Hallo, weiß jemand, ob bei einer Psychotherapie des Kindes beide Elternteile zustimmen müssen? Wir sind getrennt, haben beide das Sorgerecht.
Und ich würde mir natürlich auch wünschen, dass der Vater dahinter stehen würde und wir gemeinsam für unseren Sohn da sind und ihn auffangen.
Das wird allerdings nicht geschehen, da er die Probleme nicht ernst nimmt und er auch eine Beratung in der Familienberatung abgebrochen hat.
Gibt es andere Möglichkeiten, falls der Vater das ablehnen sollte?
Unser Sohn braucht dringend Hilfe (Trennungskind, ist agressiv, wirkt so als würde er in eine Depression rutschen, hat kaum Freunde, igelt sich ein und wird zudem noch von seiner Erzieherin vor der Klasse bloßgestellt (Da sind wir im Austausch). Ich kann das allein nicht stemmen, auch die Einzelstunden bei unserem Berater waren zu wenig für ihn.
LG
Psychotherapie
natürlich müssen beide zustimmen, es ist eine Behandlung.
ist das Kind beim Vater auch aggressiv? oder in welchen Fàllen reagiert es so?
Das es kaum Freunde hat, liegt wahrscheinlich an seinem Verhalten und nicht an den anderen.
wie alt ist das Kind? kann es schon reflektieren
Was verstehst du unter Blossstellen durch die Erzieherin, hat sie ihn zurecht gewiesen? odr was ist passiert?
Hallo, ich hole mal ein bisschen aus.
Er ist 9 Jahre alt, geht in die 4. Klasse. Die Schule hat ein JÜL Konzept 1. Bis 3. Klasse, welches sehr gut umgesetzt wird. Seine frühere Erzieherin mochte ihn sehr und hat sich sehr für ihn eingesetzt.
Durch die Pandemie konnte der Übergang in die 4. Klasse (selbständigeres arbeiten...) nicht so gut vorbereitet werden.
Die ehemaligen Lehrkräfte und ich haben den Verdacht einer Autismusspektrumstörung (ich bin auch kein Laie, sondern vom Fach) und einer LRS. Beidem möchte der Vater nicht nachgehen, um sein Kind nicht abzustempeln. Verstehe ich einerseits, andererseits würde es ihm helfen (mehr Zeit bei Arbeiten, die Pädagogen könnten vielleicht mit seinen "Eigenheiten" und seiner anderen Wahrnehmung besser umgehen und es einordnen).
Aufgrund dessen ist das mit dem reflektieren manchmal schwierig, zumal der Vater seinen Teil beiträgt, indem er ihm erzählt, er müsste auf niemanden hören.
Freundschaften hatte er vorher auch wenige, das liegt aber daran, dass ihm das schwer fällt und man ihm erklären muss, wie so etwas funktioniert. Wie in so vielen sozial-emotionalen Bereichen auch.
Der Vater meint, bei ihm wären das normale Raufereien unter Geschwistern. Ich weiß aber auch von Freunden bei denen sie zu Besuch waren, dass es ähnlich extrem ist wie bei uns.
Bei uns zeigt sich das mit anfänglichem raufen oder Polizei spielen, artet dann aber aus in extremes schubsen, treten, hauen, manchmal an die Gurgel gehen. Sein Gesichtsausdruck spiegelt Wut wieder. Krasse Ausdrücke waren auch eine zeitlang an der Tagesordnung.
Ich weiß einfach, dass es ihm nicht gut geht und dass das sein Ventil ist. Aber das ist auch kein Weg.
In der Schule verteidigt er sich und seinen kleinen Bruder. Er kennt aber einfach kein Maß.
Zum aktuellen Vorfall : die Kinder sollten vor der Pause ihre Mappen packen, er war etwas langsam. Sie hat seine Mappe genommen und vor allen Kindern auf dem Tisch entleert und ihn angeschrien, er soll sie nochmal packen.
Egal, ob er langsam ist oder selbst vielleicht motzog war, ist das kein Verhalten einem Kind gegenüber! Das ist eine Bloßstellung. Dieae Erzieherin hat ihn neulich schon mal angebrüllt, ohne vorher seine Sichtweise anzuhören (die berechtigt war), sie ist ihm dabei sehr nahe gekommen, hat sich drohend vor ihm aufgebaut, nah ans Gesicht, ohne Maske.
Das haben wir dann mit der Leitung gemeinsam besprochen. Es kam keine Entschuldigung, keine Einsicht, selbst die Leitung war erschrocken über das Verhalten ihrer Kollegin.
Sorry für den Roman. Aber jetzt kannst du dir vielleicht ein Bild machen.
Mich irritieren deine widersprüchlichen Aussagen.
Willst du für dein Kind eine Psychotherapie oder eine Diagnostik? Du sprichst vom Verdacht auf Autismus und LRS. Nur, INSBESONDERE wenn du vom Fach wärst, wüsstest du doch, dass hier eine umfassende Diagnostik und darauffolgende spezielle Autismustherapie bzw. Lerntherapie notwendig ist. Was willst du da bei der Psychotherapie?
Sorry, ich habe 2 Kinder mit diagnostizierten Autismus und ein Kind mit massiven LRS. Wäre ich der Vater, würde ich hier auch widersprechen. Dein Kind muss zum Kinder- und Jugendpsychiater … also zum FACHARZT, nicht zum Therapeuten. Erstmal herauszufinden was das Kind hat, dann kann man therapieren mit den entsprechenden notwendigen Methoden.
Der Vater muss zustimmen solange er das Sorgerecht für den Bereich Gesundheit hat. Du kannst ihm das Sorgerecht für den Teilbereich entziehen lassen.
ich frage mich gerade, ob Du für jeden Zahnarztbesuch bei einem Loch im Zahn die Genehmigung vom Vater vorzeigen musst?
Wenn Du zum Kinderarzt gehst, zum impfen, zur U usw.... und der Arzt eine Überweisung schreibt und somit eine Behandlungsanordnung ausschreibt (noch dazu, wenn der Vater, der was dagegen hat für die Misere verantwortlich ist), dann muss es doch eine Möglichkeit geben, die Behandlung auch durchzuführen ohne dass er zustimmt?
Andersrum: er muss vermutlich AKTIV irgendwo bei einer Behörde Einspruch erhaben und Unterlassungs-irgendwas beantragen, wenn man sich einer Behandlung veweigert, oder????
Das würde mein Menschenverstand sagen. --
Ich denke, du solltest Deinen Kinderarzt darauf ansprechen: er hat das mit anderen Trennungskindern bestimmt schon öfter erlebt und weiß, wie es richtig laufen kann.
Gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird penibel auf die rechtliche Situation geachtet.
Ausnahmen sind Fürsorgliche Unterbringungen, also Zwangseinweisungen, das kann auch gegen den Willen der sorgeberechtigten Eltern geschehen.
eben... sollen die verantwortlichen Ärzte vor Ort handeln und Ansprechpartner sein, da vermutlich jeder Fall da ganz individuell ist.
Also, wenn es Probleme mit Erzieherin etc. gibt, dann würde ich für diese Gespräche um ein Protokoll bitten, wo die Probleme skizziert werden und die Vereinbarungen, die ihr trefft. Dann habe ich immer etwas schriftliches in der Hand, dass ich mir das nicht ausdenke. Dann würde ich mit dem Kinderarzt sprechen und den Fragen und einen Therapieplatz suchen und ggf. mit Unterstützung dieser Einschätzung der Erzieher/Ärzte zur Notwendigkeit das auch einklagen falls der Vater sich quer stellt. In meinen Augen sind Gerichte da immer ziemlich pro ärztliche Empfehlung und lassen sich nicht von Erziehungsberechtigten beeindrucken, die mehr aus ihren Prinzipien heraus handeln. Es gibt ja z.B. auch Eltern, die sich um Impfungen streiten und so dieemofohken werden wird immer pro dafür entschieden die zu machen. Ich würde auch vermuten, dass er aktiv Widerspruch einlegen muss, damit es überhaupt relevant wird vor Gericht zu gehen. Wie sagt man so schön. Wo kein Kläger, da kein Richter. Ich würde es also erstmal probieren da was anzugehen und sehen wie weit ich komme und ob er am Ende nicht nur motzt, aber nix dagegen tut.
Nein, meine Tochter brauchte dringend ne Therapie. Wir sind zum Kinder und Jugendpsychiater, das ist ein Arzt wie der Hautarzt oder Zahnarzt, nur halt für die Psyche.
Selbst als sie stationär kam war alles kein Problem. Aktuell ist sogar Kontakt mit dem Jugendamt, auch dafür bräuchte es keine Unterschrift vom Vater, es steht eine Wohngruppe an. Ich denke spätestens dann wird es nötig.
Im übrigen wäre die Untersxhrift des Vaters kein Problem, wir leben glücklich zusammen. Es ist einfach noch keine Notwendigkeit gewesen.
Danke
Das ist eben der Unterschied, ihr lebt zusammen und seid euch einig!
Hallo!
Unser Sohn hat grade eine Therapie angefangen. Ich hab da angerufen und angemeldet. Ich wurde gar nicht gefragt, ob der Vater damit einverstanden ist und eine Unterschrift von ihm wollte auch keiner haben.
Eventuell mal beim Jugendamt beraten lassen? Vielleicht gibt es dort ja Mediatoren, die zwischen Euch Eltern vermitteln können?
Ich fände es schon wichtig bei Deinem Verdacht, dem nachzugehen. In der Regel haben Lehrer in der weiterführenden Schule noch weniger Zeit für einen Schüler und die Kinder müssen da einfach mitziehen. So ein Kind geht da schnell unter.
Alles Gute!
LG
asira
Unsere Tochter macht gerade eine Therapie. Wir mussten nicht beide unterschreiben.
Wir leben zusammen ,aber es wurde nie d. Unterschrift beider Elternteile bisher benötigt.
LG K
Hallo,
wenn durch das Nichtstattfinden der Therapie aufgrund der fehlenden Unterschrift des leiblichen Vaters das Kindeswohl gefährdet ist, kann man die Unterschrift vom Gericht ersetzen lassen.
Liebe Grüße
Delenn
Hallo,
Du kannst die Unterschrift des Vaters gerichtlich ersetzen lassen. Dafür muss euer behandelnder Arzt (Kinderarzt, Psychiater) Bescheinigen dass eine eingehende Diagnostik und Therapie notwendig sind.
Viel Kraft
Sunny
Hi,
ja, du brauchst von beiden Elternteilen die Unterschrift, sofern beide sorgeberechtigt sind (was bei euch ja zutrifft).
Verweigert der Vater (oder generell ein Elternteil) diese Unterschrift obwohl dem Kind diese Behandlung/Diagnostik gut tun würde, kannst du natürlich einen Antrag bei Gericht stellen und die Unterschrift ersetzen lassen.
Liebe Grüße