Liebe Eltern, ich weiß garnicht so recht wo ich mit meinem Beitrag anfangen soll. 😕
Es geht um meinen Sohn, 8 Jahre alt und geht in die 2.Klasse.
Wir sind im Juni umgezogen, bedeutet er besucht eine neue Schule.
Er war bzw ist von Anfang an darum bemüht, neue Freunde zu finden und in der Schule gut mitzukommen.
Leider läuft es in dieser Schule allgemein etwas chaotisch und es gibt unter den Schülern immer wieder Reibereien.
Mein Sohn wurde schon des öfteren von mehreren zugleich „in die Mangel genommen“, geschubst, gehänselt usw. Da er aber „der Neue“ ist, sind die anderen natürlich eine Einheit quasi und halten diesbezüglich zusammen. Er möchte dann auch nicht immer als Petzte hingestellt werden und sagt dann meist einfach nichts. 😔
Gestern war es dann in der Turnumkleide so weit und mehrere Jungs haben meinen Sohn abwechselnd geschubst. Mein Sohn wusste sich daraufhin nicht mehr anders zu helfen und hat einem anderen Jungen mit der Hand ins Gesicht gehauen. Also er hat die Hand des anderen Jungen am Handgelenk gepackt und dem Jungen quasi mit dem seiner eigenen Hand gegen sein Gesicht geschlagen. Dabei sind dem Jungen vorne ein oder zwei bereits lockere Milchzähne rausgefallen. Selbstverständlich ein Vorfall, der absolut nicht in Ordnung ist und weswegen ich auch gestern sofort in der Schule war und auch mit meinem Sohn ein sehr langes Gespräch hatte. Ihm tut es natürlich schrecklich leid 😔
Nun kam heute ein Anruf aus der Schule, der Vater des Jungen wäre dort und wäre sehr aufgebracht.
Ich habe ihn dann ans Telefon bekommen, habe mich natürlich nochmals entschuldigt und habe versucht ein „Treffen“ auszumachen um gemeinsam auch beide Seiten des Vorfalls zu hören und dies zu klären. Er wurde daraufhin sehr ausfällig, möchte nun mit seinem Sohn zum Zahnarzt und dann zur Polizei bezüglich Anzeige wegen Körperverletzung.
Ich bin gerade komplett überfordert und stehe neben mir 😔
Natürlich ist mein Sohn kein Unschuldslamm, genauso wenig wie alle anderen auch nicht aber eine Anzeige wegen Körperverletzung? Er hat ihm ja nicht aus Langeweile einfach ins Gesicht geschlagen 😔
Mein Lebensgefährte hat sich nochmals mit der Mutter des Jungen in Verbindung gesetzt, welche dem Ganzen etwas milder gegenübersteht und sie wäre zu einem Treffen bereit, jedoch bin ich (ich denke Schwangerschaftsbedingt) etwas überfordert wie ich mit dem Vater umgehen soll? Wie tritt man jemandem gegenüber, der am Telefon schon so herablassend war?
Ich bin über jeden Tipp wirklich dankbar 🙏🏻
Probleme Volksschule
Tief durch atmen, soll der Typ halt zur Polizei gehen. Dort wird er dann mehrere Stunden verbringen und feststellen , dass die Angelegenheit eine Luftnummer und selbst ne Luftpumpe ist. Mir wäre das keine Sekunde wert darüber nachzudenken
Hallo!
Wir hatten mal eine ähnlich gelagerte Situation, da hatte mein Sohn einem Mitschüler ein Veilchen verpasst.
Mein Sohn hatte mir nachmittags gleich gebeichtet, dass es im Bus eine Schlägerei gab und auch wie es dazu kam: Die Kinder aus einer anderen Klasse hatten im Bus "Wahrheit oder Pflicht" gespielt, und als ein Junge sich für Pflicht entschieden hatte, bekam er zur Aufgabe meinen Sohn zu schlagen. So ging er zu meinem Sohn (der bei dem Spiel gar nicht mitgemacht hatte) und hat ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Mein Sohn zurückgeschlagen, allerdings erst einmal nicht ins Gesicht, sondern auf den Arm (eher ein Schubsen mit einem deutlichen "Lass das!"), woraufhin der andere Junge wiederum zurückschlug...
Ich hab meinem Sohn dann auch erklärt, dass ich sein Verhalten zwar verstehen kann, dass aber zurückschlagen keine Lösung ist. Das hat er auch eingesehen.
Nun ja, kurz nach unserem Gespräch rief mich mein Mann an, eine Mutter wäre total erregt bei ihm an der Arbeit erschienen, weil unser Sohn ein Kind zusammengeschlagen hätte. Abgesehen davon, dass ich es ziemlich unverschämt finde, mit so etwas an der Arbeitsstelle (mein Mann ist im Kundenkontakt!) aufzutauchen, war das aber gar nicht die Mutter des Jungen mit dem Veilchen, sondern die Mutter des Anstifters (was aber bei dem Auftritt der Mutter gar nicht erkennbar war).
Nun ja, langer Rede kurzer Sinn, mehrere andere Kinder haben die Version meines Sohnes bestätigt, und so ist mein Mann dann mit unserem Sohn zu dem Jungen, mit dem er die Schlägerei hatte - wo er zum Schluss den Vater beschwichtigen musste, dass der seinem Sohn nicht noch die Leviten liest.
Aber nun zu Eurem Problem: Weiß denn die Klassenlehrerin von den Problemen, die Dein Sohn in der Klasse hat? Weiß sie davon, dass sich immer wieder die ganze Klasse gegen ihn verschwört und ihn gängelt? Wenn nicht, würde ich die jetzt unbedingt ins Boot holen. Sie wird ihre Pappenheimer kennen. Ansonsten würde ich wirklich versuchen, dass in erster Linie über die Schule laufen lassen. Der Vater kann gerne zum Zahnarzt gehen, dann wird das ganze als Schulunfall aufgenommen. Von mir aus könnte er auch zur Polizei gehen - Dein Sohn ist noch nicht strafmündig, die Aufsichtspflicht hatte hier die Schule, und zu einem Verfahren wird es ohnehin nicht kommen. Schlimmstenfalls schaut das Jugendamt bei Euch vorbei, die dürften aber auch schnell beruhigt sein, wenn Dein Sohn seine Version der Geschichte erzählt. Ein Treffen mit dem anderen Vater ohne eine neutrale Person würde ich aber tatsächlich vermeiden wollen. Man weiß nie, wie der so drauf ist, und bevor da die Situation dann nochmal eskaliert, würde ich davon Abstand nehmen.
Frag aber doch Deinen Sohn mal, ob es "Zeugen" dieser Rangelei gab, ob es andere Kinder gibt, die seine Version bestätigen können. Oft gibt es ja in der Klasse ruhigere Kinder, die immer nur stille Beobachter sind. Die könnte man dann ja (mgl. über die Eltern) befragen.
LG
Dein Kind wird gemobbt. Es hat sich gegen psychische Gewalt gewehrt. Freilich ist das in der Form einer Tätlichkeit nicht okay, daher geht die Androhung der Suspendierung schon okay, finde ich. Trotzdem sollte die Schule AnsprechpartnerInnen für Anti-Mobbing-Interventionen haben, und die sollten nun aktiv werden. Das wäre ein klassischer Fall für den No-blame-Approach (falls ein weiterer Schulwechsel nicht sinnvoll ist).
Richtig, das Kind hat sich gewehrt, als es (für sich gesehen) in Gefahr war. So was nennt sich Notwehr und wird in der Regel bei Erwachsenen nicht bestraft. Er hatte in dem Moment ja vermutlich auch nicht die Chance, da zu entkommen und zur Lehrerin zu gehen. Hätte er sich weiter schubsen etc lassen sollen? Da würde ich dringend nochmal mit der Schule etc das Gespräch suchen
Hast du meinen ersten Post oben gelesen? Und nein, psychische Gewalt rechtfertigt strafrechtlich keine physische Notwehr. Ich bin diese Begeisterung für Gewalt so leid. Gewalt, Gegengewalt, wieder noch mehr Gegengewalt, ich bins's soooo leid. Und dann noch Eltern, die das rechtfertigen. Mein Liebling war ein Vater, der seinen schlägernden Sohn abholen musste und als erstes Fragte: Und, wie schaut der andere aus?
Ich stehe mit meiner Meinung meist alleine da, aber trotzdem…
Diese Kinder schubsen, hänseln, ärgern, schließlich ihn aus. Man könnte auch sagen sie mobben.
Und dann wird gejammert wenn einem dieser Bälger ohnehin lockere Zähne fehlen?
Was soll dein Sohn machen? Das übliche bla bla redet mit der Lehrerin, dem Schulsozialarbeitern etc? Das bringt genau gar nix!
Was diese Kinder machen ist richtige scheisse und sowas kann eine Kinderseele zerstören (es wächst auch keine Neue mehr wie beim Milchzahn). Die müssen in die Schranken gewiesen werden und zwar so das sie es verstehen und wissen „mit XY kann ich sowas nicht machen“. Das sollte bei diesem Kind jetzt angekommen sein. Ziel erreicht. Entschuldigen? Hätte ich nicht gemacht. Die haben sich bei deinem Sohn zu entschuldigen.
Dann bekommt dein Kind Fäuste ins Gesicht und upsi, dann ist das plötzlich voll kriminell und wird angezeigt. Die Kinder müssen lernen, dass schlagen *immer* - außer ich werde selbst verprügelt und schlage unmittelbar direkt zurück, weil keine milderen Mittel verfühgbar sind + ich habe keine Ausbildung im Schlagen - inakzeptabel ist. Ohne Diskussionen. Und dass Anti-Mobbing-Interventionen angeblich nicht helfen - das kann nur sagen, wer wirklich keine Ahnugn von den mittlerweile etablierten Protokollen zu diesem Zweck hat.
Keine weiteren Fragen, was das Verhalten mancher UnterstufenschülerInnen angeht. Schlagen zu normalisieren ist *immer* falsch. Gewalt ist falsch. Gewalt erzeugt Gegengewalt. Gewalt eskaliert. Aber da waren manche scheins Kreideholen.
Hast du auch vorher schon das Gespräch mit den Lehrern gesucht? Dein Sohn muss das wirklich nicht mit sich selbst ausmachen. Er tut mir unglaublich leid. Er wird geärgert und traut sich nichts zu sagen, da er der Neue ist. Und die Lehrer wissen vielleicht nicht mal davon bescheid.
Gut, dass auch ihr Beschwerde eingereicht habt. Gut, dass ihr gleich das Gespräch mit den Eltern gesucht habt. Macht dir keine Sorgen wegen der polizeilichen Anzeige.
Klar, ein Schlag ins Gesicht ist nicht ok - aber dein Sohn war in einer Ausnahmesituation, er musste sich gegen mehrere wehren.
Wir hatten mal eine ähnliche Situation. Ich musste in die Schule, da mein Sohn einen anderen Jungen recht stark in den Unterarm gebissen hat. Der Junge hat Rotz und Wasser geheult, seine Mutter war wütend, die Lehrerin sichtlich überfordert, mein Sohn war der Böse. Ich habe verlangt, dass auch mein Sohn seine Ansicht des Vorfalls schildern darf und das tat er, wobei sich herausstellte, dass kein Lehrer zum Zeitpunkt des Geschehens anwesend war. Da die beiden Jungs unterschiedliche Geschichten erzählt haben, wurden die Klassenkameraden befragt. Und da waren sich alle einig. Mein Sohn wurde von hinten zu Boden gerissen, weil seine Jause scheinbar besser war und er nicht mit dem anderen Jungen tauschen wollte. Dann legte der Junge seinen Arm um den Hals meines Sohnes und würgte ihn. Mein Sohn wusste sich nicht besser zu helfen, als zu beißen.
Und schon war der Biss gar nicht mehr so schlimm, die Mutter nicht mehr sauer sondern entsetzt über das Verhalten ihres Sohnes, mit beiden Jungs wurde ein langes Gespräch geführt und es kam zu keinen weiteren Vorfall mehr.
Dein Sohn hat nicht zugeschlagen, weil er wütend war oder weil er jemanden ärgern wollte. Dein Sohn musste sich wehren. Zumindest lt deinen und seinen Aussagen. Wurden auch die Klassenkameraden dazu befragt?
Die Lehrer wissen nun bescheid und sollten die Kinder nicht mehr unbeaufsichtigt lassen. Auch sollten Gespräche in der Klasse stattfinden. Gemeinsame Arbeiten, für eine bessere Klassengemeinschaft.
Ja, "Zurückschlagen ist keine Lösung", sagt man dann immer. Was ist denn bitte die Lösung? Deib Sohn wurde gemobbt. Besser er wehrt sich einmal kräftig, damit die anderen Respekt vor ihm haben. Mehrere haben ihn geschubst, sagst du, und auch sonst mal "in die Mangel genommen".
Meine Güte, es sind nur Milchzähne. Auch wenn das vielen hier nicht gefallen wird, aber dein Sohn hat alles richtig gemacht. Lass den Vater toben und erzähl ihm mal, was sonst noch so läuft. Immer diese Eltern, die ihre Kinder als Unschuldslämmer sehen. Mobbing ist keine einfache Rangelei, und leider sind viele Kids heute so drauf, dass ein nettes, freundliches Kind als schwach sehen wird, das man nach Belieben triezen kann. Denn Zahn hat dein Sohn diesem Bengel im wahrsten Sinne des Wortes gezogen. Bei der Polizei macht er sich eh nur lächerlich.
Ich danke euch allen für die zahlreichen Nachrichten und vielen hilfreichen Tipps 🙏🏻
Zuerst mal möchte ich sagen, dass es für mich bzw uns keinesfalls in Ordnung war bzw ist, dass dem anderen Jungen Zähne fehlen und dieser ganze Vorfall sich überhaupt soweit hochschaukeln konnte. Natürlich ist Gewalt absolut nicht die Lösung und dies wissen meine Kinder sehrwohl, weshalb sowas auch noch nie vorkam. Gerade deshalb weiß ich, wie sehr mein Sohn sich bedrängt gefühlt hat, denn er ist absolut kein Kind das einfach so zuschlägt 😔
Auf alle Fälle haben wir uns am Freitag noch mit den Eltern des Jungen getroffen und auch die zwei Jungs waren dabei. Mit der Mama des Jungen haben wir ein vernünftiges Gespräch geführt, auch hat sie so erfahren das im Vorfeld auch ihr Kind an dem Ganzen gegen meinen Sohn beteiligt war. Das es soweit kam ist absolut nicht ok, keine Frage aber wir haben es geklärt.
Der Vater des Jungen hingegen möchte meinen Sohn am liebsten einsperren und stenpelt ihn als Schläger ab. Mit ihm konnte absolut keine Basis gefunden werden, ich lasse mit mir jedoch auch nicht wie mit einem Kleinkind verfahren und von oben herab behandeln. Da war absolut keine Konversation möglich, denn er durfte reden und niemand sich dazu äußern oder Sonstiges.
Trotzdem ist es geklärt und gut.
Mit der Schule gibt es noch ein Gespräch, denn dies ist wohl kein Einzelfall und da werden grundlegende Dinge versäumt bzw zu wenig hingesehen.