Hier im Forum, wie auch in anderen, liest man immer mal wieder, die dritte Klasse sei besonders schwer, der Stoff ziehe an, die Anforderungen stiegen, die Kinder kämen nicht mehr mit, müssten viel lernen, auch der Empfehlung für die weiterführenden Schule wegen, usw. Das wird dann oft von anderen bestätigt. Bundeslandübergreifend.
Nur sehe ich das im realen Leben so gar nicht. Natürlich ist die dritte schwieriger als die zweite Klasse und die war schwieriger als die erste. Aber wenn ich mich mit anderen Müttern von 3. oder 4. Klässlern unterhalte, höre ich eigentlich durchgehend, dass es gut laufe und wenig über dieses spezifische Dritteklasseproblem. Die Einschätzungen sind stabil, die Kinder kommen zurecht, es wird etwas mehr "gelernt" als in Klasse 2, was ja alles ganz normal klingt. Ist das meine Blase (vielleicht kenne ich die falschen Leute)? Oder liegt es vielleicht nur daran, dass man das erste Mal Noten sieht, die dann vielleicht doch ein wenig schlechter ausfallen als man aufgrund des wohlwollend formulierten 2. Klasse Textzeugnisses erwartet hatte? Oder daran, dass in vielen Bundesländern schon auf Übertrittsnoten geschielt wird, und die Eltern jetzt mehr Einsatz erwarten?
Natürlich wendet man sich eher mit einem Problem an ein Forum, als Ausgangspost zu schreiben "die Dritte fluppt so wunderbar, ist das bei Euch genauso?" wäre ja eher unüblich. Aber die Häufigkeit der negativen Kommentare zur dritten Klasse wundert mich doch etwas.
Wie sehr Ihr das? Die ganz normale Steigerung des Anspruchs oder wirklich "besonders schwer"?
3. Klasse schwer - oder auch nicht?
Hallo,
Bei uns ist es so, dass ab Klasse 3 die Benotung beginnt.
Vielleicht stellt man dann fest, daß es doch nicht so toll läuft.
Wir haben gar keine Veränderung der Anforderungen festgestellt.
Liebe Grüße
Hallo!
Ich kann das gar nicht so wirklich einschätzen. Unsere Tochter war ein Selbstläufer, sie ist hochintelligent und war in der Grundschule ohnehin permanent unterfordert. Und bei unserem Sohn fing in der 2. Klasse das Corona-Drama an. Seine Leistungen sind nach der 2. Klasse deutlich gesunken, dass führe ich aber eher auf einen kompletten Verlust der Motivation durch den ungeregelten Unterricht in der 2. und 3. Klasse zurück. Jetzt zum Ende der 4. Klasse fängt er sich offensichtlich wieder und seine Noten werden wieder besser.
LG
Hi,
ich habe jetzt das 2. Kind in der 3. Klasse. Ich merke da nicht viel Unterschied, außer dass es jetzt Noten gibt und man gezielt für eine Arbeit lernt. In der zweiten Klasse gab es auch schon kleinere Tests, aber die waren oft spontan.
Bei uns lief auch alles glatt und wir haben - bis auf die Notenvergabe - nicht viel Änderung festgestellt.
Es gab zwar etwas mehr Hausaufgaben und die Themen wurden natürlich anspruchsvoller, aber alles ohne großen Mehraufwand händelbar.
Vielleicht hast du ja Recht mit deiner Theorie, dass manche Eltern von den Noten überrascht sind.
Ich fand bei beiden Kindern die zweite Klasse am herausfordendsten.
Da musste das Einmaleins gelernt werden, Schreibschrift wurde eingeführt und die Kinder waren maximal unmotiviert ("ich kann doch schon schreiben").
Ordentlich sollte es auch sein, damit man den Füller benutzen darf... Zusätzlich bekamen unsere neben der Schreibschrift noch ein weiteres Selbstlernheft zur Rechtschreibung, das sollte auch bis Schuljahresende fertig sein.
In der dritten Klasse gab es dann nur noch ein Selbstlernheft anstelle von zweien. In Mathe wurde wieder addiert, nur halt schriftlich, auch das war eher einfacher, sobald die Kids das Prinzip verstanden haben.
Die dritte Klasse enthielt nicht halb so viele Neuheiten wie die zweite.
Also nein, die dritte Klasse war ein Spaziergang im Vergleich zur zweiten, v.a. für die elterliche Unterstützung.
Du hast Recht, bei uns war die zweite Klasse genauso, wie von Dir beschrieben, mit den gleichen Heften, usw. Kam mir vermutlich deshalb nicht so viel vor, weil das bei uns die Corona Zeit war und rein gar nichts anderes anstand. Wir hatten in der Zeit eher zu wenig zu tun.
Aber grundsätzlich war das mehr als in der dritten Klasse.
Viel zu lernen (im Sinne von Auswendiglernen) gibt es in der dritten auch nicht. 1x1 ist schon nach der zweiten abgehakt, d.h. für Mathe ist nicht zu lernen, in Deutsch vielleicht ein paar Lernwörter. Sachkunde ist da fast der größte Posten, aber wenn das Kind im Unterricht aufpasst und mitmacht ist das ebenfalls überschaubar.
Ja, bei uns fiel auch genau das 2. Halbjahr Klasse 2 in den ersten Lockdown.
Und ehrlich gesagt habe ich mich damals oft gefragt, wie das alles im Präsenzunterricht hätte funktionieren sollen. Meine Tochter hat kaum etwas anderes als Schreibschrift-Heft und Einmaleins gemacht und kam damit auf so viel Zeit, wie der gesamte Schulvormittag gedauert hatte. Bei zügigem arbeiten.
Jetzt ist meine jüngere Tochter im Präsenzunterricht 2. Klasse und siehe da: es funktioniert auch nicht. Sie kann noch lange nicht alle Einmaleins-Reihen und der Lehrer meint cool "macht nix, kann man ja in den Sommerferien lernen. Die meisten Kinder schnappen das Einmaleins sowieso nebenbei auf...". Schreibschriftheft ist so gerade fertig geworden, aber sie hat kaum Praxis und braucht für ein paar Sätze sooo viel länger als die Große damals am Ende des Lockdowns.
Die Erfahrung hat meine Überzeugung pro Schulpflicht jetzt nicht gerade untermauert.... aber die Kinder gehen halt so gerne in die Schule
In der 3. Klasse zeigen sich Teilleistungsstörungen.
Die erste und zweite Klasse kann sich Jeder durchmogeln. Da gibt es grundsätzlich auch für Kinder mit entsprechenden Problemen noch sehr gute bis gute Noten … einfach weil man an den Fingern/Bleistiftpunkten abzählen kann oder weil Lehrer eben prinzipiell noch alles einmal laut vorlesen.
Also ja, für viele Kinder gibt es in der 3. Klasse einen heftigen Einbruch.
Andere Kinder haben den Einbruch in der 5. Klasse oder während der „Null-Bock-Phase“ in der Pubertät.
Es gibt aber nur wenige Kinder, die nicht wenigstens einmal eine Phase hatte, in der sie gemerkt haben, dass es schwerer wird. Damit ist nicht gemeint, dass sie um die Versetzung kämpfen müssen…
Bei meinem Sohn kam der Einbruch in der 3. Klasse. Die 5. Klasse war dann (übrigens auch von den Noten) wieder deutlich besser. Jetzt ist er in der 9. Klasse und hat bisher scheinbar sein bestes Jahr.
Dass der Stoff der Dritten anspruchsvoller sein könnte, gerade weil nicht so viel zu lernen ist (im Vergleich zur zweiten) könnte stimmen. Ich erinnere mich, dass die Mathelehrerin damals betonte, dass das 1x1 auch schwächeren Schülern Spaß mache, da man da mit Lernen schöne Erfolge erziele. Was dann vielleicht umgekehrt bei den anderen Themen nicht so gilt.
Lernen bringt dann eher weniger, was den Eindruck einer schweren Klasse stützt.
In der dritten Klasse fängt es halt an das die Kinder selber überlegen müssen mit welcher Rechentechnik komme ich zum Ergebnis oder auch welche Rechenform wird abgefragt.
In der 2 Klasse ist es ja häufig noch so das in Aufgabe 1 nur Plusaufgaben gefordert sind und es sogar häufig noch ein Beispiel gibt. In Aufgabe 2 sind es dann Minusaufgaben.
Das ist in Klasse 3 nicht mehr.
Dazu ist mehr Textverständnis gefragt.
Hi,
wir hatten ein Schulwechsel, von der 2. in die 3. Klasse.
Beide Jungs waren erst auf der Sprachheilschule. Normaler Lernplan RLP. Beim Großen, waren überhaupt keine Lücken. Es lag am Kind, aber weder am Schulstoff, noch am Lehrer, das 3. und 4. Klasse, so mühsam war.
Der Kleine, mußte mehr aufholen, da seine Klassenlehrerin, die Kinder zu sehr schonte. Aber bis zu den Herbstferien, war auch das behoben. Er ist GsD ein Selbstläufer.
Aus dieser Schule, wechseln die 13 Kinder, unter Umständen, auf 13 verschiedene Grundschulen, und in der Regel gibt es keine Defizite.
Vielleicht hatte ich mich daher auch, aufs aller schlimmste eingestellt, was dann nicht eingetroffen ist.
Gruß
Aus Schulsicht kann ich nur sagen, dass an unserer Grundschule, in NRW, es mehr Wiederholer in Klasse 2 gibt, als in Klasse 3 und dieser "Stau" in Klasse 2 ist dem Ministerium auch bekannt, da es sich um ein recht flächendeckendes Ereigniss handelt....
Eben 3 Jahre Verbleib in der Schuleingangsphase......
Bei unserer Tochter war es so, dass es in Klasse 3 das erste Mal einen Lehrerwechsel gab.... und das war für sie ganz blöd, weil sie mit der Frau nicht klar kam....und die Frau nicht mit ihr...
Die Lehrerin hatte eine vorgefasste Meinung, wie Mädels zu sein haben und da unsere Tochter eben nicht typisch Mädchen ist..... war sie in einer Schublade drin und kam nicht mehr raus...
Der Lehrerin passte es gar nicht, dass unsere Tochter lieber mit Jungs spielte.... einige Sachen schneller erledigte etc.etc.
Deshalb war es für sie in dem Fach einfach schwerer--weil sie mehr leisten musste, um überhaupt eine Chance zu haben eine gerechte Note zu bekommen...
Ihr wurde auch nie geglaubt, dass sie das selber gemacht hat.....aber den richtigen Mädels, die die Referate bspw. von den Großeltern geschrieben bekamen und die dann Fremdwörter nicht erklären konnten und Fragen nicht beantworten konnten.... denen wurde geglaubt.....
Selbst als unsere Tochter später auf dem Gym war.... wurden wir bei der Einschulung von unserem Sohn von ihr angesprochen " Und... hat ihre Tochter jetzt nette Mädchenfreundschaften gefunden?" Als wir ihr geantwortet haben, dass sie sehr guten Kontakt zu den Jungs in ihrer Klasse hat und sich damit angefreundet hat....hat sie uns angeguckt und gesagt " es ist aber wichtig, dass sie Freundinnen findet...."
Stofflich wurde angezogen, aber eher so, dass die Kids die 2 Jahre mitgeschleift wurden an ihre Grenzen kamen und ann zurückgingen--- vorher ist das hier ja alles freiwillig und das machen die Eltern in der Regel eher nicht....
Besonders in Deutsch fiel das auf, es wurden Arbeiten geschrieben, wo es relativ lange Texte ( 3 DIn A4 Seiten bspw) zum Lesen gab und dann noch zum beantworten etc.-- sie haben dann mal locker 60 Minuten geschrieben....