Hallo!
Mein Sohn ist in der 6. Klasse am Gymnasium, also 12 Jahre alt. Er ist sehr selbstständig, organisiert seine Termine (Lernen, Freunde, Hobbys) selbst, fragt nach Hilfe, wenn er sie braucht, erledigt zuverlässig seine häuslichen Pflichten und hat gute bis sehr gute Noten.
Ich bin ehrlich gesagt sehr stolz auf ihn, weiß aber auch, dass sich das nochmal ändern kann, je nach dem wie sehr die Pubertät zuschlägt.
So nun bekomme ich immer häufiger zu hören, dass das so nicht gut gehen kann und er von mir zu wenig Kontrolle erfährt und mir (oder ihm) das dann später auf die Füße fällt. Das kommt teilweise von Bekannten, teilweise von der Familie oder von Müttern von Klassenkameraden (manche kenne ich seit die Kinder im Kindergarten waren), die fast alle schon Erwachsene Kinder haben. Das verunsichert mich ein wenig.
Wie handhabt ihr das mit euren 12 Jährigen? Viel Kontrolle oder laufen lassen?
Vielen Dank schonmal.
Liebe Grüße
Wieviel Unterstützung muss sein?
Ich blicke "neidvoll" zu Dir, denn meine Tochter ist da ganz anders.
Gerade in der Schule braucht sie noch sehr viel Anleitung, wann und wie was zu lernen ist und sie schlüpft auch Mal gerne unter den Radar, was ihre täglichen Aufgaben betrifft wie Zimmer aufräumen, Zähne putzen, Spülmaschine ausräumen. "Gleich" ist ihr Lieblingswort und ich muss mich dann ständig daran erinnern, dass ich sie erinnere
Langsam macht sie aber immer mehr Dinge selbständig, ich bin also guter Hoffnung.
Ich denke aber, das ist einfach auch eine Charaktersache meine Tochter hat Probleme mit der Selbstorganisation und Struktur, damit müssen wir alle klar kommen und sie muss (noch) gelenkt werden
Wenn Dein Sohn sich so gut organisieren kann, dann freu Dich. Gerade die Noten sind ja ein guter Indikator dafür ob es in der Schule rund läuft. Ich würde mich da nicht von anderen kirre machen lassen.
Wichtig ist, dass man am Kind - wie sagt man so schon- dran bleibt, um Veränderungen wahrzunehmen.
Und letztendlich ist das ja das große Endziel: Unsere Kinder sollen selbstbewusst und gerüstet ins Erwachsenenleben starten.
Danke!
Letztes Schuljahr lief das auch noch nicht von allein. Aber irgendwie hat es am Ende des zweiten Halbjahres (wo er endlich wieder in die Schule konnte nach den Homeschooling) klick gemacht und seitdem läuft es einfach.
Ich bin natürlich immer für ihn da und habe es auch im Blick, aber eingreifen muss ich nicht.
Hallo
der große brauchte da wenig Unterstützung. Halt man in Latein oder Englisch abfragen.
Der mittlere braucht etwas mehr Unterstützung. Mit ihn muss ich vor arbeiten gemeinsam z. B einen Lernnplan machen wann er was üben möchte und an welchen Tagen
Ich hab einen 12-jährigen 6. Klässler und der ist das Gegenteil von Deinem. Es wird aber besser. Da klappt wenig, ohne dass ich nachfrage, helfe etc. Ich meine jetzt nicht bei Hausaufgaben helfen, abfragen etc. Sondern Selbstorganisation. Er hat teils keine Hefter angelegt oder nicht dabei gehabt und alles irgendwo aufgeschrieben. Das fehlte dann natürlich.
Bei uns denke ich manchmal, dass ich ihm zu viel abnehme. Aber es wird eben besser und er gibt sich wirklich Mühe.
Aber ich verstehe nicht, warum Dein Sohn mehr kontrolliert werden muss. Ihr sprecht doch miteinander und Du weißt halbwegs Bescheid, was los ist. Da würde ich ihm schon vertrauen und nichts ändern.
Danke!
Die Argumente warum ein Kind mehr Kontrolle braucht, sind meistens die, dass er zu viel "Oberwasser" bekommt und das dann ins Gegenteil umschlagen wird, er überheblich wird und nicht zugänglich bleibt.
Ich sehe das aber nicht, er kann sich selbst gut einschätzen und merkt, wenn er Hilfe braucht und fordert die dann auch ein. Warum sollte sich das ändern?
Unterstützen sollte man - aus meiner Sicht - sobald Unterstützung benötigt wird.
Bei Deinem Sohn scheint ja wirklich alles optimal zu laufen. Sei weiterhin stolz auf ihn und biete Unterstützung an, wenn er Dich darum bittet oder Du bemerkst, dass er darauf angewiesen ist.
Mein Sohn wird jetzt erst 10 und wir lassen ihn recht frei laufen, weil die Noten passen.
Wenn er nach den Ferien in die weiterführende Schule geht, werden wir auf jeden Fall wieder etwas mehr "Kontrolle" einbauen um sicher zu gehen, dass er weiterhin klar kommt.
Danke!
In der 5. Klasse brauchte er auch noch mehr Unterstützung. Irgendwie hat es während des Homeschoolings einen Ruck gegeben und plötzlich hat er seine Eigenständigkeit eingefordert. Er weiß, wann er Hilfe braucht und holt sie sich dann. Das will ich nicht mit zu viel Kontrolle "zerstören", das ist eine Eigenschaft, mit der viele Menschen Schwierigkeiten haben.
Na, bei euch passt ja alles, warum sollte man also etwas ändern?
Allerdings weiß ich auch, dass eine gewissen Kontrolle (oder nennen wir es besser Interesse) immer nötig ist, bis weit in die hohen Klassen, ja eigentlich bis zum Abitur.
Viele tun sich in der 6, Klasse relativ leicht, aber die Anforderungen steigen, da kann es schnell auch mal nach unten gehen. Und da ist es eben dein Job, dass du dich für das, was in dr Schule passiert, interssierst. Dann erkennst du nämlich Probleme bevor du das Notenblatt in der Hand hälst, und kannst dann entsprechend unterstützt.
Danke!
Du hast recht, und ich habe auch alles im Blick bzw zeigt er mir auch alles (er schreibt sich zusätzlich jede Note an seine Pinnwand) und die Noten von Klassenarbeiten werden für uns Eltern in die Schulcloud gestellt. Er weiß aber auch, dass er mit jeder Note heimkommen kann, ohne dass eine Welt untergeht. Ich hoffe einfach es bleibt so.
hm.... mit Kontrolle und so weiter wollen andere Familien Ihre Kinder genauso hinkiegen, wie Dein Sohn jetzt schon ist.
Wunderbar! -- das ist absolut toll.
Ich würde auf solche Äusserungen nicht hören. -- So wie es klingt, macht er seinen, Weg, packt die Schule, ist zuverlässig, organisiert sich selber, - was will man denn mehr?
"wenn" dann irgendwann mal die PUberträt anfängt und "wenn" es dann einzelne Dinge gibt, die in die falsche Richtung laufen, "DANN" ist klar, dass man einfgreifen sollte oder regeln sollte ... aber was willst du mit dieser vagen Äusserung denn anfängen heute? nix!. ---
Sei stolz auf solch ein Kind. ---
Ich glaube, die anderen, die solche Dinge sagen, kennen es einfach nicht anders, weil deren Kinder eben nicht so toll "funktioniert" haben .... --- vergiss solche Äusserungnen. Mach einfach so weiter wie bisher. --- Wenn was auffällt, dann kann man reagieren ... aber es muss ja nicht...
Mein Sohn ist inzwischen 14,5 und auch in der Pubertät, -- macht aber gar nicht diese Dinge, vor denen alle immer warnen. -- die 11jährige Tochter allerdings pampft hier volle Lotte so rum, wie man es von meinem großen laut den Leuten erwarten müsste... -- tja -- so kanns gehen ... Menschen sind zum Glück alle unterschiedlich.
Danke!
Ja so sehe ich das auch, wenn es Probleme gibt, dann kann ich reagieren. Ich bin auch so nah dran, dass ich das mitbekommen kann.
Meine Tochter ist 9 und bei ihr muss ich viel näher dran sein, was aber völlig in Ordnung ist. Menschen sind eben unterschiedlich.
"So nun bekomme ich immer häufiger zu hören, dass das so nicht gut gehen kann und er von mir zu wenig Kontrolle erfährt..."
Kinder sind verschieden.
Aber wenn Mütter erzählen, was gut läuft, gibt es genau zwei Antworten:
1. oh, toll.
2. Wart ab, das kann sich auch wieder ändern.
Leider entscheiden sich die meisten Gesprächspartner für die zweite Variante, denn dann kann man viiiiiel besser jammern, was in der eigenen Familie so anstrengend war.
Folgende Antworten kommen leider sehr selten:
- oh, fantastisch, das war/ist bei uns leider ganz anders
- toll, das habt ihr gut hingekriegt
- super, das haben wir damals leider verbockt, indem wir...
Nimm es als Smalltalk. Wenn dein Sohn irgendwann wieder weniger selbstständig wird (warum sollte er? höchstens weniger motiviert), wirst du das schon merken.
LG!
Danke!
Wenn es einzelne wären, würde ich auch nichts drauf geben, aber da es in letzter gehäuft und aus verschiedenen Richtungen kommt, komme ich eben ins grübeln.
Guten Morgen!
Das hört sich doch super an! und solange es gut läuft und er weiß, dass er Hilfe bekommt, wenn er danach fragt, ist doch alles bestens! Aber es stimmt natürlich auch, dass sich das jederzeit ändern kann. Gerade in dem Alter. Ich würde einfach regelmäßig nachfragen, wie es so läuft und die Noten im Auge behalten und rechtzeitig eingreifen.
Unsere Tochter ist auch 12 und auch in der 6. Klasse eines Gymnasiums. Hier hat die Pubertät schon begonnen und im Gegensatz zum letzten Schuljahr merkt man das auch.
Sie organisiert den Alltag und die Hausaufgaben usw. selber. Das läuft auch gut, die Mappen sind ordentlich, die Unterlagen immer vollständig. Aber wir haben festgestellt, dass sie mit dem zusätzlichen Lernen doch etwas überfordert ist oder einfach zu faul... Sie braucht da noch Erinnerung und ab und zu auch jemanden, der das ganze überprüft. Wir fragen sie deshalb jede Woche Vokabeln ab. Einmal Englisch und einmal Spanisch. Das dauert jeweils so 10 Minuten.
Wenn eine Arbeit ansteht, frage ich sie so 4-5 Tage vorher, worum es gehen wird. Dann zeigt sie mir die Mappe und dabei merkt man ja schon in etwa, wie umfangreich das Thema ist und auch ob es schon sitzt oder nicht. Je nachdem frage ich dann die Abende vor der Arbeit ab, was sie bis dahin wiederholt hat. Damit schreibt sei meistens zweien. Ab und zu ne 3 und ganz selten auch mal ne 1.
Das gemeinsame Lernen läuft auch echt entspannt ab. Es sind ja auch immer nur ein paar Minuten. Würde sie dabei die ganze Zeit meckern und bocken, würde uns vermutlich auch die Lust vergehen.
Wir hören oft, dass wir zu viel machen und Kinder lernen müssen, dass sie für sich selber lernen. Wenn sie von selbst nicht lernen, werden sie schon merken, wohin das führt. Lernen durch Schmerzen also.
So haben meine Eltern das bei mir auch gemacht und es ist nicht besonders gut gelaufen. Ich war unglaublich faul, wurde immer gerade so versetzt und habe Jahr für Jahr nicht draus gelernt. Als ich dann so mit 16 kapiert habe, dass Lernen vielleicht doch ne gute Idee wäre, waren die Lücken schon so groß, dass ich sie nicht mehr schließen konnte. Das Abitur hab ich nur mit viel Glück bestanden. Deshalb bleiben wir erstmal dabei, das Gelernte zu kontrollieren und zu erinnern und frühzeitig einzugreifen. Aber da dein Sohn das momentan ja alles selber macht, würde ich einfach nur ein Auge drauf haben, ob das so bleibt und dann eben reagieren.
Viele Grüße
Lotte
Danke!
Die Pubertät hat hier auch eingesetzt, nur noch nicht in voller Ausprägung.
Er war schon immer ein sehr guter Schüler und blüht richtig auf, wenn er was leisten darf. Steckt eben in ihm drin. Er möchte, dass ich ihn zum Beispiel Vokabeln abfrage oder mir einen Vortrag anhöre oder auch mal was erkläre (sofern ich es denn kann). Aber das kommt eben von ihm.
Ich habe das natürlich alles im Blick und werde auch reagieren, sollte sich was ändern.