Wie steht ihr dazu?
Unser Sohn besucht die 6 Klasse einer Sekundarschule, welche im Vorfeld ein sehr guten Ruf hat/hatte.
Ich weiß auch nicht ob es jetzt Speziell an der Klasse unseres Sohnes liegt, oder wie es in den ParallelKlassen ausschaut aber es gibt da etwas was mich irgendwie Stört.
Es geht darum das diese Klasse ein Riesen Problem mit Störenfriede hat, immer sind 2-3 Kinder da die RemmiDemmi machen, sei es den Unterricht durch Quatsch zu stören oder beim Sportunterricht aus der Reihe zu tanzen etc.
Grad aktuell bemängelt der Sportlehrer das er bei jeder Sportstunde immer wieder die selben Regeln runter beten muss und es immer 2-3 Kinder gibt die scheinbar vorher noch nie von den Regeln gehört haben...
Selbiges ist mir beim Homeshooling Anfang Corona aufgefallen, der Lehrer beginnt den Unterricht erklärt 15 Minuten welches Fach jetzt statt findet, welche Aufgaben bearbeitet werden sollen etc. P.p. und nach 15 Minuten kommt plötzlich die frage:" Welches Fach haben wir grad?"
Da gibt es wirklich noch viel mehr Vorfälle...
Die Lehrer sind in solchen Situationen teilweise ziemlich überfordert, der Mathelehrer hat sich bereits dazu hinreißen lassen mal zu einem Schüler zu sagen: "Halt jetzt dein Maul!" Und zwar genauso!!!!
Jetzt geht es darum das es natürlich meist immer die selben Kinder sind die Stören, Quatsch machen und die Regeln ignorieren...
Trotzdem werden nun bei Verstößen immer alle Kinder der Klasse bestraft, diese Woche fällt z.b. sämtlicher Sport für die komplette Klasse aus und Alle müssen einen 2 Seiten Text abschreiben...
Das wiederum find ich nicht gut, meinem Kind fehlt der Ausgleich durch den Sport, er mag den Sportunterricht.
Aber es fallen so ja auch andere Aktivitäten aus als Strafen...
Ich hab jetzt auch keine andere Lösung die sich so umsetzen lässt, aber es wäre schon schön wenn die Lehrer andere Möglichkeiten finden könnte....
Kollektiv Bestrafungen in der Schule
die Klasse ist eine Gemeinschaft und kollektive Strafen haben da leider Sinn.
wer erzählt dir das denn, dein Kind - ein Engel- macht sicher nie mit. Sport kann er doch auch in seiner Freizeit machen
Selten so einen Blödsinn gelesen, sorry.
Wir hätten uns nie gegen den Klassenschläger und sein Gefolge aufgelehnt, egal wieviel Kollektivstrafen man uns erteilt hat. Die meisten wie ich waren froh, nicht auf seinem Radar zu sein. Es wäre ganz klar an den Lehrern gewesen, Massnahmen zu ergreifen, die über ein Gespräch mit der Mutter (die Schulsekretärin und damit allen Lehrern bekannt) und einigen vagen Ankündigungen hinausgehen. Z.B. dass man die betreffende Truppe auseinander nimmt und auf andere Schulen verteilt. Das hätte halt ein paar unbequeme Gespräche mit zu erwartendem Widerstand der Eltern bedingt, die man als Erwachsener gerne vermeidet.
hätte ich jetzt auch gesagt... -- da schwimmt vermutlich die ganze Klasse gerne mit. und bei schlechten Video-Leitungen oder mal auf dem Klo darf man durchaus mal fragen, was für ein Fach gerade dran ist.
Was Du beschreibst klingt genau so, wie Kinder es schildern, die ja IMMER SO unschuldig sind... -- ich wäre mit so Urteilen einfach vorsichtig und den Lehrer direkt ansprechen. Der erzählt u.U. eine ganz andere Geschichte.
Fakt ist: wenn zu viele Kinder gerne mitschwimmen und mit quatsch machen, dann bleibt nicht mehr übrig, als die ganze Klasse zu verhaften in der Hoffnung, die Gruppe regelt sich auf diese Weise wieder runter.
Finde ich gut, wenn es spürbare Konsequenzen gibt. Anders geht es manchmal nicht, wenn alles andere nicht gefruchtet hat, die Störenfriede alle mit ihrem Verhalten anstecken und einfach solche Unruhe herrscht, dass kein normaler Unterricht mehr möglich ist. Mitgefangen, mitgehangen, auch die Kids die vielleicht wirklich unbeteiligt waren, wobei ich mir da auch nicht sicher wäre. Am Ende will es ja nie jemand gewesen sein.
Wenn es wirklich nur 2-3 Kinder sind, verlaufen sich deren Aktionen üblicherweise im Sande. Problematisch wird es dann, wenn andere darauf anspringen. Die Gelegenheit nutzen, wenn die Lehrkraft gerade auf die Störenfriede fokussiert ist, um selbst Quatsch zu machen, etc.
Ja, Kollektivstrafen sind keine Lehrbuchpädagogik. Aber sie funktionieren. Und häufig sind andere Maßnahmen auch nicht umsetzbar. Um 2-3 Kinder aus dem Sportunterricht zu nehmen, muss für die Aufsicht eine weitere Lehrkraft etc. zur Verfügung stehen. Also fällt der Sport eben für alle aus. Und alle werden sich überlegen, ob sie die Quatschköpfe wirklich noch weiter anstacheln wollen oder sie beim nächsten Mal doch lieber ins Leere laufen lassen.
Habt ihr an der Schule Sozialarbeiter oder wären Eltern bereit Ausflüge etc. zu begleiten, damit nicht alle verzichten müssen? In der Grundschule war die Ansage häufig: Die Eltern der Störenfriede begleiten oder sie können nicht teilnehmen und müssen an dem Tag zu Hause Aufgaben bearbeiten. Damit das umsetzbar ist, muss aber schon mächtig was passiert sein, da das formal einem Unterrichtsausschluss entspricht, dem entsprechende Beschlüsse voraus gehen müssen.
Oh, das kenne ich.
Gibt es eine Schulsozialarbeiterin? Wenn ja, dann dahin Kontakt aufnehmen und das Problem schildern. Schön ist, wenn die ruhigen Kinder selber dann dahingehen und erzählen, Frau xy hat wieder alle bestraft.
Naja, bei uns hat das mit der Sozialarbeiterin nicht geklappt, so habe ich ganz oft beim Direktor der Schule gesessen und ihn gebeten, da eine Lösung zu finden.
Kollektive Strafen sind nämlich verboten. Meine Tochter macht die auch nicht mehr. Ich schicke dann immer eine nette Mail an die Lehrerin in cc an den Rektor und teile so der Lehrkraft mit, wie sich bei uns die Situation darstellt.
Lehrer haben da Möglichkeiten, aber die sind immer aufwendiger, als eine Strafe für alle.
Kollektivstrafen sind in vielen Bundesländern nicht erlaubt.
Das hört sich definitiv nach einem überforderten Lehrer an, der von Pädagogik keine Ahnung hat.
Ich würde mir mal einen Termin bei der Schulleitung nehmen.
Nein. Das hört sich nach einer konsequenten Lehrkraft an, die Grenzen setzt und bei Überschreitung derselben logische Folgen realisiert. Wenn wirklich nur 2-3 Leute Quatsch machen würden, würde mit diesen gearbeitet. Offenbar dreht aber die ganze Gruppe am Rad und nutzt die Gelegenheit, sich ebenfalls destruktiv zu betätigen (ratschen, nicht tun, was gerade angesagt wurde, von Heft rausnehmen bis schreiben oder rechnen oder Gerät z aufbauen oder Ball festhalten), sobald die Oberstörer wieder mal aktiv werden. Kann man machen. Hat dann halt Konsequenzen. Die sind ja offenbar im Rahmen und sehr angemessen - wenn sich eine Klasse in der Halle unzumutbar aufführt, ist eben kein Sport heute, sondern Reflexionstext dazu abschreiben. Nächste Woche nächster Versuch. Anderes ist auch für die Lehrkraft nicht zumutbar. Letztlich liegt es auch an den Eltern, ihre Kinder zu motivieren, sich regelkonform - letztlich sozial - im Unterricht zu verhalten oder eben weiter den Schmarrn der anderen mitzuturnen. Die Kinder haben das letztlich selbst in der Hand. Freilich gibt es in jeder Lerngruppe 1, 2 oder auch 3 SchülerInnen, die sich wirklich meist zu benehmen wissen. Aber die haben dann halt Pech gehabt. So is das Leben.
Wenn es ein Lehrer wäre, der nicht in der Lage ist 2-3 Kinder in der Klasse zu disziplinieren und Kollektivstrafen verhängt, dann würde ich erstmal bei der Lehrperson den Fehler finden, aber es sind ja offensichtlich verschiedene Fachlehrer und auch der Klassenlehrer. Ich kann nicht so recht daran glauben, dass es 2-3 Störenfriede und der Rest Engel ist.