Hallo
Habt ihr bei der Wahl der weiterführenden Schule die Lese Rechtschreib Schwäche des Kindes miteinbezogen? Von den Noten her gab es keine Probleme bis jetzt, daher überlegen wir zwischen Gymnasium und Gesamtschule.
LRS und Auswahl weiterführende Schule
stellt sich doch die Frage, wie gravierend sie ist und ob der Nachteilsausgleich genehmigt wurde?
Mein Patenkind hatte deshalb so schlechte Noten trotz Rücksichtnahme, dass es fürs Gym. einfach nicht mehr zum Versetzen gereicht hat in der 7ten.
Ja, haben wir.
Mit Gymnasialempfehlung nicht aufs Gymnasium, weil dort Abi in 12 Jahren.
Dafür auf die ISS (entspricht Gesamtschule) und in 13 Jahren zum Abi.
2. Fremdsprache Latein auf Anraten der Lern-Therapeutin, weil man die Sprache "nicht sprechen muss".
Nachteilsausgleich wird ohne Probleme gewährt.
Habe es bisher nicht bereut so entschieden zu haben...
Wie stark ist die lrs denn ausgeprägt?
Er hat Schwierigkeiten neue Texte zu lesen und mit der Rechtschreibung. Es wird zwar besser mit der Zeit aber ich wollte trotzdem mal nachfragen.
"Er hat Schwierigkeiten", aber unmöglich ist es nicht? Beherrscht er die Buchstaben sicher?
Er/sie hat Anspruch auf eine Schutzmaßnahme (Nicht-Wertung der Rechtschreibung) und auf Antrag einen Nachteilsausgleich in Klassenarbeiten (z.B. größere Schrift, Verlängerung der Arbeitszeit). Erfahrungsgemäß haben die Gymnasien aber wenig Lust auf "solche Kinder" und ekeln die schnell raus bzw. nehmen da generell keine Rücksicht drauf, obwohl sie es müssten.
Hallo,
Anspruch hat man darauf nicht zwingend. Die Eltern können es beantragen - nicht mehr, nicht weniger. Entscheiden tut das die Klassenkonferenz und da sind die Eltern nicht dabei. Außerdem ist keinesfalls in jedem Bundesland überhaupt gesetzlich vorgesehen, dass es Nachteilsausgleiche und Notenschutz gibt. Das gibt es in manchen Bundesländern … die restlichen Bundesländer - naja, wenn man nachgiebige Lehrer erwischt, vielleicht. Ich würde auf einem reinen Gym aber nicht davon ausgehen.
Der nächste Punkt ist, dass es auch häufig passiert, dass der NTA bewilligt, aber nicht durch die Lehrer umgesetzt wird. Da kann man auch nichts machen.
"Anspruch hat man darauf nicht zwingend."
Das ist für NRW falsch. "Die Rechtschreibleistungen werden nicht in die Beurteilung der schriftlichen Arbeiten, bei Übungen im Fach Deutsch oder einem anderen Fach ein- bezogen" steht so im LRS-Erlass. Hier steht nichts mit "Klassenkonferenz muss genehmigen" o.ä., der Schüler hat da einen Anspruch drauf. Ganz einfach.
https://www.brd.nrw.de/system/files/migrated_documents/media/document/2018-02/bezirksregierung-duesseldorf---info-schrift-lrs-erlass-2017.pdf
"er nächste Punkt ist, dass es auch häufig passiert, dass der NTA bewilligt, aber nicht durch die Lehrer umgesetzt wird. Da kann man auch nichts machen."
Natürlich kann man da jede Menge machen.
Hallo,
mein Ältester hat eine massive LRS (das wird ja regelmäßig in der Schule getestet). Er besucht heute eine IGS (Integrierte Gesamtschule), d.h. alle Kinder werden gemeinsam unterrichtet und (zumindest bei uns ist es so) jeder schreibt alle Prüfungen mit, damit er weiterkommt. Also auch ein potentieller Gymnasiast muß die Hauptschulprüfung schreiben. Söhnchen hat den qualifizierten Hauptschulabschluss gerade bestanden und geht nun weiter zum Realschulabschluss.
Die Vorteile sind:
Er hat bis heute nur eine Fremdsprache, einfach da gar nicht klar ist, ob er das Abitur auch schafft. Die 2. Fremdsprache wird definitiv Latein, da die Sprache nicht gesprochen wird.
Nachteilsausgleiche und Notenschutz werden von der Schule vollkommen problemlos anerkannt und auch umgesetzt.
Es gibt eine LRS-Förderung in der Schule. Die Lehrerin dort arbeitet eng mit der Deutschlehrerin zusammen und beraten über Ziele. Aktuell geht es dabei primär einfach um das Bestehen der Prüfung. Es ist klar, dass der Notenschutz und die Nachteilsausgleiche auch in der Prüfung gelten.
Bei uns gibt es kaum noch reine Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen. Wenn man das will, muß man meist sehr weit fahren. Gymnasien sind dann meist echte Eliteschulen. Also selbst Kinder, die locker ein Abitur schaffen würden, streichen dort bei dem Pensum die Segel. Es wird eben viel zusätzlich geboten, an dem man auch teilnehmen muss. Das macht sich super im Lebenslauf, ist aber für das Bestehen eines Abiturs nicht zwingend nötig. Bei uns an der Gesamt Schule ist es eher andersrum aufgebaut. Die vielen zusätzlichen Dinge gibt es in den niedrigen Klassen, aber ab Klasse 8 wird das immer mehr abgebaut.
Wir haben unsere Wahl bisher nicht bereut.