Sohn wurde in der Schule geschlagen

Hallo ihr lieben,
Mein Sohn hatte gestern seinen 3. Schultag und wurde von seinem „besten Freund“ aus dem nichts geohrfeigt.

Es sind drei Kinder die die letzten drei Jahre zusammen im Kindergarten verbracht haben. Es gab unter den drei immer mal wieder Streitereien (was sich bei Kindern auch nicht verhindern lässt) allerdings ist es in der Zeit zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen wo mein Sohn ins Krankenhaus musste...ich habe meinem Sohn immer vermittelt das er es verbal klären soll und zu einer Erzieherin/Erzieher gehen soll. Ich selber habe mit den Eltern von den anderen zwei Kindern immer darüber gesprochen. Oft Mals wurde dann gesagt, dass das Mein Kind nicht macht etc. Nun beginnt die Schule und jetzt sowas.
Mein Sohn ist ein sehr emotionales Kind er selber würde von selber nicht zurück schlagen. Heute habe ich bin beiden Müttern telefoniert (da beide Kinder involviert Waren) und klipp und klar geäußert, dass mein Sohn in Zukunft zurück schlagen darf. Da Worte einfach nicht mehr helfen.

Ich weis es ist falsch zu schlagen, allerdings gucke ich keine 4 Jahre mehr zu! Wir sind es verbal angegangen und es hilft einfach nicht.
In der Grundschule ist allgemein ein sehr hohes Gewaltpotenzial unter den Kindern wo einfach weg geschaut wird.

Jetzt zu meiner Frage: wie würdet ihr reagieren bzw hab ihr in solchen Situationen gemacht/ gesagt?

Viele Grüße
Mel

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Wieso willst du wissen, was wir machen würden? Du hast doch schon reagiert und erklärt, dass Gewalt als Verteidigung in Zukunft akzeptiert wird.

Und offenbar weißt du ja am dritten Schultag auch schon, dass "In der Grundschule allgemein ein sehr hohes Gewaltpotenzial unter den Kindern [ist] wo einfach weg geschaut wird".
Jaaa, wenn das so ist, muss man sich halt selbst helfen, gell?

Ich finde allerdings, ein "hohes Gewaltpotenzial" ist auch kein Wunder, wenn die Mamis ihren Kindern ab dem Tag der Einschulung beibringen: Schlag zurück, ihr seid ja nicht mehr im Kindergarten...

Warum sollte er im Kindergarten zu den Erzieherinnen gehen aber jetzt nicht zu den Lehrern?
Warum nutzt man nicht die Chance, dass neue Profis auf die Kinder gucken?
Das ist doch wie (sorry, kann ich mir jetzt nicht verkneifen) wenn man 3 Tage nach einem Regierungswechsel gegen alle Misstände der letzten 4 Jahre protestiert und eine neue Regierung fordert, weil ja nichts klappt im Land...

Was ich tun würde:
Einen Gesprächstermin beim Lehrer machen und berichten, was bisher schon vorgefallen ist und was gestern war.
Und meinem Sohn würde ich sagen, dass er sich Freunde suchen soll,die nicht einfach um sich schlagen. Die sind doch wohl nicht nur zu dritt in der Klasse.

Was ich nicht tun würde:
Meinen Sohn genau dann zu Gewalt auffordern, wenn ein neuer Lehrer die Kinder kennenlernt. Mit ein bisschen Pech gilt dann nämlich dein Sohn als Schläger. Und mit noch mehr Pech wird er es auch, wenn die Methode funktioniert.

LG

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Warum sollte man am 3. Schultag nicht wissen das ein allgemein hohes Gewaltpotenzial an der Schule vorhanden ist??
Sowas weiß ich bei den Schulen hier schon bevor überhaupt Anmeldungen sind. Dafür muss man nicht wochenlang auf einer Schule sein um das zu wissen.
Warum man sein Kind allerdings an einer solchen Schule anmeldet wenn man es weiß… das erschließt sich mir auch nicht.
Aus genau dem Grund fahren wir weiter. Weil eine Schule an der jeder Konflikt mit Fäusten gelöst wird und die Lehrer entweder nichts machen können oder wollen nichts für uns ist.
Jetzt ist es eh zu spät.
Ich würde ebenfalls mit den Lehrern reden. Kommt es tatsächlich dazu das nur weg gesehen wird würde ich entweder die Schule wechseln (ob das gelingt ist fraglich) oder ich würde genau das tun was auch die TE tut. Mein Kind ist nicht der Boxsack der anderen. Das sollten diese Kinder schnellstens begreifen!

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Hallo,

das ist doch hoffentlich nicht dein ernst!
Dein Kind wurde von seinem besten Freund geschlagen und auch schon im Kindergarten gab es Angriffe, dass er sogar ins KH musste??? Und da ist bisher rein gar nichts passiert?

Wende dich umgehend an die Schule und bitte um ein Gespräch. Schon im Vorfeld hättest du dich darum kümmern müssen, dass seine „Freunde“ auf keinen Fall in seine Klasse kommen.

Und dann wäre vielleicht auch ein Selbstverteidigungskurs eine gute Idee. Dein Kind muss lernen sich im Notfall zu wehren.

Alles Gute

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Auf Klassen hat man 0 Einfluss. Da kann man im Vorfeld reden so viel man will. Es wird so gemacht wie die Schule will. Wenn man denen genug auf die Nerven geht werden die Kinder extra in eine Klasse gesteckt und es wird offiziell mit Klassenstärke etc. argumentiert. Da machst du als Mutter nix.

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Wir hatten einen Infoabend vor der Einschulung und da waren 2 Mütter die sich beide sehr aufgeregt haben das sie in einer Klasse gelandet sind obwohl sie doch beide deutlich vermerkt haben das sie das nicht wollen. Bei einer 4 zügigen Schule wäre ein kein Problem gewesen eine Lösung zu finden. Die Schule WILL aber nicht.
Auch in der Kita ist das gängige Praxis. Die Leitung sagt den Eltern „wenn ihnen die Gruppe nicht passt müssen sie gehen“. Bei zich fehlenden Kitaplätzen keine Option für die Eltern.
Auch meine Freundin hatte ein solches Problem.
Tochter kam auch mit einem Kind in die Klasse zu dem sie auf keinen Fall wollten. Dafür waren alle 4 Kinder zu denen sie wollte in anderen Klassen. Warum? Weiß der Geier. Jedes Gespräch war zwecklos. Als das Kind wochenlang nur weinte und Bauchschmerzen hatte und deshalb der Kinderarzt in der Schule anrief ging es auf einmal. Und in welche Klasse kam das Kind dann? In die wo die Kinder ohne OGS Platz sind. Das heißt der OGS Platz meiner Freundin war dann weg. Nette Rache.
Traurig aber leider wahr ☹️

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Wenn auch schon wieder "inaktiv", aber Gewalt würde ich niemals mit Gegengewalt beantworten.

Alle zusammentrommeln. Eltern, Kinder, Klassenleitung und die Sache ein für alle mal klären, dass nicht geschlagen wird. Weder zum Spass noch ernsthaft.

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Was bedeutet denn, dass er ins Krankenhaus musste? Schädel-Hirn-Trauma? Innere Blutungen? Komplizierte Frakturen, die operiert werden mussten? In diesen Fällen hätte ich sicher Massnahmen mit der Kita und allenfalls Behörden ergriffen! Sonst muss man ja eigentlich nicht ins Krankenhaus, ein Kinderarztbesuch würde auch reichen. Wenn man sagt, „er musste ins Krankenhaus“, klingt das aber natürlich viel dramatischer.

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Schwierig, zuerst wär ich immer über die Lehrer gegangen. Die hätten ja vermitteln können. NochmL ein Gespräch mit den Eltern ohne Gewalt anzudrohen. Was sie gedenken zu tun, auch er erzählen dass du das mit der Lehrerin besprichst. Du hast jetzt ehrlich gesagt 3 Jahre gewartet und nach 3 Tagen vorschnell reagiert. Mit dem „zurück schlagen“ hättest du ja auch noch warten können. Und man darf auch in der Schule zur pausenaufsicht gehen. Bei uns bekommen die Kinder eine Spielpause. Die überlegen sich dann fix ob sie sowas nochmal machen. Denn in der Schule sind Pausen heilig, nicht so wie im kiga.

Grundsätzlich hätte ich das im kiga schon anders gelöst. Meine Tochter wurde von ihrem Kumpel auch gehauen. Irgendwann haben sogar die Erzieher gesagt „wehr dich“ 🤷🏼‍♀️ Grundsätzlich halte ich da nicht viel von. Ebenso hab ich mein Kind bestärkt es zu melden und ist dem Kind selber zu sprechen. Mit 4 klappt das natürlich noch nicht gut. Aber mit 5 lief das super. Sie hat den Jungen sonst eben auch die kalte Schulter gezeigt und sich nicht mehr verabredet. Sie hat klipp und klar gesagt dass sie nicht gehauen wird. Und tatsächlich haut der Junge sie gar nicht mehr. Die Freundschaft war ihm wichtiger. So hätte das im kiga schon laufen müssen. Ist immer nicht so leicht, weiß ich wohl. Ich war auch oft verzweifelt. Hat auch ewig gedauert bis die Situation erträglich wurde. Viele Nerven

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Hallo

Wenn es in der Schule passiert, soll dein Kind in aller erster Linie zur Pausenaufsicht gehen. Wenn das nicht klappt, nach der Pause mit dem/der Klassenlehrer sprechen. Das Problem in der Schule ist, wenn dein Kind zurück haut, dann ist dein Kind automatisch mitschuldig und er bekommt ebenso ärger. Kommt dein Kind damit nicht durch dann bitte um ein Gespräch.

ich denke sonst auch wie du... wollte nur sagen das es für deinen Sohn auch ärger bekommt.

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Genau. Meist bekommt sogar nur das Kind Ärger das zurück schlägt weil dann schon alle aufmerksam geworden sind.

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Und das ist sehr gut so. Gewalt ist inakzeptabel, gerade in Schulen. Wenn ihr Kindern vermittelt, dass das anders sei, wundert mich nicht, dass sie in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt sind. Sehr selten ist ein Kind nur Opfer und nie Täter; das sind dann meistens Mobbingszenarien, die ein ganz anderes Intervenieren erfordern als gelegentliche Prügeleien.

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Bitte leite dein Kind nicht zur Gewalt an, außer in absoluter Notwehr (wird z.B. alleine auf menschenleerer Straße angegriffen und kann nicht weglaufen; Pausenhof etc. zählt nicht dazu).

Informiere die Lehrkraft über das Problem, notfalls mehrfach. Sie wird sich der Sache vermutlich annehmen, wenn es sich wirklich so verhält, wie dein Kind berichtet. Kinder lassen durch ihre sehr eigene, altersgemäße Wahrnehmung bei solchen Geschichten gerne größere oder relevante Teile weg, erfinden was hinzu oder haben eine aus Erwachsenensicht sehr spannende Sicht der Dinge, die nicht unbedingt sachgerecht ist. Böse Absicht ("lügen") ist selten dahinter.

Ich würde keine aggressiven Gespräche, schon gar nicht am Telefon oder per Kurznachricht, mit Eltern anderer Kinder führen ("Mein Sohn schlägt ab jetzt zurück!"). Das bringt nur böses Blut und letzlich modelliert ihr damit für die Kinder genau das Verhalten, das ihr ihnen gerade abzugewöhnen versucht.

Übe mit deinem Kind zudem im Rollenspiel (!) konkret ein (! nicht nur besprechen), wie es auf blöde Kommentare, Schubserein etc. durch andere Kinder reagieren soll. Zum Beispiel laut "Stop!" und "Hör auf, ich will das nicht!" sagen, blöde und bisschen fiese Sprüche zum Contra geben ("Ich kann nichts dafür, dass du geistig so schwach bist, dass du meinst, uns (!) durch Schläge was beweisen zu müssen!"), im Sichtfeld der Aufsicht bleiben und spielen, notfalls (!) zur Aufsicht und konkret geübtes Sprüchlein aufsagen (nicht theatralisch shcluchzend wegen eines Kratzers "Der z hat mich gehauauauauauen!", sondern "Frau/Herr x, ich hab jetzt x mal versucht, dem Z zu sagen, dass ich y nicht möchte, es ist für mich wirklich unangenehm/tut weh, aber er hört einfach nicht auf. Ich weiß mir nicht mehr anders zu helfen. Was soll ich jetzt machen?" oder ähnlich.

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Okay wow da fragt jemand um rat oder hilfe und wird zerfleischt, weil das eigene kind sich wehrrn soll? Na danke sowas kann nur von leuten kommen, die nicht das gleiche erlebt haben oder nur in abgeschwächter form. Ob die TE schon früher hätte mehr eingreifen müssen oder nicht kann man drüber diskutieren,immerhin schreibt sie ja, dass sie schon aktiv wurde.
Ich schildere euch gerne mal meine erfahrung bei meiner tochter ,11 jahre, sehr empathisches kind, dass sich nicht mal gegen ein etwas rauer spielendes kleinkind durchsetzt und lieber den kopf einzieht und einsteckt. Und das war schon immer so. In der Kita fing es an, ein junge schlug, kratzte und klaute ihre sachen, mehrere gespräche haben rein gar nichts gebracht weder mit den erziehern, noch den eltern (da kam nur tja ist halt so), noch mit meiner tochter, erst sagte ich noch sie soll das kind ignorieren und ihm aus dem weg gehn. Tja fehlanzeige der junge hat deutlich gemerkt, dass er der mit der stärkeren persönlichkeit war und immer weiter gemacht, irgendwann kam ich dann tatsächlich an den punkt wo ich sagte " wehr dich, dann ist vll ruhe" was sagte meine kleine tochter?- aber mama man darf doch nicht hauen, das tut dem kind doch weh. Tja und jetzt? Ernsthaft was hätten die ganzen anti-gewalt mütter in dieser situation getan? Ganz ehrlich ich hab dann gesagt, wenn sie mehrfach gesagt hat er soll sie in ruhe lassen und dann weiter handgreiflich wird soll sie ihm ans schienbein treten. Nach monaten komm ich zur kita der junge steht da mit eingezogenem kopf und ruft ganz höflich "tschüss xy bis morgen" meine tochter stieg grinsend ins auto, ich eher verwirrt und ich fragte was das denn jetzt war? Was soll ich sagen? Ihr hats gereicht und sie hat ihm nen ordentlichen tritt verpasst, ab dann war ruhe. Als feedback kam so ne aussage wie gut dass sie sich mal gewehrt hat und dadurch gemerkt hat, dass sie sich nicht alles gefallen lassen muss und der junge bekam die grenzen von ihr aufgezeigt ( die grenzen der erwachsenen haben ihn nicht interessiert) ich war froh, dass ruhe war!
Grundschule das selbe mit nem anderen jungen, mit einem nennen wir es mal sehr schlagfreudigen vater anderer nationalität (nein ich bin nicht rassistisch, a****löcher gibts überall, aber entsprach leider gottes absolut dem negativ klischee) der junge schlug sie merhfach mit der faust ins gesicht und mit der flachen hand gezielt aufs ohr, von seiten der lehrer kam nichts außer "das arme kind ist traumatisiert" ja danke meins auch bald. Elterngespräch sinnlos warum sollte der vater auch einer frau zuhören ^^ sie hat sich nicht mal getraut sich zu wehren und wollte nicht mehr zu schule,hat ständig geweint und gefragt was sie falsch macht. So und jetzt könnt ihr alle los schreien, dass ich sowas doch nicht machen kann. Ich hab mir den jungen auf dem pausenhof geschnappt...am kragen und ihm ne ansage gemacht, dass wenn er meine tochter noch einmal anfasst er bekanntschaft mit meiner hand macht, wenn niemand hinsieht. Ruhe war, er ist ihr komplett aus dem weg gegangen. Ich will nicht sagen, dass ich stolz auf mich bin, aber ganz ehrlich ich bin mama ich beschütze mein kind und sehe nicht ewigkeiten tatenlos zu. Ach und zum super strafmanagement in der schule...der junge musste ein entschuldigungsbild malen, das wars. Kein gespräch mit den eltern nichts. Würde ja eh nichts bringen😂meine tochter hatte ein brillenhämatom, aber ist okay das ach so arme kind muss nur ein bild malen. 👏🏻
Naja wie dem auch sei, ich steh dazu und bin im notfall,wenn gesittete handlungen nichts helfen und das kind leidet dafür dass mein kind sich auch wehren darf oder ich als mama ein machtwort raushaue.

Lg

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Ach und noch was. Meine tochter wurde nicht als die böse hingestellt da ja vorab mehrere gespräche stattfanden und die aufsichtspersonen wussten was sache ist.

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Du kriegst von mir 5 Zustimmungsherzchen extra.
War und bin genauso gestrickt. Wenn reden echt nicht mehr hilft und null Unterstützung von Erziehern/Lehrern kommt, habe ich auch zur Selbsthilfe gegriffen - drastisch. (Bevor jemand aufjault, nein, ich habe niemand geschlagen). Die Betreffenden wussten sofort, dass mit mir verdammt schlecht Kirschen essen ist und es war Ruhe, wir haben auch "schwierige Schulen", heute mehr denn je. Meine Kinder wussten, dass sie sich auf mich verlassen konnten, das war mir wichtiger als alles andere.
LG Moni

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Judo oder ähnlicher Kampfsport, da ist auch immer die Selbstverteidigung mit drin...
Als mein Sohn eine Schlägerei hatte, haben wir uns auch was zur Selbstverteidigung und Deeskalation zeigen lassen.