagen, dass sie ein Kind mit besonderen Bedürfnissen ist. Im Kiga sagen sie, dass sie nicht schulreif ist (das sehen wir auch so). Jedoch glauben sie auch nicht, dass sie nächstes Jahr schulreif wäre, da sie ein sehr langsames Entwicklungstempo hat. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich seit Neuestem im Kiga zurück entwickelt, also Rückschritte macht. Sie spielt nur mehr mit den dreijährigen. Der Kiga befürchtet auch, dass sie nächstes Jahr mit den dann wieder ein Jahr jüngeren spielt und sich gar nicht weiter entwickelt. Sie sehen auch, dass sie sich im Kiga langweilt und gerne "Schulsachen" macht. Auch ihre Frühförderin ist dagegen, dass sie noch ein Jahr im Kiga bleibt, weil es ihr mehr "schadet", als etwas bringt.
Sollten wir Sie noch ein Jahr im Kiga lassen wollen, ist nicht einmal klar, ob das überhaupt geht. Es ist extrem schwer bei uns, Kinder mit sieben zurückstellen zu lassen. Noch dazu muss dann auch im Kiga ein Platz frei sein. Wenn nicht, dann muss ich sie zuhause unterrichten...
Kurz gesagt, sie wird wahrscheinlich nie die komplette Schulreife erlangen. Was sollen wir jetzt tun? Sie einschulen oder nicht? Ich werde noch mit der Direktorin alles besprechen. Wir würden um Schulassistenz ansuchen (die wird sie auch sicher bekommen), erstes Jahr Vorschule und dann Beschulung nach Förderlehrplan.
Mir wurde gesagt, dass immer zwei Lehrerinnen in der Klasse sind. Sollte das nicht so sein, würden wir in der nächsten Stadt schauen, da gibt es Integrationsklassen. Förderschule ist bei uns keine Option (anderes Land als Deutschland). Bei uns sind nur die Kinder in der Förderschule, die sonst unter keinen Umständen in "normale" Schulen können.
Es ist alles so verzwickt. Wie würdet ihr euch entscheiden? Einerseits hoffen wir, dass die Schule ihr vielleicht einen Entwicklungsschub gibt, andererseits haben wir Angst, dass sie komplett überfordert ist.
Im Kiga haben wir die Befürchtung, dass sie noch mehr Rückschritt macht und gar nicht mehr hingehen will. Die letzten Jahre war ihre Entwicklung im Kiga eher mau-außerhalb des Kigas viel besser....
Was denkt ihr? Ich weiß es ist schwer von außen etwas zu sagen. Mir würde Input nur gut tun. Vielleicht übersehe ich ja etwas...
Ganz liebe Grüße
Einschulung oder nicht?
Nachtrag: Uns wurde weder Kiga noch Schule empfohlen. Sie wissen selbst nicht, was sie uns raten sollen...
ich würde sie einschulen und tatsächlich auf den damit verbundenen Entwicklungsschub hoffen.
Alle Kinder entwickeln sich im eigenen Tempo weiter, auch Dein Kind.
Da darfst du positiv denken und hoffen, die Schule und die anderen Kinder wirken sich positiv aus und auch Dein Kind wird neue Schritte gehen und Neues dazulernen.
Sie wird weiterhin ihre Defizite und besonderen Bedürfnisse haben und es wird nicht alles ideal sein und es wird Probleme geben.
Aber, irgendwann müsst ihr Euch dem Thema doch eh stellen und sie ist schon 7 Jahre alt.
Sie kann nicht ewig mit den Kleinen in der Kita sitzen und da mit 3jährigen im Sand spielen.
Schult sie ein. Nehmt für ihre Besonderheiten alle Hilfen in Anspruch die ihr beantragen könnte, fördert selbst, so gut ihr könnt und schickt sie unter Gleichaltrige in die nächste Grundschule.
Ich selbst war mit einem kleinen Mädchen mit Down-Syndrom in der Grundschule und schon meine Mutter hatte auch Kinder in ihrer Klasse, die entwicklungsverzögert waren und dem Unterricht nicht wirklich gut folgen konnten.
Aber, diese Kinder waren selbstverständlich dabei und saßen unter uns und gehörten zur Klasse.
Das sollte so normal sein und unser aller Alltag.
dann schuld Sie auf einer besonderen Schule ein. - Bei uns in der Stadt gibt es eine Schule für Kinder, die zurückgeblieben sind, - so leicht begindert sind, dass sie in keiner BehindertenSchule aufgenommen werden, - Förderkinder mit Spezialbedürfnissen etc....
Klingt bei Euch danach -- udn dann ist es gut, wenn Sie so schnell wie möglich aus dem bremsenden Kindergarten rauskommt und in einer Spezialschule eine gezielte Förderung bekommt, um eben bis Ende 4. Klasse soweit aufgeholt zu haben, um auf eine normale weiterführende Schule zu gehen.
In unserer Sonderschule gibt es sogar JEDES JAHR die Möglichkeit, wenn man aufgeholt hat, auf die normale Grundschule zu wechseln.
Habt ihr sowas nicht?
Nein, so etwas gibt es bei uns nicht. Normale Schule oder Schule für schwerbehinderte Kinder. Kinder mit besonderen Bedürfnissen sind als I Kinder in der Klasse und können um Assistenz ansuchen. Das die behinderten Schule ausgeschlossen wird, hat auch der Kiga gesagt, da hat sie nichts verloren.
Ich finde dein Text klingt auch eher danach das eure Tochter neue Herausforderungen braucht die ihr die Kita nicht mehr geben kann.
Gibt es bei euch in der Nähe vielleicht alternative Schulformen (wie z.bsp. Montessorischulen) die es den Kindern ermöglichen in ihrem eigenen Tempo zu lernen? Bei Montessori wird z.bsp. auch mit sehr anschaulichem Material gearbeitet. Das könnte auch hilfreich sein. Bei anderen Schulformen kenne ich mich leider nicht aus, aber Walldorf etc. könnte vielleicht auch passen?
Oder gibt es Grundschulen in denen die 1. und 2. Klasse zusammen unterrichtet wird? ich glaube das heißt Schuleingangsstufe. Dann könnte Sie da einfach 3 Jahre bleiben wenn Sie die Zeit braucht ohne komplett aus dem Klassengefüge gerissen zu werden.
Ich würde sie auch einschulen und schauen, was ihr an Unterstützung bekommen könnt. Ich denke sie braucht neue Herausforderungen, wo sie sich an den größeren orientieren kann. Unsere Tochter hat sei der Einschulung einen ordentlichen Entwicklungssprung gemacht.
Bei uns an der Schule gibt es Kinder, die aus der regulären Klasse stundenweise rausgezogen werden, wenn sie besondere Förderung brauchen. Im Ort gibt es auch eine freie "Kinderschule", wo die Kinder sehr nach ihren Interessen lernen dürfen. Ist aber nichts für jedes Kind. Unsere Tochter braucht z.B. ehr eine klare Struktur und Vorgaben um sich wohl und sicher zu fühlen. Ansonsten hat die andere Schule hier bei uns Flexklassen, da sind 1+2 Klasse teilweise zusammen.
sie wird mit 7 nicht nochmal zurückgestellt, das geht rechtlich nicht, wie wäre es mit einer Förderschule? da wäre das Kind in einer kleinen GRuppe doch sicher viel besser aufgehoben und könnte auch besser gefördert werden. Ist sie jetzt in einer I-Gruppe? Sicher wäre schon jetzt eine SVE viel sinnvoller gewesen,
Die SVE gibt es glaube ich nur in Bayern
Hast du den Eingangsbeitrag der TE gelesen? Sie lebt nicht in Deutschland, deshalb ist "das geht rechtlich nicht" wohl einfach von dir geraten? Und dass es keine Förderschule gibt, hat dir TE auch explizit erwähnt...
In welchem Land lebt ihr?
In Deutschland würde man in eurem Fall ein Aosf eröffnen. In diesem Verfahren hat man dann die Möglichkeit den Förderbedarf und auch den Förderschwerpunkt festzulegen.
Als Eltern hat man dann die Möglichkeit dass Kind an die Förderschule oder die Regelschule mit Förderbedarf zu schicken.
Mit erst 8 einzuschulen ist viel zu spät. Ich selbst arbeite an einer Förderschule, habe aber auch Erfahrungen aus der Inklusion
Eines meiner Förderkinder ( geistig Behinderung) hat von der Zeit in der Grundschule sehr profitiert. Es wechselte nach der Grundschule und die Förderschule geistige Entwicklung und gehörte dort zu den Leistungsträgern.
Habt ihr jemals eine Entwicklungsdiagnostik gemacht? Es wäre ansonsten sehr sinnvoll.
Vg Basket
Schaut lieber nach, welche Schulen für ihre Bedürfnisse besser geeignet sind. Ein fast 7jähriges Kind noch ein Jahr länger in der Kita zu lassen, wird ihr da nicht helfen. Gibt es Schulen mit Schwerpunkt Lernen oder Förderschulen?