Hi,
Diese Frage betrifft uns hoffentlich nicht mehr lange, trotzdem finde ich sie wichtig.
Zwei unserer Jungs sind an einer Gesamtschule, die das Thema Inklusion (zumindest nach Außen hin) groß schreibt. Beide sind im Autismus-Spektrum . Dem Jüngeren geht es dort gut, der Ältere (10. Klasse, wechselt also demnächst auf ein OG) hatte in den letzten beiden Jahren ziemliches Pech mit seinen Lehrern. Vor allem den -seit zwei Jahren an der Schule beschäftigten - Klassenlehrer finde ich gruselig.
Natürlich hängt es immer vom persönlichen Eindruck ab, aber verschiedene Mitschüler haben unabhängig voneinander erzählt, dass er die Kinder „in die Pfanne haut“ wo er nur kann. So hat er wohl kürzlich gesagt, er würde den Schülern schonmal ihre Note sagen, obwohl er das eigentlich nicht dürfe - Vorraussetzung sei aber, dass die Note nicht hinterfragt werde.. Er ist dann zu den Kindern, die ihre Note wissen wollten, hingegangen und hat ihnen (Zitat ein Freund von unserem Sohn und dieser auch) „mit einem Griinsen“ jeweils gesagt, sie stünden zwischen 2 Noten und hat wohl in den meisten Fällen entschieden, die schlechtere zu geben. Fragen durften ja nicht gestellt werden, die Kinder mussten das so hinnehmen. Da es sich hier um Abschlusszeugnisse handelt, hängt für die Kinder z.T. Einiges davon ab, was der Lehrer (der Klassenlehrer ist) durchaus weiß. Trotzdem scheint es ihm tatsächlich Freude zu machen, schlechte Nachrichten zu überbringen . Ein Mitschüler ist wohl
vor ein paar Wochen zu ihm gegangen um
zu sagen, dass es seinem Vater gesundheitlich schlecht gehe und ob er eine versäumte Arbeit vielleicht erst nächste Woche nachschreiben könne, weil er sich um vieles zu Hause kümmern musste, und der Lehrer hat mit einem Lächeln “nein” gesagt.
Ich weiß, dass das krass klingt, aber der ist echt seltsam drauf, er taucht auch immer wieder einfach nicht zum Unterricht auf oder kommt bis zu 30 Minuten zu spät, in den Wochen vor den Abschlussprüfungen war er die Hälfte der Zeit nicht da und am Prüfungstag ist er auch einfach nicht erschienen. Er hatte der Klasse auch einen Ausflug zum Abschluss versprochen, der nun entfällt, weil er keine Zeit hatte, sich darum zu kümmern, wie er wohl sagte
Für unseren Großen ist die Zeit an dieser Schule zum Glück fast vorbei, und der Jüngere hat andere Lehrer (noch!), aber ich mache mir wirklich ernsthafte Gedanken über diesen Lehrer, dessen Verhalten ich mehr als fragwürdig finde. Er geht z.B.auch äußerst ruppig mit Kindern in der Klasse um, von denen er als Klassenlehrer weiß, dass sie häusliche Probleme haben. Ich frage mich, ob ich da irgendwas tun muss - ich weiß nicht, was - es fühlt sich aber falsch an, nichts zu sagen und der Gedanke, dass er nächstes Jahr Kinder in einer anderen Klasse fertigmacht, ist wirklich nicht schön…
Die Schulleiterin ist leider keine Ansprechpartnerin, wir haben sie als sehr desinteressiert und sogar empathielos kennengelernt - und das an einer IGS…
Bin neugierig, was Ihr dazu sagt.
Viele Grüße
Boxerin
Sorge wegen Lehrer
Klingt krass.
Eigentlich ist das Thema für euch ja durch, zumal man da auch den Dienstweg einhalten muss. Also erst mit dem Leher, dann mit der Schulleitung und dann erst mit der übergeordnete Behörde.
Unterm Strich passiert nichts. Kein Lehrer wird seines Dienstes enthoben, weil Eltern und SuS etwas "behaupten". Ist leider so.
Hallo,
Ja, mein Mann und ich haben den Lehrer beide kennengelernt und schon mehrmals gesprochen. Im ersten halben Jahr (also vor etwa 2 Jahren) war er total nett und engagiert, dann wurde er immer unfreundlicher, hat auf emails von Eltern nicht mehr reagiert und wurde eben zunehmend so wie er jetzt ist. Die Klasse hat vor ein paar Monaten eine Lehrerin gefragt, was denn mit ihm los sei, und sie meinte, er habe “persönliche Probleme “.
Ich finde aber nicht, dass es ok ist, wenn die Schüler das ausbaden müssen.
Was ich interessant finde, dass hier überwiegend das Verhalten der Lehrer erklärt wird; mir ist schon klar, dass es gut ist, den Sachverhalt objektiv zu sehen und sachlich zu analysieren, aber mir kommt es ein wenig so vor, als würde jemand erzählen, dass er geschlagen wird, und dann überlegt wird, warum der Schläger sich wohl so verhält, er wohl seine Gründe haben wird zu schlagen und man sich damit eben abfinden muss. Ich wähle das Beispiel bewusst weil ich finde, dass das seelische Ohrfeigen sind, die da verteilt werden.
Warum das Thema Inklusion - weil solche Kinder verletzlich sind und und der Lehrer sich „schwächere“ Kinder auspickt. Bei einer Mitschülerin ist der Vater wohl Alkoholiker, und die hat er echt auf dem Kieker, in der Parallelklasse ist ein Junnge mit Lernschwierigkeiten und den kann er auch echt nicht leiden🤔
Meinen Beitrag habe ich erstellt, weil ich deinen Text so verstanden habe, als ob du weder eine solche Direktorin noch einen solchen Lehrer an einer IGS erwartet hättest. Aber wie gesagt: ich kenne keine Gesamtschule, an der Inklusion läuft. Bei uns: Schon alleine, weil dort niemand richtig ausgebildet ist, um inklusiv zu unterrichten, noch weil wir überhaupt einen Sonderpädagogen hätten, der unserer Schule als Dienstort zugewiesen ist. Aber wir sind eine IGS.
Nun. Ich finde es unverschämt von der Kollegin, dass sie über private Dinge des Lehrers spricht.
"Kann Kinder nicht ausstehen". Finde ich auch immer schwierig. Wurde mir schon unterstellt, weil ich Fehlverhalten eines Kindes aufgezeigt habe. Ich kriege es auch öfter mit, dass Kinder sich überlegen, wer das Lieblingskind des Lehrers sei und wen er nicht leiden könne. Sie übertragen ihre Vorstellungen von "Liebling" und "nicht leiden können" auf die Lehrer. Ich habe selten einen Lehrer sagen hören, dass er ein Kind nicht ausstehen könne.
Du sagst selbst, dass dein Kind besonders sensibel sei- vielleicht ist genau da der Hase im Pfeffer. Er berichtet von den "Missständen" aus seiner Perspektive. Als Autist. Er nimmt vermutlich Dinge anders wahr.
Kann er als Autist Mimik deuten? Vermutlich lächelt der Kollege, um Freundlichkeit auszudrücken- so machen das viele Lehrer. Ich tendiere auch dazu, dass ich in Gesprächen mehr lächle, wenn ich meine Botschaft unterstreichen möchte. Vermutlich hat er keinen Schimmer, dass dieses Lächeln bei deinem Sohn nicht gut ankommt. Würde er vermutlich nicht lächeln, würden sich andere Kinder an dem ewig grimmig guckenden Lehrer hochziehen, der sie nicht leiden könne, weil er ja nie lächelt.
Ich kenne viele Kollegen, die erstmal nur Tendenzen geben, auch ich hatte früher eine solche Lehrerin in 2 Fächern. Als "Schikane" habe ich es nicht bewertet, dass ich dann immer die schlechtere Note bekam. Ich gebe Noten nie vorab bekannt- auch darüber ärgern sich manche.
Ja, er ist ein I-Schüler. Auf der anderen Seite geht er auf eine Regelschule, wird dort von Regellehrern unterrichtet. Ich denke es ist so, dass man dort keinen Standard wie in der Förderschule erwarten kann.
Ja, es ist ärgerlich, wenn er auf Mails nicht antwortet. Nun. Sei froh, wenn dein Sohn nun durch ist. Ich würde einen Haken dranmachen und hoffen, dass ihr passendere Lehrer für k2 bekommt. Aber Beschwerden werden da nichts bringen, weil das, bis auf Mails nicht antworten, alles subjektive Wahrnehmungen sind.
Ich habe selten einen Lehrer sagen hören, dass er ein Kind nicht ausstehen könne.
Ooch, das gibt es durchaus - bzw. Lehrer, die sich vor die Klasse stellen und ERNSTHAFT giftig sagen "ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, Lehrer zu werden. Das tut sich doch kein normaler Mensch an". Da war meine Enkelin ca. 13 Jahre alt. Sie war absolut nie eine eine Zimpersuse - aber das erzählte sie mir sofort nach dem Heimkommen sehr sehr fassungslos; ich war es auch.
Dass der Lehrer bei Schülerinnen und Eltern "durch" war, war auch klar. Autorität und Respekt geht anders, Empathie sowieso..... und war leider kein Einzelfall.
Von den unerträglichen Launen einer Lehrerin während ihrer Scheidungszeit ganz zu schweigen sie klagte ihr Leid tatsächlich pubertierenden Mädels
machte keiner was dagegen.
Gottseidank gibt es aber schon auch andere - sonst wäre es schlimm.
LG Moni
Hi,
Sorry, wollte nur kurz ein paar Sachen klarstellen: 1. unser Sohn ist kein I-Kind.2. Er ist im AS, hat aber atypischen Autismus und kann Mimik durchaus richtig lesen. 3. mit verletzlich meine ich angreifbarer, einfach weil sie sich von den anderen abheben; ich denke, viele Kinder mit Handicap haben sogar eine deutlich höhere Resilienz als andere.
Abgesehen davon habt Ihr wahrscheinlich recht. Was bringt es, sich einen Kopf über andere Kinder zu machen wenn man selbst keinen Nutzen davon hat? Es ist gut, wenn man eher früh lernt, dass jeder sich selbst der nächste ist und man normalerweise nichts davon hat, sich für andere einzusetzen. Auch, dass man manche Dinge einfach hinnehmen muss, egal wie sehr man es vielleicht als ungerecht empfindet, denn wer einfach mitschwimmt, auch gegen die eigene Überzeugung, hat es normalerweise leichter.
Wie heißt es doch so schön: Nach mir die Sintflut😉
Du ist bist aber mit einem beachtlichen Talent gesegnet, Deine ganz eigene Interpretation in jede Aussage zu legen und nur das zu lesen, was Du lesen möchtest...
Achje. Das ist dann jetzt der Moment, in dem ich raus bin. Genug Opferrolle für heute.
Wenn eine Lehrkraft fünf Minuten nach Stundenbeginn noch abwesend ist, gehen beide KlassensprecherInnen zum Sekretariat, dieses aktiviert die Präsenz (Lehrkraft auf Abruf), die in die Klasse geht und schaut, ob Arbeitsaufträge vorhanden sind. Falls die Präsenz schon im Einsatz anderswo ist, geht ein Schulleitungsmitglied in die Klasse. Bei einer 10 wäre die Ansage, alleine zu bleiben, keiner verlässt das Klassenzimmer, ruhig warten, selbstständig wiederholen/vorarbeiten. Wenn die Klasse dagegen sich nicht rührt, ist sie selbst schuld, wenn kein Unterricht erteilt wird. Die sind 15/16 Jahre alt.
In diesem Beitrag geht es nur sehr am Rande um uns, sondern um die Kinder, die danach noch an der Schule sind.
Opferrolle - wie merkwürdig…
Trotzdem ist die Diskussion immerhin aufschlussreich. Bloss nicht den Gedanken zulassen, dass Autoritäten nicht unfehlbar sind, da geben wir lieber den Kindern (bzw den Eltern) die Schuld. Naja.
Hallo,
es scheint du beschreibst einen Lehrer meines Ältesten. Er besucht übrigens auch eine IGS, allerdings hat er gerade erst seinen qualifizierten Hauptschulabschluss gemacht und geht nun weiter in die 10. Klasse…ja, ich kenne den Lehrer natürlich auch persönlich. Dafür sorgen schon die Pflichtveranstaltungen der Schule…und die Art und Weise wie speziell der Lehrer unterrichtet, wurde mir erst während des monatelangen Lockdowns und des damit verbundenen Onlineunterrichts klar. Mein Sohn hat sich darüber nie beschwert. Es war vollkommen normal für ihn, also habe ich da nicht weiter nachgefragt. Als allerdings die Halbjahresnote der 9. nicht nachvollziehbar war, habe ich mich schon an den Lehrer gewandt. Uns wird jede Note, auch die mündliche Mitarbeit, mitgeteilt und ich muss sie abzeichnen. Ich kannte also jede Note. Der Lehrer selbst konnte mir nicht erklären, wie er auf die Note kam, oder er wollte es nicht. Daraufhin bat ich den Klassenlehrer um Hilfe und Vermittlung. Er suchte die Originalarbeiten und -Tests heraus (hier sind auch die mündlichen Noten vermerkt) und versuchte während des Gesprächs herauszufinden, wie es zu der Note kam, aber auch er war nicht erfolgreich. Das Ganze ging dann zum Schulleiter, der zum Glück auch bei der mündlichen Prüfung, die mein Sohn in diesem Fach abgelegt hat, dabei war. Die Note wurde letztendlich auf dem Zeugnis geändert.
Und meinem Kind würde ich ganz getrost sagen (einem Autisten sowieso), er darf ganz ehrlich sagen, dass er die Note wissen möchte und keine Fragen stellen wird. Wichtig ist, dass er EUCH das alles erzählt. Denn er darf sich selbst nicht vor der Schule vertreten. Das dürfen nur seine Sorgeberechtigten und denen hat der Lehrer doch keinen Maulkorb verpasst .
Hallo.
Lehrer, so wie du es beschreibst, gibt es an (fast) jeder Schule.
Habe ich selber schon kennen gelernt - und auch meine Kinder.
Ich würde dem Ganzen aber keine sooo große Bedeutung zukommen lassen.
Du weißt das ganze Schuljahr über, welche Noten dein Kind im Schriftlichen erhalten hat, oder?
Die mündlichen Noten lassen sich so und so oft nicht nachvollziehen. Bei uns werden einem diese nicht einmal mitgeteilt. Zumindest nicht die "allgemeinen" - nicht die vom Abfragen.
Dass er Noten nicht mehr diskutieren möchte - ok. Steht im zu und kann ich teilweise nachvollziehen.
Bist du die TE, die kürzlich erst 2x nen Beitrag hier geschrieben hat, weil sie findet, dass die Deutsch-Aufsatznote des Sohnes nicht gerechtfertigt ist?????
Bin ich - allerdings geht’s in diesem post nicht um Noten und auch nicht um unseren Sohn, sondern darum, dass mir die zukünftigen Schüler jetzt schon leid tun und ich es bedenklich finde, dass sich ein noch junger Lehrer in so kurzer Zeit so negativ verändert. Aber irgendwie scheine ich das hier nicht rüberbringen zu können. Egal..
Ja, Menschen verändern sich. Manche leider zum Negativen.
Es liegt aber nicht in deiner Hand, die anderen Schüler vor diesem Lehrer "zu schützen". Er hat seine Anstellung an der Schule und die wird er behalten, außer ER möchte an eine andere Schule wechseln.
Vielleicht kommen die anderen Kinder ja besser mit ihm klar.
Mein Sohn hatte auch einen Lehrer, vor dem 95 % der Schüler regelrecht Angst hatten, weil er nicht nur streng, sondern auch teilweise echt fies war.
Der Großteil der Eltern hätte ihn erwürgen können und man bekam kaum einen Termin zur Elternsprechstunde, weil er ständig von anderen Eltern belagert wurde.
Nicht wenige von ihnen haben sich bei der Schulleitung über ihn beschwert. Aber weißt du, was dabei rauskam? NICHTS.
Der Schulleiter sagte jedesmal nur, dass der Kollege halt strenger wäre als andere Lehrer und es halt seine Art von Unterricht ist.