Hallo,
mein Sohn ist in der 5 Klasse und wir haben leider täglich ärger mit einem Mitschüler. Abgesehen von den Beleidigungen (die auch mein Sohn gut drauf hat) endet es immer in einer Rauferei. Immer wieder droht der Mitschüler das er Ihn umbringen will. Er hat auch immer eine Schere in der Tasche und verfolgt ihn damit oder versteckt sich und lauert. Das ganze ist auch bekannt, es finden Klassenkonferenzen wegen dem anderen Jungen statt, da er auch andere Kinder "angreift". Mir ist das alles trotzdem zu wenig. Ich erwarte das die Schule härter durch greift. Da ich mein Sohn nur noch ungern zur Schule schicke oder Ihn aus Angst zuhause lasse, hatte ich noch ein Gespräch mit der Schule. Die hat mir versichert das der Junge nur redet und nichts tut. Er wäre ein traumatisierter Flüchtling und muss mir keine Sorgen machen. Die Lehrer haben stets ein Auge auf die Jungs und achten besonders gut drauf. Bei mir kommt dies einfach nicht so an. Denn es passiert trotzdem so viel, trotz Aufsicht. Mein Sohn wurde nun mehrmals verletzt, sodass er blutete oder auch zum Arzt musste. Also habe ich den Jungen angesprochen und danach Ärger mit der Schule bekommen. Es ist wohl nicht erlaubt die Kinder direkt anzusprechen???!!! Ist dies wirklich so? Letzte Woche habe ich meinen Sohn von der Schule abgeholt und beim einsteigen ins Auto ist der Junge ihm mit einem Elektroroller hintern rein gefahren. Natürlich auch direkt ins Auto. Soll ich da etwa ruhig bleiben? Der Junge guckt einen nur an und grinst-spricht kein Wort. Ich habe dies auch beim Schulamt angesprochen, dort wurde mir gesagt ich soll froh sein das wir einen Schulplatz haben - was überhaupt gar nicht Thema ist?!? Müssen wir uns das alles jeden Tag gefallen lassen? Muss die Schule da nicht anders reagieren? Es nervt wirklich jeden Tag mehr. Ich träume bereits von diesem Kind und meine Wut wächst ebenso von Tag zu Tag.
Über antworten und Tipps wäre ich Euch unheimlich dankbar.
Schule - Lehrer - Verhalte ich mich falsch?
Du regst Dich besser schnell ab - denn das tut Dir nicht gut und es dient keinem ...
Selbstverständlich ist es nicht o.K. was der Junge da anstellt und dass er und seine Bedürfnisse vorrangig zu Deinem Sohn gesehen werden.
Selbstverständlich darfst Du das Kind ansprechen, wenn es mit dem Eletroroller Unfälle baut und in andere Kinder oder in Fahrzeuge fährt.
Selbstverständlich darf der Knabe niemanden wehtun und gefährden und die Sache mit der Schere ist eine heiße Nummer, andere Kinder mit Waffen zu bedrohen und zu verfolgen und die bei sich zu tragen geht auch gar nicht ...
Selbstverständlich darfst Du formulieren, dass die Schule bisher alles mögliche nicht verhindern konnte und Dein Sohn schon geblutet hat und man mit Verletzungen beim Arzt war
und selbstverständlich darfst Du Deine Sorge zum Ausdruck bringen, dass noch mehr und schlimmeres passieren könnte und die Schule mit diesem aggressionspotential überfordert scheint und das nicht in jeder Minute sicher überwachen kann - Lehrer sind auch nicht dazu da, so komplett zu beaufsichtigen, dass da nie was sein kann
Selbstverständlich ist Dein Sohn und Deine Mitschüler kein Theraphiedelphin für Kinder mit besonderen Traumen und nach schlimmen Erlebnissen und manches ist eben auch nicht Aufgabe einer Schule sondern fällt in den Aufgabenbereich von Psychologen, Verhaltenstherapie bieten sie ja normalerweise allen anderen auch nicht an... nur Unterricht und die Erziehung zu den üblichen sozialen Kompetenzen.
Kritik darfst du anbringen, aber der Ton macht die Musik!
Und deswegen würde ich dir empfehlen. Schreibe! Denn, wer schreibt, der bleibt ...
und damit hast Du dann anderen Eltern etwas voraus ...
Verfasse einen Brief und formuliere das alles freundlich und besorgt aus und schicke dies der Klassleitung, der Schulleitung und dem Jugendamt zur Kenntnisnahme.
Wobei oben steht ja das ihr Sohn auch gut beleidigen kann
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Vielen Dank für deine Antwort. Das ist ein super toller Tipp. Den werde ich beherzigen. Ich hoffe nur das ich damit niemanden auf den Schlipps trete. Denn wenn sich nichts an der Situation ändert, wird mein Sohn es eventuell nur noch schwieriger haben als zuvor.
Tausend Dank!
Ja es ist verboten.
Du wirst auch nie erfahren welche Maßnahmen von der Schule laufen da es sowas wie Datenschutz gibt.
Wenn du schreibst das dein Sohn auch gut Beleidigungen drauf hat soltlest du auch mit ihm sprechen und ihm erklären was er darf und wie er sich richtig erhält.
Hi, danke für deine Antwort.
Aus welchem Grund ist es verboten? Mir wird immer der Eindruck vermittelt, das das Wohlergehen des Jungen über das meines Sohnes steht.
Mein Sohn reagiert halt auch auf Beschimpfungen. Mittlerweile ignoriert er einfach, aber das macht es ehrlich nur schlimmer. (letzte Woche wurde er dann ins Gesicht gespuckt und der Junge hat Ihm einen Buntstift in den Hals gedrückt (mit der Spitze) - Abdruck ist immer noch Sichtbar)
Ergänzend noch... der Junge hat auch eigentlich eine Schulbegleitung. Momentan wird eine neue gesucht.
Diskussion stillgelegtwer will dir verbieten einen jungen auf der straße anzusprechen (vor allem wenn er dir ins auto fährt). ich würde auch polizei und jugendamt verständigen.
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Ich bin mir da sehr unsicher - da ich ja beim letzten Mal direkt Ärger mit der Schule hatte und so eine Art Verwarnung erhalten hab. Daher meine Frage. Ich wollte das ganze auch nicht noch Größer machen-als es ohnehin schon ist. Aber zum nächsten Gespräch wollte ich mir sicher sein, was ich sagen kann und auf was ich bestehen kann - kurz: was meine rechte sind.
Danke dir für deine Antwort
Du hast eine Verwarnung erhalten, weil du den Jungen (der vor deinen Augen eine Straftat begangen hat) angesprochen hast? Also ganz ehrlich--DIE würden mich da sehr gut kennenlernen....denen würde danach kein Hut mehr passen
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Hallo,
Bei körper- und sachbeschädigungen immer anzeigen am betsen mit zeugen. Je mehr gemeldet ist, umso mehr kann gehandelt werden (jugendamt).
Lieben gruß von einer lehrerin
Vielen Dank für Ihre Nachricht - das einmal von einer anderen Seite zu hören tut gut.
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Puh, ich finde das Bedrohen mit der Schere ganz schön krass.
Ich bin selbst Lehrerin an einer Brennpunktschule und ja, sowas kann da passieren, aber darf es natürlich nicht. Und ich würde sagen, dass wenn sowas einmal passiert, wird direkt gehandelt und Maßnahmen ergriffen, dass das nicht mehr passiert. Zunächst beginnt das meist mit Erzeihungsmaßnahmen (pädagogische Gespräche etc.) und kann dann aber auch zu Ordnungsmaßnahmen führen. Weißt du nicht, was in den Klassenkonferenzen beschlossen wird? Irgendwer hat ja schon was von Datenschutz gesagt - aber trotzdem spricht es sich ja rum, wen jemand suspendiert wird, nen Tadel bekommt etc. Solche Ordnungsmaßnahmen oder auch sonstige Hilfen für den Jungen (Begleitung durch Integrationspädagogen z.B.) werden da beschlossen...
Bei uns an der Schule ist es so, dass Konflikte nicht zwischen den Eltern und Kindern allein ausgetragen werden sollen (z.B. anpöbeln auf dem Schulhof in Abholsituationen), sondern dass Gespräche mit Schulleitung und Lehrkraft zusammen geführt werden.
Ich verstehe deine Sorgen total. Mir tut dein Sohn und auch der andere Junge sehr leid. Ich hoffe, dass er in der Schule eine passende Begleitung bekommt...
Hallo und vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Lehrkraft hatte mir nur mitgeteilt das es eine Konferenz geben wird. Aufgrund einer Situation in der Schule, zwischen den Jungs.
Da die Eltern kein deutsch sprechen und auch nie anwesend sind, kann ich dazu gar nichts sagen. Der Junge spricht aber verhältnismäßig gut deutsch.
Mir wurde nur gesagt, das Lehrkräfte keine Bodyguards sind. Das ist mir auch alles durchaus bewusst. Ich möchte aber meine Sohn mit einen guten Gefühl in die Schule schicken und nicht angst haben ob er das überlebt.
Mehr darf sie dir nicht mitteilen.
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Aus beruflicher Perspektive gesprochen: Manchmal ist man wirklich absolut machtlos. Vor allem wenn die Eltern des Kindes absolut desinteressiert sind, kann man irgendwann nichts mehr ausrichten.
Ich muss aber auch sagen, wenn es solche Beschwerden über einen meiner Schüler geben würde, würde ich mir den jungen Mann gehörig zur Brust nehmen. Ich würde selbst das Jugendamt und va die Schulsozialarbeit, Schulpsychologen und Schulleitung einschaltende.
Falls die Lehrkraft das noch nicht gemacht hat, könntest du dich vielleicht an diese Stellen wenden?
„Aus einem anderen Land geflüchtet und traumatisierte“ ist keine Ausrede, die Erziehung und den Erziehungsauftrag zu ignorieren und ihn zum Ar**Kind werden zu lassen.
An Klassenkonferenzen nehmen doch Schulleitungen sicher Teil?
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Bei uns nicht immer. Ich arbeite an einer „Brennpunktschule“ und wir haben sehr viele Klassenkonferenzen. Da ist die Schulleitung leider nicht immer verfügbar.
Im Regelfall sollten auch die Eltern des Kindes dabei sein über das gesprochen wird aber man kann sie nicht zwingen zu kommen. Wir hatten schon Konferenzen, bei denen Dolmetscher anwesend waren aber die Eltern nicht. 🤷🏻♀️
Protokoll führen auf jeden Fall. Und dann ggf tatsächlich zur Polizei, wobei der junge ja minderjährig sein dürfte.... Und auch das Jugendamt informieren und die Eltern .
Diskussion stillgelegtMir wurde gesagt, das ich die Eltern nicht Kontaktieren soll. Auch dir danke ich für deine Antwort.
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Die Frage ist: wer soll dir verbieten sie zu kontaktieren. Scheinbar wird dir ja nur gesagt, was du nicht machen sollst aber handeln tut auch niemand.
Allerdings weißt du auch nicht, wie die Eltern reagieren.
Ich kann dir als Lehrerin versichern, dass wir niemandem außerhalb der Klassenkonferenz sagen dürfen, welche Maßnahmen beschlossen werden und umgesetzt werden. Während der Klassenkonferenz selber sind alle Beteiligten dabei und gewählte Vertreter der Klasse. Beim Beschluss bleibt nur das Schulpersonal. Informiert wird schriftlich über das Ergebnis nur die Familie, dessen Kind z.B. eine Ordnungsmaßnahme erhält. Ich dürfte es nicht mal in meiner Klasse sagen. Meistens erzählen die Kinder es dann selber. Wir würden aber die Schweigepflicht verletzen und das kann Konsequenzen für den Einzelnen haben.
In eurem Fall scheint aber wirklich alles schleppend voran zu gehen, denn jemand hat es schon geschrieben, bei den Schülern kommt jede Maßnahme schnell an. Also war da wahrscheinlich wirklich noch nicht viel, außer vielleicht ein schriftlicher Tadel. Aber aus meinem Alltag weiß ich, dass juckt die Kinder nicht.
Ich würde jetzt auch wirklich Druck aufbauen. Die Lehrerin würde ich nur noch darüber informieren, dass du in Zukunft alles mit Schulleitung, Schulamt und ggf. rechtlich klären wirst. Anzeige ist eine Option. Und nervt das Schulamt. Ihr sollt froh sein einen Schulplatz zu haben? Was für ein schlechter Witz. Es gibt eine Schulpflicht. Gibt Eltern mit denen du dich verbünden kannst? Meistens hilft wirklich nur hartnäckig bleiben und richtig “nerven”.