Hallo,
Meine Tochter 7. Klasse Gymnasium Bayern muss sich bis morgen entscheiden ob sie naturwissenschaftlichen Zweig nimmt oder sozialwissenschaftlichen Zweig. Sie ist total unsicher.
Habt ihr Tips?
Eigentlich neigt sie eher zu sozial aber durch ihre LRS ist das ganze Lesen und schreiben eine Herausforderung. Aberderseits mag sie kein Informatik und Chemie und auch kein Biologie, was ja alles im NTG Zweig ist.
Trotzdem ist sie sich sehr unsicher.
Welche Erfahrungen haben eure Kinder mit den jeweiligen Zweigen gemacht?
Danke schonmal für eure Erfahrungsberichte
Jasi
Zweig Wahl verzweifelt NTG & SWG
Das sollte nicht dein Kind entscheiden, sondern ihr als Eltern. Siebtklässler überblicken das nicht und kommen dann mit "Fach x mag ich nicht". Sozialwissenschaftliches Abi ist das Pudding-Abi, insofern der akademische Anspruch durch Sozialkunde als Hauptfach bereits in der Mittelstufe deutlich reduziert ist im Gegensatz zu NWT oder sprachlichem Gym. Daher: Wenn sie gut ist in Abstraktion und noch dazu LRS hat - NWT. Wenn sie mit dem Anforderungsbereich III (Transfer, Problemlösendes Denken etc.) eher kämpoft und generell eine Wackelkandidatin ist - Sowi. Persönliche Vorlieben würde ich außen vor lassen, außer sie sind extrem ausgeprägt.
"Sozialwissenschaftliches Abi ist das Pudding-Abi"
Was für ein Blödsinn...sorry.
Erstens hat der gewählte Zweig ja gar nichts mit dem Abitur zu tun, zweitens gibt es etliche Schüler für die eine 2 in Mathe oder Physik deutlich leichter zu erreichen ist als eine 4 in Sozialkunde.
Wenn ein Kind mathematisch begabt und an Naturwissenschaften interessiert ist und sich eher schwer im Schreiben und Formulieren tut, dann NTG, wenn es eher Probleme in Mathe hat, dann SWG. Das hat nichts mit leichter oder schlecht problemlösend Denken können zu tun.
Bis morgen?
Und die letzten Wochen war es jeden Tag eine andere Entscheidung?
Was ist sie denn für ein Typ?
Was mag sie zB an Informatik nicht? Geht es um das strukturierte/abstrakte/formale? Fehlt ihr der menschliche Faktor und das Soziale dabei? Oder irgendwie, dass gerade das bei dem Lehrer irgendwie nicht so gepasst hat?
Wie sieht es bei Mathe aus? Chemie hat sie doch noch gar nicht, warum lehnt sie das ab.
Aus welchen Gründen tendiert sie zum sozialen Zweig? Weil andere sagen, es sei der einfachere Weg?
Wie ist sie denn in Deutsch? Mal abgesehen von der LRS? Wie kommuniziert sie?
Sprich, ich würde die Gründe für die Tendenzen genauer anschauen.
Viele Grüße
Es *ist* der einfachere Weg zum Abi in Bayern.
Mir war nicht bewusst das der Sozialwissenschafliche Zweig so viel einfache ist.
Vor ein paar Tagen hatten wir einen Infoabend, dort wurde uns im NTG erklärt, das alle Zweige in der 8. Klasse 2 std Physik haben und ab der 9. Klasse zusätzlich 2 Std Chemie und dort werden auch Proben geschrieben. Wer im NWT-zweig ist, könnte seine Noten durch experimente aufbessern hieß es. Im SW- Zweig müssen sie ab der 9 Klasse 3 Wochen in der Ferienzeit ein Praktikum machen ohne diese 3 Wochen Praktliuim werden Sie nicht in die Oberstufe zugelassen.
Der Zweig geht bis einschließlich 11 Klasse G9, danach werden die Karten neu gemischt. Jeder kann sich dann in die Leistungskurse anmelden die er möchte, egal welche Zweigwahl er in der Mittelstufe hatte.
In Deutsch mag sie überwiegend Referate, ansonsten mag sie Mathe ganz gerne. Wobei sie dieses Jahr zum ersten Mal auf einer 3 steht in Mathe.
Sie ist eher die Faule.
Im grossen und ganzen habe ich meiner Tochter schon damals im Übertritt die alleinige Wahl gelassen auf welche Schule sie gehen möchte und ob Realschule oder Gymnasium. In der 5. Klasse musste sie sich zwischen Französisch uns Latein entscheiden, warum soll ich das entscheiden? Sie muss doch die Sprache lernen. Sie hat sich für Französische trotz LRS entschieden und muss da jetzt durch.
Sie wird jetzt 13,ich denke sie kann das im großen und ganzen schon selbst entscheiden, nur hat sie gerade das alter wo sie sich vielleicht mehr Gedanken darüber macht...und Angst hat die falsche Entscheidung zu treffen.
Deshalb wollte ich eure Erfahrungen mal anhören.
Hm, also vom Ausschlussprinzip her - ich hab zwei NTG-Kinder - was du schreibst, klingt nicht nach meinen Kindern sondern eher nach dem Nachbarsjungen und meiner Nichte (hier allerdings BW), die im sozial-wirtschaftlichen glücklich werden.
Meine 8.-Klässlerin hat jetzt allerdings schon jeweils 3 Stunden Chemie und Physik (1x für Experimente) dafür überhaupt kein Informatik dieses Schuljahr. Da scheinen die Schulen das etwas unterschiedlich zu verteilen. Und klar, selbstverständlich werden da Schulaufgaben geschrieben. (Mit Physik hadert sie so ein bisschen; ich dachte erst, es liegt an dem einen Lehrer, aber wenn ich mir das Schulbuch so anschaue, scheint das eher der Lehrplan zu sein - irgendwie „ich zeig erst mal Effekte und vermeide Formeln, dann tut Physik auch gar nicht weh“, also ein bisschen merkwürdiger Ansatz, über den sich irgendwer wahrscheinlich viele Gedanken gemacht hat, ob diese Art jemanden Physik nahe zu bringen, nicht mehr Kinder erreicht. Ich hoffe mal, der Unterricht wird noch solider.)
Meine Nichte hat sich auch schon sehr auf das Praktikum gefreut, ich weiß nur gerade nicht, wie das jetzt unter Corona-Bedingungen ablief.
Viele Grüße
Wie gesagt, Sowi-Gym gilt in By als "Puddingabi". Das sagt dir das betreffende Gym freilich nicht, aber ans Wiwi oder Sowi schickt man die, die sich akademisch eher schwer tun. Haben auch meistens schlechtere Abischnitte. Ist aber nicht wichtig, wenn es für dein Kind passt. Passen tut es, wenn dein Kind im Transfer nicht seine Stärken hat.