Guten Abend zusammen,
vorab: Wir wissen, dass unser Kind mit den schlechten Noten leben muss und nicht wir, aber trotzdem ärgert es mich, da es durchs Lernen (!) vermeidbar wäre.
Erst seit diesem Jahr schreibt unser Kind teilweise sehr schlechte Noten. Gefühlsmäßig eher wegen "Desinteresse".
Konsequenzen sind u.a., dass die Arbeit aufgearbeitet wird. Nebenbei wird die Handyzeit reduziert.
Wie schafft ihr es, nicht so emotional an dieses Thema ranzugehen? Ich bin daher auf der Suche nach nützlichen Tipps .
Gruß Sternen-Himmel
Wie geht ihr mit schlechten Noten um?
Was sind schlechte Noten? Ich differenziere das stark nach Fächern. Bei meinem Ältesten (10. Klasse) ist eine 4 in Sprachfächern eine sehr gute Note. In allen anderen Fächern erwarte ich schlimmstenfalls eine 2.
Ich verstehe nicht, wie „Arbeit aufarbeiten“ eine Konsequenz sein kann. Man man das nicht regulär? Die Handyzeit ist bei uns nicht reguliert. Das haben wir nur am Anfang gemacht. Jetzt hat das auch keinen Sinn mehr. Das „Kind“ wird 17 - mit 18 Jahren ist es volljährig und da darf man das gar nicht mehr.
Unsere Konsequenz ist, dass wir über jede Arbeit und jeden Test im Voraus Bescheid wissen und aufpassen, dass gelernt wird. Zu Beginn haben wir das Lernen immer begleitet und auch Wissen abgefragt. Mit zunehmenden Alter wurde er selbstständiger. Heute reicht es, wenn man ihn erinnert.
Zur Vorgeschichte: Unser Kind ist seit Schulbeginn auf einer (O)GS. Das heißt, dass Hausaufgaben etc. alles in der Schule erledigt wurden. Das lief immer problemlos. Aufgaben waren immer erledigt und die Noten waren auch immer super.
Schlechte Noten sowohl in Haupt- als auch Nebenfächern auf einmal 4-5 , aber nicht durchgehend. Das aber erst seit diesem Schuljahr (6. Klasse).
Ich unterrichte selbst auf einer OGe und kann dir nur sagen, dass bei uns in der 5 ein Kuschelkurs gefahren wird, weil alle ankommen sollen. Die realistischeren Noten folgen dann in Klasse 6.
Schau dir am besten mal die erledigten Hausaufgaben an.
bei uns ist das auch gerade Thema.
Besonders dieses Jahr - bei beiden Kids. -- Es ist so ein Unterschied zum letzten Jahr. Sie sind 12w+14m
Vollpubertät trifft Coronadefizite trifft nie "lernengelernt".
seit diesem Jahr nimmt keiner mehr Rücksicht - es wird bei beiden viel vorausgesetzt, das aber vom vorLehrer nicht gemacht wurde. Sei es Latein oder Mathe.
aus guten 2erKindern passiert dieses Jahr 5+, 4-5, 5-, 3-, 4, 3-4 und das am laufenden Band und ähnliches und ein paar Ausreißer nach oben in den Lieblingsfächern. Puh.
Wir fragen viel mehr ab - wir erinnern viel mehr, haben Klassenarbeitstrainer gekauft, haben mehr ein Auge auf genug Vorlauf, weil beide 3 mal mittags schule haben ...-- da geht auch oft die Zeit aus. Und natürlich getoppt von "lustlos".
Ganz schwer aktuell und mir persönlich fällt es sehr schwer, sie da an die Wand laufen zu lassen, weil ein guter Anteil eben Hormone und Coronadefizite sind...
Ich lese mal mit. --- biser geschah die letzten Wochen bei uns eben, dass wir Eltern viel öfter nicht nur ans lernen erinnern, sondern auch tatsächlich überpüfen, ob und wie viel sie es tatsächlich tun und wir fragen eben mehr ab... -- ich hoffe, langfristig hilft das --- die miesen Noten sind halt mal im Kasten....
Oh je, eure Situation ist ja wirklich fast identisch.
Ja, ich glaube auch, dass die Pubertät u.a. ihre Finger mit im Spiel hat...
Wir fragen aktuell auch Schulsachen ab und besprechen diese, sofern wir es rechtzeitig erfahren. Meist befinden sich die Schulmaterialen noch in der Schule (GS) .
Wie geht ihr mit den schlechten Noten emotional um? Zeigt ihr das oder geht ihr sachlich damit um?
Fragt sie doch, wie sie sich fühlt. Welche Erwartung hat sie an ihre Leistung? Welche Note hat sie erhofft? Weiß sie, woran es liegt?
Wir reagieren mit Hilfe , aber auch mit deutlichen Worten.
Wenn mein Sohn trotz Erinnerung ans Lernen (wir lernen dann gemeinsam) behauptet alles zu Wissen und dann die Arbeit verhaut gibt es 0 Mitleid. Er muss eine sofern es möglich ist eine Berichtigung machen.
Die große lernt viel alleine , braucht aber gerade in Mathe oft eine Erinnerung da Mathe ein recht unbeliebtes Fach dank der Grundschullehrerin ist.
Sie macht zu jeder Arbeit eine Berichtigung um die Fehler nochmal aufzuarbeiten.
Danke für dein Erfahrungsbericht.
Wir werden dann wohl unser Kind wieder mehr an die Hand nehmen .
"Wenn mein Sohn trotz Erinnerung ans Lernen (wir lernen dann gemeinsam) behauptet alles zu Wissen und dann die Arbeit verhaut gibt es 0 Mitleid."
Da reagiert unser Kind ganz anders. Unser Kind scheinen schlechte Noten nicht wirklich zu interessieren. Es gibt immer Ausreden, wer daran Schuld war oder wer auch so schlechte Noten geschrieben hat.
Na ja kommt drauf an... aber wie du schreibst, dein Kind ist nicht motiviert zum lernen, bedeutet leider für mich in letzten Instanz - ich lerne mit dem Kind mit... egal wie nervig das ist...wir haben vier Kinder, nötig ist es nur mit einem chronisch prokrastinierendem Jungen... lerne ich mit - haut er 100% raus... wenn ich es nicht tue (auch wenn er sagt, er hat gelernt), kommen so 70% raus... primäre Intelligenz ist da - aber die Faulheit! Also ja - ich lerne mit ihm... regelmäßig... ich weiß wann seine Tests sind, ich schaue mir mit ihm Lernvideos an, wir wiederholen den ganzen Stoff, wir berechnen Mathe... er ist jetzt in der 7. Klasse und das Zeugnis (dank mir) sehr gut. Aber im Moment, wo ich nachlasse, rutscht er wieder ab. Leider hab ich das Gefühl, die Refie muss erst kommen... meine große Tochter und die zwei jüngeren lernen ohne wenn und aber selber und haben auch so gute Noten (soweit es geht eben), aber die lernen eben weill sie wollen und gut sein wollen vor allem.
Handyzeit hilft nicht... Freunde reduzieren auch nicht. Das heißt in letzten Konsequenz ja nicht, dass das Kind dann lernt. Es sitzt dann über Büchern und schmollt. Es dauert drei Mal so lange und Ergebnis na ja. Wir haben feste Uhrzeiten (Lernzeit) jeden Tag, am WE nur, wenn es ein Test gibt... da weiß er - von da bis da wird gelernt und dieses 2 Fächer und da baut er auf. Zusätzlich haben wir Nachhilfe in francösisch, da kann ich ihm leider nicht helfen. Er ist dadurch einer der besten in der KLasse. Kostet halt nur Geld.
"Na ja kommt drauf an... aber wie du schreibst, dein Kind ist nicht motiviert zum lernen..."
"meine große Tochter und die zwei jüngeren lernen ohne wenn und aber selber und haben auch so gute Noten (soweit es geht eben), aber die lernen eben weill sie wollen und gut sein wollen vor allem."
Unser Kind musste früher gefühlsmäßig nicht viel lernen, um gute Noten zu schreiben. Aber wahrscheinlich hat das jetzt ein Ende (6. Klasse).
Ja, hier liegt der Hund begraben. Obwohl die vorherigen Zeugnisse immer super waren, scheint es unserem Kind nicht zu stören, dass es nun schlechte Noten schreibt. Wie oft haben wir schon darüber gesprochen.
Wir lernen auch mit unserem Kind gemeinsam, wenn wir es rechtzeitig erfahren. Dann müssen wir da wohl den Hebel ansetzen.
Meiner ist Klasse 7 und wir ziehen das wirklich ab ende 5.Klasse durch... leider ist das nötig, aber seine Kumpels und er haben die Devise - ja nur das nötigste zu machen und nicht als Streber aufzufallen Er macht unglaublich viel Sport in letzten Zeit, zwei Stunden täglich bestimmt. Wenn er das Angagement auch wo anders hätte, wäre ich zufrieden.
Was sind schlechte Noten?
In wie fern wären diese durchs Lernen vermeidbar?
Wie sieht lernen bei euch aus?
- es lernt alleine?
- es lernt so, wie es ihm gut tut?
- es lernt NUR unter Aufsicht und durch elterliche Methoden?
WÄREN die schlechten Noten durch Lernen vermeidbar oder SIND sie vermeidbar? Wurde der Beweis schon erbracht?
Wie ich emotional damit umgehe?
Ist es eine 4 in einem Fach, in dem sich mein Kind vorher angestrengt hat, atme ich tief durch.
Braucht Kind externe Unterstützung, gucke ich, woher diese bekommen werden kann. Ich bin da denkbar schlecht. Liegt am Fach und daran, dass wir uns beider zur Explosion bringen.
Lücken schließen durch externe Personen hat geholfen.
Ist es eine Faulheits 4 weise ich darauf hin, atme tief durch und unterstütze die Selbstständigkeit. Ich achte darauf, dass das Lernen gelernt wird. Die Noten winke ich in mir drin durch. VOR den Abschlussjahren ist mir wichtig
- richtige Lernmethoden lernen
- Regelmäßigkeit
- aus Fehlern lernen (schlechte Note ärgert mein Kind mehr)
damit IN den Abschlussjahren klar ist, wo der Hase lang läuft.
Mir sind Durchschnittsnoten lieber, wenn dafür in den Abschlussjahren die Motivation da ist. Mein Kind ist in der Hinsicht praktisch veranlagt: wenn es um etwas geht, gibt sie Vollgas. Sie verausgabt sich aber nicht durchgehend, um im Endspurt schlapp zu machen.
Bei Faulheits-Noten gucke ich mir an, was sie wirklich kann. Hat sie das Prinzip verstanden, wird es schon klappen. Hat sie Lücken oder braucht Hilfe, dann gebe ich ihr diese. Lücken werden leider größer mit der Zeit.
Gute Noten oder 1en bringt sie auch so mit nach Hause.
Allerdings OHNE extra zu lernen.
Wenn sie dann mal eine 2 hat, so what. Das sind dann meist Flüchtigkeitsfehler. Lernen bringt da nur noch mehr Stress rein.
Wichtig ist bei uns:
Kind vor's Buch setzen und sagen "mach mal" bringt nur Negatives.
Daneben sitzen, bringt Stress.
Sie ist ein anderer Lerntyp als ich.
Wobei ich auch KEIN Buch-Sitzer bin.
Ja, es gibt diese Momente, wo ich denke "warum kannst du das nicht?" DENKE ! Ich spreche es nicht aus!
Denn wenn ich an dem Punkt bin, denke ich an meine Schulzeit, den Frust und wie viel Negatives es gebracht hat. Dann an meine Ausbildung, als ich mit Motivation UND für mich kompatiblen Lernmethoden weit gekommen bin
und daran, wie ich mich fühlen würde, wenn ich JETZT noch mal zur Schule müsste oder ein Schulfach hätte, mit dem ich neu beginnen würde.
Würde mir dann mein eigenes Augenrollen helfen? Nein.
Würde es mich weiter bringen, wenn ich mir sagen würde "lern doch mal" / "lern mal mehr?" Nein.
Was würde MIR was bringen?
Mich daran erinnern, DASS ich es eigentlich schon kann - ich die richtige Strategie brauche, etwas Motivation/ den eigenen Wunsch, es zu schaffen
und wenn ich es nicht kann, noch nicht kann, mir externe Hilfe mehr bringt. Wenn ich Lücken geschlossen habe, komme ich wieder alleine weiter.
Bei meinem Kind ist es ähnlich.
Wie kann ich an ihre Motivation andocken?
Welcher Lerntyp ist sie?
Wie sieht das für SIE passende Lernumfeld aus?
Wo braucht sie Strenge, wo liebe Worte, wann eine Umarmung, wann Pausen und die Ansage: 3 Klassenarbeiten waren jetzt viel in einer Woche - nächste Woche fokussierst du dich auf die Wichtigste und bei den anderen beiden kannst du den Inhalt im Groben. Sinn ist verstanden, ob die Note besser oder schlechter wird, ist nicht sooo wichtig. Mit dem, was du kannst, rutschst du nicht ab / kommst du damit durch.
Warum ich nach dem Beweis gefragt habe?
Mir wurde oft gepredigt: mit Lernen WÄRE ich besser!
War ich aber nicht.
Ich kannte meinen Lerntyp nicht, wusste nicht, wie ich für mich SINNVOLL lerne. Es war einfach eine Ausrede der Eltern: lernt, gibt Ruh', schlechte Note, selbst schuld, weil schlecht gelernt.
Gute Note: ... wurde belohnt .... aber die habe ich NUR OHNE Lernen erreicht.
Es sagt sich leicht, dass es mit Lernen besser WÄRE
Daher die Frage: IST es mit Lernen besser?
Wen ja: wie wurde das erreicht und ist Kind bereit auf diese Weise weiterhin mitzuwirken?
Hallo,
da ich in dieser Hinsicht ein gebrandmarktes Kind bin, bleibe ich ruhig. Mein Sohn ist durch die schlechten Noten schon genug bestraft, ihm ist das nicht egal.
Er hat einfach noch keine gute Lernstrategie für sich gefunden, bzw. will nicht alle meine Vorschläge umsetzen. Jetzt könnte ich böse auf ihn sein und ihm vorhalten, dass er selbst schuld ist, aber damit ist ja keinem geholfen. Ich muss ihn nicht noch mehr demütigen, er fühlt sich allein durch die Noten schon gedemütigt, auch wenn er natürlich Schuld daran ist. Er weiß das, auch wenn er aus dem Wissen (noch) keine Konsequenzen für sich zieht.
Weder bestrafe ich ihn mit zusätzlichen Übungen noch kürze ich seine "Daddel-Zeit". Ich rede mit ihm, zeige ihm Möglichkeiten auf, seine Leistungen zu verbessern, tröste ihn. Ich habe für Englisch zusätzliche Materialien, passend zu seinen Lehrwerken, besorgt. Ich frage ihn ab, wenn er das möchte, zeige Interesse an dem, was er gerade in der Schule lernt, biete meine Hilfe an.
Noch hat er Zeit sich zu fangen. Verschlechtert er sich weiter, wird er nächstes Schuljahr vielleicht sitzen bleiben. Für mich ist das kein Weltuntergang. Er ist sehr lieb, höflich, hilfsbereit und verantwortungsbewusst. Er ist ein toller Mensch und genau als solchen sehe ich ihn. Das ist mir sehr wichtig.
LG
Ich würde zuerst das Gespräch mit den Lehrern suchen. Wenn es sich dann heruausstellt, dass die schlechten Noten aus Desinteresse entstehen würde ich das Kind mit in das Gespräch einbeziehen und gemeinsam Lösungsstrategien suchen. Wichtig ist auch erst einmal mit dem Kind zu sprechen und ihm klarzumachen, wie seine Zukunt mit schlechten NOten aussieht.
Hallo!
Das kommt aus Kind und aufs Alter an. Bei unserer Großen (13, 8.Klasse) ist es schon eine Strafe, wenn wir nach einer schlechten Arbeit sagen "Du weißt ja, woran es lag!" Sie hat zwar keine Super-Noten, kommt aber gut mit und wird ihren Weg gehen. Sie lernt ausreichend, um keine Lücken aufreißen zu lassen, der Rest ist mir im Grunde egal. Die Noten in der 8. Klasse interessieren schon im nächsten Schuljahr keinen mehr.
Beim Kleinen hab ich die Arbeiten im Blick. In der Regel lernt er nachmittags im Rahmen der pädagogischen Nachmittagsbetreuung, damit kommt er auch gut durch. Gestern meinte er allerdings, für die heutige Erdkunde-Arbeit nicht lernen zu müssen (letzte Woche war er auch noch 2 Tage krank, da hat er auch wenig gemacht), den Zahn hab ich ihm gleich gezogen. Ich hab ne klare Ansage gemacht, dass es seine Sache ist, ob er jetzt lernt oder nicht. Wenn er aber nicht lernt und die Arbeit dadurch vergeigt, wird er ne Weile ohne Handy, ohne Laptop und ohne seine Switch auskommen müssen. Du glaubst gar nicht, wie schnell der Junge am Schreibtisch saß.
LG
Du willst das sich was ändert und dafür bestrafst du dein Kind? Wäre es nicht sinnvoller es zu belohnen? Nach dem Motto gib dem Affen Zucker. Durch Verbote wirst du nichts positves erreichen.