Matheschwäche

Hallo liebe Eltern!

Ich wende mich an euch, weil ich so verzweifelt.
Unsere Tochter ist 7 Jahre alt und geht in die 2. Klasse. Seit etwa einem halben Jahr ist uns ( und auch der Lehrerin) aufgefallen, dass unsere Tochter wirklich große Schwierigkeiten in Mathe hat. Sie hat kein Verständnis für Mengen. Wir müssen jede Aufgabe aufs Neue erklären. Einfachere Lösungswege sind für sie schwer nachzuvollziehen. Aufgaben, die sich immer wieder wiederholen müssen wir jedes Mal erklären.
Gestern ist zum ersten Mal das Wort Dyskalkulie gefallen. Aber die Klassenlehrerin meinte, dass ihre Schwäche nicht so sehr ausgeprägt ist, so dass es in die Kategorie Dyskalkukie fällt.

Unser Alltag sieht folgendermaßen aus: ich hole sie um 13 Uhr von der Schule ab, fahren nach Hause, essen zu Mittag und sitzen dann an den Hausaufgaben. Wenn sie in mathe zwei Seiten auf hat. Sitzt sie bis ca 17 Uhr dran. Das kann doch so nicht weitergehen. Ich bin am verzweifeln. Die Stimmung ist angespannt, es endet oft ihrerseits in Tränen. Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann.

Hat jemand Erfahrung oder Tipps was ich machen kann?

Ich wäre sehr dankbar.

Liebe Grüße .

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Du schreibst selbst, dass sie kein Verständnis von Mengen hat. Für sie sind Zahlen einfach "leere" Symbole. Und da ist das Problem. Ich würde hier ansetzen, entweder tatsächlich über eine Therapie wie bei Dyskalkulie oder aber erst einmal, wenn es ja anscheinend noch keine Dyskalkulie ist, durch Fördermaterial zuhause. Lasst euch von der Lehrerin ein gutes Arbeitsheft zum Fördern in diesem Bereich empfehlen oder geht selbst auf die Suche. Es gibt gutes Inklusionsmaterial mit vielen Aufgaben zu Zahlvorstellung. Auch wichtig sind die 10er und 20er Übergänge in dem Grundrechenarten.
Vielleicht kann die Lehrerin auch etwas kopieren oder falls es an der Schule Förderlehrer gibt, sucht zu diesen das Gespräch.

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Muss sie die Hausaufgaben denn erledigen? Ich dachte immer, dass man die Kinder nicht zwei Stunden lang quälen soll, sondern abbrechen. Das entspannt euch zu Hause vielleicht ein bisschen.

Und ich würde mir jemanden der holen, der mit ihr übt. Mein Kind hat keine großen Schwierigkeiten, aber ein Mathetalent ist er nicht. Ihm liegen Sprachen viel mehr. Bei mir ist das genau umgekehrt und daher bin ich ganz schlechter Partner zum üben. Ich verstehe dadurch nämlich nicht wo es hakt.

Wenn das nicht hilft, dann würde ich wohl doch testen lassen. Ich habe keine Erfahrung, aber ob man in der 2. Klasse schon wirklich sagen kann, ob es "so schlimm" ist oder nicht. Mhm... ne zweite Meinung schadet aber sicher nicht.

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Hey!

Wenn sie kein Verständnis für Mengen hat, kann es schon eine Dyskalkulie sein.
Lasst sie testen und schaut danach weiter. Vielleicht können euch die Testergebnisse bei der Behandlung helfen, indem ihr sie individuell fördern könnt.
Die Lehrerin wird, falls sie keine Sonderpädagogin ist, keine Kompetenz haben, eine Dyskalkulie zu diagnostizieren bzw abzugrenzen.

Liebe Grüße
Schoko

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Danke für all eure Antworten.
Wie und wo kann ich so einen Test beantragen oder durchführen lassen?

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Ein Ansprechpartner könnte der Kinderarzt sein, vielleicht kennt er Adressen vor Ort.
Im SPZ könnte man dir weiterhelfen, ein Kinderpsychologe käme in Frage. Oft gibt es auch Lerntherapeuten, die eine Diagnostik durchführen können. Die könnten auch schon, woran es sonst liegt, wenn sie eine Dyskalkulie ausschließen. Am besten wäre ein Lerntherapeut, weil der im Falle eines positiven Ergebnisses auch eine Therapie anbieten kann.

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Hallo,

Warum lässt du nicht einen AFS Test machen? Dann hast Du doch Gewissheit und bekommst ein Gutachten das Du in der Schule für den Nachteilsausgleich verwenden kannst. Meine Tochter macht nächste Woche den Test.

LG
Sunny

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Ich würde eine Dyskalkulie Testung machen lassen-- das machen u.a. Ergotherapueten, die dann auch eine Dyskalkulietherapie machen können... wenn es das denn ist.

Wenn sie keine Mengen kann, dann wir man dort ansetzen, indem man Mengen anders beibringt quasi.

Du kannst auch schon selber was mit ihr machen---

Blnakowürfel kaufen und die Mengen anders aufmalen als sie auf einem normalen Würfel sind--- und dann mit ihr Spielen--- mensch ärge dich nicht bspw. und dazu den Würfle nutzen.... und sie ermutigen die felder zu setzen--- und später versuchen lassen die felder mit den Augan zu zählne und dann setzen---


oder bastelt ein Mengenmemory---- sie malt auf eine Karte Bilder---bspw. 4 Sonnen und auf die Gegenkarte malt ihr entsprechende Punkte--- aber halt querbeet NICHT logisch anorden ...

und das mit den mengen von 1-5--- später dann bis 10...

ihr könnt auch ein dreier memory davon machen--- du malst eine dritte Karte mit 4 Bildern dazu-- auch einfach querbeet---

dann müßt ihr immer 3 Karten sammeln und aufdecken...


Und irgendwann halt die Bilder neu malen/ auswechseln..


Es gibt ganz viele solche Sachen, die du im Alltag machen kannst---

Tsich decken, Besteck zählen..

Backen! Mengen ablesen lassen


Kochen --- hole mir 5 Möhren--- hole mir 6 Kartoffeln....


etc.etc,

LG

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Wenn sie mit Gummibärchen auch nicht rechnen kann, würde ich eine Testung vornehmen.

In diesem Zusammenhang wird auch ein Intelligenztest gemacht, um eine generelle Lernschwäche auszuschließen.

Unser Kinderpsychiater bietet eine solche Testung auf Dyskalkulie an.

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Wenn sie mit Gummibärchen auch nicht rechnen kann, würde ich eine Testung vornehmen.

Was für ein blöder Kommentar!!!
Sorry, aber das ist echt kein Indikator.
Je schneller gehandelt wird, kann man bei einer Rechenschwäche viel bewirken

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Das ist wirklich nicht korrekt. In Mathe geht es ja darum, sich Mengen bzw. Zahlen vorstellen zu können. Abzählen kann sie vermutlich.

Nun muss sie die erste Abstraktionsebene nehmen. Das ist "eigentlich" ein Schritt für die Vorschule.

Wenn jetzt auffällt, dass das nicht klappt, muss gehandelt werden.

Was tatsächlich helfen kann, ist für eine Weile die Gummibärchen "zu erlauben". Darüber kann sich das Mengenverständnis nämlich entwickeln.

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Bitte lass eine Diagnostik machen, z.B. im SPZ. Es gibt normalerweise Hilfen für Kinder mir spezifischen Problemen; wie genau sowas läuft, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedllich. Drei Stunde HA in Klasse 2 voller Misserfolgserlebnisse sind sicherlich nicht hilfreich, egal, was ist. Ich würde das nach ca. 30 Minuten konkzentrierter Arbeit (!) deines Kind abbrechen. Oder lass dir von SPZ/mobilem sonderpädagogischen Dienst (das wäre in Bayern die Anlaufstelle, Kontakt über Beratungslehrkraft) passende Förderhefte empfehlen, die dann anstatt HA gemacht werden o.ä.

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Druck raus. Im 2.Schuljahr muss (in NRW) 30Minuten an den Hausaufgaben GEARBEITET werden. Da steht nichts von fertig machen o.ä. Also aufhören bis 17.00 Uhr zu arbeiten.

Hilfe holen. Es gibt Ergotherapie Praxen, die sich auf Recheschwäche spezialisiert haben, danach suchen. Gleichzeitig ein Gespräch mit der Sonderpädagogin und Lehrerin führen. Nach gezielter Förderung an der Schule fragen, aber auch nach dem WIE.

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Hallo, Ich würde auch auf Dyskalkulie testen lassen. Es kann deiner Tochter auch den Druck nehmen, wenn sie vielleicht weiß, dass sie nix dafür kann und man ihr jetzt gezielt helfen kann.

Vielleicht schaut ihr euch mal diese Übungshefte an:
https://www.wuerfelhausverlag.de/pages/wuerfelhauskonzept

Hier geht es konkret um das zählende Rechnen, weil kein Mengenverständnis besteht. Ich meine da gab es auch Videos (schaut mal bei Youtube), wo auch konkret Kinder gezeigt werden und wie sie sich mit der Zeit verbessert haben.