Elternsprechtag-Farce

Hallo,

ich muss mir mal Luft machen.

Meine Tochter ist Anfang des Schuljahres in die 5.Klasse gekommen, aufs Gymnasium.

An sich sollte die Klasse zwei Klassenlehrer haben. Der eine war Anfang des Schuljahres auch da, seit ca 2 Wochen ist er in Elternzeit. Aber wohl nur kurz, er sollte im Januar wieder da sein. (Englischlehrer)
Die andere hat seit Juni Corona und man weiß nicht, wann sie wiederkommt - dafür gibt es eine Vertretung, die gleichzeitig noch Klassenlehrerin einer älteren Klasse ist. (Deutsch)
Soweit alles kein Problem.

Nun ist demnächst Elternsprechtag.

- Die "Klassenlehrerin" hat meiner Tochter schon gesagt, dass ich vermutlich keinen Termin bekomme. Meine Tochter ist in Deutsch so gut, dass es keinen Gesprächsbedarf gibt. Und die Schüler "ihrer" Klasse gehen vor.
Ich wollte aber über organisatorische Dinge mit ihr sprechen, die u.a. den Biounterricht (Schwerpunktfach der Klasse) betreffen.

- Die Biolehrerin ist schwanger und bietet erst gar keine Gesprächstermine an.

- Der Mathelehrer beschied meiner Tochter jetzt auch, dass er für mich keine Termine frei hat. Sie wäre ja gut genug und es besteht kein Gesprächsbedarf. Sie hatte bis jetzt eine 2 und eine 4- ...

Das ist doch eine Farce, oder?

Warum mache ich mir die Mühe, einen ellenlangen Elternbrief zu lesen, Gesprächswünsche einzutragen und mir den Tag frei zu halten, wenn ich dann nur Termine bei der Reli- und Musiklehrerin bekomme?
Bei aller Wertschätzung für diese Fächer (ich habe beides selbst studiert): das kann es doch nicht sein.

Sind Elternsprechtage grundsätzlich nur noch für die schwachen Schüler?

An sich interessiere ich mich für die Schule und die Lehrer meiner Kinder.
Aber so vergeht mir jede Lust, mich da einzubringen und überhaupt Elternbriefe zu lesen..

Wie ist das bei euch?

LG

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Na ja, selbst ich als Teilzeitkraft habe 4 Klassen. Mit je 30 Schülern sind das 120 Schüler. Wie soll ich da mit allen Eltern reden? Das geht in Weiterführenden Schulen nicht. Sorry, aber da haben schwache Schüler Vorrang. Ich lade quasi dir ein, die ich sehen muss. Falls noch Termine frei sind, kann jeder kommen. Aber mehr geht halt nicht.

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Das ist bei uns ganz ähnlich. Man soll doch bitte nur bei Problemen einen Termin machen. Für meinen mittelguten Sohn hab ich nur für Latein einen Termin bekommen. Und da hatte er tatsächlich Probleme. Aber weder Deutsch (KL) noch Mathe oder Englisch klappte.

Ich bin gespannt, wie es dieses Jahr aussieht. Er ist jetzt in der 7. und hat neue Lehrer bekommen.

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So eine Aufforderung, nur bei Problemen einen Termin zu machen, haben wir nicht bekommen.
Dann hätte ich Musik und Reli gleich rausgelassen und nur Mathe und Klassenleitung angegeben.

Aber da die Klassenleitung sich offenbar nicht als richtige Klassenlehrerin sieht (ihre eigene Klasse geht vor) und der Mathelehrer wohl die Noten immer noch zu gut findet (ich habe mich vertan: sie hat eine 3 und eine 4- geschrieben!) hätte das ja auch nichts geändert.

Sollte sich so etwas in der 6.Klasse wiederholen, werde ich Elternsprechtags-Briefe ab der 7.Klasse wohl gleich ungesehen im Papierkorb entsorgen.

Haben Lehrer am Gymnasium eigentlich Sprechstunden?
Denn beim Mathelehrer will ich auf jeden Fall einen Termin machen. Dort funktioniert alles nur mit einem Maximum an Vorbereitung, Lernen und Üben - alles, was unangekündigt ist, setzt das Kind total in den Sand.

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Natürlich gibt es normale Sprechstunden. Und das ist eh in der Regel besser, weil man da mehr Zeit, um Sachen in Ruhe zu besprechen.
Bei uns hat jeder Lehrer eine feste Stunde in der Woche. Sollte diese nicht passen, bemühen sie sich auch eine andere Lösung zu finden.

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Ich verstehe dich vollkommen. Ich arbeite Vollzeit und beim nächsten Elternsprechtag habe ich für jeden Schüler beziehungsweise Schülerinnen maximal 10 Minuten Gesprächszeit. Natürlich priorisieren ich die SchülerInnen meiner Klasse, weil ich dort drei Hauptfächer und zwei Nebenfächer unterrichte. Allerdings versuche ich auch anderen Eltern einen Termin zu geben, wenn Sie diesen wünschen.
Dennoch waren meine Termine von jetzt auf gleich alle voll und ich müsste eigentlich 3 Stunden länger bleiben um allen Eltern ein paar Minuten Gesprächszeit zu geben.

Wenn du unbedingt mit den Lehrern deiner Tochter sprechen möchtest, bleibt dir eventuell nur der individuelle Termin bei den Lehrern. Ich habe beispielsweise jeden Dienstag 2 Stunden frei, in denen ich den Eltern Gesprächszeit anbieten kann.

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Dann werde ich wohl die nächsten Elternsprechtagsbriefe gleich ungelesen entsorgen.
Und bei schlechten Noten direkt den entsprechenden Lehrer kontaktieren.b

Ich fand halt den Aufwand im Vorfeld auf cu nicht unerheblich. Wir hatten eine Liste mit allen Lehrern der Schule und konnten dann daraus die angebotenen Gesprächszeiten filtern. Wünsche im Planer des Kinder eintragen, Rücklauf abwarten... und dann feststellen, dass man eh keinen Termin bekommt.
Ach, und bis nächste Woche noch täglich den Planer des Kindes kontrollieren, von manchen Lehrern habe ich nämlich auch ein "vielleicht, wenn eine Zeit übrig bleibt" zurückbekommen.

Mich nervt einfach dieser Aufwand für nix.
Wegen Problemen kann ich mich doch jederzeit melden, wofür dann ein extra Sprechtag?
Aber das weiß ich ja dann für's nächste Mal.

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Verstehe ich absolut. Ich wollte dir nur die andere Seite zeigen.
Ich würde wirklich gerne mit allen Eltern sprechen (ist ja schön, wenn man die Mamas und Papas seiner SchülerInnen kennenlernt) oft ist das aber organisatorisch leider nicht möglich.

Ich verstehe aber, dass dich der unnötige Aufwand ärgert.

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An der (privaten) weiterführenden Schule unseres Großen (13) bucht man die Termine (10 Minuten 😅) vorab online. Ist der betreffende Lehrer ausgebucht…..Pech gehabt. Dann muss man zur Elternsprechstunde gehen.

Gesprächsbedarf habe ich nur mit Lehrern, in deren Fächern unser Sohn „schwach“ ist. Alle Nase lang mache ich zudem auch einen Termin beim Sozialpädagogen seiner Klasse, um zu überprüfen, wie sich Sohnemann verhält.

Das wars 😅

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Wenn du selbst gesprächsbedarf hast , mach es schriftlich oder Per Mail.
Ansonsten könntest du erfragen ob ein Telefonischer Termin wichtig wäre.

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Hallo

Das ist bei unseren Gymnasien auch und wir haben keine Lehrerprobleme. Es werden die Eltern der Kinder gesprochen die ständig 4ren und schlechter schreiben. Bei anderen sehen die Lehrer kein Bedarf und halten die Termine für die Bedarfskinder fest.

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Hallo!

Ich finde es offen gestanden gut, wie es bei Euch gehandhabt wird. Wie schon geschrieben wurde: Die Zahl der Schüler, die ein Lehrer unterrichtet, ist einfach zu groß, um mit allen Eltern zu sprechen. Bei uns läuft es dann allerdings so, dass die Schule vor dem Elternsprechtag Terminlisten aushängt, wo sich die Eltern eintragen können (bzw. von ihren Kindern eintragen). Ich hatte Termine beim Musiklehrer, bei der Erdkundelehrerin, und beim Klassenlehrer (Deutsch) ergattern können. Erdkunde war mir wichtig, da hatte unsere Tochter Probleme, mit anderen Lehrern hätte ich auch gerne gesprochen, so hab ich aber genommen, was ich kriegen konnte.

LG

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Ich habe auch zwei Klassenleitungen und die beiden Elternsprechtage gehen tatsächlich für die Kinder drauf, die Probleme haben. Da reichen die getakteten und 10Minuten nicht für ein sinnvolles Gespräch.

Ich biete aber generell jedem Elternteil immer an, einen Termin mit mir außerhalb der Elternsprechtags an, weil ich weiß, wie wichtig es ist, ein Gesicht zu haben und jemanden, der das eigene Kind im Blick hat…

Vielleicht fragst du die Klassenlehrerin mal danach?

Wenn sie selbst Elternteil ist, wird sie’s erst Recht verstehen.

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Ich finde das eigentlich logisch und kenne das auch nur so - außer in der Grundschule. Das war auch „damals“ so.

Die wenige Zeit gehört den Kindern mit Problemen.

Bei meinen beiden Großen teilen die Lehrer vorher mit wen sie gerne sehen möchten. Man kann selber natürlich auch Wünsche äußern, aber ob man dann auch ein Zeitfenster bekommt kommt dann eben drauf an.

Hat man Dinge, kann man die natürlich außerhalb vom Elternsprechtag besprechen. Kurze Mail mit kurzer Info worum es geht, und den Wunsch äußern das telefonisch oder persönlich zu besprechen.