Frage zu Klassenarbeit 3. Klasse

Hallo ihr Lieben

Die Mathelehrerin meiner Tochter treibt mich in den Wahnsinn. Sind vielleicht Grundschulmathelehrer hier, die die Sache einordnen können? Jetzt hat meine Tochter schon die zweite Klassenarbeit geschrieben, bei der jeweils, bei der mathematisch richtige Auflagen als falsch bewertet wurden.

12:6=2 Umkehraufgabe 6x2=12 ist falsch, 2x6 ist richtig bzw. Herleitung mit Kernaufgaben: 6x8 soll mit den Kernaufgaben der 8 hergeleitet werden, mit denen der 6 ist es falsch.

Die Lehrerin sagt zwar, dass auch die als falsch bewertete Auflage mathematisch richtig ist, aber weil meine Tochter nicht erklären kann warum, war es für die Lehrerin nur ein Zufallstreffer. Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor, schriftliche Arbeiten sollen doch objektiv beurteilen, unabhängig davon ob der Lehrer weiß/denkt, dass er Schüler es kann. Und wenn man in Sachkunde zufällig die richtige Antwort rät, ist doch auch nicht falsch, nur weil man es im Unterricht nicht wusste. Außerdem sind in ihrem Matheheft auch zahlreiche Aufgaben, die nach der Logik der Lehrerin falsch sind, aber nicht berichtigt wurden.
Ist es üblich, dass Eindrücke aus dem Unterricht in die schriftliche Bewertung eingehen? Und wird bei euch in der Grundschule auch das Kommutativgesetz nicht beachtet.
Würde mich über eine Einschätzung freuen

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Hallo,
wenn in der Aufgabenstellung die Umkehraufgabe von 12:6=2 gefordert ist, dann ist auch wirklich nur 2•6=12 richtig. Für 6•2 = 12 kann es also keinen Punkt geben, auch wenn es eine mathematisch korrekte Aufgabe ist.
Es ist aber nicht die Umkehraufgabe.
Gleiches gilt für das andere Beispiel. Wenn in der Aufgabe steht, Kernaufgaben der 8 sollen genutzt werden, dann sind die Kernaufgaben der 6 leider falsch und es gibt kein Punkt.
Das hat alles seine Richtigkeit so.
Liebe Grüße!

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Es war nur die Herleitung mit Kernaufgaben gefordert, nicht mit denen der 8, das hätte ich ja eingesehen. Und weil 2x6=6x2 ist, kann es nicht falsch sein. Die Lehrerin sagt ja auch, dass es richtig ist, nur weil meine Tochter angeblich nicht verstanden hat, warum es so rum auch richtig ist, ist es für sie falsch.

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Du hast doch jetzt genau das erklärt, was deine Tochter nicht wusste, und genau deshalb ist es falsch. Hätte sie diese Erklärung abgegeben, wäre es richtig.

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Hallo!
Meine Tochter geht auch in die dritte Klasse, aber dieses Problem ist bei uns noch nicht aufgetreten. Es hat mich aber trotzdem mal interessiert. Wichtig wäre ja die Definition von "Umkehraufgabe". Ich habe gegoogelt und bei Grundschulkönig.de wird die von der Lehrerin als einzig richtig bezeichnete Lösung als Umkehraufgabe 1 und die Lösung deines Kindes als Umkehraufgabe 2 bezeichnet. Nach der dort verwendeten Definition scheint beides richtig zu sein.

https://www.grundschulkoenig.de/mathe/2-klasse/tausch-und-umkehraufgaben/

Aber wer weiß schon, wie die das in der Schule gelernt haben. Vielleicht haben sie da noch eine andere Definition. 🤷‍♀️

Bearbeitet von Inaktiv
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Hey,

Also streng genommen hat sie natürlich recht. Aber ich bin selbst Grundschullehrerin und würde niemals einem Kind im 3. Schuljahr Punkte abziehen für eine verdrehte Umkehraufgabe. Sie hat ja grundsätzlich verstanden welche Malaufgabe hinter der Divisionsaufgabe steckt und dass man die beiden Faktoren auch vertauschen darf. Allein schon, um die Motivation und die Freude am Fach Mathe zu erhalten und zu verhindern, dass das Kind vor Klassenarbeiten Angst hat und sich total stresst.
Ich würde dem Kind eine Anmerkung dazu schreiben und mit ihm sprechen, ggf. nochmal Übungen dazu mit nach Hause geben.

Aber das handhabt jede Lehrerin natürlich etwas anders. Einige sind da sicher strenger mit den Klassenarbeiten. Wahrscheinlich kannst du leider wenig machen. Aber bei der Aufgabe mit den Kernaufgaben könntest du nochmal nachfragen, wenn wirklich nicht explizit die Aufgaben der 8er Reihe gefordert waren.

Werden denn bei euch die Hefte regelmäßig zur Korrektur eingesammelt? Dann hätte sie die “Fehler” eigentlich anmerken müssen.

Bin gespannt, wie andere Lehrerinnen das sehen:)

Wünsche euch erstmal alles Gute☘️

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Ich sehe es wie du! Das ist für mich tatsächlich Krümelkackerei.

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Bei uns würde es für eine falsche Umkehraufgabe keinen Punkt geben, so wie die Lehrerin es bei der Schülerin im Ausgangspost gemacht hat. Natürlich ist diese Begründung der Lehrerin, wenn sie so richtig wiedergegeben wurde, ein bisschen kurios. Aber dass kein Punkt gegeben wird, ist richtig.

Bei einer Umkehraufgabe geht es ja nicht einfach nur darum, das gegenteilige Rechenzeichen zu verwenden, sondern es wird quasi das vorher Geschehene rückgängig gemacht, um es mal nicht mathematisch auszudrücken. Das haben die Kinder auch so gelernt. Sollten sie zumindest.
Da es bei Plus einfacher zu verstehen ist, nochmal als Plusbeispiel, ist aber bei Mal genauso:

7 + 5 = 12
Ich lege 5 dazu. Bei der Umkehraufgabe nehme ich DIESE 5 wieder weg. Ich mache es rückgängig. Also 12 - 5 = 7
Ich kann jetzt nicht hingehen und 12 -7 = 5 rechnen, das wäre nicht der umgekehrte Weg. Natürlich ist diese Aufgabe auch mathematisch korrekt, aber es ist schlicht und ergreifend nicht die Umkehraufgabe.

Genauso ist es bei der Malaufgabe.

6x2=12
Ich rechne mal 2. Oder ich habe 6 mal 2 Äpfel. Bei der Umkehraufgabe mache ich das Ganze rückgängig, ich teile jetzt durch 2. Also 12 : 2 = 6 Ich rechne quasi "rückwärts". Da kann ich nicht auf einmal durch 6 teilen, das ist nicht die Umkehrung.

Das ist absolut korrekt, dass die Lehrerin dafür keine Punkte gibt.
Und Gleiches gilt bei dem Lösen mit Kernaufgaben.
6x8 - Es heißt MAL 8. Das heißt, ich muss die Kernaufgaben der 8 nehmen.

Liebe Grüße!

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Es geht ja bei der Umkehraufgabe darum, vom Ergebnis her zu denken (oft im Sinne einer Probe, ob dieses Ergebnis richtig ist).

Also 12 : 6 = 2
2 x 6 = 12
Nimmst du stattdessen 6 x 2 = 12, so ist die Gleichung zwar mathematisch wahr, jedoch zeigt sie kein Denken vom Ergebnis her.

Zudem ist 2 x 6 inhaltlich etwas anderes als 6 x 2 (6 Kinder bekommen je zwei Smarties oder zwei Kinder je 6).

Daher hat die Lehrerin prinzipiell Recht.

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Woher weißt du, ob die erste Zahl die Smarties oder die Kinder sind?

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Sehe ich komplett anders: wer das Kommutativgesetz verinnerlicht hat, versteht doch überhaupt nicht, warum das falsch sein soll.
Kann mich an ewige Diskussionen mit meinem Kind erinnern. Erst als ich ihm erklärt habe, dass die Lehrerin das benötigt um ihrerseits feststellen zu können, ob er es verstanden hat, hat er es (für sie!) dann so gemacht.
Er hatte auch die Frage nach der Begründung nicht verstanden bzw. versuchte sich am Beweis des Kommutativgesetzes. Dass es für Addition und Multiplikation gilt, jedoch für Division und Subtraktion nicht, wusste er ja in der 2. Klasse schon ewig.

Vielleicht sollten GS-Lehreinnen auch mal über den Tellerrand schauen und überlegen, dass manche oder sogar viele Kinder mehr können statt zu wenig.

Das ist ja genau der Grund, warum neuere Didaktik in den Hochschulen diese Prinzipienreiterei (nur dieser eine Rechenwege darf genutzt werden) ablehnt und Methoden wie SOL lehren.

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Den Blödsinn kenne ich noch von meinen Kindern... sehr ärgerlich.

Natürlich verstehe ich, worum es da geht. Aber warum muss man in der 3. Klasse einen so einfachen Sachverhalt schwieriger machen, als er ist. Wichtig ist doch, dass die KInder wissen, wie man es rechnet und eine passende Umkehraufgabe finden, die ihnen weiterhilft.
Und zwei Jahre später lernen sie je sowieso explizit, dass 6x8 und 8x6 das gleiche ist...

Naja, bei meinen Kinder wurde das auch als Fehler angestrichen. Wir hatten immer den Verdacht, das es dabei auch darum ging, dass nicht zu viele gute Noten in der Klasse herauskommen... wie gesagt, sehr ärgerlich.

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"12:6=2 Umkehraufgabe 6x2=12 ist falsch, 2x6 ist richtig bzw. Herleitung mit Kernaufgaben: 6x8 soll mit den Kernaufgaben der 8 hergeleitet werden, mit denen der 6 ist es falsch."
Auch wenn die Aufgaben rechnerisch auch richtig sind, sind doch die Lösungswege deiner Tochter bei dieser konkreten Aufgabenstellung falsch. Bei der Umkehraufgabe bleibt die 2 stehen und die Rechnung wird ergänzt, die Herleitung über die Kernaufgaben erfolgt über den Multiplikand, nicht den Multiplikator. Ich gehe davon aus, dass das im Unterricht so besprochen/gelehrt wurde. Deine Tochter hat das geforderte nicht richtig umgesetzt, wofür soll sie also den Punkt bekommen? Ja, das ist jetzt erst mal hart, aber sie wird daraus mehr lernen, als aus einer weichgespülten Benotung. Es wird zunehmend darauf ankommen, die Aufgaben richtig zu verstehen und den geforderten Weg umzusetzen. Darauf wird sie jetzt vorbereitet. Sei froh, dass sie eine so genaue Lehrerin hat. Spätestens an der weiterführenden Schule, wenn die Aufgaben anspruchsvoll werden und das Ergebnis einer Aufgabe nur einen kleinen Teil der zu erreichenden Punkte ausmacht, wirst du froh darüber sein.
Hier schrieb eine Grundschullehrerin, sie hätte aus Motivationsgründen den Punkt gegeben und nur eine Notiz dazu geschrieben. Das finde ich als Mutter überhaupt nicht gut. Ich würde eine korrekte Bewertung (also keinen Punkt) erwarten, gerne mit einer (motivierenden) Notiz dazu. Leider führen nämlich genau diese "weichen" Benotungen zu den großen Problemen, die viele Kinder an den weiterführenden Schulen bekommen, wenn es eben nicht mehr so leicht ist, gute Noten zu bekommen.

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"Leider führen nämlich genau diese "weichen" Benotungen zu den großen Problemen, die viele Kinder an den weiterführenden Schulen bekommen, wenn es eben nicht mehr so leicht ist, gute Noten zu bekommen."

Lustig. Ich wusste bis heute nicht das es das (Umkehraufgaben) gibt und hatte nie ein Problem ;) ich finde daher diese i Tüpfel Reiterei auch umsonst :)

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Danke für eure Einschätzungen.
Was ich mich frage ist, wenn es eine Sachkundearbeit wäre und sie geraten hätte, dass die Landeshauptstadt von Niedersachsen Hannover ist und sie es in der Stunde vorher und hinterher nicht beantworten konnte, wäre es dann in der Klassenarbeit auch falsch? Wenn es ein anderer Lehrer korrigiert, würde er das ja gar nicht wissen…
Was mich ärgert ist, dass die Lehrerin sagt, dass es mathematisch richtig ist, aber weil sie es im Unterricht nicht erklären konnte, ist es auch in der Arbeit falsch. Aber dafür wäre doch eigentlich die mündliche Note da und nicht die Klassenarbeit?!?

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Sowas ist echt ärgerlich und wieder mal ein Beispiel dafür, dass es in unserem Notensystem nicht darum geht eigenständig denkende Menschen zu bewerten, sondern nur um auswendig lernen und Reproduktion der Hefteinträge.
Mein Kind hatte jetzt in der 4. Klasse eine richtige Antwort, die aber so nicht Gegenstand eines Hefteintrages war. Er hat den Punkt nicht bekommen und deswegen ne 2 statt ner 1. Die Lehrerin hat ihm gegenüber selbst zugegeben, dass das richtig sei.
Wir sind aus Bayern und die Note ist relevant für den Übertritt. Ich hoffe echt, dass die nächsten beiden Noten in diesem Fach so ausfallen, dass es darauf nicht ankommt.
Aber es ist echt übel, wenn man einem Grundschulkind erklären muss, dass etwas richtig ist, aber trotzdem keine Punkte gibt.

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Da gebe ich dir völlig recht!
Die hier genannten Erklärungen zum korrekten/richtigen Weg sehe ich ein, wenn nun mal ein bestimmter Weg Teil der Aufgabe ist muss man den der Lehrerin dann halt auch liefern (das diskutiere ich täglich mit meinem Zweitklässler).
Die Erklärung der Lehrerin dass sie ja weiß dass deine Tochter es eigentlich falsch macht ist dagegen völliger Käse...

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das Ergebis wäre zwar schon richtig.... Aber leider wurde die Aufgabe nicht korrekt umgesetzt

Wie schon geschrieben 12:6=2 und Umkehraufgabe ist von hinten quasi mal rechnen. 2x6=12. Deine Tochter hat die Malaufgabe quasi als Tauschaufgabe geschrieben

Bearbeitet von hardcorezicke
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Exakt. Und die Kinder kennen die verschiedenen Aufgabentypen gut, die üben das ja wieder und wieder. Wenn sie das andersherum schreibt, ist es schlichtweg falsch, da es die gestellte Frage nach der Umkehraufgabe nicht korrekt beantwortet.

Die Begründung der Lehrerin ist natürlich schräg, aber falsch bleibt falsch und man tut seinem Kind keinen Gefallen damit, da nun noch dran herumzudiskutieren.

Ich zumindest möchte, dass mein Kind die Aufgabenstellung liest umd korrekt bearbeitet. Deshalb wäre ich froh, wenn es den Fehler angestrichen bekäme. Geschenkte Noten verbauen die Chance zu lernen, wie es richtig geht.

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Richtig... vor allem sollen die Kinder lernen die Aufgaben zu lesen und verstehen. In der weiterführenden Schule wird es verlangt.

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Bei einer Umkehraufgabe wird vom Ergebnis her gedacht. Natürlich kommt bei 6 x 2 das gleiche Ergebnis raus wie bei 2 x 6, aber wie es auch später im Matheunterricht ist, kommt es halt auf den Rechnenweg und ob man den verstanden hat an. Wenn es in den höheren Klassen auf eine Matherechnung 10 Punkte gibt, gibt es 1 Punkt auf das richtige Ergebnis und 9 auf den korrekten Rechenweg!

In meiner Schulzeit gab es in den Arbeiten auch öfter Rechenaufgaben, die man auf eine bestimmte Art und Weise lösen sollte (also wo vorgegeben wurde wie man die Lösung berechnen sollte). Klar wäre man mit einer anderen Rechenmethode auch zum korrekten Ergebnis gekommen, aber dann hätte es halt 0 Punkte gegeben, weil man die Aufgabenstellung missachtet hat. Vergleichbar ist es mit dem Deutschunterricht: wenn man in der Schulaufgabe einen Aufsatz zu einem bestimmten Thema schreiben soll und deine Tochter schreibt einen 1a-Aufsatz, aber halt zu einem etwas anderen Thema, dann gibt es da logischerweise auch 0 Punkte - Themaverfehlung!

Die Lehrerin hat also nicht falsch bewertet und anscheinend versteht deine Tochter das mit den Umkehraufgaben oder mit den Aufgabenstellungen noch nicht so ganz.

Bearbeitet von Sunny863