Sport, wann ist es übertrieben?

Unsere Tochter wechselt beim Handball von den Minis (bis 8 Jahre) jetzt zur E-Jugend (bis 10 Jahre).

Training ist damit jetzt nicht mehr zwei mal pro Woche eine Stunde, sondern drei mal pro Woche 90 Minuten. Kommt nur mir das sehr viel vor?

Sie besucht die OGS bis 14.00 Uhr und ist dann bis 15.00 bei ihrer Großmutter, die sie auch zum Handball bringt. Erst nach dem Handball ist bei uns.
Andere Termine hat sie nicht, aber sie möchte natürlich mit ihren Geschwistern spielen, sich mit Freunden und Familie treffen und auch einfach Freizeit haben.
In Zukunft würde die Großmutter sie um 16:00 Uhr zum Handball bringen müssen und ich würde sie um 17:30 wieder abholen. Drei mal pro Woche.

Einer der Trainer ist sehr streng. Er hat sie unter anderem ermahnt, weil sie gelacht hat und weil sie während des Spiels einem anderen Mädchen etwas auf Türkisch zugerufen hat.

Sie möchte gerne weiter machen, aber trotzdem glaube ich, dass es ihr zu viel wird.

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Ist das denn ein Verein bei dem es eine Leistungsriege gibt oder ist das ein Sportverein aufm Land der zum Spaß agiert? Ich würde einfach mal die Tochter fragen, ob sie später gerne Handball beruflich ausüben möchte und sich deshalb auch selbst motivieren kann da so reinzuhängen oder ob sie lieber in einem anderen Verein mal ins Training schnuppert, welche nur 1-2x pro Woche trainieren.

Würden meine Kinder ihren Sport auf Leistung ausüben und das auch wollen dann würde ich sie unterstützen. Ansonsten empfinde ich das schon als sehr viel.

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Nein. Sie strebt keine Karriere als Sportlerin an. Sie möchte, Stand jetzt, Tierärztin werden. Über eine gute Freundin ist sie zu der Sportart gekommen. Die Freundin ist nicht mehr dabei, aber sie hat neue Freundinnen in der Sportart gefunden. Der Verein hat eine Leistungsriege. Es gibt hier noch zwei weitere Vereine. In diesen aber kennt sie niemanden.

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Leistungssport muss ja auch nicht unbedingt die Festlegung auf eine berufliche Sportkarriere bedeuten - das schaffen ja ohnehin nur die allerwenigsten. Aber es kann schon bedeuten, den Sport auf ein höheres Level zu heben, eben nicht nur zum Spaß zu betreiben, sondern mit dem Ziel, im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Und ob ein Kind den Ehrgeiz dazu hat, sollte man denke ich ganz gut abschätzen können.

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sie ist wohl gut, dass sie in eine Lsitugsmannschaft geht! Mein Mann hat als Teenie in einer A-mannschaft gespielt, die hatten jeden Tag Training. Wenn es ihr zuviel wird, wird sie es scon sagen.
Und sicher ist die Sprache im Training deutsch oder Lachen nicht optimal, er hat wieviele Kids? da muss man klare Ansage machen. Davon bekommt sie keinen Schaden!

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Wie oft und wie lange machen eure Kinder pro Woche Sport?

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2x Reiten (a 90Min) und 2x Trampolin (a 90 Min).

Beides aber abends so dass sie erstmal zum Mittagessen daheim ist, Schulsachen machen kann und 15.00-17.00 Uhr zur freien Verfügung (Spielen, Freunde, Arztbesuche, Friseur) steht.

Sie kommt dafür erst um 20.00 Uhr heim, so das wir dann meist nur noch Brot essen und nicht mehr jeden Abend kochen. Trotzdem ist es mir so fast lieber, wie mittags direkt Programm.

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Unsere geht 3x/Woche Ballett a 90min und anschließend moderner Tanz, Jazz und charaktertanz nochmals a 30min.
Somit 3x/Woche 3 Stunden.

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Na ja mir kommt das normal vor... mein Sohn (gerade 12 geworden) hat 1,5 Stunden Turnen am Montag, Dienstag nur Nachhilfe, Mittwochs 3 Stunden Schwimmen, Donnerstag 1,5 Stunden Handball, am Freitag 1,5-2 Stunden Trampolin (je nach Jahreszeit, im Moment 1,5 Stunden) und danach noch 3 Stunden bei der Feuerwehr(und die lassen die Kids echt ackern).

Mein 9 jähriger (und 6 jährige) haben es ähnlich, Turnen, Handball, Trampolin, Schwimmen, was sie nicht haben ist Feuerwehr und Nachhilfe...kommen trotzdem auf gut 8 Stunden Sport die Woche...

Ob es zu viel ist? Keine Ahnung... meine Kinder gehen nicht in die Spätbetreuung. Essen zu Hause, haben eine Pause und danach geht es zu Sport... die Grundschüler werden ja schon 12:45 abgeholt...was würden die den sonst machen bis Abends? Hausaufgaben sind ja nur für 30 MInuten...

Nene ich finde das genau richtig, die Kinder haben Spaß dran... wenn ihr ein strengen Trainer habt - denke über ein Vereinswechsel nach, es muss eben Spaß machen, auch wenn Leistungsorientiert sind die Kurze, wo meine Kids gehen auch...wir gehen oft am WE zum Wettkämpfen...

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„ was würden die den sonst machen bis Abends“

Lernen, sich selbst zu beschäftigen, kreativ werden, allein oder mit Freunden…😉

Aber nichts gegen Sport, das ist natürlich auch toll.

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Ich bin mal realistisch, in der heutigen Zeit würden die nicht nur kreativ werden, sondern wäre da auch Fernsehen, Tablet, Handy und PS4 auf dem Programm stehen...gerade in der dunkleren, kalten Jahreszeit.. Freunde haben die natürlich auch, aber eben dann eher am WE... aber viele von ihren Freunden sind beim Sport mit, oder kennen sich sogar von dort... sie kennen die Hälfte der Kids aus den umliegenden Dörfer daswegen, oder eher "dank"...

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#freuMeine Jungs sind 7 Jahre alt und haben dreimal die Woche 60 Minuten Fußball und einmal Tennis . Danach wollen sie am liebsten nochmal in den Park und weiter spielen... im Winter jedes 2.-3. Wochenende und in den Ferien Skifahren.
Man hat halt meistens nur die Wahl zwischen "ein bisschen Bewegung" und "Leistungssport".
Wir haben beide in unserer Jugend Leistungssport gemacht und finden das hat uns in jeder Hinsicht gut getan.

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Meine Kinder (12 Jahre) spielen auch Handball, haben aber nur 2 x die Woche Training. Ich denke, das ist so das übliche Pensum in Vereinen, die nicht so leistungsorientiert sind. Es gibt aber sicher auch Zentren, die das Ganze mehr vertiefen.

Da sie aber noch zusätzlich Schach haben, sind sie auch 3 x die Woche unterwegs und das funktioniert ganz gut - es ist ihnen noch nicht zuviel und es gibt genug Zeit für Schule und Freunde. Oft treffen sie sich vorm Training, was erst 17 Uhr beginnt.

Ist es denn Pflicht, diese 3 x Training wahrzunehmen ?

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Nein, es ist nicht „Pflicht“, aber ich befürchte, dass es sehr ungern gesehen wird, wenn die Kinder seltener als drei mal pro Woche trainieren.

Die Trainer redeten von „Disziplin“, „Zuverlässigkeit“ und dass man nicht beim Fußball sei und deshalb müsse man möglichst jedes Training wahrnehmen. Fußball werten die in dem Verein ab und das nervt mich auch.

Ich empfinde nichts für Fußball, aber mich nervt, dass ein Gewese gemacht wird. Handball sei so viel „ehrlicher“ und „besser“ als Fußball. Keine Schwalben, Disziplin, Verantwortung. Die versuchen die Kids darauf einzuschalten. Das nervt.

Bin ich zu kritisch?

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Prinzipiell finde ich es gut, wenn der Trainer viel Wert auf Disziplin und Zuverlässigkeit legt. So einen Trainer würde ich mir für meinen Sohn (er spielt 2x/Woche Hockey á 90 Minuten) auch wünschen.

Die Frage ist, wann übertrieben wird. Ich bin auch der Meinung, Sport sollte den Kindern in erster Linie Spaß machen. Wenn sie sich selber für den Leistungsweg entscheiden, darf es ruhig strenger einhergehen.

Wie steht denn eigentlich Deine Tochter zu der ganzen Situation? Bis jetzt hast Du eigentlich nur von Dir und Deinen Empfindungen gesprochen.

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Ich finde das kommt darauf an, wie Deine Tochter das empfindet. Ich habe selbst Leistungssport gemacht und war ab dem Teenie-Alter sicher 4x in der Woche 2h beim Training, oft die Wochenenden unterwegs und Teile der Ferien. Mir war es nie zuviel. Ich habe die Schule nebenher gut hinbekommen und hatte beim Sport alle sozialen Kontakte, die ich mir gewünscht habe. Wir waren eine tolle Gruppe und ich hatte dort meine Freundinnen.
Darauf würde ich also schauen: Schafft sie die Schule nebenher, und hat sie genug Zeit für soziale Kontakte.

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Probieren geht über Studieren würde ich sagen. Lass sie das ausprobieren. Wenn es ihr zu viel ist, dann hört sie auf oder sie geht wieder auf 2x.
Jedes Kind ist anders. Einige brauchen viel Action neben der Schule, andere wollen Freizeit.
Mein Großer gehörte schon immer zur 1. Gruppe. In der Grundschule hatte er 2x Fechten, 2x Schwimmen und Saxophon. Später bis zu 4 Mal Schwimmen plus Wettkämpfe und Klavier und Saxophon. Schule lief immer extrem gut und er war glücklich so.
Der Kleine ist eher Typ 2, aber er hat mittlerweile auch recht viele Termine, weil er in 3 Orchester spielt und 2x Tischtennistraining hat. Aber das kam erst ab der Weiterführenden Schule.

LG

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Klingt für mich jetzt auch nicht dramatisch viel.
Wenn deine Tochter es machen möchte, dann würde ich sie lassen. Vorher halt mit ihr gut durchsprechen, dass sie sich melden soll, wenn zu wenig Zeit für sonstige Verabredungen oder Hobbys bleibt und es ihr allgemein zu viel wird. Dabei aber auch immer im Auge haben, dass es zwischenzeitlich natürlich schon anstrengende Wochen gibt, wenn z.B. mal mehrere Klassenarbeiten anstehen oder so. Da würde ich nicht beim ersten Gemecker ich direkt den Sport abmelden.

Ganz ehrlich, ich sehe da eigentlich nur Vorteile, wenn Kinder sich einer Sportart oder einem Hobby so gut hingeben können. Disziplin, Verantwortung, Teamgeist und Fitness helfen einem im Leben nicht nur weiter, wenn man mal Profi-Handballerin werden möchte.