Erziehungsberatung Erfahrung?

Hallo 🙋
Ich habe jetzt schon seit längerer Zeit massive Probleme mit meinem 6 jährigen. (Wird bald 7)
Er ist extrem frech,hört nicht,ist respektlos uns Eltern gegenüber,macht was er will und hält sich die Ohren zu wenn wir ein Gespräch versuchen.
Er war schon immer ein willenstarkes Kind aber so schlimm war es noch nie. Akzeptiert wird generell nichts,nur wenn er entscheiden darf.
Nein wird auch nicht akzeptiert dann wird provoziert. Ich verstehe ja dass er seinen eigenen Willen hat und er darf auch vieles selber entscheiden aber eben nicht alles und wenn wir Nein sagen dann muss das doch auch Mal akzeptiert werden🤔
Vor einem Jahr bekam er noch einen Bruder ,das war nie ein Problem,er freute sich und auch heute noch spielt er unheimlich gerne mit ihm.
Unsere Aufmerksamkeit bekommt er so gut es geht aber eben nicht immer und ständig.
Vorallem unter der Woche wo ich alleine bin mit den zweien hat der kleine erstmal Vorrang,er steht seit kurzem und man kann ihn nicht mehr aus den Augen lassen🙈
Er kam jetzt im September in die Schule und wir hoffen dass es sich bessert was sein Verhalten angeht. Unser Kiarzt hat mir empfohlen zum Jugendamt zu gehen,die würden solche Erziehungsberatungen machen 🤷
Habt ihr da Erfahrung mit ? Was wird da gefragt,gemacht ?
Bin halt wirklich am Ende momentan da man nicht wirklich durchkommt bei ihm🙄,selbst wenn er Aufmerksamkeit bekommt und das geht ganzschön an die Substanz.
Viele Grüsse

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Hey!

Ich würde an deiner Stelle einfach nach "Erziehungsberatung in Wohnort" googlen.
Ich kenne es bei uns, dass der Kreis Beratungsstellen unterhält- vielleicht meint dein Arzt die?

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo,ja danke das werde ich Mal machen 👍

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Hallo Rapoah,

ich erkenne tatsächlich unseren Sohn in deinen Erzählungen!
Ich war auch kurz davor, eine Erziehungsberatung aufzusuchen. Allerdings hat es sich bei uns mittlerweile anderweitig sehr gebessert! Und zwar waren wir bei einer systemischen Familientherapeutin.. da war ich selbst wegen mir, habe dann aber aus lauter Verzweiflung angefragt, ob wir mal eine Mutter-Sohn-Sitzung zwischenschieben können und ich muss ehrlich sagen, dass wir schon nach der ersten Sitzung ganz anders miteinander umgegangen sind! Klar, es löst sich nicht alles in Luft auf, aber bei uns hat es ehrlich mega geholfen! Haben jetzt zwei Sitzungen hinter uns, die waren Anfang Sommer.. hat recht lang gehalten, jetzt zum Schulanfang wirds wieder etwas schwieriger, weil wir noch ein anderes Thema haben.. trotzdem reagiert er anders als davor.

Habe daher keine erfahrung mit Erziehungsberatung, wollte nur eine andere Art der "Beratung" empfehlen :-)

Lg, aiko

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Hallo
Vielen Dank das wäre natürlich auch eine Alternative,danke für diesen Tipp!!
Aktuell ist es auch wieder sehr sehr schlimm,ich war heute wirklich fertig mit den Nerven und habe erstmal geheult als mein Mann nach Hause kam.

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In Erziehungsberatungsstellen arbeiten u.a. auch systemische Familientherapeuten, das schließt sich also nicht gegenseitig aus.
Es freut mich für dich, dass du so große Fortschritte bei euch sehen kannst!

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Es gibt Erziehungsberatungsstellen (Kreis) und es gibt Hilfe zur Erziehung (§§ 27–40 SBG VIII), die beim Jugendamt beantragt werden muss. Beide Sachen sind unabhängig voneinander und können auch gemeinsam in Anspruch genommen werden.

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Danke dir ! 👍

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Punkt 1: eine Erziehungsberatung würde ich persönlich über Caritas oder pro familia - oder in einer kinderpsychiologischen Praxis in Anpruch nehmen, niemals sofort beim Jugendamt.

Punkt 2: für mich schreit dein Sohn nach Aufmerksamkeit. Dein Satz "Vorallem unter der Woche wo ich alleine bin mit den zweien hat der kleine erstmal Vorrang" - sagt aus, dass er sich eventuell zurückgesetzt fühlt?!

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Hallo
Vielen Dank für den Tipp! Ich würde natürlich auch gerne das Jugendamt erstmal zur Seite schieben wollen🙈
Ja das kann natürlich sein dass er sich zurückversetzt fühlt aber wie soll ich es denn besser machen ? Mir fehlen wirklich die Ideen zumahl ich ja schon Versuche beide immer mit einzubinden. Wie gesagt solange der kleine wach ist kann ich ihn nicht aus den Augen lassen. Dass dann der grosse zurück stecken muss ist mir bewusst aber ich habe nur 2 Hände 😐
Wir haben leider auch keine Oma hier in der Nähe und mein Vater ist leider pflegebedürftig,der wohnt im übrigen auch bei uns.

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Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten. Eine Bekannte von mir geht mit dem Kind zum kinderpsychologen. Das heißt ja nicht, dass das Kind gestört ist. Aber irgendwas ist ja in eurem Sohn los, sodass er sich so verhält. Und das kann ein Psychologe gut rausfinden und der arbeitet auch mit den Eltern.

Gibt aber sicher auch noch andere Anlaufstellen. Holt euch unbedingt Hilfe. Wir haben hier einen nachbarjungen der genau so ist. Mittlerweile ist er auch zu anderen so und fängt an die Kinder ganz übel zu ärgern. Wenn wir Eltern was sagen hat er 0 Respekt und sagt noch „geht doch zu meinen Eltern, ich krieg eh keinen Ärger“ lasst es nicht soweit kommen. Ganz viel Erfolg. Euch kann man bestimmt helfen

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Keim Wunder dass viele Eltern immer noch nicht echte Hilfe in Anspruch nehme wenn im 21. Jahrhundert immer noch 'gestört' gesagt wird.
Kinder mit Depressionen, ADHS etc sind krank oder haben eine Behinderung.

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Ich habe geschrieben dass das Kind Vlt zum Psychologen sollte und man da gut hin kann. Dass das Kind natürlich nicht „gestört“ ist. Wo habe ich bitte geschrieben dass ein behindertes Kind „gestört“ ist oder mit ADHS und co? Viele Menschen trauen sich selber nicht zum Psychologen, erst recht nicht mit den Kindern. Weil viele eben noch wie früher denken. Und den Ausdruck „gestört“ im Kopf haben. Ich wollte nur explizit darauf hin weisen dass sowas Quatsch ist. Schön dass du und ich da nicht so drüber denken. So sollte es sein, in der Realität sieht doch einiges ganz ganz anders aus.

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Ich habe schon verschiedene Angebote in Anspruch genommen. Erziehungsberatung vom Amt (war sehr nett und aufschlussreich), von der Diakonie (da konnte ich auch einiges mitnehmen, aber entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen), online Beratung BKE (war meine erste Anlaufstelle) und nun sind wir bei einer Psychologin, weil die Probleme bei uns etwas tiefer sitzen. Ich würde es auf jeden Fall ausprobieren, es waren alle sehr nett zu uns und wir hatten nicht das Gefühl verurteilt (o.ä.) zu werden.
Liebe Grüße

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Danke dir für deine Antwort!
Ich werde auf jeden Fall etwas unternehmen müssen und schaue jetzt was am besten passt.
Heute war es wieder ganz schlimm,ich komme einfach nicht durch bei ihm. Dabei würde ich sogern einfach ein ruhiges Gespräch führen ...
Lg

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Moin,

Ich bin da wher Fan vom KJP in solchen Fällen, gerade wenn die Kinder schon in die Schule gehen sollte man vollumfänglich abklären was dahinter steckt um richtig zu therapieren und nicht rumzuexperimentieren was hilft. Mein Bruder war genau so wie du dein Kind beschreibst und wir hatten auch alles durch, bis dann im Erwachsenenalter rauskam dass er hochbegabt mit ADHS war. Aufmerksamkeit fiel halt nie auf weil er es kompensieren konnte.

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Hallo,danke für deine Antwort.
Das Thema ADHS hatten wir auch bzw ich Mal kurz mit der Logopädie in der er in Behandlung war,das war damals mit 4 aber weiter vertieft hatten wir es dann nicht,bzw ich habe nicht weiter drauf schauen lassen..da war es aber auch nicht so extrem,war halt genau die Trotzphase.
Ich werde Mal mit der Lehrerin sprechen,wie er sich jetzt in der Schule gibt.

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Wenn du offen bist, dann braucht es meist nicht viel. Ich würde mich jetzt garnicht für eine lange Therapie rüsten, sondern eher für zwei, drei Gespräche.

Bei uns gibt es das in der Familienberatungsstelle unentgeltlich.

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Hallo,

Ich war als meine Tochter 3 war bei einer Erziehungsberatung des Jugendamts. Aber ausser : es ist nur eine Phase kam von der Dame nichts. Die nächsten Jahre waren wir dann beim KJP, bekamen dort eine falsche Diagnose, was die Phase noch verschlimmerte. Nach einer 4 jährigen Odyssee zwischen Ärzten und Therapeuten waren wir dann in der psychiatrischen Ambulanz (SPZ), dort hat man endlich erkannt was mit meinem Kind ist.

Die Erziehungsberatung wäre sicher hilfreich gewesen wenn es tatsächlich nur um Fragen zur Erziehung gegangen wäre, bei irgendwelchen Krankheiten, Störungen oder was auch immer können sie aber nicht helfen.

Liebe Grüße
Sunny

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Ich finde es so ein schlimmes Phänomen bei uns in D dass wenn Kinder sich nicht nach Plan entwickeln erst mal sehr lange davon ausgegangen wird dass bestimmt die Eltern was falsch gemacht haben. Ich finde dass es bei normal resillienten und normal entwickelnden Kindern schon einiges dazugehört um so merkbare Auffälligkeiten hervorzurufen. Aber besondere Kinder darf es einfach nicht geben, so denken leider viele. Selbst bei unserem 25. SSW Extremfrühchen bekamen wir (von Laien, Ärzte waren da zum Glück eindeutig anderer Meinung) bekamen wir ständig gutgemeinte Ideen was wir vermutlich alles falsch machen, er hätte keine Logo gebraucht wenn er in die Krippe gegangen wäre oder wir mehr vorgelesen hätten (er konnte nicht zuhören, das mussten wir erst wirklich therapeutisch erarbeiten, aber manche Menschen können einfach nicht verstehen dass es Kinder gibt die keiner Geschichte folgen können egal wie oft man vorliest) etc. Ich bin dagegen eher der Meinung dass wenn die Mutter einigermaßen nach gesundem Menschenverstand mit ihrem Kind umgeht sollte man zumindest parallel abklären ob was angeborenes vorliegt. Ich will nicht wissen wie viele Eltern von Kindern mit angeborenen Auffälligkeiten erst mal jahrelang in der Versagerrolle vor sich hin sich verändert haben bevor sie echte Hilfe bekommen haben.